Backcounty Safety

Herzliches Beileid auch von meiner Seite. Wenn ich bedenke das wir im Februar diese Stecke selbst noch abgelaufen sind....

ich hab mit markus und dem berganderl ja auch eine ähnliche situation im pitztal erlebt, seitdem seh ich das auch nochmal kritischer als vorher!!! ist aber trotzdem schwer andere zu überzeugen was sicher ist und was nicht, vielleicht MUSS man mal was selber erlebt haben damit einem die gefahrenlage wirklich klar wird.....

bei uns wars ja ne freigegebene piste bei mittlerer LWS und ohne fremdeinwirkung, einfach mal der halbe hang quer über die talabfahrt direkt vor uns, da hätte auch viel mehr passieren können.....

deshalb auch nicht nur auf sich achten, sonder auf den hang über einem, wenn da einer falsch reingeht kanns einen auch schnell erwischen, selbst an einer an sich "sicheren" stelle was den schnee angeht....

Servus, wollte jetzt kein neues Thema erstellen, denke aber, dass es hier passt: ich bin bis eben davon überzeugt gewesen, dass ABS oder andere Ballon-Systeme Leben retten oder zumindest mal die Wahrscheinlichkeit auf eine Voll-verschüttung stark senken und wollte mir das System zulegen. Nun bin ich durch einen Kumpel auf folgendes Video gestoßen:

ABS-Airbag-Skandal. - YouTube

Was haltet ihr davon oder generell von solchen Systemen? Kann man sich das Geld sparen, da die Hersteller das Produkt so geschickt vermarkten, dass viele bereit sind, ca 700 euro für ein System auszugeben, das nicht ansatzweise das hält, was die Werbung verspricht? Oder ist ein Airbag unverzichtbar bei Varianten-Fahrten?

Bin jetzt durch das Video etwas skeptisch.

Na und ,wenn du die Kohle ausgibst und er dich rettet ist doch cool.
Und wenn du stirbst kann dir die Kohle ja sowieso egal sein

Nein Spaß bei Seite:
Ich persönlich halte sehr viel von den Bags, hab selber einen ,meine meisten Buddies auch und einige haben ihn schon gebraucht.

Zum Video:
Du wirst bei jedem Produkt der Welt lovers and haters finden.
Es liegt einfach in der Natur des Menschen, Artgenossen zu widersprechen.

Ich kann dir viele Videos von Leuten und bösen Unfällen zeigen, bei denen sich diese Bags gelohnt haben.
Das ist einfach eine Tatsache denen man nicht widersprechen kann.
Des weiteren kann man ja auch nicht einfach durch ein paar Tests behaupten "die Dinger taugen nicht".
Ein weiteres Element des Schutzes ist ja auch nicht nur der zusätzliche Auftrieb, sondern auch die Airbag Wirkung an sich:
Viele Leute werden auf den Grund der Lawine gesogen und dort über Felsen und andere üble Dinge gezogen.
Schau dir einfach Travis Rice im Film Neverland an: der zündet ihn vor der Kickersession um Frontflips und andere Sachen zu versuchen und zu überleben.

Also ich glaub die Dinger bringen es schon.
Obs sich lohnt?
Gegenfrage:
Was ist dir dein Leben wert?
Nico

Hier noch ein Video von meiner Lieblings Line:
Avalanche Accident in Engelberg - YouTube

Achso: Ich hab einen Mammut-da halte ich die Airbags für "schlauer" Platziert.

PS:
In dem Video beschwert sich der Macher, dass die Dummies 20cm von Schnee begraben.
Ist es aber nicht ein Unterschied ob 20 oder 200cm?

Dass der Airbag mich nicht 100% schützt ist glaub ich klar... Auch ohne dein Video. Allerdings sehe ich das ganze so, dass der Airbag mir eine bessere Chance bietet nicht verschüttet bzw gefunden zu werden und da es um mein Leben geht, finde ich den Airbag sinnvoll. Ich habe leider noch keinen, werde mir aber einen zulegen wenn das finanzielle passt.

Danke für Eure Einschätzungen. Die Frage ist halt immer, ob es die Personen, die mit ABS überlebt haben, es auch ohne geschafft hätten. Nur, dass man diese Frage nicht beantworten kann.

Vielen Leuten wird mit - laut Tests - sehr guter (aber auch sehr teurer) Ausrüstung ein gefährliches Sicherheitsgefühl vermittelt. Viele denken, dass einem mit LVS, Sonde, ABS und Avalung fast nichts mehr passieren kann und wagen sich in Hänge, die sie ohne Zusatzausrüstung vielleicht nicht befahren würden.

Habe hier noch einen interessanten Artikel dazu gefunden:

Kritik am Lawinenairbag / ABS-System - Diskussionen - Gipfelkonferenz

Fazit aus diesem Artikel: Der wichtigste Aspekt bei Variantenfahrten und Touren ist das Risiko-Management (Munters 3x3). Das ist mir soweit auch klar. Lawinen-Ausrüstung kann nur dabei helfen, dass eine Fehleinschätzung der Riskobewertung vielleicht nicht sofort zum Schlimmsten führt.

Hier kann ein ABS-Rucksack helfen, aber ich dachte, dass die Verschüttungsrate viel niedriger ist, als im Video gezeigt - nämlich so, wie in der Werbung propagiert. Dass bei den meisten wirklich gefährlichen Lawinen zB durch Nachrutschen von Schnee, Kontakt mit Bäumen und Steinen oder Klippen selbst ein ABS machtlos ist, war mir aber schon klar.

Funktionsweise hin oder her:
Wenn einem das Equipment ein Sicherheitsgefühl gibt, sollte man sich lieber ein anderes Hobby zulegen!
Denn früher oder später hilft einem die Technik nichts mehr und man geht drauf.
Und dann ist man selbst nicht nur am Arsch, sondern auch die Leute die dich ausbuddeln dürfen, bzw. die Wanderer die im Sommer deine Leiche im schmelzenden Schnee finden!

PS: Snowpulse halte ich für besser!

Finde das System von Snowpulse auch besser.
Besteht der Airbag denn aus einer oder aus zwei Kammern bei dem Snowpulse?

Wenn der Airbag an eine scharfe Kante kommt, könnte er ja Platzen. Da wäre so ein zwei Kammern System natürlich praktischer, damit man wenigstens noch ein bisschen Sicherheit hat.

Die Snowpulse bestehen beide aus einer Kammer.
Der Bag an sich besteht auch wie bei ABS aus einem besonders Reißfestem Rip-Stop Material, heißt selbst wenn ein Loch reinkommt, platzt er nicht wie ein Luftballon und behält so sehr lange sein Volumen, da die Katusche ja auch noch eine weile nach drückt.

Das mit ABS ist natürlich schön gedacht aber leider Falsch.
ABS hat zwar zwei Airbags, aber nur ein Ventil (wie bei Mammut direkt an der Katusche und nicht an den Bags)
Heißt auch hier entweicht die Luft auf lang oder kurz gesehen komplett, befindet sich ein Loch im Bag.
Nico

Ich sehe mir beide Systeme (ABS Evoc 20L und Snowpulse Heli 22L) noch einmal genauer an. Nachdem, was ich bis jetzt über den Snowpulse gelesen habe, hört sich das in der Tat nach einer interessanteren Alternative an. Ein nettes Feature ist, dass der Auslösemechanismus nicht über eine Sprengladung geregelt wird. Damit hat man deutlich weniger Probleme bei Flugreisen - vor allem in die USA.

Probleme mit Reisen hat man sowieso.
Bei Snowpulse wird die Patrone durch einen Propfen aus Wachs/Harz verschlossen.
Große Temperaturschwankungen mag der auch nicht.
Zudem hast du bei jedem Flug Probleme wenn du versuchst Kartuschen mit Gasen an Bord zu bringen.
Grund ist der, dass die Gepäckräume bei den meisten neueren Jets Luftdicht abgeschlossen ist, damit sich ein Brand nicht ausweiten kann.
Sauerstoffflaschen also in den Gepäckraum zu bekommen ist daher immer sehr nervig/ bürokratisch aufwendig.
Und da man ja alles mögliche in so eine Flasche einfüllen kann, sind gerade die americanischen Airlines sehr pingelig.
Mein Tipp für Snowpulse:
Einfach Airbag betätigen und mit lehrer Kartusche starten. Vor Ort dann gegen eine neue Umtauschen und alles ist gut. Kostet paar Dollar aber meine Güte...
Ich mach das nur noch so und hab beim Check in deutlich weniger Stress.
Nico

Servus! Es wird der Snowpulse werden, ich bin vom System überzeugt! In der Hoffnung, dass ich ihn nie brauchen werden

Vielen Dank nochmal für Eure Meinungen un Tipps. Über die Sache mit der Kartusche im Flieger mache ich mir erst Gedanken, wenn es (2014) soweit ist Laut Hersteller gibts in Kanada jede Menge refill stations bzw die Möglichkeit, Einwegkartuschen gegen neue auszutauschen.

Jein.
Alles was du brauchst ist ein Mammut Dealer.
Die Kartuschen müssen zu refillen zu Mammut gesendet werden, da nur die den Wachs/Harz Propfen einsetzen können.
Ist aber egal: jede Kartusche die man von Mammut bekommt ist im Grunde gebraucht.
Man gibt seine alte Kartusche einfach beim Händler ab und bekommt sofort eine neue. zahlen muss man noch 19€ Bearbeitungsgebühr, dass die alte eingeschickt werden kann.
Nico

servus, ich muss das hier nochmal rauskramen, weil ich noch ne Frage habe. Hab bereits ne Mail an Mammut geschickt, aber bisher noch keine Antwort erhalten. Vielleicht kann mir einer von euch ja weiterhelfen oder hat damit entsprechend Erfahrung gesammelt:

Ich habe einen Snowpulse Lifebag Rucksack erworben und dazu die passende in Europa vertriebene 300bar-Einweg-Kartusche ohne Manometer. Nun ist es so, dass ich den Rucksack gerne in Kanada einsetzen möchte. Abgesehen von Regularien seitens der Airlines habe ich dazu eine Frage: In Amerika (inkl Kanada) wird die 207bar-refilable-Kartusche mit Manometer vertrieben. Angenommen ich kann meine Einweg-Kartusche nur entleert im Flugzeug nach Vancouver mitführen, besteht dann die Möglichkeit, diese vor Ort durch eine neue 300bar-Einweg-Kartusche zu tauschen? Haben die dort überhaupt für solche Fälle 300-bar Kartuschen? Oder muss ich in Kanada dann zwingend eine deutlich teurere 207bar-Kartusche kaufen? Kann ich diese dann vor dem Heimflug noch einmal zurück geben?

Zitat von Nico-Pow-Pow

-PowderGuigde-Die Besten Freeridegebiete in den Alpen (ISBN- 978-3-936740-72-1)
Es geht zwar nicht um Lawinen, allerdings werden in diesem buch die Besten Runs, in zahlreichenSkigebieten detailliert Beschrieben und auf nötige Ausrüstung und Gefahren hingewiesen.

Von PowderGuide gibts inzwischen auch ein Buch extra über Lawinen. "PowderGuide Lawinen - Risikocheck für Freerider"
Wollt ich der vollständigkeit halber nur mal anmerken, kann ja nicht schaden

Dieses vild ist für alle die sich denken, dass es direkt neben der Piste sicher sei.
Bild wurde am 8.2.2014 nach leichten Schneefällen im Gebiet Stubaier Gletscher aufgenommen und zeigt einen der meist befahrensten Runs (daher vermeintlich Sicher) des Gebiets.

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Zitat von iRideIBK

Dieses vild ist für alle die sich denken, dass es direkt neben der Piste sicher sei.
Bild wurde am 8.2.2014 nach leichten Schneefällen im Gebiet Stubaier Gletscher aufgenommen und zeigt einen der meist befahrensten Runs (daher vermeintlich Sicher) des Gebiets.

weisst du näheres, wie kams dazu, war da einer unterwegs?

Nein es waren keine Personen involviert - im Laufe der letzten Woche hatten sich mehrere Mäuler aufgetan, sodass der Hand vorsichtshalber gesperrt wurde. Durch den Recht starken Wind, war in der vergangenen Woche ein Besichtigungsflug nicht möglich gewesen.
Auslösung rein aufgrund des Eigengewichts der Schneemasse. Gleitschicht muss ca. Anfang December/Ende November gefallen sein. Lawinenkommission hatte für das gebiet LWS 3 ausgerufen (Lawine durch Zusatzbelastung möglich).