Wenn die Piste weicht und der Powder ruft

  • Hallo Freunde,
    ich beschäftige mich derzeit sehr intensiv mit dem Thema Freeriden und vor allem um das Thema Lawinensicherheit.
    Meine Frage ist eigentlich, ab wann ist das Freeriden so "free", dass ich besondere Schutzvorkehrungen treffen sollte?


    - 20 Meter neben der Piste?
    - 100 Meter neben der Piste, wo die Line quasi fast vor dem Lift endet?
    - 100-500 Meter abseits der Pisten, wo ich schon bisschen wandern muss um hinzukommen und am Ende vielleicht am Lift stehe?
    - Weit weg von den Pisten in unberuhrter Natur wo es wirklich steil wird?



    [Blockierte Grafik: https://i.imgur.com/rZIRahD.jpg]


    [Blockierte Grafik: https://i.imgur.com/cvhCpuw.jpg]



    Aus dem Bauchgefühl würde ich behaupten, dass man in solchen Skigebieten die Spur 1,2,4,5 ohne zusätzliches Equipment und Schulungen fahren kann um sich an den Powder zu gewöhnen.
    Wohingegen Spur 3 schon eine "Wanderung" benötigt um überhaupt erreicht zu werden.



    Ich hoffe ich trete hier keinem Rider auf die Füße, aber ich weiß noch nicht ab wann ich definitv SAAC-Camps absolvieren soll und mir für rund 1700 EUR Schutzausrüstung anschaffen soll.

  • disclaimer: schlechte bilder ohne viel zoom möglichkeit - schnelle bauchantworten folgend: kann sein das einer der mehr details entdeckt hier anders einschätzen wrüde, und vor ort sowieso noch mal anders:
    std. fragen sind sowas wie : wie hoch ist das gelände, welche ausrichtung, welcher teil der saison, welche lawinenwarnstufe, wie oft wird der hang gefahren etc (letzteres kann man hier gut sehen)


    1 ist egal - nur dran denken wenn es steiler werden sollte wäre da am ende eine geländefalle -> würde ich bei 1 2 3 und 4er stufe fahren
    2 ist lawinengefährlich - allein der hang da drüber der ist total felsig - aber in guter sichtweite zum lift - es wird also mind. fremde geben die jemanden alarmieren würde ich bei 1 2 3 er stufe fahren - 4er nur vor ort wenn ich genau weiss wie steil das ist und was im lagebericht steht
    3 definitiv lawinengefährlich inkl geländefallen - nur bei 1 2 3 ( und bei 3 abhaengig vom bericht)
    4 - bei 1 2 3 (bei 3 abhängig vom bericht)
    5 - bei 1 2 3 und 4


    grundsätzlich kann man sagen, menschen unterschätzen wo überall lawinen abgehen können und wie viel pech man haben kann


    lagebericht immer lesen und im gelaende immer (auch an tagen wo du da nicht unterwegs bist) versuchen wiederzufinden
    (wo ist eigentlich dieses über 2k meter nordseitig im steilen gelände? einfach für dich identifizieren)


    edit: bei route 5 könnte beim 4er mit viel pech von der kante 5-10 meter abgehen (ziemlich in der mitte der route)


    edit2: richtig platt runtergebrochen kannst du dir merken: 4er = auslösung durch dich auch über dir = mega scheisse; 3er = auslösung durch dich unter dir -> ich gehe davon aus, dass man IMMER allein fährt, also mit abstand

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  • Das heißt ich kann bei Lawinenwarnstufe 1 im Skigebiet wie man es hier in den leider schlechten Fotos erahnen kann sowieso recht sicher unterwegs sein.
    Lawinenwarnstufe 2 wird dann schon etwas unsicherer.


    Was kann ich mir unter eine Geländefalle vorstellen?


    edit:
    Ab wann empfiehlt sich denn eine Ausrüstung?
    Kann man das Pauschal ab einer Lawinenwarnstufe festmachen?
    Oder entfernung von den Pisten?

  • 1 wirst du so gut wie nie vorfinden, vllt 1-5x im winter
    2 wird schon öfter sein
    bei 3 passieren die meisten unfälle
    bei 4 hat niemand der sich nicht ernsthaft damit beschäftigt was im gelände verloren, und selbst da ist es grenzwertig (muss mich da auch zusammenreißen, eigentlich schon verzicht)
    5 ist verzicht


    ob du bei 2 oder 3 stirbst ist deiner mum ziemlich egal - ergo für alles außer route 5 und 1 würde ich mind. lvs schaufel und sonde dabei haben - auch deine mates


    einfacher anfang wäre mit nem guide, wo du das gestellt bekommst


    klar gibt es hunderte idioten da draußen die nicht diesen sinnvollen und vorsichtigen weg wählen (die erkennt man ganz schnell) aber ich bin da nicht mehr so gewillt zu pokern und ich würde es auch niemandem empfehlen, viele der idioten kommen damit durch ... aber empfehlen kann man es keinem


    edit: und immer mit nem mate fahren


    edit2: die 4er route (von der art her) bin ich auch als anfänger 3x ohne equip gefahren - zu meiner verteidigung aber bei sinnvollem lagebericht und sonnenseite bei entsprechenden bedingungen, danach dann sofort lvs gekauft - rückblickend hätte es nicht geschadet das auch schon vorher zu haben
    meist bekommt man das im sale um die 300-350€ alles zusammen

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  • Ich würde dir einen Lawinenkurs empfehlen. Das bringt echt einiges um sich auch für das Thema zu sensibiliseren. Zusätzlich lese ich gerade noch ein Buch über Lawinen: "Powderguide" - da wird auch nochmal alles genau erklärt und beschrieben. Kann ich nur empfehlen.
    Zusätzlich mach ich auch noch die Mountain Academy von Salamon - da kann ich aber noch nicht viel sagen, da ich erst angefangen habe.

  • ich hatte das in einem anderen thread zu dem thema auch schon mal geschrieben
    saac camps sind einfach die zeit wert die man dort investiert
    ich meine was gibt es bessereres als kostenlos wissen von den jeweiligen experten des gebietes zu bekommen


    einfach im nächsten herbst auf saaac.at nach basic snow camps schauen und rechtzeitig anmelden

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  • Es geht nicht darum wie weit weg du von der Piste bist, sondern primär um Schneedeckenaufbau und Hangneigung. Theoretisch kann jeder Hang über 30 Grad rutschen. Es gibt immer wieder Todesfälle die seeeehr nahe an der Piste passieren. (Hatten wir vor ein paar Jahren ganz in der Nähe).
    Warum glaubst du dass du 1.700.- in Sicherheitsausrüstung investieren musst? Eigne dir Lawinenkunde durch Bücher etc. an, kauf dir Pieps, Sonde, Schaufel, übe damit (!) und geh mit einem erfahrenen Freerider snowboarden. Das kostet wenns hoch kommt 300.-

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  • Es geht nicht darum wie weit weg du von der Piste bist, sondern primär um Schneedeckenaufbau und Hangneigung. Theoretisch kann jeder Hang über 30 Grad rutschen. Es gibt immer wieder Todesfälle die seeeehr nahe an der Piste passieren. (Hatten wir vor ein paar Jahren ganz in der Nähe).
    Warum glaubst du dass du 1.700.- in Sicherheitsausrüstung investieren musst? Eigne dir Lawinenkunde durch Bücher etc. an, kauf dir Pieps, Sonde, Schaufel, übe damit (!) und geh mit einem erfahrenen Freerider snowboarden. Das kostet wenns hoch kommt 300.-

    Das Gefühl, dass es teuer wird wurde so ein bisschen vermittelt. Aber nach ein paar Recherchen sind ja tatsächlich nicht soviel.


    Lawinenrucksack scheint ja auch nicht zum Pflichtmaterial zu gehören...



    Das mit den Ausbildungen und Camps werde ich auf jeden Fall in 2019 in Angriff nehmen!

  • Ja, was heiß nicht Pflicht. Du musst entscheiden wie viel Risiko du eingehst.
    Im Endeffekt ist es Risikomanagement und mit mehr Sicherheitsausrüstung
    minderst du das Risiko.


    Sobald du neben der Piste fährst bist du sofort selbst verantwortlich bei
    alpinen Gefahren (Lawinen, Senken und evtl Gletscherspalten) das gehört
    nämlich nicht mehr zum gesicherten Pistenbereich auch wenn es 2m neben
    der Piste ist.


    Das hört sich drastisch an, ist aber leider so.
    Pflicht ist nichts, aber ich denke da stimmt mir jeder zu wenn ich sage, nimm an Sicherheitsausrüstung was du bekommen kannst (vorausgesetzt ist natürlich
    der sichere und bewusste Umgang damit).