kanten detunen (mountain twin)

  • hallo


    hab bei meinem mountain twin die kanten geschlieffen. auch den hängenden schliff belagsseitig, auf der ganzen länge mit 1.5°.


    nun sind die kanten auf der gänzen länge richig scharf. was sich leider ein bisschen negativ auf das fahrverhalten niederschlägt, mMn.


    jones schreibt ja, die kanten seien von werk aus „detuned“. nun frag ich mich, wie ich da rangehen soll.

    an den kontaktpunkten einen grössere hängenden schliff anbringen als die 1.5°, oder mit dem schleifgummi die kanten abstumpfen?


    gibts da im internet schlaue videos dazu?

  • Ich habe kürzlich nach Stichworten gesucht wie zum Beispiel: "Kanten brechen"


    Anlass war, dass meine Camber Boards ungewöhnlich sperrig und zickig geworden sind. Ich nehme an, dass die Kanten nicht gebrochen wurden und die Base einen ungünstigen Strukturschliff hat. Aber ich "überingenieure" vermutlich schon wieder. ;)

  • SixtyNiner


    nee, das denk ich hier in dem falle ganz und gar nicht.

    der hängende schliff (der schliff belagsseitig) hat einen ahnscheinend sehr grossen einfluss auf das fahrverhalten... hab das so von einem skiservice-„profi“...

    und aus meiner erfahrung: beim mountain twin die kanten gemacht, und spür da deutlich ein „haaken“, und dass mühsamer ist zum steuern.

    gestern wie gesagt das nitro highlander mit richtig schön hohem camber von nose to tail gefahren... im anschluss direkt das mountain twin, und es war deutlich zickiger!!

    (selbe bindung, stance, winkel, schuhe, piste, setbak auch in ca gleich...)


    ps: der link funktioniert leider nicht :/

    Einmal editiert, zuletzt von Raffi ()

  • Ja, schade! Der Link funktioniert nicht.


    Was den Schliff betrifft, müsstest du das noch einmal genauer erläutern. Der hängende Schliff (belagseitig) und die gebrochenen Kanten sorgen eigentlich für eine "Entschärfung" des Fahrverhaltens. Das Board sollte dadurch eigentlich freundlicher werden.


    Seitlicher Hinterschnitt und keine abgehängte Kante macht das Board zickig - so jedenfalls die Theorie.

  • na da schein ich ja die theorie in der praxis zu erfahren ^^...

    abgehängte kante = gebrochene kante?

    weil das hab ich nicht gemacht... entgratet ja, aber hab die kante auf der ganzen länge schön scharf gelassen...

    und soll ich die deiner meinung nach brechen, abrunden? oder scharf lassen aber mit mehr winkel belagsseitig schleifen?

  • da gibts einen schönen Artikel dazu:


    https://www.redbull.com/de-de/b6oard-tuning-1-2-belag-kanten-bearbeiten


    Bei meinem alten Rocker board ist der Belag so runter das die Kanten auf planer Fläche voll aufliegen und der belag nimmer...anti spoon ??


    Ebenfalls ging der belagseitige Kantenwinkel verloren.. nicht mehr abghängt.


    Dazu noch regelmässig den seitlichen Kantenwinkel auf 1-2 grad mehr geschliffen..


    es greift momentan schon sehr aggressiv.


    Magne habe ich durch partielles Entgraten auch schon fast.?


    Das heisst..

    durch Benutzung des boards (Belag wird abgetragen, abghängte Kanten werden weniger abgehängt) und Kantenschleifen ohne detunen/abhängen werden die Kanten immer aggressiver. Wenn man die abgehängten kanten durch flachen belagseitigen schliff selbst beseitigt.. klar damit macht alles noch bissiger..


    Also alternde Boards mit oftmaligem Kantenschleifen ohne detunen = immer mehr Kantenhalt, bissiger, giftiger

    6 Mal editiert, zuletzt von Winterzahn ()

  • Toko Video "Belagseitig hängend":


    https://www.toko.ch/wax-tools/…gsseitig-haengend-feilen/


    "Brechen" suche ich noch...


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    In dem letzten Video sieht man am Ende wie der Hauptdarsteller des Films die Kante "aufbricht".

  • Winterzahn

    vielen dank für den bericht 8)...

    ja, dass war bei mir jetzt wirklich bissl zu agressiv, mit 1.5° hängend und 88° seitlich.


    dass die boards mit der zeit nichz mehr „plan“, also flach sind, ist wohl leider so... bei skis können die aber auch bauchig werden; bei boards weiss ich das nicht.

    dagegen hilft natürlich ein maschineller service. da ist dann das problem mit der kantentechnik, und natürlich bei so spoon, 3bt technologie, etc...


    SixtyNiner

    danke auch dir :thumbup:

    hab mittlerweile rausgefunden, dass ich an dem thema durchaus etwas “überinginieurt“ habe... und zwar, wie ich die kante weniger aggro hinbekomme. hab mir da ja gedacht, mit einem grösseren winkel als die 1.5° hängend zu arbeiten. mit der idee, dass es dann später greift und sich so verzeihender anfühlt. gleichzeitig bleibt die kante scharf.

    meine jetzt gewählte alternative ist jedoch sehr viel rustikaler: mit der feile über ca 5-7 cm lauflänge an jedem der vier kontaktpunkte die kante gebrochen (mit zweimal drüberfahren)

    das resultat: absolut begeistert!... das brett hat einen irren kantenhalt, ohne dass sich bei jedem umkanten ein zupfen bemerkbar macht.

  • De Le Rue zeigt hier wie er die kante an der base abhängt:


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    Werde ich wohl auch bei meinem Rocker machen... die Heelside Kante ist so giftig dass ich kaum mehr sideslippen kann

  • also nochmals mein fazit:

    wenn die kante hängend mit 1.5° geschliffen ist und seitlich mit 88° erhält man ein wirklich aggressives ergenbnis, nicht zu vergleichen mit dem von werk aus. (vergleich zwischen mountain twin mit besagtem schliff und einem neuen flagship)

    die kante an den kontaktpunkten abzurunden werde ich künftig nach jedem schleifen. hab in einem coreshop noch in erfahrung gebracht, dass die das bei jedem service machen. (hab nicht nachgefragt, ob auch bei rokern).


    die 1.5° hängend sind das maximum, was das gerät kann. alles andere wäre noch giftiger! was ich wiederum spannend finde in bezug auf die laufende brotmesserkanten-diskussion. weil: wenn das "unagressivste" eines skischleifergerätes am board ein sehr aggressives ergebnis erzielt, könnte das eine erklärung sein, weshalb sich das beim skibau nicht etabliert: die kanten der skis sind im schnitt viel schärfer geschliffen. ACHTUNG: das ist eine reine hypothese meinerseits... bin mir dabei nicht sicher, und es ist einfach eine schlussfolgerung meiner erfahrung.


    werde künftig ein bisschen rumprobieren, die kante auch mal mit 89° anschleifen. nimmt mich auch wunder, wie sich da die spoon bemerkbar macht vom flagship. da werde ich auf jeden erstmal noch nicht detunen, die feile aber mit auf die piste nehmen.

  • Kann nur sagen, hängend 0 Grad (nicht hängend) wäre deutlich aggressiver, belagseitig mit dem Schleifstein ohne Schutz rüber.. und an der Seitenwange 85 Grad (das Maximum was die Holmenkol Schleifvorrichtung hergibt)


    Und Skikanten sind nicht schärfer geschliffen, die Skifahrer mit denen ich unterwegs und deren Ausrüstung bestätigen mir jedes mal, dass meine boards sehr scharf geschliffen sind. Und mein neues Ride MTNPIG hat auch 0 Grad.. (aber Raffi.. deswegen braucht es auch kein Magne Dingens ?)


    Das Bringer ist die Behandlung mit schleifstein. Die grobe Feile benutze ich schon kaum mehr.


    Und wer selbst detunen (also auf sanfter tunen will, der kann das eigenhändig so machen wie der De La Rue im Video.


    Ich hab belagseitig beim 3 jahre alten boatd sogar schon negative Winkel, da der Belag so abgefahren ist dass praktisch nur mehr die Kanten aufliegen... und das greift dann richtig stark, so stark dass der sideslip auf harter piste schon schwer umsetzbar ist.

    3 Mal editiert, zuletzt von Winterzahn ()

  • Raffi


    SixtyNiner gefällt das, gefällt das, gefällt das...


    Solche Gedanken locken mich an. Da steige ich gleich ein.


    Hängend bedeutet doch, dass die Kante seitlich abfällt, wenn man das Board mit dem Belag nach oben auf dem Service Tisch hat. Dieser Schliff ist quasi ein Micro-Spoon (man hebt die Kanten etwas aus dem Schnee) und sollte das Board und einen Ski eigentlich gutmütig und fehlerverzeihend machen.


    Der seitliche Kantenwinkel von 88° ist quasi einen Hinterschnitt und sorgt für einen aggressiveren Kantenbiss.


    Ich habe ein Board, dass mit seitlichen 88° und ohne Abhängung also (0° am Belag) der Kanten geschliffen wurde. Das ist echt giftig. Auf griffigen Ziehwegen fährt es sich wie ein Auto mit Breitreifen und Spurverbreiterung in Spurrinnen auf der Autobahn. (schöner Vergleich von Winterzahn) Das Board zupft ständig nervös am Bein. Man hat das Gefühl einem Kampfjet zu fliegen, der permanente Aufmerksamkeit fordert. Im Ziel brennt der Senkel.


    Erschwerend kommt hinzu, das es sich bei diesem Board um ein Camber Board handelt, das an den Kontaktpunkten nicht "detuned" wurde. Da ich den Service immer am Ende eines Urlaubs machen lasse, wundert man sich dann in der kommenden Saison, denkt sich: Man, du bist alt geworden. Das packste nicht mehr, geht ins Forum, kauft sich ein 157 MT und alles wird gut. Und dann hat man noch ganz nebenbei den Erkenntnisgewinn, warum die alte Camber-Zicke möglicherweise so extrafies geworden ist.


    P.S. Was ist ein "Coreshop"?

  • ein paar Beispiele:

    Völkl Dimension rot, alt


    (ursprünglich Rocker Jib board anfänglich fehlerverzeihend, mit abgehängten Kanten, nun nach drei Jahren Laugzeit , abgefahrenem Belag und Kanten schleifen.. inverse Spoon.. bester Kantengriff, sideslip nun schwierig, sehr guter Griff beim Carven, nicht mehr fehlerverzeihend, es wurde vom Jib Board zum Carving board transformiert, Kantenschleifen und wide stance machten es möglich)

    Foto Kontaktpunkt Tip.


    Schwarz Bergschwein neu, schwacher Camber, grober Strukturschliff, nicht abgehängt, 0 Grad, am Ziehweg wenig verzeihend, sonst verzeihend, Sideslip normal. Wer hier die Kanten nachträglich abhängt macht es fehlerverzeihender.


    Grün Salomon, mittlerer Camber board neu, sehr feiner Strukturschliff, Kante im Auslieferungszustand abgehängt, fehlerverzeihend.


    Am zickigsten wäre:

    Breit, nicht abgehängt, strong Camber, lang.

    Den Bock bekommt man auf dem Ziehweg flatbase ohne Speed nicht mehr gedreht. Da helfen nur mehr Mini Drehsprünge und beten:).


    Fürs Flatbasen auf Piste bei speed sind nicht abhängte Kanten aber gut, besonders in Kombination mit langem und schmalem board.

    Dagegen: stark abgehängt plus viel spoon sind da richtig Scheisse beim Schnellfahren.

  • also nochmals mein fazit:

    wenn die kante hängend mit 1.5° geschliffen ist und seitlich mit 88° erhält man ein wirklich aggressives ergenbnis, nicht zu vergleichen mit dem von werk aus.

    Du hast damit einen Winkel von 89,5°. Das ist nicht wirklich aggressiv.


    ein paar Beispiele:

    Völkl Dimension rot, alt

    Wo hast du das Lineal angelegt, direkt unter der Bindung?


    Ich habe auch mal gemessen, 4 aeltere Boards ohne Bindung, alle plan. Ein aktuell genutztes Brett mit Bindung - negative Woelbung am Belag unter den Bindungen. (<X) Ich meine aber das ist normal. Beim Wachsabziehen ist mir das bei allen Boards mit montierter Bindung aufgefallen.


    Was ich aber aeusserst interessant finde, ist, dass deine Boards alleine durch Benutzung immer mehr Kantengriff bekommen:!::thumbup: Das Phaenomen wuerde ich mir doch glatt patentieren lassen.^^;)


  • Gemessen kontakt point nose, etwas vor der Bindung.


    Mehr Kantengriff:

    Base ist durch Belagabrieb nicht mehr abgehängt.

    Base Kantenwinkel derzeit 0 bis sogar leicht negativ.. base verliert immer mehr Substanz,

    aber es carved immer besser.. lol

    Zusätzlich seitlich derzeit 87 Grad.

    Guck mal das board mit der rot schwarzen base an.. das hatte anfangs noch gröberen Strukturschliff als das Bergschwein.

    Nun ist alles weg :) die Kanten stehen aus dem Belag vor.



    Reverse spoon/konkav zwischen den Bindungen ist normal, an der Nose aber nicht.. wenn am Kontaktpunkt Nose die Base konkav ist und am Kontaktpunkt Tail auch dann bringt man das Teil ohne speed und Kraft kaum noch aus der Richtung in die es gerade will.


    Das mit 88 grad seite und 1.5 grad base hängend war der Raffi... diese Winkel finde ich auch nicht aggressiv:)


    Vom neuen Nidecker 4.0 Nose spoon bräuchten wir mal ein Bild

    ... hehe das sieht aus wie ein Wok.. das fährt in der Ziehwegrinne noch surfy wo unsere flat boards schon in der Kantenklemme sind.. aber starker Spoon hat Null Geradeauslauf bei harter ebener Piste.:)

    6 Mal editiert, zuletzt von Winterzahn ()

  • Guck mal das board mit der rot schwarzen base an.. das hatte anfangs noch gröberen Strukturschliff als das Bergschwein.

    Nun ist alles weg :) die Kanten stehen aus dem Belag vor.

    Das Voelkl Dimension hat doch einen extrudierten Belag, oder? Und das hatte echt einen groben Strukturschliff drin? Um einen extrudierten Belag abzutragen muss man aber so einige Kilometer abspulen, am besten auf Asphalt...;)


    ...und als Eurocarve Experte benutzt Du den Belag ja sowieso nicht. 8):P

  • jo der Dimension-Belag ist ein extrudierter Belag, hatte super groben Strukturschliff, wenn du knapp vorm Verkanten warst hat das damals Geräusche/Vibrationen gemacht.. der Strukturschliff war der Hammer.


    Beim Carven trägt es sogar die Belagstellen neben der Kante schlimmer ab.. Bald liegt sie frei?


    Alles weiss im Bereich um die Kante nach einem heftigen Tag.


    Da die Struktur runter ist verkantet es nun ohne Geräusche;)

    Und die Kante ist giftiger denn je.

    Jeder Butter 180 und 360 der daneben geht hinterlässt Spuren.=O


    Aber dieses board war jeden Cent wert.. es eurocarved echt geil, bei meinen Fishtails habe ich da bislang noch keinen EuroCarve Experten erwischt (das alte Hovercraft ohne spoon soll eins gewesen sein, gibt es aber nimmer)


    Aber zurück zum Threadthema, boards die belagseitig nicht hängend nachgeschliffen werden (sondern nur entlang der Seite geschliffen werden), werden im Alter bissiger (die abgehängte Kante ist dann nicht mehr abgehängt)


    Anfänger, die ein bissiges gebrauchtes board gekauft haben oder ein Neues mit nicht abgehängten oder zu bissigen Kanten gekauft haben sollten die Kante zur Verbesserung der Drehfreudigkeit und Vermeidung von Verkantern abhängen /mehr abhängen lassen.. entweder selbst in der De Le Rue Technik oder vom Skiservice machen lassen.

    5 Mal editiert, zuletzt von Winterzahn ()