Beiträge von Dunkelbazi79

    Ein Nitro Shadow Gullwing hatte ich auch schon mal und schnell wieder verkauft. Genau so ein Nitro Subzero Gullwing.

    Die funktionierten nur bei echt guten Pistenbedingungen einigermaßen und der Spaßfaktor lag bei mir ziemlich niedrig bis zum Frustfaktor bei harten Pisten. Zwei Testboards Nitro Pantera Camber fand ich okay zum fahren aber die waren auch nicht so richtig nach meinem Geschmack.


    Ich würde dir auch eher zum Hybridcamber raten, weil das ein sehr breites Einsatzspektrum abdeckt von guten bis schlechten Pisten und dafür eine angenehme Mischung aus Direktheit/Stabilität und Drehfreude/Fehlerverzeihendem Verhalten bietet. Je mehr Cambervorspannung in der Boardmitte, desto richtungsstabiler und poppiger fühlt sich das Board an, je mehr Rocker an den Boardenden, desto verzeihender und leichter lässt es sich drehen.


    Ich fahre da in der Regel ein Rossignol Jibsaw 153 oder 155

    Mein ähnliches Yes Standard 155 hab ich verkauft

    Mein LibTech Box Knife 154 ist mir manchmal zu direkt aber ich fahre es schon gern

    Arbor Westmark Camber fand ich noch unterhaltsam


    Mein Bataleon Airobic ist so das am anspruchslosesten zu fahrende Board, TBT hat schon seine Vorteile aber ich fahre es irgendwie fast nie.


    Hybridrocker wie das Gullwing fahre ich manchmal bei eher weichem Schnee oder im Tiefschnee, allerdings mangelt es ihnen an Stabilität und Direktheit:

    LibTech T.Rice DEUTLICH BESSER ALS GULLWING und Burtons Flying V

    Neversummer Funslinger (verkauft), lag zwischen Gullwing und LibTech C2xBTX

    Das GNU Park Pickle bin ich auch früher mal gefahren, ist halt sehr verspielt. Man kann damit auch die Piste runterbrennen aber weil es nur auf der Kante sauber auf einer Linie läuft, fühlt es sich dabei nicht besonders gut an.


    Das LibTech T.Rice ist deutlich stabiler mit den Camber unter den Bindungen und aus meiner Sicht verspielter (mehr Pop als das Pickle), leider nicht superstabil.


    Das Rossignol One bzw. das Jibsaw fallen mir ein, fahre ich gerne auch schnell in Tiefschnee und auf der Piste. Die gewellten Kanten geben noch genug Kantenhalt selbst bei eisigen Pisten und müssen auch nur alle 15-20 Tage auf der Piste nachgeschliffen werden. Der Camber in der Boardmitte gibt genug Stabiität für Schuss die schwarze Piste runter und etwas Rocker an den Enden macht die Boards verspielter, bringt auch Auftrieb und verzeiht viele Fehler.


    Yes bietet noch ähnliche Shapes an oder Arbor sowie Jones

    Das Yes Standard lässt sich sogar schnell fast in einen Tiefschnee Surfer umbauen, indem man die Bindungen nochmal ca. 8cm mehr nach hinten setzen kann als die Referenzlage. Das hat mir in >30cm Tiefschnee ziemlich gut gefallen. Auf der Piste ist das Jibsaw aber deutlich besser.

    Von Arbor wäre das Brian Igushi Pro Camber auch ein verspieltes schnelles Board für Piste und für Tiefschnee. Ist aber recht teuer, sonst wäre es schon längst in meiner Sammlung.

    Hi Dunkelbazi79, wie bewertest du das Gewicht? Spürt man das Gewicht des Boards unter den Füßen? Ist es das Gewicht, das ein Snowboard nicht nur schwer, sondern auch schwerfällig im Sinne von wenig agil erscheinen lässt? Wie siehst du das?

    Ja die Fragen stelle ich mir auch hin und wieder, weshalb ich einfach mal mein Equipment gewogen hab, auch Schuhe und Bindungen.


    Bei Bindungen und Schuhen kann es auch ein paar 100g Unterschiede im Gewicht geben und das addiert sich ja.


    So lange das Equipment auf der Piste liegt, merke ich den Unterschied nicht (bin kein Pro), denn das Gewicht wird ja von der Piste getragen. Erst beim Rumspielen (Butters, Spins, Flips) bzw. Hochentlastung mit schnellen Richtungswechseln merke ich es, also wenn ich das Zeug anheben muss oder in Drehbewegung versetzen will. Je weiter außen an Nose oder Tail das Gewicht sitzt, desto mehr spür ich dass es sich nicht so leicht drehen lässt. Ich muss dann für einen 360ie beim Absprung mehr Drehimpuls mitnehmen. Das Gehirn kann die Motorik relativ schnell anpassen, so dass man sich nach ein paar schlechten Versuchen dran gewöhnt hat.

    Beim Umstieg von meinem 153er T.Rice oder Jibsaw auf mein 163er XV fällt das sehr deutlich auf, dass sich das XV dann die erste Stunde anspruchsvoller fährt.

    Vor allem Buckelpiste sind die schnellen Richtungswechsel anstrengender und Treeruns, könnte aber auch einfach die Länge des Boards sein.


    Ein ähnliches Fahrgefühl hab ich auch bei bockharten reinen Camberboards, die fühlen sich einfach lang und unhandlich an. Je weicher und je mehr Rocker, desto kürzer und wendiger fühlen sie sich an.


    Das leichteste Fahrgefühl hab ich auf einem Skate Banana 149 oder T.Rice 153, die drehen sich fast von alleine und fühlen sich extrem leicht an, obwohl das nur paar 100g sind. 360ies gehen ohne besonderen Aufwand.


    Ein T.Rice 161 und mein 163er XV fühlen sich für mich schon deutlich schwerer an, also da muss ich schon unbedingt einen 360ie mit springen wollen und den Oberkörper richtig deutlich vorrotieren.


    Auch Boards mit hoher Dämpfung fühlen sich für mich schwer an, weil die nach dem Absprung nicht viel Energie aus dem Abdrücken zurückgeben (Neversummer Funslinger, Ride Berzerker).

    Mein Carbon T.Rice Climax 155 fühlt ich deutlich leichter an als das 153er T.Rice, weil es beim Abstoßen viel mehr Airtime zurückgibt. Beim ersten Absprung über einige Wellen hab ich gleich mal versehentlich eine Welle übersprungen, weil ich mit der Reaktion des normalen T.Rice gerechnet hatte.


    Ich denke dass man die Länge eines Boards gut kaschieren kann, indem man ihm mehr Pop gibt (Dämpfung raus nimmt), etwas Rockervorspannung ans Boardende konstruiert oder es an bestimmten Bereichen (Mitte oder Tail?) weicher macht

    Ich hab einige Snowboards mal mit einer guten Waage gewogen, auch mehrmals und der Unterschied ist vernachlässigbar, egal ob da Kohlefaser verbaut war oder irgendein anderes spezielles Material. Die Länge hatte den größten Einfluss.


    Das T.Rice Climax mit Carbonfasern hat ungefähr das gleiche Gewicht wie das gleich lange Jibsaw mit Glasfasern.


    Board, Länge in cm, Gewicht in Gramm, die Boardlänge, die auf dem Board steht, stimmt meistens nicht genau mit der gemessenen Boardlänge überein, da können gerne mal 3cm Unterschied sein.


    Das LibTech Lando hat Bambus Riser Platten unter den bindungen und ist wahrschenlich sedhalb auch 200g schwerer als ähnlich lange Boards

    Rossignol Mini 125 2270
    Roxy Ollie Pop 145 2350
    Lib Tech Jamie Lynn 151 2730
    Lib Tech T.Rice HP 153 2840
    Rossignol Jibsaw 153 2820
    Lib Tech Box Knife 154 2930
    Rossignol Jibsaw 155 2870
    Lib Tech Climax 155 2800
    Rossignol Templar 156 2890
    Lib Tech Lando 157 3270
    Head Team i 158 2980
    Lib Tech T.Rice HP 161 3150
    Rossignol XV 163 3160
    Lib Tech Birdman 170 3360

    ich bin auch mehrere reine Camber gefahren als auch C3BTX und Hybridcamber sowie Hybridrocker im direkten Vergleich.

    Meine Erfahrung dabei waren:

    Custom X und C3 Jamie Lynn mit richtig hoher Cambervorspannung, die das Board in der Mitte ca. 7mm von einer Tischplatte abheben und die breitesten Stellen des Sidecuts liegen auf dem Tisch auf.

    Die Boardenden werden wie von einer oder 2 Blattfedern auf die Piste gedrückt. Das Custom X macht einen homogenen Bogen über die ganze Boardlänge, C3BTX hat eher 2 Knicke außerhalb der Bindungen.

    Den Anpressdruck der Blattfeder(n) muss man erst mal überwinden, um die Kante zum Driften zu bekommen. Carven auf der Kante tun die beiden Vorspannungen super eben weil so viel Druck von den Bindungen auf die Boardenden an die Enden übertragen wird. Wie ein Longboard also laaanger Radstand.


    Auf einem milden Camber/C3BTX Board mit nur ca. 3-4mm Vorspannung in der Boardmitte ist spürbar weniger Verlagerung des Schwerpunkts nach vorne notwendig um die hintere Kante in den Drift zu bringen. Sie beißen auch nicht so giftig zu beim Aufkanten, wenn man carven will. Bei weichem Schnee graben sich die Kanten an den Boardenden auch nicht so tief ein.


    Hybridcamber waren nochmal sanfter und leichter in den Driftschwung zu bekommen auch wenn sie 7mm Camber in der Boardmitte haben. Die Rocker an den Enden reduzieren den Kantendruck an den Boardenden zum Teil deutlich, je nach Länge des Rockeranteils.

    sieht für mich gut aus, kann man denke ich so fahren

    wenn du das Highback noch etwas rotieren kannst wäre das noch etwas direkter von der Kraftübertragung auf die BS.


    15/-15 Duckstance ist ja eher für Switchfahren optimal, weil der Oberkörper so genau quer zur Fahrtrichtung steht.

    Ich fahre auch 15/-15 aber eben >30% im Switch auf der Piste, und vielleicht 5-10% im Tiefschnee.

    Wenn du deine Winkel mehr ins Positive drehst z.B. +30/0 oder +21/-9, drehst du auch den Oberkörper mehr nach vorne.


    Der Kratzer ist nur optisch relevant, klar kann man versuchen was rauszuhandeln. Nach 1 Tag auf der Piste sind in der Regel mehr Kratzer drin. Oberflächliche kleine Kratzer sind mir ziemlich egal, außer jemand in der Liftschlange hält keinen Abstand.

    Ich bin bisher nur ein Board mit über 27cm Waist gefahren und das fand ich sehr anstrengend im Vergleich zu meinen 25 und 26cm breiten Boards. Eine Kurve mit konstantem Radius zu fahren hat viel Kraft gekostet.


    Meine Schuhe sind ca. 30.5 bis 31cm lang und bei um die 26cm Waist hab ich fast nie Probleme mit Toedrag oder Boot Outs.

    Auch mal mit dem Ellbogen über die Piste zu Carven ist kein Problem.

    viel Spaß mit dem Setup. Wäre super, wenn du dann von deinen Erfahrungen berichten könntest.


    Welche Winkel fährst du?

    30° vorne und 0° hinten?


    Versuch ruhig verschiedene Bindungspositionen und Winkel, mehr Setback, weniger Setback, breiter oder schmaler.

    Das kann viel ausmachen. Besonders der Forward Lean kann eine Menge ausmachen wie gut die Backside-Kante greift.


    Normalerweise schubse ich Anfänger/Fortgeschrittene etwas herum, am besten in Socken auf glattem Boden und schieb die mal 2-3 Meter durch die Küche hin und her, oder so dass erst ein Fuß und dann der andere vom Boden abhebt. Die stellen sich dabei natürlich sehr stabil mit leicht angewinkelten Knien hin. Dann lass ich sie los und sag sie sollen sich nicht mehr bewegen. Der Winkel und Abstand der Füße wird dann ungefähr auf's Board übertragen so als erster Anhaltspunkt.

    Das Amplid Singular würde auch grob passen, low Camber hat also wenig Camber, springt weniger und lässt sich leichter entlasten

    Etwas Rocker (3cm lang?) in der Nose für minimal mehr Auftrieb im Tiefschnee, also das ist echt sehr wenig Rocker

    Mit >2cm Setback Stance und der 4cm längeren Nose kannst du dir mehr Auftrieb im Tiefschnee einstellen oder das Board wendiger machen, also z.b. auf 4 oder 6cm Setback einstellen

    Flex etwa 6/10 also schon einigermaßen stabil aber man kann es noch gut pressen (Noseroll, Manual...)

    3mm Taper klingt auch nach echt wenig

    Die Materialien im Board klingen dafür nach super:

    Carbonstreifen für Sprungfähigkeit, Basaltfasern für Dämpfung, Verstärkungen unter den Bindungen, TPU Dämpfung entlang des Boardkerns für Dämpfung


    Mir persönlich hätte es für die Piste zu wenig hohen Camber, springt mir zu wenig aus den Kurven raus

    Auch der Rockeranteil und Setback wären mir zu wenig, also im Tiefschnee zu wenig Auftrieb, wenn es >30cm tiefer schwerer Schnee ist, für so um die 10-20cm lockeren Tiefschnee reichts aber bestimmt.

    Die Kante hat mir zu wenig Wellen für Tage mit harter Piste, da müsste man vielleicht sehr aggressive Winkel in die Kante schleifen, die aber wenig verzeihend sind.


    Das Amplid Souly Grail klingt für mich nach mehr Spaß weil mehr Camber und mehr Taper


    Ja das Angebot ist riesig und oft weiß man erst nach ein bis 2 Tagen auf einem Board, ob es einem wirklich gefällt und ob man ein gutes Gefühl darauf hat. Ich würde dir empfehlen ein gebrauchtes zu suchen, manchmal findet man für um die 250€ recht gute Boards.


    Jones Flagship, Mind Expander oder Hovercraft und milder Magnetraction

    Arbor Bryan Iguchi Pro Camber/Annex mit Griptech und Uprise Fenders (wie bei Rocker angehobene Kanten)

    Gnu Gremlin


    Die haben richtig viel Camber damit sie gut aus gecarvten Kurven springen

    Und auch richtig viel Rocker und Taper, damit sie verzeihend fahren und auch genug Auftrieb im Tiefschnee bieten

    Die Wellen in den Kanten verbessern den Kantengriff auf harten Pisten enorm.

    Das Salomon Sight würde denke ich passen von den Daten: direktional Camber mit etwas Rocker und Taper drin, mittlerer Flex


    Das Rome Service Dog passt auch, wäre im Tiefschnee deutlich wendiger aber etwas langsamer mit dem leichten Fishtail, weil das Tail tiefer einsinkt


    Rome Warden wäre ein Twin mit viel Camber und wenig Rocker, also das ist schon anspruchsvoller als ziemlich alle anderen Boards. Ich hab ein ähnliches Board und das bewege ich auch nur wenn ich wirklich Lust drauf habe meine Fahrtechnik weiter zu perfektionieren. Das verzeiht recht wenig Fehler aber bestraft auch nicht so hart wie ein reines Camberboard.


    Also das Salomon Sight erfüllt deine genannten Wünsche eher als das Rome Warden.


    Das Rossignol One LF kann deutlich mehr als das Salomon, insbesondere auf harter Piste macht das Rossi viel mehr Spaß.

    Was genau holt dich da nicht ab? Die Grafik/Farben?


    Ich schau auch oft auf die Optik aber eigentlich sollten ja die Fahreigenschaften die wichtigste Rolle spielen. In Fachkreisen wird das glaube ich kognitive Dissonanz genannt.


    Für ein Fishtail oder komische Farben hab ich mich auf der Piste jedenfalls noch nie schämen müssen. Dafür war der Snowboard-Tag halt eine unschöne Erfahrung wenn das Board nicht so funktioniert, wie ich es mir gewünscht hätte.


    Das Arbor Crosscut wäre ein reines Camber ohne Uprise Fenders


    Ich bin einige Burton Boards gefahren: Custom, Custom X, Custom Flying V, Nug, Process... aber keines hat mir wirklich richtig Spaß gemacht, einige haben mich sogar brutal genervt, einmal gefahren und gleich wieder zurück gegeben.

    Also ich verstehe es immer noch nicht: 85% Piste, 15% Backcountry, kein Switch, wieso ein weiches Twin? Da spricht doch gar nichts dafür?


    Eine Freundin von mir 165 groß, 60kg Anfängerin bis Fortgeschrittene auch wie der TE auf roten Pisten mit mittlerem Speed unterwegs, ca. 14 Tage, war 3h lang auf dem XV unterwegs und kam sicher damit klar. Sie hatte ein sehr gutes Gefühl auf dem Board und ihr Freestyle Twin war ihr viel zu weich, weshalb sie Hemmungen im Kopf hatte. Auf dem XV ist sie Vollgas durch den Tiefschnee und die Pisten runter mit kleineren meistens ungeplanten Sprüngen. Also sie wollte jedenfalls danach nicht mehr auf ihr Twin drauf.


    Freerider sind nicht pauschal unzähmbaren Waffen sondern sogar erstaunlich einfach fahrbar, in der Regel einfacher als ein Twin und sie geben deutlich mehr Sicherheit.

    Bevor ich mit einem weichen 160er Freestyle Twin die Piste instabil und träge runter eier oder im Tiefschnee herumwabbel, genieß ich doch viel lieber ein härteres 161 oder 163er Direktional, das viel wendiger und trotzdem stabiler ist. Da hat man doch gleich deutlich mehr Vertrauen ins Board. Also nach 1-2 Tagen war ich eins mit dem XV und nur noch am Grinsen.


    Das mit dem aus den Kurven rausspringen kommt von alleine mit der Zeit.

    Wenn es das Board auch gut kann, dann spürt man es relativ schnell, dass es aus der Kurve rausspringen will.

    Ein weiches Board gibt da einfach nur nach, fast ohne Feedback.

    Also wenn du mehr Sicherheit auch auf härteren Pisten suchst, dann sind die Twins eher störend. Ein Freerider würde dir da mehr Sicherheit geben und dich mehr unterstützen, damit dein Kopf auch die härteren Pisten entspannter runter mitmacht.

    Ein härteres direktionales Board gibt dir mehr Stabilität und Vertrauen als eine weiche Twin Nudel.

    Wenn Capita, dann würde ich eher das BSOD empfehlen. Capita gibt es mit 5/5 Piste und 4/5 Backcountry an. Das Mercury ebenfalls. Mit Carbonfasern springt das Board noch krasser aus den Kurven raus, geht aber mit der Zeit in den Rücken.


    Er fährt doch kein Switch, wozu ein Twin? Das stört doch nur.

    Wenn du Equipment für 85% Pisteneinsatz und ca. 15% Tiefschnee ohne Switchfahren suchst, dann bist du mit Burton Ruler (mittlerer Flex) sowie Burton Instigator (Allmountain Flatrocker) auch als Aufsteiger nach meiner Erfahrung falsch unterwegs, weil du damit auf einen Haufen Spaß verzichtest. Ein härteres Freeride-Board wäre deutlich spaßiger für den Zweck. Das Burton Instigator ist meiner Meinung nach eher was für Anfänger, zu instabil und zu Freestyle lastig und das Nitro Prime Raw ist nur vielleicht etwas steifer. Also ich hab mit so Dingern eigentlich wenig Spaß auf der Piste und im Tiefschnee im direkten Vergleich mit einem Freerider.


    Auf 85% Piste kommt mit stärkerer/härterer Cambervorspannung in der Boardmitte am meisten Spaß auf, weil das Board viel besser reagiert und aus den Kurven rausspringt, was dir sogar Energie/Kondition sparen kann. Du musst dann z.B. ein weichen, indirekten, trägen Flat/Rocker nicht mehr ständig selber die Kanten entlasten um die Kante zu wechseln, sondern das Board springt fast selber aus der Kurve und du musst nur noch den Körperschwerpunkt mit richtigem Timing auf die andere Boardseite bringen. Das heißt deine Muskeln bleiben länger fit und du kannst länger fahren ohne dass dir die Kraft ausgeht. Vor allem weichere Boards fangen da an zu vibrieren oder sich zu stark zu verbiegen. Richtig geile Freerider bleiben auf Piste und im Tiefschnee immer stabil und beherrschbar, vibrieren oder biegen sich kaum.


    Jetzt willst du aber noch hin und wieder mal ca. 15% Tiefschnee fahren und vermutlich auch kein extrem direktes und störrisches hartes reines Camberboard. Also nimmst du eines mit ein paar Features die dir helfen:

    etwas Rockervorspannung in der Nose erhöht den Auftrieb im Tiefschnee

    etwas Rockervorspannung im Tail hebt die Kanten im Heck etwas an, das Board fühlt sich kürzer und wendiger an und verkantet deutlich weniger, verliert etwas an Direktheit.

    etwas Taper, also ein etwa 5-10mm schmaleres Heck, macht das Board einfacher zu fahren und erhöht den Auftrieb

    etwas Setback so um die 30mm, bringt mehr Auftrieb und das Board fühlt sich auch deutlich kürzer an als es ist. 160 fühlt sich so etwa wie ein 157cm Board an.

    Ein ausgeprägtes Tail braucht man eigentlich nur zum Switchfahren, für härtere Landungen als Federung/Stabilisierung und im Tiefschnee verhindert ein zu tiefes Einsinken, kostet aber Wendekreis, also in engen Treeruns kann ein langes Tail schon mal nerven im Vergleich zu einem Surfer/Fish


    Folgende Boards sollten gut passen:

    Jones Flagship/Hovercraft

    Yes Optimistic/Pick Your Line

    Gnu Gremlin/Antigravity/Banked Country

    Burton Flight Attendant

    Arbor Bryan Iguchi Pro Camber


    Einige der Boards haben gewellte Kanten, was auch nach 15-20 Tagen ohne Nachschleifen sehr guten Kantenhalt auch auf harten Pisten bietet. Mit manchen Boards kannst du den Spaß komplett vergessen, wenn die Pisten hart sind.


    Um so ein härteres Freeride-Board gut kontrollieren zu können solltest du auch Schuhe mit eher härterem Flex besorgen und auch eine direktere Bindung.

    Ich fahre den Burton Ion schon ein paar Jahre, der ist okay von der Steifigkeit für Piste und Tiefschnee, aber es gibt natürlich noch deutlich direktere Schuhe, die einen aber am Anfang auch überfordern können, weil da einfach sehr viel Rückmeldung/Stöße/Vibrationen ans Bein kommen kann.

    Die Schuhe sitzen bei mir am Schienbein am festesten, weil ich von da die meisten Steuerbewegungen auf's Board übertrage. Unten der Fuß sitzt bei mir nicht so fest, so dass er halt einigermaßen fixiert ist, gut durchblutet ist (sonst drohen Fußkrämpfe). Wenn die Ferse hochrutscht passt was mit meiner Fahrtechnik nicht, dann achte ich drauf wieder mehr und lockerer in die Knie zu gehen und mit dem Knien/Beinen und Schwerpunktverlagerungen zu steuern und nicht mit dem Fußgelenk, das sollte möglichst wenig gebeugt werden.


    Als Bindung würde ich dir eine Ratschenbindung empfehlen, auch da bietet Burton mit der Cartel eine gute robuste Bindung an. Die Step-On ist halt sehr teuer.

    Ja richtig ich glaube ich fahre normalerweise um die 58cm Stance also vorne und hinten jeweils ein Loch weiter auseinander. Enger zusammen läuft das Board zwar stabiler auf der Kante, aber ich hab weniger Kontrolle, bzw. muss ich mehr machen um das Board zu steuern.


    Die Massive Grundplatte und Disk der Flux DF (ähnlich wie die XV nur ohne Carbonfaser) scheint den Boardflex um die Bindung nochmal deutlich zu erhöhen im Vergleich zu den total weichen Grundplatte der Cartel/Genesis ReFlex, die in der Mitte sogar einen großen Spalt hat und eine Disk mit Biegescharnier. Mit ReFlex fühlt sich das Board vor allem das Tail biegsamer, verspielter und wendiger an.

    Ich hab glaub ich Mondopoint 275, Schuhgröße ca. 43 und ca. 31cm lange Boots und verwende dafür in der Regel Boards mit 26 bis 26,5cm Waist, Duckstance 15/-15 und Carve soweit es die Pistenbedingungen zulassen auch mal mit Ellbogen auf der Piste.


    Mein härtestes Brett ist mit Abstand ein 2014er Rossignol XV, das bis etwa 2022 ähnlich gebaut wurde. Die neue Version ist wohl leider den Sparmaßnahmen zum Opfer gefallen und hat viele seiner tollen Features verloren. Ich hatte meines gebraucht in gutem Zustand ergattert und bin immer noch hochzufrieden damit.

    Es hat etwa 7mm hohe Cambervorspannung zwischen den Bindungen, also sehr lebhaft und springt toll aus den Kurven

    Außerhalb der Bindungen hat es etwas Rocker, was es etwas fehlerverzeihender macht.

    1cm Taper erleichtert den Kantenwechsel ebenfalls

    Die Wellenkante hält extrem zuverlässig auch wenn man sie mal 20 Tage nicht nachschleift, gräbt sich auf weicher Piste aber tief ein, wenn man den Kantendruck zu stark einsetzt.

    Es läuft ohne Vibrationen eine schwarze Piste im Schuss runter.

    Wenn man Xavier de le Rue beim Boarden zusieht, hat man eine Ahnung, was das Board kann.

    Der Vorgänger vom XV war das Rossignol Experience, das Jeremy Jones gefahren ist. Das war mir etwas zu locked in beim Testen auf dem Stubaier Gletscher. Nach dem Experience hat er sein eigenes Jones Flagship rausgebracht.


    Ich bin auch einige andere Freeride Boards gefahren, die mich aber nicht ganz so überzeugen konnten.

    Die meisten vibrieren mehr oder die Kante hält nicht so gut.


    Bei mir stehen auf der Testliste noch folgende harte Freeride Boards:

    LibTech Rocket

    Yes Optimistic/PickYourLine

    Arbor Annex /A-Frame

    Jones Flagship/Hovercraft

    Interessante Bewertung und Beschreibungen.

    2-3 Tage Eingewöhnung in das sehr steife XV brauche ich auch.

    Nachdem ich meine GenesisX/Cartel 1 Lochmuster weiter nach hinten als reference Stance gestellt hatte ließ sich das XV deutlich einfacher steuern, sonst war's vor allem mit der sehr steifen Flux DF Bindung eher sehr fordernd wie du schreibst und mehr in Richtung Custom X und C3BTX vom Charakter.


    Im direkten Vergleich zum Burton Custom X und LibTech Jamie Lynn C3BTX ist es für mich eher ein entspannter Cruiser wenn der Stance etwas weiter nach hinten eingestellt ist. Schwarze Piste im Schuss runter juckt das XV nicht die Bohne.

    Echt gut, wenn du mehrere Schuhe testen kannst. In kleineren Läden sind halt oft nur 2-3 Schuhe in der passenden Größe da, die Auswahl normalerweise begrenzt. Ich war das letzte Mal unter der Woche in mehreren kleinen und großen Läden in München beim testen, da ist man mehrere Stunden unterwegs, auch wenn da gerade nicht so viele Kunden im Laden sind. Aber der Aufwand lohnt sich dann doch, wenn man ein gutes Paar gefunden hat.


    Mit einer Bekannten hatte ich über mehrere Wochen in bestimmt 10 Läden Snowboardschuhe ausprobiert bis sie ein nicht ganz 100% passendes Paar mit einem Klettband oben gefunden hatte. Aber es hat ihr einen riesigen Fortschritt in ihrer Fahrtechnik gebracht, also sie ist dann 2 Tage später das erste Mal richtig auf der Kante gefahren statt nur Driftschwünge zu machen und in den Tiefschnee in Chamonix Grand Montets und Argentiere konnte sie dann auch gleich mitfahren fast ohne Stürze. Selbst wirklich sehr steile, anspruchsvolle Tiefschneehänge und Treeruns funktionierten bei ihr dann. Das war vorher eher nicht sinnvoll/frustrierend. Sie ist von Nitro Crown Boots auf ich glaube K2 Lunar oder so hießen die. Ist glaube ich von Nidecker übernommen worden oder so.


    SixtyNiner: dann arbeitest du sozusagen an einer künstlichen Wadenvergößerung?


    Fahrdynamik und Propriozeption: in unserer aktuellen Bordnetzarchitektur befinden sich fast alle Beschleunigungs und Drehratensensoren in einem hochintegrierten zentralen Crashsicherheitssteuergerät in der Mitte der Karosseriebodengruppe, das alle Crashsysteme, Fahrdynamikregelsysteme, Fahrerassistenzsysteme, Notruf mit Positionsmeldung mit Daten versorgt und wohl auch den Datenrekorder enthält. Also beim Absetzen des Notrufes weiß das Fahrzeug wohl genau wie es liegt und wie es in die Lage gekommen ist. Wenn es nicht gecrasht ist, kann es die selbe Trajektorie auch ein paar 100m automatisch zurückfahren. Solche 9-Achs-Sensoren sind bestimmt vielseitig einsetzbar, Roboter, Luftfahrt, Drohnen, zivil, militärisch...

    wahrscheinlich macht's dann auch Sinn den Chip direkt in einen größeren Mikrocontroller zu integrieren.

    Klingt alles superinteressant, bin ich Fan von. Weißt du, ob das sogenannte Flowgefühl auch damit zu tun hat? Also wenn Sensoren und Aktoren alle im Optimum laufen, keine Unterforderung, keine Überforderung, eine Art Trance/Hochgefühl stellt sich ein.


    Okay das mit den Spargelbeinen war mir vorher gar nicht so bewusst, da ich eher mit sehr dicken Waden gesegnet wurde. Bekommt man das mit Forward Lean vielleicht in den Griff? Sonst brauchts ja hinten eine Art Unterlegkeil oder wie löst man das sonst? bei mir ist die Backside immer sehr direkt mit meinem Bein verbunden und die FS eher zu weich, vor allem wenn die Schuhzunge oder Schnürung oben zu lasch ist. Wenn die Verbindung zur FS sehr gut ist, dann kann ich mich richtig gut gegen meine FS Kante stemmen. FS Carven vom Manual aus ist dann bei griffigen Schnee eine sehr flowige Sache.


    Der Begriff Propriozeption war mir nicht bekannt, hab sie im Whiteout und im Dunkeln schon ein paarmal verloren.


    Am besten Boarden habe ich gelernt in 3 Tagen quasi Whiteout Schneefall auf dem Stubaier Gletscher. Wir konnten die Bergstation in 50m Entfernung nicht mehr sehen, aber wir konnten nach 3 Tagen ohne Sicht richtig gut fahren ohne ständig zu stürzen. Es hat sogar Spaß gemacht, denn man ist dann oft überrascht wieviel Airtime man so ohne Sicht unerwartet erreichen kann. Gefährlich war es schon also Glück hatten wir auch dass wir uns dabei nicht verletzt haben. Der Neuschnee war halt 1-2m tief und richtig weich. Danach waren alle Abseitspisten und Treeruns ein Klacks.


    Was ähnliches wie den 9-Achsen-Sensor könnten höchstens meine Kollegen aus der Fahrdynamikregelung vielleicht kennen. Manchmal hat unsere Messtechnik einen Sensorblock nahe der Fahrzeugmitte verbaut, der solche Signale laufend mitmisst.

    Ich hatte am Anfang viel zu weiche Schuhe und schlecht sitzende Bindungen. Da hab ich mit viel Kraft und großen Bewegungen versucht das Board mit dem Fuß, also mit der Schienbein- und Wadenmuskulatur zu steuern. Das ist aber extrem ineffizient und ermüdend, von der Technik und vom Stil auch schlecht. Mit dem ganzen Unterschenkel/Bein zu steuern hat nicht gut funktioniert, weil der Schuh einfach zu weich war und die Kräfte gar nicht richtig zwischen Bein und Board übertragen konnte. Wie ein ausgeschlagenes Fahrwerk.


    Erst mit Schuhen, die oben an der Zunge viel Kraft übertragen konnten und gut sitzenden Bindungen konnte ich dann eine gute Fahrtechnik lernen, ich hab dann erst richtig gut Rückmeldung gespürt was die Bewegungen eigentlich bewirken.


    Das Gehirn und die Nervenverbindungen entwickeln dann mit der Feinmotorik der Muskulatur erst die notwendigen Verbindungen, damit das Boarden zu einem Automatismus wird, wo man nicht mehr über jede Bewegung nachdenken muss sondern es zu einem fließenden Bewegungsablauf wird, den man im Gefühl hat. Ein automatischer Regelkreis. Den Regler muss man anlernen im Gehirn/Muskelgedächtnis und die Regelstrecke in der Muskulatur als auch in den Sinnen (Tastsinn, Gleichgewicht, Kraftsensorik also wieviel Kraft wirkt auf die Muskeln...).

    Das Timing der Bewegungsabläufe muss bei manchen Bewegungen halt auf ein paar Millisekunden passen, so dass es automatisch erfolgen muss. Bewusst kann man das nicht mehr steuern und würde die Kontrolle verlieren. Der Regler ist zu langsam oder die Regelstrecke zu lang (latenzzeit).


    Praktisches Beispiel: du fährst eine schnelle Kurve über einen Hubbel, bis der Impuls des Hubbels in deinem Gehirn ankommt und das Gehirn den Muskeln sagt dass sie einfedern und danach wieder ausfedern müssen, fliegst du schon unkontrolliert aus der Kurve. Damit das motorische Gedächtnis oder Bewegungsintelligenz gut trainiert werden kann braucht es möglichst klare Reize, viele Wiederholungen und kein ausgeschlagenes weiches Fahrwerk, aber überfordern kann man es besonders am Anfang auch schnell. Besonders bei Saisonstart ist es eingerostet.