Wo montiere ich meine Snowboard-Bindung? Inserts richtig abzählen

  • Nehmen wir an, ihr habt neue Bindungen und möchtet diese gern auf euer Snowboard schrauben. Nun sind dort im Snowboard aber nicht nur 8 Schrauben-Löcher, sondern ganz viele. Was jetzt? Wer zuvor noch nie eine Bindung montiert hat, stellt sich angesichts dieser Auswahl vielleicht die Frage, welche der sogenannten „Inserts“ man für die Montage seiner Bindung verwenden soll. Wo bzw. in welche Inserts montiere ich meine neue Bindung?


    Ich gehe davon aus, dass Ihr euren bevorzugten Bindungsabstand bereits kennt oder schon irgendwie ermittelt habt. Falls nicht, sind im folgenden Link einige gebräuchliche Methoden erklärt, um den optimalen Abstand der Bindung (die sog. Stance Width) zu ermitteln.


    Meine Experimente zur Ermittlung der "richtigen" Stance Width -
    Zur Ermittlung der Stance Width gibt es im Internet verschiedene Empfehlungen:1. Die Ermittlung der Stance Width mittels der Faustformel 1/3 Körpergröße. Das…
    www.snowboarden.de


    Schauen wir uns nun das Snowboard an. Dazu klauen wir uns das Amplid von nitrofoska 🙂:



    Man sieht, dass hier jeweils zwei Gruppen von je vier Inserts mit einem Kreuz markiert sind. Diese Kreuze markieren quasi die Mitte der beiden Lochreihen, den sogenannten „Reference Stance“ des Snowboards. Die Kreuze sind damit der Ausgangspunkt, wenn man neue Bindungen montieren und seine eigene Stance Width in der Lochreihe finden möchte. Nicht alle Hersteller markieren den Ref. Stance mit einem Kreuz. Manche Hersteller nutzen andere Symbole.

    Nehmen wir beispielsweise an, dass der Abstand von einem zum anderen „X“ hier sechzig Zentimeter beträgt, dann hätte das abgebildete Board einen Ref. Stance von 60cm. Hat man einen Körperbau mit entsprechend langen Beinen und eine bevorzugte Stance Width von 60cm ermittelt, schraubt man seine Bindungen ganz einfach genau in die gekennzeichneten Inserts.

    Hat man dagegen kürzere Beine und bevorzugt deshalb einen geringeren Bindungsabstand von beispielsweise nur 56cm, wandern die Bindungen gleichmäßig nach innen. Da der Abstand zwischen den Löchern bei den meisten heute gebräuchlichen Boards immer 2x4 cm beträgt, muss man die Disc bei der Montage jeweils an der hinteren und der vorderen Bindung um zwei Zentimeter nach innen verschieben, um auf die gewünschten 56cm Stance Width zu kommen. Man würde dann diese Inserts nutzen:



    Analog verfährt man, wenn man beispielsweise 64cm Bindungsabstand bevorzugt. Man rutscht vorne und hinten jeweils um zwei Zentimeter weiter nach außen und nutzt die hier nun in blau markierten Inserts:



    Verfährt man wie zuvor beschrieben, steht man immer symmetrisch und mittig im Kantenradius des Boards. Das ist vor allem bei Twins interessant, die anders als das abgebildete Amplid hinten und vorne gleich geformt und aufgebogen sind. Das ist vor allem dann von Vorteil, wenn man regelmäßig den Fahrsinn ändert und man sowohl rückwärts als auch vorwärts fährt. Unter bestimmten Umständen kann es aber auch sinnvoll sein, etwas weiter nach hinten versetzt auf dem Board zu stehen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn man mit dem Board in den Tiefschnee möchte. Etwas weiter nach hinten versetzte Bindungen sorgen für eine Gewichtsverlagerung in Richtung Tail und geben der Nose mehr Auftrieb im Tiefschnee. Ein Fahrer mit einer bevorzugten Stance Width von 60cm würde dann theoretisch diese Inserts verwenden:



    Der Abstand der Bindungen bleibt dabei zwar unverändert bei 60 Zentimetern, aber die Bindungen sind hier insgesamt um zwei Zentimeter nach hinten gerutscht. Man spricht dann von einem (2cm) „Setback“.


    Auf der Piste habe ich auch schon das Gegenteil gesehen. Die Bindungen waren jeweils in die vordersten Inserts geschraubt. Das ist meiner Meinung nach keine gute Idee, denn ein Twin fährt sich dann, wie ein LKW-Gespann. Man sitzt quasi auf der Vorderachse und zieht noch einen Anhänger hinter sich her. Das ist kein angenehmes Fahren.


    Mindestens eine Frage bleibt offen… Wie würdet Ihr auf dem oben abgebildeten Board die Bindungen montieren, wenn ihr beispielsweise 58cm Bindungsabstand bevorzugt? Setzt ihr die hintere Bindung bezogen auf den Reference Stance um 2cm nach vorne? Oder verschiebt Ihr die vordere Bindung um 2cm nach hinten? Rundet Ihr einfach auf 56cm ab, oder auf 60cm auf? Oder nutzt ihr die Langlöcher in der Disc, um die Bindungen ganz exakt zu versetzen? Ich freue mich auf Eure Gedanken und Eure Beteiligung.

  • wenn 60 reff ist würde ich den hinteren auf reff setzen und den vorderen 2 zurück nehmen.


    Aber idealerwähre wenn man noch mit der Disc der Bindung arbeiten kann, und die 58 Symetrisch Hinbekommt.


    Bei einigen boards, wie das Y bin ich dann dazu Über gegangen auf die 2 cm zu verzichten und entweder 60 oder 56 zu fahren

  • Mindestens eine Frage bleibt offen… Wie würdet Ihr auf dem oben abgebildeten Board die Bindungen montieren, wenn ihr beispielsweise 58cm Bindungsabstand bevorzugt? Setzt ihr die hintere Bindung bezogen auf den Reference Stance um 2cm nach vorne? Oder verschiebt Ihr die vordere Bindung um 2cm nach hinten? Rundet Ihr einfach auf 56cm ab, oder auf 60cm auf? Oder nutzt ihr die Langlöcher in der Disc, um die Bindungen entsprechend zu versetzen? Ich freue mich auf Eure Gedanken und Eure Beteiligung.


    Joa wenn ich eine normal große Disc habe, evtl sogar mit Offset, dann würde ich damit arbeiten. Am liebsten mit Offset Disc weil mir da die Zentrierung wichtiger ist.


    Ansonsten, wenn das keine Option ist, eben wie von BLACKTERRIER beschrieben bei so einem POW Gerät wie dem Snommelier dann natürlich eher etwas mehr Setback erzeugen indem ich nur mit der vorderen Bindung eine Reihe zurück rutsche.


    Allgemein sind mir aber 2cm Stance hin oder her nicht so wichtig wie Zentrierung des Boots über dem Brett und passende Winkel.


    Hab durchaus Board und Einsatz abhängig auch andere Stanceweite.


    Gruß

    Gruß Nitrofoska - Ausrüstung Passform/ Welche Größe KLICK | Breite Boards ab Waist 27 KLICK | Fragebogen: KLICK

  • SixtyNiner

    Hat den Titel des Themas von „Wie montiere ich meine Snowboard-Bindung? Inserts richtig abzählen“ zu „Wo montiere ich meine Snowboard-Bindung? Inserts richtig abzählen“ geändert.
  • Setzt ihr die hintere Bindung bezogen auf den Reference Stance um 2cm nach vorne? Oder verschiebt Ihr die vordere Bindung um 2cm nach hinten?

    Ausprobieren, was besser taugt. Muss ja auch nicht fest sein, für reinen Pow vielleicht zurück, für Piste + Pow würde ich es erst mit dem hinteren Fuß vor versuchen. Wäre es ein true twin hingegen klar die vordere 2cm nach hinten.

  • Könntest du uns vielleicht mit einem Bild zeigen, wie du das mit der Offset Disc löst?


    Ich hoffe man erkennt es einigermaßen… nur am Handy gemacht …


    Wenn ich etwas enger stehen will wie der Ref Stance aber nicht vorne und hinten eine ganze Reihe dann nutze ich den Offset der Disc dafür.




    Montiert wird weiterhin auf Ref. ( Türkis ) Aber durch den Offset wird die Discmitte jeweils etwas nach innen verschoben ( lila ) , somit gesammtstance etwas enger wie Ref ( Kreuze ) aber nicht jeweils eine ganze Reihe.


    Wie gesagt, ich finde es wesentlich wichtiger das meine Bindung / Boot Kombi mittig am Brett steht, daher nutze ich die Langlöcher für die Zentrierung und verzichte auf einen mm genaue Stance weite.


    Die variiert bei mir eh je nach Board und Einsatzzweck.


    Ausprobieren, was besser taugt. Muss ja auch nicht fest sein, für reinen Pow vielleicht zurück, für Piste + Pow würde ich es erst mit dem hinteren Fuß vor versuchen. Wäre es ein true twin hingegen klar die vordere 2cm nach hinten.

    So sehe ich das auch.



    Gruß

    Gruß Nitrofoska - Ausrüstung Passform/ Welche Größe KLICK | Breite Boards ab Waist 27 KLICK | Fragebogen: KLICK

  • nitrofoska Vielen Dank für die Erläuterung der Langlöcher und der asymmetrischen Discs, die es möglich machen, die Bindungsposition und den Abstand der Bindungen fein zu justieren.


    DIEGG Das Experimentieren mit den Abständen ist ganz wichtig. In dem Nidecker Video heißt es daher am Schluss:

    Zitat

    Of course, this is just a starting point. By experimenting over the time you will find the perfect combination of stance width, set back and angles for your body type, riding style and ability.