Wie geht die richtige Frontside Belastung beim Snowboarden

  • Hallo Liebe Community


    Da mir hier das letzte mal so super geholfen wurde, wende ich mich erneut mit meinem Problem an euch.

    2019 habe ich mit den Snowboarden angefangen und konnte aufgrund von Corona erst eine Saison fahren. Dementsprechend bin ich noch sehr unerfahren.


    Ich habe das Snowboarden in sehr weichen Boots gelernt (Ride Sage Flex 4) und bin mir irgendwie unsicher wie ich die Frontside richtig belaste. Bisher bin ich immer wie auf die Zehenspitzen gegangen und meine Ferse ist ca. 0.5-1cm vom Boot abgehoben. Bis dato dachte ich dass meine Boots zu gross waren oder ich sie nicht fest genug geschnürt habe. Jetzt hatte ich neulich Boots mit einem härteren Flex an und habe gemerkt, dass ich die Frotside nur durch den Kontakt zwischen Schienbein und Boot belasten kann. Das ging davor nicht weil der Boot sofort nachgegeben hat.


    Meine Frage also an euch: Ist es normal die Frontside durch "auf die Zehenspitzen gehen" zu belasten und passt demnach mein Boot nicht weil die Ferse dadurch hochkommt? Oder ist der Boot zu weich und ich komme deshalb nicht durch Druck vom Schienbein auf die Fronside weil der Schuh zu sehr nachgibt?


    Vielen Dank schonmal für eure Hilfe.

  • Boot zu gross gekauft ist die wahrscheinlichste Ursache.


    Wir empfehlen deswegen immer: Fuss mit Ferse gegen Türstock pressen, die vorderste Zehe am Boden markieren (ohne socken) und die Distanz zum Türstock Milimeter genau ausmessen. Der grössere Fuss zählt.


    Das ist dann der Mondopoint.


    Dann beim Boothersteller bezüglich Mondopoint die nöchstgrössere Grösse wählen.


    Kannst du den Mondopoint vom Fuss mal ausmessen?


    und uns den Mondpoint deiner gekauften Boots nennen?



    Wenn der Boot passt, dann solltest nicht zu viel mit den Zehen drücken müssen, auch beim weichen Boot nicht.


    Zehen nach unten drücken beim Toeside Turn kann man schon machen, bzw beim heelside turn nach oben Drücken.

    Aber es sollte nicht unbedingt notwendig sein. Beim entspannten Fahren sollte sich der Fuss bei passendem Boot nicht sehr anstrengen müssen. Schwimmt der Fuss dagegen im Boot wegen Übergrösse, dann verkrampft sich der Fuss sehr schnell, da die Zehen und Fussgelenk überbelastet werden

    3 Mal editiert, zuletzt von Winterzahn ()

  • Meine Füße sind 25cm lang der Schuh hat Mondo 25.5. Ich stoße auch im Stand leicht aber nicht unangenehm vorne an. Mir ist gerade aufgefallen, dass wenn ich weniger breit in der Hocke stehe, leichter mein Gewicht nach vorne verlagern kann. Je breiter ich stehe desto schwerer geht es. Vielleicht hat das auch einen Einfluss und mein Stance ist zu breit eingestellt?

  • Schuhgrösse wäre dann ok

    wie breit ist der Stance und wie gross bist du?


    was auch eine häufige Fehlerursache ist beim Kantenwechsel auf Frontside, zu wenig in die knie gehen, und zu wenig mit dem vorderen knie in die Kurve reindrücken (etwas X Bein Stellung durchaus erwünscht/notwendig ) und Gewicht soll nach vorne, nicht hecklastig in den turn fahren.


    Also Hecklast und gestrecktes vorderes Knie vermeiden. Gewicht nach vorne, vorderes Knie in den Turn drücken, beim Übergang ìn den Toesideturn.

    Oberkörper möglichst aufrecht.

    Klappt auch bei breitem Stance.

    5 Mal editiert, zuletzt von Winterzahn ()

  • wie Winterzahn schon geschrieben hat, sehr wichtig ist in die knie zu gehen

    wie sehen die Bindung- Einstellungen aus? du muss das Highback von den Bindungen ein bisschen "nach vorne" einstellen. Sonst bleibst du mit gestreckte Beine und das macht die Frontside Belastung schwieriger (auch die Heelside).

    Wichtig ist nicht (nur) auf die Zehenspitzen gehen.

    Das kommt automatisch wenn du die richtige Körperhaltung hast .

    Hab im kopf zb dass deinen Knie den Schnee berühren müssen.



    PS wenn du Snowboard Schuhe probierst bz kaufst willst , du muss nicht schauen und überprüfen ob sie ok sind , wenn du läufst oder sitzt. Du muss die Snowboard Stance haben, und dann schauen ob sie für SNW Fahren passen. Ich meine Oberkörper ein bisschen locker, und immer stehen und die Knie beugen.

    Ich habe zweimal den gleichen Fehler mit den Schuhe gemacht. Jetzt obwohl ich 44 brauche (Laufschuhe), meine SNB Schuhe sind 43. Kann ich nicht so bequem laufen, aber das ist egal. Hauptsächlich alles klappt wenn du fährst.

    Heimat ist wo das Herz ist

  • Meine Füße sind 25cm lang der Schuh hat Mondo 25.5. Ich stoße auch im Stand leicht aber nicht unangenehm vorne an. Mir ist gerade aufgefallen, dass wenn ich weniger breit in der Hocke stehe, leichter mein Gewicht nach vorne verlagern kann. Je breiter ich stehe desto schwerer geht es. Vielleicht hat das auch einen Einfluss und mein Stance ist zu breit eingestellt?

    Das ist eine interessante Beobachtung.


    Zu deinem Eingangspost: Wenn die Ferse hochkommt, ist das ganz schlecht. Eigentlich ist es ein absolutes No-Go für einen Boot. Den Druck über die Zehen/Zehenspitzen aufbauen zu müssen, ist ebenfalls schlecht. Normal baut man den Druck eher über den Vorfuß oder das Schienbein auf. Das hängt sehr von der Steifigkeit der Schuhe ab. Die Krafteinleitung erfolgt bei weicheren Boots m. E. eher über die Zehengrundgelenke. Bei harten Boots geht das eher mittels Schienbein.


    Zur Stance-Width: 1/3 Körpergröße funktioniert nicht bei jedem. Ich habe etwas herumexperimentiert.


    https://www.snowboarden.de/for…width-14108.html?pageNo=1


    Ich kann dich nur ermutigen, auch etwas in dieser Richtung zu experimentieren, um herauszubekommen, was bei dir gut funktioniert.

  • Vielen Dank für eure Nachrichten. Meine Stance kann ich erst am Wochenende messen.


    SixtusNiner, genau das ist was ich wissen wollte. Durch den sehr weichen Boot musste ich immer über die Zehen belasten was sich irgendwie falsch angefühlt hat. Darum meine Frage. Jetzt mit den neuen Boots geht die Belastung eben auch über das Schienbein und gefühlt umso besser je näher ich mit den Beinen zusammen stehe.


    Bei meinen Experimenten habe ich mich auch gefragt wieso man eigentlich nicht im 90° Winkel auf dem Board steht sonder immer leicht wie ne Ente. Ich habe versucht das im Internet herauszufinden aber dort steht nur, dass es anscheinend angenehm sein soll weil das die "natürliche" Fußstellung ist. Ich finde das aber alles andere als angenehm da ich auch in normalen Schuhen eher nach innen laufe wie nach außen. Könnte ich theoretisch meine Bindung genau im 90° Winkel auf mein Board montieren? Oder hat es einen technischen Grund wieso man die Bindung auf dem Board um ein paar Grad nach außen verdreht?

  • Bei breitem Stance steht man bei neutraler Beinstellung ( Weder O noch X Bein)

    mit gebeugten Knie und gleichmässigem tiefer gehen / Kniebeugen wie eine Ente.


    Der 90 Grad Winkel Bindung vs Board ist die Null Grad Position der Bindung.


    die Standardwinkel sind +-12 (normaler Stance)

    und +-15 Grad bei breitem Stance.


    Du verschlimmerst bei +-0 Grad ausserdem deinen Backside Turn.

    Einmal editiert, zuletzt von Winterzahn ()

  • Markus

    Hat den Titel des Themas von „Wie geht die richtige Frontside-Belastung“ zu „Wie geht die richtige Frontside Belastung beim Snowboarden“ geändert.
  • Vielen Dank für eure Nachrichten. Meine Stance kann ich erst am Wochenende messen.


    SixtusNiner, genau das ist was ich wissen wollte. Durch den sehr weichen Boot musste ich immer über die Zehen belasten was sich irgendwie falsch angefühlt hat. Darum meine Frage. Jetzt mit den neuen Boots geht die Belastung eben auch über das Schienbein und gefühlt umso besser je näher ich mit den Beinen zusammen stehe.


    Bei meinen Experimenten habe ich mich auch gefragt wieso man eigentlich nicht im 90° Winkel auf dem Board steht sonder immer leicht wie ne Ente. Ich habe versucht das im Internet herauszufinden aber dort steht nur, dass es anscheinend angenehm sein soll weil das die "natürliche" Fußstellung ist. Ich finde das aber alles andere als angenehm da ich auch in normalen Schuhen eher nach innen laufe wie nach außen. Könnte ich theoretisch meine Bindung genau im 90° Winkel auf mein Board montieren? Oder hat es einen technischen Grund wieso man die Bindung auf dem Board um ein paar Grad nach außen verdreht?


    Der von Dir beschriebene Zeheneinsatz, kommt meist von zu schlabberigen oder zu großen Boots. Es ist ein Gefühl, als müsse man sich mit den Zehennägeln in den Schnee „krallen“. Dabei baut man im Fuß eine unnatürliche Muskel- und Sehnenspannung auf, die oft zu krampfartigen Schmerzen in Fuß und Wade führt.


    Die Stance Width beeinflusst hauptsächlich die Statik auf dem Brett. Die Füße sind wie das Fundament eines Funkturms oder der einer Seilbahnstütze. Je breiter das Fundament und der Sockel, desto sicherer steht die Konstruktion. Aber ein breiter Stand hat auch seine natürlichen Grenzen. Je breiter man steht, desto gespannter sind die Bänder und dementsprechend weniger Bewegungsfreiheit hat man. Mir fällt das auf, wenn ich versuche, mein Becken entlang der Längsachse des Boards zu verschieben. Es gibt ja Situationen, da möchte man den Körper-Schwerpunkt zum Beispiel über den vorderen Fuß verlagern. Wen der hintere Fuß zu weit nach hinten versetzt ist, ist man dort buchstäblich kurz angebunden und kommt mit dem Becken nicht mehr in Richtung Nose.


    Die Fußstellung also der Stance-Winkel beeinflusst und begrenzt m. E. die Oberkörperrotation. Wenn ich zum Beispiel im rechten Winkel zur Boardachse stehe, kann ich mit dem Oberkörper nicht rotieren, ohne mein vorderes Knie ansatzweise zu verdrehen. Das hängt natürlich auch davon ab, wie gelenkig man ist. Rotiere ich die vordere Bindung auf einen positiven Winkel, geht die Oberkörperrotation leichter, weiter und mit weniger Spannung im Kniegelenk.


    Das erinnert mich gerade daran, meine Dehnübungen zu machen…


    Ein weiterer ganz wichtiger Winkel ist der Winkel zwischen rechtem und linken Fuß. Wenn dieser Winkel zu groß ist, werden bestimmte Bewegungen unmöglich. Das hängt natürlich auch ganz stark vom Alter und der individuellen Dehnfähigkeit ab. Bei mir ist 30 Grad zum Beispiel bei +15/-15 zu viel. Stehen beide Füße parallel, ist der Winkel null Grad. Das ist mir zu wenig. Stell dich mal locker hin und mach zehn Kniebeugen…


    Bei mir klappt das am besten, wenn die Füße etwas „offen“ stehen. Wie ist das bei Dir?


    Zum Vergleich:


    https://whitelines.com/snowboa…ances-binding-angles.html

  • Wenn die Füsse nach innen gedreht sind, hast du wohl eine Fehlstellung, die korrigiert werden müsste. https://de.wikipedia.org/wiki/Innengang


    Ich fahre auf verschiedenen Boards von duck stance bis forward eigentlich alles mögliche.

    Auf dem Parkboard hatte ich -15/+15

    Auf dem Allround Board fahre ich -6/+18

    Auf den Powderboards habe ich 0/21

    Auf den bombern fahre ich +6/+24 (wenn ich mich recht erinnere)

    With great powder comes great responsibility