Suche Ersatz/Nachfolger für 30-jähriges Raceboard-Set (komplett mit Softboots oder auch nur neue Boots und Plattenbindungen)

Mal gerne nochmal ein Danke-Schön eingeschoben, an dieser Stelle! Es ist immer toll, wenn man von hilfsbereiten Leuten mit Wissen versorgt wird. In anderen Bereichen kenne ich das auch andersrum, aber hier bin ich dankbar, Empfänger sein zu können...

Mit Laden-Besuch in Münster ist heute nichts geworden. Der Tag startete etwas anders. Und so gab's wieder viel Zeit, sich gedanklich ohne Anfassen mit dem Thema zu beschäftigen. Ich schlafe schon mit den Gedanken ein und träume davon. Ist das ein gutes Zeichen?

Soooo...ich bin Euch noch Rückmeldung schuldig. Das wird ganz allgemein viel zu oft bei solchen Hilfe-Themen vernachlässigt und ICH empfinde das immer als unhöflich, nachdem sich andere Zeit für einen genommen und Mühe gegeben haben...

Eigentlich wollte ich letzten Donnerstag zum Händler, aber weil was dazwischen gekommen war, ist es dann Freitag geworden.

Den Donnerstag habe ich aber schon gründlich genutzt, um mich etwas verrückt zu machen bzw. noch mehr verrückt.

Ich habe in den letzten Tagen ja hier und bei YouTube so viele neue und denglische (Fach-)Begriffe um die Ohren gehauen bekommen, um die ich mich in den letzten Jahrzehnten nicht scheren musste. Damals gab's gerade mal Regular und Goofy und das war's, wenn man von "Burton" absieht. Und weil ich mit dem Raceboard wunderbar und mit Spaß klarkam, sah ich auch keine Notwendigkeit, mich da auf dem Laufenden zu halten. Den Service hat mein Raceboard genauso wenig gesehen, wie Wachs geschmeckt. Das wird wohl beim neuen Teil jetzt etwas anders sein...

Neues Teil...Ihr habt mich umgehauen, mit der Zahl der Vorschläge und den mehr oder weniger Nuancen in den Eigenschaften. Ich kam schnell ins Grübeln darüber, ob ICH die Nuancen wohl spüren, davon profitieren oder darunter leiden könnte.

So habe ich am Donnerstag tatsächlich erwogen, meinem Raceboard eine neue Bindung und mir neue Hardboots zu spendieren. Immerhin - egal wie ausgelutscht das Brett auch sein mag und wie stumpf die Kanten - hatte ich damit immer noch gut Spaß auf der Piste in Sölden.

Donnerstagabend habe ich dann in Vorbereitung des freitäglichen Besuchs im Münsteraner Westside noch mal alle Beiträge hier durchgelesen und die Empfehlungen mit ggf. Argumenten schriftlich zusammengefasst, hier und da nachgelesen, Videos geschaut und Preise notiert. Das Westside ist der Snowboard-Spezi mit Online-Shop in der früheren Innenstadt-Bäckerei, von dem in einem anderen Thread total geschwärmt worden war. Es gibt dort weder Ski-Sachen noch Mountainbikes, sondern ausschließlich alles rund um's Snowboard.

Um 11:00 Uhr war ich im Laden und wurde von Juri begrüßt. Dem hatte ich schon am Vortag meine Snowboard-Lebensgeschichte am Telefon erzählt, so dass wir relativ schnell mit einem handgemachten Cappuccino loslegen konnten. Juris Mittagspause fiel dann leider aus, weil ich ihn und mich einvernehmlich mit einer Pizza entschädigt hatte und um 16:00 Uhr verließ ich ab Boots inklusive abwärts neu ausgestattet den Laden in Richtung Parkplatz.

Heute Morgen war ich dann in der Neusser Skihalle der erste und habe mich dem Brett vorgestellt. Es hat mir selbst auch gezeigt, was es von mir hält, und wir haben beschlossen, dass wir zusammen nach Sölden fahren, um uns näher kennenzulernen.

Fortsetzung folgt direkt...

Weiter oben hatte ich versucht darzustellen, woher ich komme und wohin ich will. Ich hatte auch kategorisch abgelehnt, irgendwelches proprietäres Zeug zu kaufen, um komplett offen für alles zu sein...Scheiß drauf...In guter Gesellschaft von Alt Adenauer habe ich mir rausgenommen, selbst - neu - zu bestimmen, was ich will oder nicht...

Konsequenterweise habe ich mit den Schuhen angefangen und sämtliche schönen Boards fast gar nicht beachtet, weil ich mich in nichts verlieben wollte, was hinterher vielleicht doch nicht ginge...

Ich bin dann auch das Risiko eingegangen, mit einem neuen Brett den Laden zu verlassen. Der Gedanke, meine zehn Urlaubstage damit zu verbringen, andauernd die Bretter zu wechseln und vermutlich trotzdem nicht die feinen Unterschiede raus gearbeitet zu bekommen, behagte mir nicht. Das könnte was sein, dem ich mich später mal bei einem Test-Event widmen kann. Das jetzt neue Brett wäre schlimmstenfalls was für die Wand, vielleicht könnte ich es in Zahlung geben oder privat verkaufen - aber vielleicht will ich das alles ja auch gar nicht...

Fortsetzung folgt direkt...

Etwas sympathisch erschien mir die Clew-Bindung, aber für diese Sympathie habe ich mir etwas zu viel Zeit gelassen. Für diese Saison ist die wohl ausverkauft. Etwas zum schnellen Ein- und Aussteigen sollte es gerne sein, die Burton-Step-on war mir aus der Ferne betrachtet aber etwas suspekt, mit ihren drei kleinen Kontakten zur Bindung. Außerdem fehlen der ja die Stell-Möglichkeiten über die Straps.

Vor Ort befingert und mit dem Vertrauen auf die gute Marke Burton (der Kreis zu meinem Kurs-Board-Hersteller von vor rund 33 Jahren schließt sich für mich) habe ich mich dann doch für Step-on entschieden und zusammen mit meiner Vorgabe von BOA war die Schuh-Wahl schon mal angenehm eingeschränkt.

Ziemlich genau eine Stunde lang wurden jetzt verschiedene Modelle und Größen von Burton und DC durchprobiert. Natürlich war vorher gemessen worden und meine eigene Messung bestätigte sich dabei. Die verschiedenen Modelle hatten durchaus verschiedene Passformen und natürlich wirkten sich auch die Größen darauf aus. Blöderweise sind meine Füße um drei Millimeter unterschiedlich in der Länge, dazu aber ist mein längerer Fuß auch noch im Gelenk voluminöser. Man sieht das nicht, aber ich merke das an den "Resten" der Schnürriemen bei Treckingschuhen, die unterschiedlich lang sind...und eben jetzt bei den Boots. Hatte ich links einen angenehm unangenehmen, war der Rechte "bequem".

Gewinner wurde in der schon oben prophezeiten Größe der Burton Photon, der (bei MIR) gegenüber dem Ion definitiv besser passte, was sich insbesondere im Fersen-Halt fest macht.

Die Burton Step-on-Bindungen waren dabei schon gesetzt und ich habe mich da für die billigste und für mich wirklich preiswerteste entschieden, nämlich die "einfache" Re:Flex - der Aufpreis von rund 100 € für einen "Gummilappen" am Heelback erscheint mir lächerlich (hoch).

Die Bindungs-Findung erledigten wir nach der Pizza und während die Schuhe in der "Sauna" waren. Dieses Thermo-Forming hat, denke ich, einen tollen Job gemacht. Eben in der Skihalle habe ich nie den Halt vermisst, habe aber auch keine Druck- oder Scheuerstellen mitgebracht.

Nun fehlte noch das Brett, zu dem es direkt weitergeht...

Ja, welches Brett sollte und konnte es nun werden?

Ich hatte die Forderung aufgestellt, dass Pisten-Carven schon noch möglich sein soll, wenn auch vermutlich nicht mehr so zügig. Da kann ich aus der Skihalle schon glücklich resümieren, dass es mit dem Neuen geht - und dass wohl auch in einer Geschwindigkeit, die mich zufriedenstellen wird (und schon eben in den eingeschränkten Möglichkeiten hat).

Dann hatte ich gesagt, dass ich gerne hin und wieder in den Tiefschnee möchte und etwas mit einfacheren und vor allem ungefährlichen Tricks experimentieren wollen würde. Dafür wollte ich gegenüber dem Alten am Heck auch eine Aufbiegung und möglicherweise eben direkt ein Twinboard. Switch fahren im Sinne von Regular UND Goofy und eben auch im Zuge von Tricks manchmal erforderlich, hatte ich als notwendig angenommen. Aber es stimmt natürlich, dass auch die wohl meisten, wenn nicht alle, Directional-Boards genug Heckaufbiegung haben. Trotzdem wurde es jetzt ein Twin.

Juri hatte mir vorher schon bei einem Rundgang verschiedene technische Merkmale und deren jeweilige Ziele aktueller Boards gezeigt und sehr anschaulich erklärt. Jetzt hatte er mir eine Auswahl vorgestellt bzw. auf den Teppich gelegt und mir wieder die hier vorhandenen Merkmale erläutert.

An keiner Stelle - weder bei den Boots, noch bei der Bindung oder dem Brett - fühlte ich mich in irgendeiner Weise unangemessen "gelenkt" oder gar "gedrängt", sondern einfach gut beraten. Daumen ganz weit hoch!

And the Winner is...

Gnu Riders Choice 2C aus der aktuellen Produktion.

Das Brett ist ein asymetrical Twin mit einem kleinen Rocker in der Mitte und Cambern in Bindungs-Nähe. Die Heel-Side ist etwas kürzer. Es hat die "Brotmesser-Kante".

Zitat von BLACKTERRIER

Hast du dein alten Board endlich mal ein Belag/kanten/wachs servis spendiert?

Nö. Das bleibt jetzt erst mal bis nach Sölden hier liegen. Und dann entscheide ich, ob ich es vielleicht doch mal noch mit Plattenbindungen und Hardboots re-animiere oder im Westside als Deko an die Wand hänge...

Zitat von SixtyNiner

Schalten Sie auch das nächste Mal wieder ein, wenn es heißt, “Ersatz für Raceboard gefunden”.

Bergischland, du verstehst es, Spannung aufzubauen. 😉

Ja, ich wollte mir etwas Mühe und textuell etwas zurückgeben.

Zitat von BLACKTERRIER

??? Gummilappen an Heelback?

Hast du mal ein foto?

Ich hoffe, ich habe jetzt nicht aus Versehen die falsche Bezeichnung genommen...ich meine das Ding hinten, zum Anlehnen der Wade und NICHT den Bügel hinten an der Basisplatte.

Da hat die teuerste der Re:Flex-Bindungen eine große, flexible Gummi-"Platte", die zumindest oben mittels einer kleinen, quer liegenden "Blattfeder" angebracht ist und so kann einerseits das Gummi selbst und andererseits auch diese Feder etwas wirken. Ich hielt das für MICH für unnötig und habe dann gerne auch das Geld eingespart.

Ein Foto habe ich davon nicht gemacht. Wenn es dazu nichts im Netz gibt, kann ich das gerne aber mal fotografieren, wenn ich nach dem Urlaub den Laden aufsuche...

Zitat von Bergischland

Ich hoffe, ich habe jetzt nicht aus Versehen die falsche Bezeichnung genommen...ich meine das Ding hinten, zum Anlehnen der Wade und NICHT den Bügel hinten an der Basisplatte.

Hi-Back muss richtig sein...Sorry!

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Zitat von BLACKTERRIER

ui, auf den brett hätte ich dich überhaupt nich gesehen.

Hatte kurz ans

Gnu Gremlin gedacht, aber verworfen weil zu soft für ex hartboot fahrer. Lol

Letztlich werde ich jetzt im Urlaub erst richtig merken, wie gut oder wie schlecht wir zusammenpassen. Dass ich Abstriche beim Speed machen muss, erschien mir logisch. Ich hoffe dafür aber auf neuen Spaß durch Offenheit für Experimentieren. Ob mir das dann letztlich Spaß macht oder ich direkt wieder lasse und dann nur den Speed vermisse, mich also "verschlechtere", muss ich abwarten und bin auch bereit dazu.

Jedenfalls - ich kann nicht wirklich was in Daten zu Flex & Co. der Einzelteile sagen - bin ich mit der Härte der Verbindung eben total zufrieden gewesen.

Auf die Kanten muss ich aber aufpassen. Die sind jetzt gefühlt drei Nummern (oder mehr) greifender, als bei meinem "ungepflegten" Altertümchen. - Und das habe ich eben schon einmal gut zu spüren bekommen.