Kaufberatung erste eigene Boots

  • Hallo zusammen,


    nach jahrelangem Setup ausleihen möchte ich mir nun endlich ein eigenes zulegen :)

    Hier im Forum habe ich schon viel gelesen und möchte euch nach Empfehlungen für Boots fragen.


    Ich fahre 85% Piste und 15% Freeride. Mein Fahrstil ist goofy. Fahre aber auch mal switch. Mein Mondo liegt rechts bei: 24,3cm und links bei: 24cm. Ich hätte gerne einen höheren mittleren bis niedrigen steifen Flex. Eigentlich bin kein Fan vom normalen Boa-System, da es bei mir an den Waden immer super eng sitzt, aber ich das Gefühl habe das mein Fuß locker in dem Schuh ist. Das kann natürlich auch an der Abnutzung der Leihboots liegen. Deswegen tendiere ich eher zu einem Double-Boa oder einem Speed Lacing Schnürrsystem. Dem klassischen System bin ich auch nicht abgeneigt. Was meint ihr?


    Ich bin dankbar für jeden Tipp.


    LG

    Laura

  • Bestimmte Modelle zu empfehlen, ist bei Boots immer schwierig, da keiner deine Fußform kennt und die Passform einfach das Wichtigste bei einem Boot ist. Das Schnürsystem ist Geschmacksache - wenn du aber Wert darauf legst, die untere und obere Zone separat zu justieren, würde ich dir zu traditioneller Schnürung oder BOA bzw. Speedlacing mit 2 Zonen raten. So kannst du entscheiden, wie fest du es im Vorderfußbereich und am Schienbein haben willst.


    Wichtig ist:

    - dünne, feste, eng anliegende Socken

    - Innenschuh nicht zu fest schnüren

    - Außenschuh ebenfalls mit Gefühl und nicht mit Gewalt festziehen


    Bei der Größe wirst du bei MP24.5 landen. Am linken Fuß könntest du zur Not mit Volume Reducern arbeiten, wenn du dort zu viel Spiel nach der Einfahrphase haben solltest. MP24.0 wird dir rechts ziemlich sicher zu eng sein und MP25 ist definitiv zu groß. Alles davon ausgehend, dass deine Messung stimmt.


    Meine Freundin fährt den Vans Luna Ventana Pro. Der lässt sich sehr gut einstellen (vorausgesetzt er passt zum Fuß). Ich würde einfach mal in den bekannten Onlineshops nach Größe und Flex filtern und schauen, was überhaupt noch da ist. Vieles für diese Saison schon vergriffen.

  • Vielen lieben Dank. Dann werde ich mal auf die Suche gehen :)

  • Wo kommst du her? Hast du einen guten Shop in der Nähe, oder musst du Boots bestellen?

    Ich muss bestellen. Bei mir in der Nähe gibts nur einen Inter-Sport. Da hatte ich schon welche an, aber die haben nicht so gut gepasst. Zudem haben hatten die nicht viel Auswahl.

  • Welche Boots waren das? Kennst du deine Fußform?

    HEAD Damen Snowboot JADE LYT BOA D

    NITRO Damen Snowboots SCALA TLS BOOT‘23


    Ich habe prinzipiell eine ganz normale Fußform. Zumindest hat nie jemand was anderes gesagt. Ich benötige keine Einlagen. Allerdings habe ich leichte Xbeine und laufe minimal nach innen geneigt.


  • Die Nitro waren mir vorne zu klein. Also meine Zehen sind vorne schon sehr stark gegen den Schuh gestoßen wenn ich normal stand. An der Fersen saßen die gut. Ich war nur verwundert, weil ich laut Messung eigentlich 24,5 brauche. Hätte die gerne nochmal in einer anderen Größe anprobiert, aber hatten sie leider nicht da.


    Die Boots schaue ich mir gleich mal genauer an. Vielen Dank


    Weißt du wie die Boots von Nidecker ausfallen?

  • Die Nitro waren mir vorne zu klein. Also meine Zehen sind vorne schon sehr stark gegen den Schuh gestoßen wenn ich normal stand.

    Das unangenehme Tragegefühl und der Druck auf die Zehen ist bei neuen Snowboardboots üblich. Lies mal den Beitrag, den ich in meiner Signatur verlinkt habe.

    Wenn man Boots kauft, die im Laden schon eine geräumige Zehenbox haben, sind die Schuhe nach einiger Zeit erheblich zu groß.

  • Weißt du wie die Boots von Nidecker ausfallen?

    zumindest im Vergleich zu Nitro, eher größer.


    Würde dir auch raten Schuhe in MP 24 zu probieren. Dann muss der eine Fuß da eben durch.


    Ich habe in meinen nidecker Kita 25,5 keine Probleme mit der Länge. Auf dem Spann drückte er am Anfang eher.

    Habe 257/258 mm Fuß Länge.

  • Am besten funktionieren bei mir (90%Piste/10% neben der Piste) Boots mit einem möglichst hoch oben an der Schuhzunge liegenden Klettbandstrap und mit eher mittleren bis härteren Flex. Weil der kleine Klettstrap die Kraft vom Schienbein mit besserem Hebelarm und sehr direkt über den Schuh und den Anklestrap auf die Frontside Kante überträgt. BS drückt ja die Wade eh fast direkt gegen den Highback.


    Welche aktuelle Schuhmodelle einen solchen Strap oder ähnliches oben haben, weiß ich allerdings nicht.

    Burton hat an den Innenschuhen oben 2-Klettverschlüsse, die recht gut funktionieren. Adidas hatte bei den steiferen Modellen oben einen richtig massiven Strap. Nitro hatte das auch mal bei den Topmodellen.

    Die Schnürung/Boa der meisten Schuhe geht nicht so weit nach oben zum Schienbein und die Schuhzunge gibt oben schnell nach.


    Beim Snowboarden steht man ja meistens quer zur Fahrtrichtung und die Backside Kante ist steifer mit dem Unterschenkel verbunden als die Frontside Kante mit dem Unterschenkel verbunden ist. Unsere Mechanik im Gelenk ist ja für das Vorwärtslaufen und Springen gemacht und Rückwärts laufen wir eher schlecht und staksig.

    Auf dem Board wollen wir aber möglichst symmetrisch FS und BS Kurven fahren, die Backside bekommen wir aber nicht sinnvoll weicher verbunden. Also sollte FS Verbindung besser steifer werden.


    Ich teste im Laden den Schuh ca. 15min und stelle mich hin wie ich etwa auf dem Board stehen würde, also locker in den Knien. Dann Verlager ich meinen Körperschwerpunkt nach vorne und hinten und achte darauf was ich an der Ferse/Wade und am Fußballen/Schienbein spüre, also wieviel Druck kommt da wo hin. je weiter oben desto direkter und je mehr ich spüre wie die Ferse oder der Fußballen aufsetzt, desto besser die Rückmeldung. Bei weichen Schuhen spür ich fast garnichts, bei steiferen spür ich deutlich was und auch eher am Schienbein und der Wade als unten am Fuß.

  • Am besten funktionieren bei mir (90%Piste/10% neben der Piste) Boots mit einem möglichst hoch oben an der Schuhzunge liegenden Klettbandstrap und mit eher mittleren bis härteren Flex. Weil der kleine Klettstrap die Kraft vom Schienbein mit besserem Hebelarm und sehr direkt über den Schuh und den Anklestrap auf die Frontside Kante überträgt. BS drückt ja die Wade eh fast direkt gegen den Highback.

    Vielen Dank für den Tipp. Ich werde auf jeden Fall auch welche mit Klettbandstrap testen.

  • Laurinchen Was meinst du, vielleicht doch nich einmal den Nitro probieren?


    Der ID Lara hat Klett:


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  • Ich hatte am Anfang viel zu weiche Schuhe und schlecht sitzende Bindungen. Da hab ich mit viel Kraft und großen Bewegungen versucht das Board mit dem Fuß, also mit der Schienbein- und Wadenmuskulatur zu steuern. Das ist aber extrem ineffizient und ermüdend, von der Technik und vom Stil auch schlecht. Mit dem ganzen Unterschenkel/Bein zu steuern hat nicht gut funktioniert, weil der Schuh einfach zu weich war und die Kräfte gar nicht richtig zwischen Bein und Board übertragen konnte. Wie ein ausgeschlagenes Fahrwerk.


    Erst mit Schuhen, die oben an der Zunge viel Kraft übertragen konnten und gut sitzenden Bindungen konnte ich dann eine gute Fahrtechnik lernen, ich hab dann erst richtig gut Rückmeldung gespürt was die Bewegungen eigentlich bewirken.


    Das Gehirn und die Nervenverbindungen entwickeln dann mit der Feinmotorik der Muskulatur erst die notwendigen Verbindungen, damit das Boarden zu einem Automatismus wird, wo man nicht mehr über jede Bewegung nachdenken muss sondern es zu einem fließenden Bewegungsablauf wird, den man im Gefühl hat. Ein automatischer Regelkreis. Den Regler muss man anlernen im Gehirn/Muskelgedächtnis und die Regelstrecke in der Muskulatur als auch in den Sinnen (Tastsinn, Gleichgewicht, Kraftsensorik also wieviel Kraft wirkt auf die Muskeln...).

    Das Timing der Bewegungsabläufe muss bei manchen Bewegungen halt auf ein paar Millisekunden passen, so dass es automatisch erfolgen muss. Bewusst kann man das nicht mehr steuern und würde die Kontrolle verlieren. Der Regler ist zu langsam oder die Regelstrecke zu lang (latenzzeit).


    Praktisches Beispiel: du fährst eine schnelle Kurve über einen Hubbel, bis der Impuls des Hubbels in deinem Gehirn ankommt und das Gehirn den Muskeln sagt dass sie einfedern und danach wieder ausfedern müssen, fliegst du schon unkontrolliert aus der Kurve. Damit das motorische Gedächtnis oder Bewegungsintelligenz gut trainiert werden kann braucht es möglichst klare Reize, viele Wiederholungen und kein ausgeschlagenes weiches Fahrwerk, aber überfordern kann man es besonders am Anfang auch schnell. Besonders bei Saisonstart ist es eingerostet.

  • Dunkelbazi79 Interessante Beobachtung… Kennst du den Begriff „Propriozeption“ und den 9-Achsen-Sensor aus der Technik?


    Erster 9-Achsen-Sensor integriert alle Bosch-Technologien
    Erste Muster eines absoluten Orientierungssensors bringt der Hersteller Bosch Sensortec mit dem Baustein BMX055 auf den Markt. Es ist der weltweit erste…
    www.elektronikpraxis.de


    Fahrradfahren, Slag-Line und Snowboarden sind Betätigungen, bei denen deine Sensoren, die „Recheneinheit“ und die Aktoren auf Höchstleistung laufen.


    Auf der Backside habe ich den Delay in meinem „ausgeschlagenen Fahrwerk“ auch schon bemerkt. Der Boot liegt zwar am Highback an, nur meine Spargelbeinchen haben aufgrund fehlender Waden keinen direkten Kontakt zum Boot. Ich fürchte, allein die Klettverschlüsse würden mir auch nicht helfen.