Hardboot Carver steigt nach 30 Jahren um und will auf Softboots carven und cruisen

  • Dann wünsche ich viel Spaß mit den neuen Boots. Ich habe auch ein Paar Insanos. Der Schuh ist fast eine eigene Kategorie und nach meinem Verständnis dichter am Hardboot, als am Softboot. Wenn man den Boot etwas weniger direkt einstellen möchte, lässt man den obersten BOA Verschluss am Schaft etwas lockerer. Dann ist der Boot schon fast surfy. :)


    Versuche mal zu ertasten, ob der Boot nach einigen Tagen mehr "Fußraum" bekommt. Ich hatte den Eindruck, dass der Inliner beim Eintragen etwas nachgibt. Ich glaube, dass du mit 9,5 eine gute Wahl getroffen hast.


    Mein Tipp: Für den Fall, dass dich der Insano auf der Piste piesackt, nimm sicherheitshalber noch die alten gut eingetragenen Boots mit, wenn du noch Platz im Auto hast.

  • ... das mache ich, danke für die Tipps!



    Wie ist das mit der Aussage, dass der Innenschuh thermoformbar ist?


    Passt so schon sehr gut, aber wenn da noch was rauszuholen ist, umso besser! Hat das mal jemand gemacht? Vor allem, wo macht man das?



    Cheers,



    Tim

  • Ich habe es bei meinen Boots nicht gemacht, da auch die gut passen und es wohl allein schon durch die Nutzung und Körperwärme von alleine passieren soll.

    Außerdem soll es die Lebensdauer des Liners negativ beeinflussen.

    In Hannover könntest du es aber z. B. bei Sprotkauffmann am Weidendamm machen.

  • Thermoformen macht dir eigentlich der Shop der sie dir verkauft.. wenn du online gekauft hast wird das schwieriger.


    thermoformen kann man machen, muss man aber nicht.

    Die Boots passen sich auch mit der Zeit gut an. Thermoformen beschleunigt das nur.

  • Meiner hat ebenfalls eine Shell von 31cm. Meine Fusslaenge ist 27,8cm. Demnach muesste ein anderer Liner drin sein.

    Das steht auf dem Karton:



    Wenn ich richtig verstanden habe, ist dein Boot 9,5 UK, oder?

    Dann waere mein Liner duenner :/ und es stimmt also, dass zumindest bei Ride fuer eine Shell 2 unterschiedliche Liner produziert werden.

  • Thermoformen geht indem du dein Innenschuh für 15 min bei 100 c°erwärmst,dann im boot einführst und danach anziehst und am besten dann 15-20 min an deinen Fuß im Stehen mit erhobener Fuß ballen abkühlen lässt. Dabei solltest du dann 2 paar Socken tragen um die Schuhe etwas zu dehnen.


    Würde ich aber ned empfehlen, end weder eintragen oder beim Fachmann durchführen lassen.



    PS. Pfon, Eetee , ich war noch ned gans fertig, musste nur kurz weg.

  • Thermoformen geht indem du dein Innenschuh für 15 min bei 100 c°erwärmst,dann im boot einführst und danach anziehst und am besten dann 15-20 min an deinen Fuß im Stehen mit erhobener Fuß ballen abkühlen lässt. Dabei solltest du dann 2 paar Socken tragen um die Schuhe etwas zu dehnen.

    würde ich nicht empfehlen das so zu machen..

    Wenn dann richtig mit toecap etc.. und mit einem dafür geeigneten ofen.


    Bzw einfach von einem Profi machen lassen.


    verletzungsrisiko und das Risiko den liner zu beschädigen wären mir zu groß..

  • Thermoformen geht indem du dein Innenschuh für 15 min bei 100 c°erwärmst,dann im boot einführst und danach anziehst und am besten dann 15-20 min an deinen Fuß im Stehen mit erhobener Fuß ballen abkühlen lässt. Dabei solltest du dann 2 paar Socken tragen um die Schuhe etwas zu dehnen.

    nein, bitte auf gar keinen Fall so machen! Gibt genug Videos zu dem Thema. In der Regel werden dünne Socken und Toe Caps verwendet.

  • Ja, das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ich habe auch eine US10. Auf der Suche nach einem kürzeren Boot habe ich Ride Boots in US9 und US9,5 anprobiert. US9 war mir zu eng und 9,5 war außen genauso lang wie die 10. Damit hätte ich im kleineren Boot nichts gewonnen, außer Komfortverlust. :P


    Ich kann später mal gucken, was auf dem Liner steht.

  • Welchen flex haben die denn? Bei den ein steht Flex 9/10 beim anderen Flex 10/10

    Wenn ich da die Skala sehe würde ich aber eher sagen 9/10

    Das hast du sehr aufmerksam beobachtet. Das mir das entgangen ist… 🤫 Ich könnte mal schauen, was auf meinem Karton steht. Vielleicht steht auf dem Boot etwas anderes, als auf dem Karton und wir sind einer weiteren Verschwörung auf der Spur. :)

  • Das hast du sehr aufmerksam beobachtet. Das mir das entgangen ist… 🤫 Ich könnte mal schauen, was auf meinem Karton steht. Vielleicht steht auf dem Boot etwas anderes, als auf dem Karton und wir sind einer weiteren Verschwörung auf der Spur. :)

    Ja leider, Flex nur 9 - wie zerkochte Spaghetti, heul ;(


    "Ob du damit den abartigen forwardlean deines Ride insane infernos hinbekommst ist fraglich.. der Boot aus der Hölle."

    (zitiert aus dem Salomon Highlander Thread, Autor unbekannt)

  • Hi,


    ich bin jetzt aus dem Stubaital zurück im platten Lande und wollte mal meine ersten Erfahrungsberichte geben.


    Zur Erinnerung: ich bin nach 20+ Jahren auf Alpinboards und Hardboots mit dem Amplid 161 Surfari und Softboots unterwegs gewesen. Boots sind die Ride Insano und die Bindung eine Nidecker Carving.


    Wir hatten in den 4 Tagen so ziemlich alle Schnebedingungen, die es so gibt. Gletscher mit harter Piste, in Schlick 2000 dann mildere Temperaturen, auch Sonne mit leichten Plusgraden weiter unten und am letzten Tag ca. 60cm Neuschnee.


    Zuerst war ich erstaunt, wie hart und Hardboot-ähnlich die Boots sind. Warum muss man sich als Alpinboardfahrer in diese Hartschalenschuhe zwängen, wenn man so angenehm in Doppel Boa Schuhen unterwegs sein kann? Die Kraftübertragung jedenfalls ist tadellos.


    Der Stance ist mit +20-+15 für mich sehr ungewöhnlich, auch, wie breit die Füße auseinanderstehen. Dabei habe ich schon auf 53 cm reduziert, um da nicht so arg breitbeinig draufzustehen. Alles Gewohnheitssache....


    Entsprechend musste ich bei der Schwungeinleitung auch erstmal umdenken, um nicht wie gewohnt beim backside Turn seitlich nach vorne Druck auf die Nose auszuüben, soindern tats#chlich wie beim Surfen nach hinten zu kippen. Dabei nicht in die Klo Stellung zu geraten, soinder noch die Hüfte nach vorne drehen.... alles komisch und neu für mich.


    Über die ersten Stunden auf dem Board hatte ich damit genug zu tun, die Balance von vorne-hinten, seitlich etc neu zu kalibrieren und der Prozess ist noch nicht völlig abgeschlossen.


    Auffällig ist, wie kraftsparend man mit dem Board unterwegs sein kann, das Board dreht gedriftete Schwünge wie auf dem Teller, die Kante greift viiiiel weniger stark, so dass man bucklige Bereiche gut runterschlenzen kann. Der Übergang zum Carven und Driften ist sehr viel weicher. Beim Alpinboard hält die Kante solange, bis einem das Board plötzlich abhaut und kaum mehr einzufangen ist, wenn vorher ordentlich Druck auf der Kante war.


    .Einmal auf der Kante, ist man drin und Korrekturen sind nicht so einfach durchzuführen. Locked in, so nennt man das heute wohl.... . Beim Surfari kann man aus dem geschnittenen Schwung jederzeit kleine oder größere Driftwinkel fabrizieren, um beispielsweise Speed abzubauen.


    Das lässt ganz neue Fahrtechniken zu, so Semi geschnittenen Schwünge z.B. aber bedeitet auch einen Kompromiss, wenn man ordentlich Druck auf die Kante aufbauen will.


    Was mir wirklich fehlte war die Energie, der Pop, wenn man den Schwung aktiv ausleitet. Das Raceboard katapultierte sich dann unter dem Körper durch auf die andere Kante und man flog regelrecht in den neuen Turn. Das habe ich mit dem Surfari versucht, aber die Breite des Brettes und der weichere Charakter lässt das nur ansatzweise zu. Zumindest nach den 4 Tagen Erfahrung mit diesem Setup.


    Eine Erleuchtung war das Fahren im tiefen POW. Der Auftrieb, die 3D Nose und vielleicht auch das kleine Swallowtail waren echt klasse zu fahren. Ich bin ja auch Wellenreiter und das Gefühl war echt sehr ähnlich. Auch nicht so tiefer Pulver hat das Board sofort aufschwimmen lassen und ich konnte den Rand der Piste, wo durch die Pistenraupen eine kleine Begrenzung aufgehäuft war, in dem sich der Neuschnee fing wie eine Welle abreiten und gedriftete Cutbacks da reinschnitzen, herrlich.


    Leider kann ich euch keinen Vergleich zu anderen Boards, modernen Boots und Bindungen geben, bin ja Softboot Novize und kenne bisher nur schwabbelige Leihboards, mit denen ich echt kaum etwas anfangen konnte, weil die so schmal waren und extrem weich.


    Ein paar Themen, die mir noch aufgefallen sind:


    Die Bauweise der Amplid Boards mit dem Anti Vibrations Aufbau funktioniert einwandfrei. Das Board läuft super ruhig und die Nose kommt nicht ins Schwingen. Auch ist es nicht so laut wie andere Boards, wenn sie die Piste runterdriften. Chrrrrrrrrrrrrr.


    Boot out könnte für den hinteren Fuß ein Thema sein, zweimal hat`s mich da gerissen,. Könnte aber auch ein Fahrfehler oder etwas Eis gewesen sein. Das Board ist hinten schon viel schmaler als vorne und entsprechend müsste ich da noch mal mit der Bindung etwas rumstellen.


    Die Schuhe haben 31cm Sohlenlänge. Amplid gibt für die neuen Boards auch die Breite unter den Füßen an, das ist sinnvoll und man sieht, dass z.B. das unw8 von Amplid trotz schmalerer Taille mehr Platz für die Füße bietet, da es weniger Tamper hat.



    Ich bin im Ganzen sehr froh, dass das alles so gut geklappt hat, konnte schon einige tiefe Carves machen, neue und entspannete Fahrweisen kennenlernen und glaube nicht, dass ich wieder mein Alpinboard rauskramen werde.


    Ob es beim Surfari bleibt, oder ich nicht doch eine Nummer härter und raciger gehe mit einem unw8 oder Pentaquark (Opinions?) muss ich mir noch überlegen, falls jemand Interesse an einem 4 Tage gebrauchten Surfari unter 400€ hat, kann er sich ja mal melden.


    Ach, eins noch: Das Boa System ist prinzipiell echt klasse, aber ist es normal, dass die sich hin und wieder einfach mal lockern? Ich meine da nicht ein paar Klicks nachziehen, sondern einige Umdrehungen....



    Vielen Dank nochmals an die Community in diesem Forum und den zahlreichen Input!


    Cheers,


    Tim

  • Vielen Dank für den ausführlichen Bericht und das positive Feedback. Solche Erfolgsgeschichten liest man immer gern.


    Dass sich die Boas verstellen, ist mir neu.


    Wenn du Surfer bist und auf die Kante möchtest, könntest du auch mal bei Nidecker schauen. Da gibt es sehr carvingtaugliche Powdersurfer. Ähnliches kennt man auch von Korua.


    https://www.nidecker.com/de/content/447-snowsurf-quiver


    Wie sich das mit der Breite der Boards deinen Schuhen und dem Stance ausgeht, müsstest du mal schauen.

  • Der Sinn vom Amplid Pentaquark erschließt sich mir nicht.


    Das Board ist nur 260mm breit und als reines Carvingboard gedacht und kostet über 800€


    Da bekommt man ja bei F2 fürs halbe Geld wahrscheinlich bessere Bretter zum Carven in ähnlicher Breite.


    Beim Korua Bullet Train Plus hat man wenigstens das Besondere der 269mm Breite.

  • … da gebe ich dir recht. Ich verstehe auch nicht, wie einige Boards als Carving machines vermarktet werden, wenn man die gar nicht vernünftig aufkanten kann.


    Ich habe einfach das Gefühl, das unter Carving sehr unterschiedliche Dinge verstanden werden.


    Die Ausrichtung derer Boards hinsichtlich Carving All Mountain und Freestyle ist ziemlich konfus kommuniziert, aber das soll hier nicht Thema sein.


    interessant für mich wäre das Unw8, Nidecker schaue ich mir aber auch mal an.


    Der Preis für neue Boards ist tatsächlich sehr hoch, aber im Outlet auf deren Sete sind die Preise für 20-21 Boards deutlich moderater.


    Ich habe für das Surfari 440€ bezahlt.


    Cheers,


    Tim