Szene, welche Szene?

  • Die Skifahrer breiten sich aus wie eine Plage über die Alpenregion.. :cursing:


    Aber let's begin at the beginning:
    Als ich vor 20 Jahren mit dem Snowboarden anfing, war der Sport in meiner Region noch nicht so verbreitet, aber immer mehr im Kommen.
    Die "coolen" wollten alle Snowboarden (weil's zweifellos cooler ist als Skifahren) und so bildete sich auch bei uns langsam eine "Szene".
    Natürlich gab's auch da haufenweise von den "Gangstern", "Skatern", etc. und auch in der Szene gab's viele komische Gestalten (die "Kulsten" vom Pausenhof halt).


    Vor ca. 10 Jahren wechselte ich nach Saas-Fee (weil man im Berner Oberland 1 Stunde an der Gondel und dann jeweils 10-30 Minuten am Sessel anstehen musste, und in Saas-Fee wartet man nie - ausser 30min bei der Talstation an Silvester/Ostern) und kam in Kontakt mit der "Szene".


    Der Park wurde tagelang von einer Gruppe von Snowboardern belagert, deren Zusammensetzung ständig änderte. (Man hatte aber den Eindruck, dass immer mindestens einer dort war :huh: )
    - Wenn jemand in die Pipe, über die Kicker, Rails, etc. wollte, gab er ein Handzeichen und alle respektierten das. Keiner fuhr dem jemals in seinen Run rein.
    - Wenn ein Jüngling, oder ein Neuzukömmling dazustiess und sich schwertat mit einem Sprung, dann waren alle Snowboarder sofort hilfsbereit und geizten nicht mit Tipps und Tricks, damit der Neue sich auch verbessern konnte.
    - Skifahrer verirrten sich nur ganz selten in den Park.
    - Man hat sich gegenseitig Mut gemacht, Gelobt, konstruktive Kritik gegeben, etc.


    Zeitsprung zu ca 2012:
    - Der Schlepper wurde abgebaut, sodass man nicht mehr schnell zum Start des Parks hochfahren konnte.
    - Als direkte Folge wanderten viele der Stamm-Boarder ab.
    - Der Park wurde mehr und mehr vernachlässigt, wird ja nicht mehr gebraucht.
    - Kaum mehr Snowboarder fuhren nach Saas-Fee, da der Park dort nichts mehr taugte.



    Vor wenigen Jahren fing dann der Trend zurück zum Skifahren Fuss. Jemand hatte die tolle Idee, Skier zu bauen, die durch ein gekrümmtes Tail das Rückwärtsfahren erleichtern. (Von den total bekloppten, extrabreiten "Powder-Pommes" fange ich gar nicht erst an! :whistling: )
    Das brachte eine ganze Menge ziemlich talentierter "Freeskier" zum Vorschein, die ihre - zugegebenermassen sehr beeindruckenden - Tricks auf rails und kickern zum Besten gaben.
    Im gleichen Zeitraum begann sich auch die Gopro wie ein Lauffeuer auszubreiten (heute hat jeder Rotzlöffel ne Gopro am Helm..) und Social Media wurden zum wichtigsten Mass für Sozialkompetenz gewählt.


    Das Klischee, Skifahrer seien egoistische Arschlöcher, mag weiterhin nur ein Klischee sein, aber die "Ausnahmen" werden von Mal zu Mal seltener.


    Let's take a look then:
    - Ich habe in den vergangenen vier Tagen gerade mal ZWEI Skifahrer im Park getroffen, die sich "den alten Regeln entsprechend" verhielten, das waren zwei Amerikaner kids um die 15 Jahre alt. (und die nervten sich auch über die anderen Skifahrer)
    - Alle anderen, aller Altersgruppen, aber ganz besonders "junge Eltern" mit "Kindern", verhielten sich wie die grössten Ärsche am Berg. Während du auf der Rampe wartest um ein paar Kicker (kleine, vlt 2-3m Sprünge) zu fahren, kommen nonstop Kinder auf Pommes angerast, fahren an dir vorbei oder stechen seitlich in den Park rein, nur um total beschissen über die Kicker zu hopsen und die Anfahrt im Stemmbogen zu zerstören.
    - Papa und Mama schauen zu und ermutigen ihre Kinder gar noch dazu, diese simplen Formen des Respekts zu ignorieren.
    - Als es noch eine Pipe gab, war die jeweils unfahrbar, weil die Kinder auch davor nicht halt machten und mit ihren Skiern auf halber Höhe durchschabten..



    Wir haben das über Silvester wieder mal lange diskutiert (nüchtern!) und kamen zum Schluss, dass die Gesellschaft vor die Hunde geht..
    Der Mensch (insbesondere Stadtmensch) ist zum egozentrischen Selbstinszenierer verkommen, der nur noch seinen eigenen Fortschritt und seine eigene Präsentation im Kopf hat.
    Im Park kann gar keine "Gesellschaft" mehr existieren, weil durch gegenseitigen Respekt und Hilfeleistung würden andere "besser" werden und man hätte weniger "Fame" für sich selbst..


    Einerseits tragen Social Media und Gopro da eine grosse Mitschuld, weil die Leute dazu ermutigt werden, sich selber zu inszenieren. Andererseits war Skifahren schon immer viel mehr ein "Egosport" als das Snowboarden. (Ich fuhr selber fast 10 Jahre lang Ski)
    Nun wo viele Leute vom Brett zurück auf die Pommes umgestiegen sind, sich nur noch auf die Selbstinszenierung fokussieren, oder gänzlich dem Sport den Rücken zugedreht haben, ist die "Szene" tot.


    Ich habe auch den Eindruck, dass dieses Problem durch die stetig steigenden Preise verschärft wurde, weil nur noch Städter und Kids aus reichen Familien sich den Wintersport leisten können und diejenigen, die weniger mit "Social Media" und "Statussymbolen" generell aufgewachsen sind, kommen nicht mehr in die Berge.




    Auf der Piste läuft's übrigens genau gleich.. (aber das war schon immer so..)
    FIS-Regel: "Jeder Skifahrer und Snowboarder muss es vermeiden, sich ohne Not an engen oder unübersichtlichen Stellen einer Abfahrt aufzuhalten."
    Vergiss es!
    Die Skifahrer verhalten sich wie verdammte Schafe und halten immer mitten auf einem schmalen Weg an, oder noch lieber bei einer Weggabelung, wo sie dir das Abbiegen verunmöglichen. (Stimmt, inmitten der paar hundert Skifahrer über Silvester waren auch 3 Snowboarder, die sich mitten auf die Strasse setzten!)


    FIS-Regel: "Jeder Skifahrer und Snowboarder, der in eine Skiabfahrt einfahren, nach einem Halt wieder anfahren oder hangaufwärts schwingen oder fahren will, muss sich nach oben und unten vergewissern, dass er dies ohne Gefahr für sich und andere tun kann."
    - Der Snowboarder hat einen ziemlich grossen toten Winkel, nämlich im Rücken (also auf der rechten Seite beim Goofy-Fahrer, respektive links beim Regular-Rider). Daher muss man besonders vorsichtig sein, wenn man in einen Pistenhang einfahren will, dreht sich extra um, um zu schauen, ob von oben jemand kommt.
    - Im seltenen Fall, dass ein Skifahrer wirklich am Rand gehalten hat (meistens stoppen sie nämlich völlig unerwartet mitten auf der Piste), braucht er nur den Kopf um 90° in eine Richtung drehen, um zu sehen, ob jemand von oben heranfährt (von unten kommt selten einer).
    Vergiss es, 95% aller Skifahrer werden einfach knallhart lospreschen und dir vor die Nase fahren!




    Ich liebe das Snowboarden, aber mein Puls ist jeweils auf 180, sei das wegen Adrenalin (Vermeiden von Zusammenstössen mit blinden Wildschweinen auf Pommes) oder weil ich mich dermassen aufrege und so richtig geniessen kann ich den Sport dann leider nicht. (Ich hoffe, dass ich Weihnachten 2017 wieder nach Japan kann..)


    Natürlich ist's ausserhalb von Feiertagen nicht ganz so schlimm, da dann sehr viel weniger Leute am Berg sind und man mehr Platz hat, aber diese Wochenenden werden immer seltener im Berufsleben..



    Fertig gemotzt, aber das musste ich jetzt loswerden!



    Ist die Situation bei euch auch so?
    Habt ihr noch eine "Szene", wo Respekt und "Zusammen" weiterhin gelebt werden?

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  • mal abgesehen davon dass ich fast nie im park bin, folge ich immer der abwarten und richtige reihenfolge regel (außer am lift, da drängel ich jeden weg und guck die leute auf 100 meter schon an meine boards in ruhe zu lassen)


    im gelände auch - da hat es ja sogar nen sicherheitshintergrund - lieber nen idioten vor lassen auch wenn er nicht versteht warum und dafür sicher (und freiwilligem tester vor mir) unten ankommen


    auf partyhängen (ich nenn das mal so^^) ist mir die reihenfolge natürlich auch egal :)


    ich hab auch feststellen müssen, dass es eigentlich nur 4 kategorien gibt (ausnahmen gibt es immer!)


    - 1:die echten touristen aka 1 im jahr skiurlaub - "ich mache was ich will" oder "ich scheiter bei allem und komm gar nicht auf den berg klar"
    - 2:die schneesüchtigen normalos (gut erzogen, normal, keine affen - (ich guck mich mal an))
    - 3:die schneesüchtigen gangster - sowas wie skater kids: hauptsache redbull und mega cool sein
    - 4:die locals (mit vielen unterkategorien von freundlich bis totaler arsch)


    nur kategorie 2-4 kennt ansatzweise verhaltensregeln
    kategorie2 und 4 am ehesten, 3 zur hälfte


    edit: um zum titel zurückzukommen: man muss das nicht unbedingt szene nennen (und sich damit in kategorie 3 oder 4 drängeln - ich finde das sind normale regeln des zusammenlebens/zusammen den berg nutzen; genauso wie man immer grüße (sobald man etwas abseits leute trifft)

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  • Anstand und Rüchsichtnehme am Berg???? Sowas gibt es überhaupt nicht mehr.


    Da kann am Parkeingang noch so viel an Schildern stehen, das wird eh mal ignoriert.
    Besonders besch. ist hier der Park auf der Steinplatte. Hier schießen die 5-8 jährigen an dir vorbei während du auf der Box stehst. Wenn man versucht mit den Eltern zu reden, wird man nur angeschrien, ihre Kinder haben sich immer perfekt verhalten.
    Gab hier letztes Jahr deswegen genug Unfälle, die Parkjungs dürfen hier aber nichts unternehmen, da Familienskigebiet.


    Auch auf der Piste schaut keiner mehr bevor er nen 90° Bogen fahrt (war das erste was wir damals im Schiclub gelernt haben, das man da schaut), oder man hält zu 5 auf ner 3 Meter breiten Kuppe auf der Kunstschneeautobahn mit Eisplatten davor etc. und beschwert sich wenn wer durchspringt.


    Oder man fährt ins Backcountry auf 35-40° bei LWS 3 in einer geschlossenen 10er Gruppe ein und schaut ob man andere Leute mit verschütten kann.


    Manchmal denke ich mir hier echt: Herr bitte lass Hirn regnen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe auch den Eindruck, dass dieses Problem durch die stetig steigenden Preise verschärft wurde, weil nur noch Städter und Kids aus reichen Familien sich den Wintersport leisten können und diejenigen, die weniger mit "Social Media" und "Statussymbolen" generell aufgewachsen sind, kommen nicht mehr in die Berge.

    Das glaube ich nicht mal. Wenn ich mich mal an meine Kindheit (ist schon bissl her und da war ich auch auf zwei Brettern unterwegs) zurückerinnere, dann war das alles entspannter. Gut, da war ich nicht im Park (das hat sich nicht geändert) unterwegs, aber halt auf den Pisten.
    Im Vergleich zu damals sind heute meiner Meinung nach viel, viel mehr Leute unterwegs (jedenfalls gefühlt). Mag sein, dass das dann nur die betuchteren sind, aber es sind mehr. Und das macht vor allem das Fahren schlimm.
    Ich glaub nicht mal unbedingt, dass heute mehr Idioten unterwegs sind als früher, zumindest nicht auf den Pisten, aber es sind mehr Leute unterwegs und damit, wenn der Prozentsatz an Idioten gleich ist, dann eben auch absolut mehr Deppen.
    Dann ist das Skifahren auch leichter geworden durch die Carving-Latten und jeder Depp kommt halt irgendwie den Berg runter, kann's aber halt nicht unbedingt kontrollieren mit der Folge, dass viele zu schnell unterwegs sind aber komplett planlos.


    Dass einfachste Regeln wie "ich fahr nicht eben mal auf der Piste ne 90°-Kurve" oder "wenn ich seh, vor mir fährt jemand unsicher, dann halt ich Abstand oder fahr weiträumig vorbei" nicht eingehalten werden, das sieht man schon oft, aber stört vermutlich auch mehr, weil eben mehr Leute unterwegs sind und man sich die Pisten teilweise schon arg durchschlängeln muss und gleichzeitig aufpassen, dass nicht wieder so ein Kamikaze-Dödel einen von hinten umflankt.


    Was das Stehen oder Sitzen an den unmöglichsten Stellen anbelangt, da nehmen sich beide Fraktionen in meinen Augen nicht so viel. So wie die Skifahrer gern einfach mal da wo sie sind anhalten hat man auch genug Boarder, die sich einfach mal in der 10er Gruppe mitten auf die Piste setzen.


    Ich find's aber viel schlimmer, dass die Disziplin im Backcountry oder auch nur Sidecountry absolut fehlt. Da fahren Leute rein und durch und in Hänge, da fasst man sich nur an den Kopf. Und da wird's halt auch gefährlich.


    Szene kenn ich jetzt nicht so, dafür hab ich zu spät angefangen und zulange im Norden gelebt. Aber ich hab meine Leute, mit denen ich gern fahre und die sind vernünftig und damit macht's dann auch Spaß :)

  • Wie gesagt, im Berner Oberland (wo ich aufwuchs und ein "Local" war) hatte es unfassbar viele Leute.. 1 Stunde, bis du mal auf der Gondel warst und bis zu 30 Minuten um auf den Sessel zu kommen. (Ich war dann meistens in einem Skigebiet anzutreffen, wo's weder Park noch sonstwas gab und der Sessel schien aus Vorkriegszeiten zu sein, dafür hatte ich meine Ruhe)
    Saas-Fee hat noch heute meistens nur sehr wenige Leute am Berg, wie auch damals schon.
    Mit wenigen Leuten macht es tatsächlich auch mehr Spass, weil du dann halt Platz hast.


    Natürlich kommen über die Festtage die grössten Vollpfosten, die nicht fahren können, aber ein mal im Jahr sich sowas halt "gönnen" wollen. (meist noch mit Kater/Restpromille vom Vorabend)



    Das ändert aber nichts an meiner Kernaussage:
    Die Szene ist tot!


    Im Park gibt's kaum mehr Leute (insbesondere in Saas-Fee), und diejenigen, die man dort antrifft, gehören über die ganze Saison zur Gattung der "Vollpfosten auf Pommes". "Die Szene" war für mich eben diese Gemeinschaft beim Park, Leute, die man kennenlernen konnte, die einem neue Sachen, coole Tricks und so, beibrachten und einen unterstützten.


    Natürlich gibt's und gab's auf der Piste nie ne Szene.. Da ist man alleine oder in seiner eigenen Gruppe unterwegs und fährt Abfahrt um Abfahrt den Berg runter. Nur im Park konnte man im Liegestuhl chillen und sich "die Show" ansehen, während man sein Sandwich ass.


    Neben der Piste gibt's nur noch Spacken auf Skiern, die den ganzen Hang kaputtfahren ohne auch nur ne Sekunde zu "gleiten", hauptsache man war im "Powder"..
    Die müssen ständig irgendwelche Flaschen aus den Spalten fischen, weil sie einfach mal drauflosfahren..


    Im Aprés-Ski war ich noch nie daheim.. die einzige "Szene", die's dort gibt (IMHO), ist die von "Züri Tag & Nacht", "der notgeile Single", "Angeber sucht Tussi"..

    With great powder comes great responsibility

  • Ich bin selber fast nur in Österreich unterwegs und kann deswegen nur dafür sprechen was ICH erlebe.


    Bei Skigebieten, bei denen der Park ganz offensichtlich mehr schlecht als recht reingesetzt wurde da sehe ich natürlich keine Hingabe und keine großartigen Regeln die beachtet werden (dafür ist der Übergang von diesen "Funparks" und Piste auch zu fließend)


    Wenn ich allerdings in "richtigen Funparks" bzw solcher Gebiete unterwegs war, kann ich dem nicht zustimmen was du erlebt hast, (vlt ist Flachauwinkl da auch nur ein Paradebeispiel).


    Die Kinder die ich erlebt haben fahren alle in den Park ein, warten und schauen wer als nächstes Fährt und warten (es sei denn sie nehmen diese Anfängerline, die ja eh immer frei ist).


    Es gibt überall diese Eltern die sich schlimmer benehmen als deren Kinder, dennoch habe ich diese bisher nicht im Park antreffen können, bzw nicht so sehr, dass ich es bemerkt hätte (demnach nicht störend).


    Ich kann dich natürlich nicht einschätzen und du mich nicht, dennoch würde ich diese "Fehler" vlt auch sehen wenn ich mich so extrem darauf fokussieren würde.


    Ich sehe in den Parks in denen ich bin immer noch 80% Snowboard- 20% Skier.


    Wie viele davon Anfänger sind und wie viele "advanced" kann ich schwer sagen vlt so 30% total Anfänger 40% advanced und 30% schon etwas motivierter.


    Ich für meinen Teil habe Skifahrer bisher nicht als Problem für mich entdecken können, aber vlt bin ich auch zu "jung" und zu wenig verbissen um mir meine Zeit auf den Berg von sowas versauen zu lassen, vlt ist das bei deinem Ort auch einfach nur ganz anders.


    Ich möchte nur sagen, ich teile deine Meinung nicht, ohne dich persönlich damit angreifen zu wollen natürlich, ich stimme dir nur nicht zu, was diese Erfahrung angeht.



    lg.

  • Ich hab ähnliche Beobachtungen gemacht, zumindest was den Affenzirkus auf der Piste angeht.


    - es ist viel mehr los als früher ( 80er Baujahr, bis 1996 Ski, seither Snowboard)
    - die Zahl derer, welche besser auf dem Kinderhang bleiben sollte, aber dennoch die FIS Abfahrstrecke irgendwie runterjockeln ist ebenfalls exponentiell gestiegen
    - grade Österreich (wobei hier nur gewisse Destinationen besonders hervorstechen) entwickelt sich immer mehr zum Ballermann im Schnee..mit den entsprechenden Folgen


    Jüngst mit einem erfahrenen Skilehrer gesprochen und der hat meine Beobachtungen bestätigt....dazu meinte er, was ich bisher eher als etwas gewagte Theorie meinerseits angesehen habe, dass die ganzen Protektoren und Helme die Leute dazu animieren, den Grenzbereich zu ihren Ungunsten auszuweiten.


    Habe auch sehr gute kontakte zum lokalen Krankenhaus, auch von dort heißt es, dass man viel mehr Pistenopfer hat als vor einigen Jahren.


    ich bin leider nie auf Carving Ski gestanden, so ganz kann ich daher nicht nachvollziehen, dass es mit denen jetzt leichter wäre....aber da fehlt mir der Vergleich. Aber wird schon was dran sein.


    Was jedenfalls 100%tig zutrifft: die Leute geben einen Scheiss darauf, sich auf der Piste auch nur für 10 Pfenning einigermaßen sauber zu verhalten.


    Kaffeekränzchen hinter der Kuppe.....haste täglich.
    Gut, mir isses wurscht, ich gewinne....115kg plus mein normaler Speed...i pity the fool.
    (wohlgemerkt: wenn viel los ist, passe ich mich natürlich an, lebensmüde bin ich ja nicht...nur wenn prinzipiell gute Bedingungen herrschen, an sich wenig Verkehr herrscht, dann hab ich keine Lust, Stop and go zu fahren)


    Letztens ein Mädel abgeräumt, die meinte, es sei eine gute Idee, plötzlich nen Haken nach rechts zu schlagen (natürlich ohne zu schauen, ob hinten wer kommt) und quer über die Piste zu ihrer Gruppe zu fahren. Nichts zu machen. Das hätte für uns beide richtig böse ausgehen können...aber sie hat immerhin eingesehen, dass es ihr Fehler war.


    Ab 12 Uhr geh ich meist heim, zu viele tumbe Ameisen unterwegs.


    Hier in Schladming haben die Liftbetreiber jetzt die Tourengeher ins Visier genommen...was fällt denen auch ein, die Piste hochzugehen und nichts zu zahlen. Da wird was von "Geisterfahrern" und Sicherheit gelabert, nichts als dummes Geschätz ist das.


    Denn die Hütten haben bis 19 Uhr oben geöffnet, die Gondel macht aber um 17 uhr dicht. Und die Leute trinken da oben nicht nur Tee und Cola....also fährt man dann im Dunkeln und angesoffen den Berg runter. Mit dem Segen der Liftgesellschaft, denn die Talbabfahrt ist bis 19 Uhr offiziell offen. Klar, wenn sie den Hüttenwirten sagen, ihr müsst bis 16 uhr dicht machen, gibts schlechte Stimmung, außerdem kennt man sich ja in der tourismusbonzengesellschaft im Ort. Da hackt die eine Krähe der anderen kein Auge aus. Die Gondel bis 19 Uhr laufen lassen machen se aber auch nicht, kostet ja Geld.


    Das ist ein Sicherheitsrisiko, aber nicht eine Handvoll Tourengeher...von denen ich noch nicht einen gesehen habe, der irgendwie mitten auf der Piste geht. Tausche 100 Tourengeher gegen einen Suffkopp.


    Bei meinen sehr seltenen Ausflügen in den lokalen Park ist ebenfalls zu beobachten, dass man teilweise nicht viel auf Kommunikation setzt....


    und beim Anstehen ist das übliche "Tock Tock", welches man hören kann, wenn mal wieder Ski am Tail anklopfen ,standardmäßige Beschallung....das will mir nicht in den Kopf, warum die Leute das nicht raffen.

  • Was ich definitiv auch bestätigen kann, dass die Gebiete an sich um einiges Geldgeiler geworden sind, es gibt eindeutig ein Publikum was angesprochen werden soll und darauf baut alles auf.


    Aber funktioniert ja tatsächlich, die Touris kommen an wie ihr es auch sagt, saufen sich die Hucke zu nehmen ne Taxe für 200€ weil die Preise für Taxen ja auch dort ein Witz sind! und somit funktioniert das Geschäft glaube ich auch zu gut als das man es ja ändern müsste.
    Siehe Ischgl --> Skischuhverbot nach 20 Uhr... hier würde man ausgelacht werden wenn man sowas in der Art sagen würde, aber man soll ja die Strafe zahlen / Taxi nehmen.


    Ich denke wenn ihr das so seht wird schon was dran sein, ich glaube aber auch, dass es sich aus zweierlei Gründen so entwickelt: Zum einen die Betreiber, die nur die Säufer und Partygänger im Visier haben man soll ja schön Geld da lassen und gleichzeitig wenn sowas so ausgiebig angeboten wird, dann kommen die Partygänger ja ganz von alleine.


    Auch ich mache mal Party in nem kleinen Kreis und erfreuen uns der Gesellschaft, aber ich konnte nie verstehen wie ein Sporturlaub für manche zum Saufurlaub verkommen kann.


    Es ist nur schwer etwas wirklich zu ändern, außer evtl die Orte unterstüzen wo es noch anders ist, aber die Partygänger und Vollzeit Touris sind ja wohl in der Mehrzahl.


    Wie gesagt innerhalb des Parks ist mir selten sowas aufgefallen und auf der Piste war ich trotz Tempo und den üblichen faxen selten in einen Zusammenstoß verwickelt.


    Aber was das Partyvolk angeht da stimme ich euch zu, ich persönlich meide die typischen Partyhütten sowieso 95% der Zeit, daher ist mir das persönlich egal, aber ja da sehe ich auf jedenfall ein Problem (und für euch die vlt näher am geschehen sind als 30-60 Tage im Jahr, für euch ist es wahrscheinlich auf Dauer nervig)

  • Dein Park klingt jedenfalls sehr sympathisch.
    80% Snowboarder?


    Bei uns findest auf der Piste vielleicht noch 1% Snowboarder und im Park sind's vielleicht 5% Snowboarder..

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    • Offizieller Beitrag

    Bei uns findest auf der Piste vielleicht noch 1% Snowboarder und im Park sind's vielleicht 5% Snowboarder..


    Ich kann deinen Unmut ja nachvollziehen, kotz dich ruhig mal aus, ich bin mit dir in einigen Punkten auch d'accord, aber vielleicht solltest du einfach mal raus aus Saas Fee bevor du die Szene so pauschal zu den Toten zählst.


    Ein paar Tage in Laax täten dir sicher gut :thumbup:

  • haha.. Zürich... hahaha... 8|


    da war ich schon.. die Höhlenmenschen im Anzug dort sind mir aber nicht sympathisch.
    Ne, ich arbeite seit September in der Surselva, habe da ne ganze Reihe von Skigebieten zur Auswahl und hoffe, dass ich auch etwas in den Genuss vom Backcountry kommen werde.

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  • Zürich für die Schweiz ist wie das Texas der USA..Die Einheimischen glauben, sie seien die grössten und besten. Und dennoch werden sie von allen anderen belächelt.


    Ich hatte mit vielen sehr netten Leuten zu tun und bin auch weiterhin mit vielen befreundet, das ändert aber nichts dran, dass tief in ihrer Mentalität etwas texanisches verwurzelt ist. :D

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  • ach übrigens dicke menschen sind faul
    kleine menschen haben zu wenig in ihrer kindheit gegessen
    schüchterne menschen haben nen knacks
    und laute menschen ....
    ach ich hör auf und lass euch einfach weiter machen :)


    (wenn wir schon bei texanern sind, bitte nicht mit nationen anfangen, lasst es lokalpolitisch!)


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  • Dass sich dicke Menschen meist zu wenig bewegen und nicht gesund ernähren trifft tatsächlich zu. Ob das der Faulheit geschuldet ist, sei dahingestellt.


    Lies dir doch mal durch, was John Steinbeck über Texas schreibt:
    http://leahtravels.com/places/were-from-texas-youre-not


    Das ist übrigens nicht irgend ein Blogger, sondern der John Steinbeck, den dutzende Millionen von Kindern in der Schule lesen mussten. :)



    Im Fall von Zürich ist das nicht ganz so extrem, aber auch ich musste feststellen, dass bereits die Zürcher Jugend einen "Lokalpatriotismus" zu Tage legt, der in der Schweiz seinesgleichen sucht.

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  • ;) ... ein Lehrbeispiel für off topic ;-)..... aus einer Brandrede gegen, im weitesten Sinne, den Niedergang des Wintersports wird ein Zürich Hate Thread ;)


    Flachauwinkl ist in der Tat recht nett für Park afficionados...find die kombi aus doch recht hochklassigem Parkgedöns samt Superpipe und Rollbrettminiramp und Familiengebiet recht spannend....und dass es funktioniert vor allem.

  • :) :( :) :( :)= :)

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