Kann man mit dem Snowboard in der Kurve (durch Technik) schneller werden?

Also beim Longboarden funktioniert das "pumpen" ja: enge Schlangenlinien fahren und durch diese gegensätzlichen Kräfte schneller werden. Dass das auch beim Snowboarden funktioniert wäre mir neu. Beim Carven verliert man zwar kaum Geschwindigkeit, wenn mans richtig macht, aber schneller als Schuss fahren ist man wohl kaum.

Sonst würde das ja jeder bei Ziehwegen machen, wenn es wirklich deutlich was helfen würde

Wenn du es genau wissen willst und dich nicht auf Aussagen anderer verlassen willst, frag deinen Physikprofessor/lehrer von nebenan. Zur Berechnen der Geschwindigkeit und der Beschleunigung gibt es Gesetze. Bei deinem Fall gibt es aber eine Menge an unbekannten Faktoren. (Schnee (kalt?,schwer? etc.?), Wind, Kante und Auflagewinkel, Base und wie gewachst, Gewicht, Länge des Boards/Auflagefläche, Steigung etc.).

Grob gesagt würde ich aber deinem Freund recht geben. Je weniger Auflage desto weniger Reibung. Siehe z.b. Schlittschuhläufer, Rennradfahrer etc. Aber wechseln die Schneebedingungen kann es durch aus Vorteile für eine breitere Auflagefläche bieten z.B. ersäuft ein Rennradfahrer im Schlamm, wobei ein Mountainbike mit sehr dicken Reifen es noch schafft. Oder im Sand, ein Auto mit schmalen Reifen = wenig Auflagefläche verteitl das Gewicht nicht gut, und die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß dass das Auto zu schwer für die geringe Fläche ist und somit breitere Reifen benötigt oder falls keine am Start sind wenigstens einiges Luft aus den Reifen lässt damit die Gewichtsverteilung evtl. den gewünschten Effekt bringt: Mit dem Auto im Sand fahren zu können!

Zitat von Sebi92

Meine Frage Kurz formuliert: Schafft man es mit dem Snowboard in der Ebene "endlos" weit zu kommen?

Nein, wegen der Reibung mit dem Schnee. Irgendwann bleibt man einfach stehen.

Ich kontere dagegen: Mit endlosen Rückenwind! Nein im ernst deine kurze Frage beantwortet wieder die Physik: Perpetuum mobile

Zitat

Das Konzept widerspricht der Energieerhaltung, da das Perpetuum mobile Arbeit verrichten oder Nutzenergie bereitstellen soll, ohne dass ihr von außen Energie zugeführt wird.

Kennst du irgendeine Art der Fortbewegung die es in der ebene erlaubt endlos weit zu kommen? Wenn ja sags mir bitte schnell ich lass es mir patentieren.

Du hast recht ich habe angenommen, hier gehts nur um die Frage ob er länger in einer ebene fahren kann durch a) nicht aufkanten (sprich auf der kompletten boardfläche zu fahren) oder b) aufkanten.

Edit: hat sich erledigt.

Der Fahrer kann ja Energie in diese Bewegung laden indem er sozusagen "Pumpt" also durch Körperschwerpunktverlagerung nach oben und unten sowie rechts und links. Ob er die in ausreichendem Maß in Vortrieb umwandeln kann, hmmm weiß nicht, ausprobieren?

Der Boarder geht z.B. auf die Backside Kante in die Knie, fährt den Radius bis zum Umkanten.
Dabei streckt er beim Umkanten schnell die Beine in leichter Schräglage (erhöht potentielle Energie durch die KSP-Anhebung und kinetische Energie durch die KSP Verlagerung in richtung Backside-Kante)
Nach dem Umkanten geht er in die Knie. Die potentielle und kinetische Energie des KSP wird wieder kleiner. Wo geht die hin? Wohl zum Teil in die Querbeschleunigung des Boards in den Frontside Radius. Da die Kante aber hält wird über Sinus- und Cosinus-Anteil der Kraft ein Teil in die Querkraft gehen und ein Teil in eine Längskraft.

So wie bei Hangabtrieb und Normalkraft auf der schiefen Ebene.
Da muss der Sinus des Winkels größer als der Reibkoeffzient sein, damit etwas auf der schiefen Ebene zu rutschen beginnt AFAIK.
Wie das mit dem Kantenradius und Winkel bei dem man die Energie in das Board lädt aussieht keine Ahnung. Es ist Sonntag und da mach ich mir jetzt keinen Kopf drüber.
Beim Pumpen auf dem Skateboard geht glaube ich noch der Drehimpuls des Oberkörpers mit rein, aber beim Skateboarden ist der Reibwiderstand kleiner als auf dem Schnee, oder?

Ohne Zeichnungen ist das eh schwer darstellbar was ich meine.

Zitat von Sebi92

Meine Meinung:
Das leichte Gefälle ausnutzen, "Schuss" fahren (dass das Board plan aufliegt, keine Kante) so lange es geht (ab und und ganz leicht mit Kante um die Kontrolle zu halten, NICHT um dadurch schneller zu werden) und diese "Schusshaltung" so lange es geht dann in der Ebene beibehalten und "ausrutschen?!" lassen.

Kann deine Theorie nur bestätigen ! Allerdings würde ich noch versuchen das Gewicht nach hinten zu verlagern ; bringt nochmal min. mehr Speed ! > Board hebt vorne leicht ab > weniger Reibung >>> mehr Speed ! Klare Sache .

Also bei Skateboards funktionierts ja. Beim Board denke ich mal nicht, da du um die Querkräfte aufzufangen extrem kanten müsstest was du bei niedrigeren geschwindigkeiten nicht schaffst.

Zitat von Sebi92

Mein Kumpel entgegnete mit folgender Aussage:
Stimmt nicht, weil beim Boarden kann man mit genug Skill auch beim Kurven fahren (Immernoch selbe Situation) Geschwindigkeit aufbauen/ halten.

Ich glaube ihr redet ein wenig aneinander vorbei.

In der flachen Ebene die Geschwindigkeit durch Kurven zu halten oder gar zu beschleunigen, halte ich ebenfalls für unmöglich. Ohne deinen Kumpel zu kennen, glaube ich zu wissen was er meint. Nämlich, dass man durch sauberes Kanten fahren ("Skill", für Anfänger ist das schwer und man sieht leider mittlerweile nicht mehr viele die das tatsächlich können, weil rutschen ja "cooler" ist.. ) bergab beschleunigt. Jede gerutschte Kurve bremst den Fahrer ab, verglichen mit dem ganz planen geradeausfahren. Ich behaupte allerdings, dass man durch sauberes carven auf der Kante eine höhere Geschwindigkeit erreicht als wenn man einfach nur plan geradeaus fährt. Ich bin deshalb auf Ziehwegen eigentlich immer am Kurven fahren, da man weniger speed verliert. DASS man in der Ebene speed verliert, steht ausser Frage. Das ist Physik..

Fakt ist das der der auf der Base geradeaus den Berg runter fährt auf jeden Fall weiter kommt als der der auf der Kante Kurven fährt. Weiß überhaupt nicht was es da zu diskutieren gibt...

Zitat von touchy

Fakt ist das der der auf der Base geradeaus den Berg runter fährt auf jeden Fall weiter kommt als der der auf der Kante Kurven fährt. Weiß überhaupt nicht was es da zu diskutieren gibt...

Vielleicht haben ein paar Leute ja Steigwachs auf der Base und fahren deswegen auf der Kante :p

Während man beim Longboarden auch problemlos bergauf pumpen kann, dürfte das beim Snowboard nix bringen.

Selbst wenn man Energie dabei in Geschwindigkeit umsetzen kann, wird sie ganz schnell in der Schneeverdrängung verpuffen.
Ist nicht mein Fachgebiet, ich würde das mal in die Finite-Elemente Ecke schieben.

Zu LDP gibts eine richtig gute wissenschaftliche Arbeit die das fein säuberlich zerlegt, evtl. gibts zu Schneeverdrängung und damit verbundenen Kräften auch schon was.

schuss auf der base entwickelt die geringste reibung, jede auf kanten verlangsamt die fahrt! pumpen geht, das ist aber keine kurve ... also man wird in der kurve nicht schneller!

Moin!
Ohne Physikalsiche Erklärung, meine ich doch einfach aus eigenen Erfahrungen sagen zu können, dass es möglich IST in Kurven zu beschleunigen, sogar mehr als wenn man die Strecke Schuss gefahren wäre. Der entscheidende Punkt, weshalb es in dem gefragten Fall nichts bringt: Wenn du die Kurve fährst, legst du im Vergleich zum Schuss fahrenden sehr viel mehr Weg zurück! Er kommt relativ gesehen sehr viel weiter, weil er eine größere Geschwindigkeit halten kann, nur ist die absolute Strecke(die entscheidend ist, weil man dann verdammt nochmal nicht so endlos ziehen muss) ist kürzer!
Also: Kurvenfahrer ist schneller, Schuss fahren macht trotzdem mehr Sinn; ihr habt beide recht uns geht jetzt nen Bier drauf trinken!!!!

bis denne