Splitboard Erfahrungen: Verarbeitungsqualität, Langzeittest

  • Hallo zusammen,


    Ich bin auf der Suche nach einem Splitboard. IIch versuche mich grad über Messen, Internet, Gespräche und sonstigen Reviews einen Überblick zu verschaffen. Um direkt mal einzusteigen: ich brauch kein Wissen über die Eigenschaften eines Boards und was es kann, welchen Shape, Rocker, Camber, usw., das krieg ich alles selber raus bzw. weiß recht genau, wo es hingehen soll.


    Was mir wichtig ist, ist einfach eine hohe Verarbeitungsqualität und dass die Dinger über weit längeren Zeitraum als z.B. 1 Jahr was aushalten, d.h. ich habe absolut keine Lust auf ein Board dessen Kante sich einfach mal raus reißt nur weil man mal kurz über nen Stein gerutscht ist. Natürlich kommt es drauf an, wie man das angestellt hat, aber jeder weiß, dass es da durchaus Unterschiede in der Verarbeitung gibt. Ich hab da zwar keine schlechten Erfahrungen mit normalen Boards gemacht, allerdings waren und sind das alles Boards von Marken, dessen Qualität ich kannte und kenne.


    Und da es einige Marken gibt, die ich nicht kenne bzw. noch nie was gehört habe, hier mal die Frage an die Community und an diejenigen die ihre Splitboards auch mal länger gefahren sind und sie ausgereizt haben: Wie steht es mit der Qualität von den mehr oder weniger gefeierten Splitboard Herstellern, die nicht zu den bekannten Marken wie Burton, Nitro, K2, Elan, Rossignol, Rome, Lib Tech, Capita, usw. gehören?


    eine Auswahl derer die mir da unter gekommen sind:
    - Arbor (kennt man ja, allerdings noch nie was über deren Qualität gehört)
    - Jones Snowboards (hab gehört, dass es dort öfter mal Probleme gab?!)
    - Amplid (leichteste Boards auf dem Markt... naja, und sonst so?)
    - Oz
    - Pogo
    - Plum
    - Venture


    Es gibt ja auch noch einige andere Kleinhersteller wie Winterstick, Prior, Cold Smoke, Chimera, Stone und sicher noch ein paar andere. Vielleicht kann der ein oder andere was dazu sagen.


    Wäre toll, darüber mal was zu erfahren!


    Danke und Gruß
    Lorenz

  • Hallo Lorenz,


    also ich habe letzes Jahr vom DAV ein Splitboard Camp mit gemacht und der Besitzer des Unternehmens war ziemlich von Prior überzeugt. Er meinte dauernd er hatte noch nie Probleme mit den Boards und fährt jede Saison ein Board von Anfang bis Ende durch. Damit sollte er auf ca. 40 Tage kommen.


    Wenn ich mich nicht ganz täusche ist Prior sogar einer der ersten die Splitboards in der heutigen Ausführung anbieten.


    Jones, Arbor und Prior würde ich aber definitiv zu den bekannten Marken in dem Bereich zählen.


    Selbst kann ich dir noch nicht viel berichten. Ich fahre das Rossignol XV aber erst eine Saison. Bis jetzt habe ich nur normale Verschleißerscheinungen.


    Trotzdem glaube ich, dass sich Splitboards bei angemessener Behandlung länger halten als Pisten und Park Boards.


    Über nen Stein bin ich aus versehen im Camp mit dem Rossignol XV gerutscht. War nur ein kleiner Kratzer drin aber das lag bestimmt auch daran weil der Stein nicht groß war und nur ca 1cm raus geschaut hat.


    Wenn du über nen richtigen "Shark" oder eine Steinplatte rutsch hast bestimmt mit jedem Board Probleme in mit Verschleiß.


    VG

  • Danke für die Antwort!


    Ja klar hat das Material seine Grenzen, kennt man ja vom normalen Fahren her. Geht ja um die grundsätzliche Qualität. Wie du richtig sagst, geht es um die Qualität bei angemessener Behandlung...


    Aber Prior sieht echt gut aus.

  • Die Boards der unterschiedlichen Marken werden zum Teil in gleichen Fabriken gefertigt und von Saison zu Saison manchmal in anderen Fabriken.
    In Dubai (Arbor usw.?), in Österreich bei Capita (Bataleon und Lobster wird da auch gebaut), bei Elan in Slovenien, Nidecker in der Schweiz (baut auch Jones Snowboards AFAIK), und dann natürlich auch viel aus Asien (Burton, K2...). In Amerika Mervin/LibTech und Neversummer.
    Die Qualität ist ziemlich ähnlich was ich so kenne. Spalten und Fehler sind immer wieder mal an allen Boards zu sehen.
    Es gibt einigen Handarbeitsanteil, wo die Erfahrung und Motivation des Werkers über die Qualität entscheidet zum Beispiel beim Laminieren die blöden Luftblasen rausstreichen und mit Harz und Fasern sauber arbeiten. Ich denek es ist wichtiger welches System verwendet wird Voile oder Karakoram zum Beispiel.

  • Ich war in der selben Situation wie du. Kann dir nur empfehlen die Boards zu testen. Es gibt wirklich große Unterschiede vor allem bei den Bindungen.
    Musst mal im Internet suchen. Es gibt häufig Testveranstaltungen / Splitboardfestivals oder du machst auch mal bei so einem Kurs vom DAV mit.
    Ich bin froh dass ich es gemacht habe. Das ist wirklich viel Geld was man hin legt und da soll alles passen.

  • Ja, das werde ich auch tun.


    Jones produziert wohl in Dubai?! Eigenartiger Standort wie ich finde...


    Bei den Bindungen gibt es ja 2 Systeme: Voile und Karakoram, wobei ich gelesen habe, dass letzteres 1. leichter und 2. ausgefeilter sein soll. Würde ich dann wohl bevorzugen.
    Kann man immer beide Systeme auf die Boards anbringen oder ist man da je nach Hersteller gebunden?

  • Jones produziert wohl in Dubai?! Eigenartiger Standort wie ich finde...

    Naja billige Löhne, cheap cheap. Freu dich, denn nur so bekommste ein nagelneues Jones Board für um die 500€ und nicht für 600 oder mehr bzw. verdient Jeremy Jones oder die Fabrikbesitzer mehr Kohle, die sie in die Entwicklung von tollen neuen Snowboards oder Snowboardgrafiken stecken können ;)
    Und die billigen Arbeiter da sind froh dass sie genug Geld verdienen um in Dubai ein schönes Leben zu führen weil das Leben da viel billiger ist :/


    Es ist eine win-win-win-Situation :thumbup:


    Probier die Systeme live aus und lass sie dir am besten nur von Verkäufern erklären, die sie selber ausprbiert haben. Die Systeme verbessern die Hersteller immer wieder mal. Ich fand das Burton Hitchhiker Bindungssystem auch sehr praktisch, wobei das wohl mit Vereisung Probleme hat.
    http://www.powderguide.com/mag…al-teil-ii-bindungen.html

  • Moin, ich selbst habe eine Venture Storm Split das ich seit 3 Jahren fahre. Hatte bisher keine Qualitätsprobleme, versuche aber auch möglichst gut mit dem Gerät umzugehen. Auch in Foren hört man über Venture fast nur Positives, die sind echt Bulletproof. Dadurch allerdings auch ziemlich schwer. Wobei sie laut Hersteller ich glaub seit zwei Jahren nen anderen Kern, der leichter ist, verbauen. Wie sich das auf die Qualität auswirkt, kann ich aber nicht beurteilen.

  • Naja... recht viel billiger sind die Jones Boards nicht und ich bezweifle, dass das alles so cool ist wie man sich das vorstellt. Mir wäre es lieber, wenn sie weniger Geld in die Grafik als mehr in die nachhaltige Produktion stecken würden. Und da ist Dubai nicht gerade der Hit, egal ob boards oder sonst was produziert wird. Aber Jones wird da nicht der einzige sein, der sich darum wohl eher weniger schert und eher drauf schaut, es billig zu machen...


    Sei es drum:
    Ein bisschen Recherche und ich muss sagen, auf den ersten Blick scheint das Karakoram System wesentlich bedienfreundlicher zu sein, grade dieses schnelle und einfache wechseln zwischen geh- und Fahrmodus ist ein starkes Argument. Ich werde mir aber beide Systeme mal anschauen.


    Ist es denn prinzipiell möglich, von einem Voile System im Nachhinein auf ein Karakoram System umzustellen bzw. umgekehrt, oder brauch ich dann auch wieder ein neues Board? Wäre halt ziemlich wie soll ich sagen, doof...


    Ansonsten, ich habe mir Berichte von Furberg Snowboards durch gelesen, die mit einem etwas dickeren Belag und einer besonderen Kante aufwarten. Auch deren Taillierung ist wohl sehr besonders, denen von skiern nachempfunden. Vom Gewicht her wiegen die aber nicht wirklich mehr als andere Splits... Das werde ich definitiv testen.

  • Ich glaube @Dunkelbazi79 nutzt hier viel Ironie ;)


    Die Solico Winter Sports Group (Ex Elan-Leitung) produziert in Dubai wie schon erwähnt vorrangig aus Kosten- und Logistikgründen, zudem war es nicht schwer in Dubai was Modernes hinzustellen. Die Qualität ist auf einem Level mit den europäischen, aber kommt nicht an das Mothership heran, gerade im Printing-Bereich sind die einfach nochmal zu "aktuell". Jones ist seitdem trotzdem teurer geworden. Umweltfreundlich & Dubai, dazu muss man nicht wirlich viel zu sagen. Aber dafür gleicht ja Jeremy das mit seiner "1% For The Planet/POW"-Foundation wieder aus... :D Versteh mir einer die Welt. Arbor, die alten Pseudo-Ökos, produzieren da bspw. auch..



    Anyway:


    Willst ein geiles Board und der Preis ist egal (hab kein Limit gesehen), lass dir das Amplid Milligram raus. Von Verarbeitung, Performance und Gewicht findest du nichts besseres.
    Karakorum lohnt sich auf jeden Fall. gerade wenn du mal mit Skifahrern unterwegs bist, kannst Voile mit der Schiene vergessen, dauert ewig. Aber hat auch seinen Preis. Voll überzeugt hat mich die Burton Hitchhiker bzw. Spark R&D. Ist nahezu gleich effektiv und funktional wie eine Karakorum, nur viel günstiger. Bei Burton haben mir die Straps super gefallen, da ich sie auch selbst auf den Solids fahre. Da sind die originalen von Spark nicht ganz so gut, aber immer noch völlig ausreichend.




    Ist es denn prinzipiell möglich, von einem Voile System im Nachhinein auf ein Karakoram System umzustellen bzw. umgekehrt, oder brauch ich dann auch wieder ein neues Board? Wäre halt ziemlich wie soll ich sagen, doof...

    Klar, einfach das Voile runter, Kara-Interface drauf und fertig.



    Am besten ist splitboards.eu und deren Forum, die haben wirklich einen Plan und dann am besten testen, testen, testen.

    B U Y T H E T I C K E T, T A K E T H E R I D E .

  • Ich hatte das extra überspitzt ausgedrückt und größtenteils ironisch gemeint.
    Weil ich das so pervers finde mit der immer größer werdenden Produktion in Billiglohnländern. Cool ist das sicher nicht: Ausbeutung der Armen durch die Reichen (wir sind die relativ Reichen und die Superreichen brauchen auch nicht mehr als 2 Snowboards).
    Scheint nur so zu funktionieren. Traurig


    100% Kompatibel sind Voile und Karakoram wohl nicht aber das Lochbild auf dem Board scheint gleich zu sein:
    https://www.splitboardbindings.com/faq/

  • 100% Kompatibel sind Voile und Karakoram wohl nicht aber das Lochbild auf dem Board scheint gleich zu sein:

    Ne das nicht, aber hast ja ein anderes Interface das bei der Kara dabei ist, und die Bohrungen/Inserts am Board sind immer gleich und passen auf alle Systeme.

    B U Y T H E T I C K E T, T A K E T H E R I D E .

  • ja ja, die ironie. Sorry, kam nicht ganz rüber.


    Also Preismäßig ist das so oder so ne Investition, da kommt es auf 100 euro mehr oder weniger für mich persönlich nicht an, aber übertreiben muss man es nicht, irgendwann spürt man den Unterschied ja nur noch im Preis...


    Ich muss sagen ich schreck vor Karbonboards generell zurück. Ich konnte mal das ein oder andere testen und war richtig enttäuscht, was das Fahrgefühl angeht. Karbon macht Boards zwar leicht, aber das Fahrgefühl von Holz-Fiberglas-Boards wird nicht annähernd erreicht. Deswegen haben sich Karbonboards auch nie richtig durchgesetzt zum Glück.


    Das aktuelle Milligram kostet 1100 euro... (das von letzter saison immerhin noch 800 Euro). Ernsthaft?? das muss echt nicht sein.
    Wenn das Board aus der aktuellen saison 800 tacken kostet, ist es schon viel, aber verkraftbar. Da kauf ich mir lieber eine etwas teurere Bindung, die Gewicht spart und mehr kann ... grad diese Bindungen sollte ich mir genauer anschauen. Karakoram ist wegen diesem "active joining" echt ne Überlegung wert. Die Burton Hitchhiker wäre auch nicht schlecht, Burton macht meiner Meinung nach mit die besten Bindungen. Aber offensichtlich verwendet Spark auch Burton Straps, also da hilft nur ausprobieren.


    Danke euch auf jeden Fall für eure Kommentare! Hilft mir schon bisschen weiter
    Wenn sonst noch jemand Erfahrungen mit Splits hat, auch unkonventionelle, dann einfach her damit ;)

  • Ich muss sagen ich schreck vor Karbonboards generell zurück. Ich konnte mal das ein oder andere testen und war richtig enttäuscht, was das Fahrgefühl angeht. Karbon macht Boards zwar leicht, aber das Fahrgefühl von Holz-Fiberglas-Boards wird nicht annähernd erreicht. Deswegen haben sich Karbonboards auch nie richtig durchgesetzt zum Glück.


    Das aktuelle Milligram kostet 1100 euro... (das von letzter saison immerhin noch 800 Euro). Ernsthaft?? das muss echt nicht sein.

    Welche Karbonboards haben dich denn explizit enttäuscht? In jedem modernen Board, welches einen größeren Anteil an Karbon hat (nicht nur einzelne Stringer o.ä.), hast du doch trotzdem einen Vollholzkern, im Milligram einen der hochwertigsten auf das Markt. Das Brett ist hart, klar, aber unglaublich genial abgestimmt, steht den anderen Freeriderbrettern von bspw. Amplid die kein Karbon haben in nichts nach.


    Klar, ernsthaft, was denkst du was da an Tech drinsteckt. Deshalb ja auch meine Aussage "wenn es preislich egal ist". Da ist es noch deutlich günstiger als die vergleichbaren Jones. Aber, musst natürlich nicht vierstellig sein, kommst ja auch mit den anderen auch mehr als gut hoch und runter :)

    B U Y T H E T I C K E T, T A K E T H E R I D E .

  • das kann ich dir nicht sagen, wie sie hießen, eines war von Burton, eines von Jones. Ich kann es dir auch nicht sagen, ob auch diese Boards Holzkerne hatten oder nur Einlagen. Am Ende war ich tatsächlich enttäuscht obwohl ich dachte, das könnte was sein. Vielleicht wars auch nur ein Gefühl, aber die Härte mir zu krass, in jedem Fall bin ich sie ungern gefahren

  • Vielleicht wars auch nur ein Gefühl, aber die Härte mir zu krass, in jedem Fall bin ich sie ungern gefahren

    Ja hart sind sie, geil ist das auch nicht wirklich. Aber man muss sagen Amplid löst das bei dem Milligram wirklich schön und harmonisch.


    Das Jones Solution und Burton Landlord Split kann ich noch aus eigener Erfahrung empfehlen, haben allesamt gut funktioniert, kommt da dann halt immer drauf an, welche Vorlieben und Anforderungen man an das Brett bei der Abfahrt hat, beim Aufstieg war die Performance für mich eher zweitrangig, aber ob man mit einem 5,5kg Brett oder 2,5kg Brett aufsteigt, merkt man schon :)

    B U Y T H E T I C K E T, T A K E T H E R I D E .