Boardtest Stubai: Proto, Custom, Mercury, Riders Choice, Agent Rocker

  • So, back at home.



    Vorabhinweis:



    Ich fahre seit Dezember 2015 Snowboard und bin total drauf hängengeblieben. Ich bin 31 Jahre, wiege ca. 88 kg, bin 1,87 m groß und fahre Salomon Launch Boots in Größe 45 2/3 (US 11, Mondo 29). Das einzige Board welches wirklich kenne ist mein bisher einziges - das Ride Manic 164W - flat mit etwas größerem Rocker an der Nose und einem kleineren am Tail. Nachdem ich jeden freien Tag letzte Saison zum Boarden genutzt habe und 10 Wochenenden nacheinander in Österreich verbracht habe, würde mich mich aktuell irgendwo zwischen fortgeschrittener Anfänger und Fortgeschritten vom Skill her einstufen.



    Nachdem ich auch von Bindungen keine Ahnung habe, bin ich nicht jedes Board mit der gleichen Bindung gefahren, sondern hab mir teilweise beliebige, teilweise bestimmte Bindungen draufmachen lassen. Jedoch immer verschiedene.


    Der Bericht hier ist also sehr von meinem subjektivem Empfinden geprägt. Jedoch war der Ablauf mit jedem Board der Gleiche. Erstmal runter von der Bergstation Eisgrat zum Gamsgarten, dann zweimal hoch auf den Rotadlkopf, dann mit der Eisjoch hoch auf den Gipfel und wieder runter zur Bergstation Eisgrat.



    War ein sehr cooles Wochenende am Stubaier Gletscher. Ich bin folgende Boards gefahren - auch in folgender Reihenfolge.




    Tag 1


    - Never Summer Proto 161X - Flux XV


    - Burton Custom 165W - Burton Cartel (L)


    - Capita Mercury 157 - Union Force




    Tag 2


    - Gnu Riders Choice 162W - Bent Metal ???


    - Rome Agent Rocker 160 - Rome Targa


    - Burton Custom 165W - Burton Cartel (L) mit Thirtytwo Binary Boa (Flex 7)

  • Never Summer Proto


    Wir sind das Proto als Erstes gefahren, da wir vermutet haben, dass es sehr gefragt ist und - falls wir zuerst das Burton Custom fahren - danach evtl. kein Proto in der richtigen Größe mehr da ist. Auf dem Proto war eine Flux XV montiert. Der freundliche Mensch am Stand hat mit Abstand den seriösesten Eindruck gemacht. Ich verstehe jetzt auch @K-J der darauf hingewiesen hat, dass die Leute an den Ständen sehr verpeilt sind. Das Proto war einer meiner Favoriten, da es in der Theorie alles hatte, was ich gerne gehabt hätte. Twin Shape, Asymmetrie, Sintered Base, passende Boardlänge, aggressiver Hybridrocker.



    Das Board hat sich auch ganz gut fahren lassen, zu diesem Zeitpunkt ist mir aber nicht aufgefallen, dass es sonderlich aggressiv ist oder sonderlich verspielt, es hat sich etwas steifer angefühlt als ich vermutet hatte und hat sich ziemlich ähnlich fahren lassen wie mein Manic. Ich habe hier nichts als besonders gut empfunden (WoW Effekt) und fast nichts als besonders schlecht. Einziges Manko - und da war ich richtig schockiert, der Kantenhalt auf Eis war richtig miserabel. Es war schlichtweg einfach garnichts da was mir auf Eis Kantenhalt gegeben hätte. Dabei sollte das Proto doch eine Mellow Magne-Traction haben. hhmmm entweder waren die Kanten nicht scharf genug oder die Wirkung ging gegen Null. Zusammenfassend war das Board also ziemlich Neutralauf meiner Skala. Aufgrund des hohen Preises von 800 Euro konnte ich es dann sofort von meiner "Haben-Will-Liste" streichen.



    Die Flux XV Bindung hat mich ebenfalls nicht überzeugt. Der Toe-Strap war wirklich super, der hat Bombe gehalten. Die gezahnten Straps waren sehr dünn ausgestaltet und die Ratsche hat sehr griffig und stabil die Ratsche geschlossen. Was ich jedoch total ätzend fand war, dass alle Ratschen und Straps sehr unflexibel waren. Sie haben immer beim Versuch in die Bindung einzusteigen quer über die gesamte Fläche gestanden, sodass es eine ziemliche Fummelei war mit dem Boot reinzukommen - ohne dass man auf einen Strap oder den Ratschenteil gestiegen ist. Das hat mich Nerven gekostet. Daher ist die Bindung bei mir auch keine Punkte sammeln können. Der halt in der Bindung war jedoch super - man merkt wie steif die Bindung ist. Vielleicht hat das sogar den Fahrspaß am Proto beeinflußt.



    nach dem Proto wollten wir eigentlich das Jones Mountain Twin fahren, aber leider war Jones nicht mit einem Stand vertreten. Das war wirklich schade, da das Mountain Twin ebenfalls ein Favorit auf meiner Liste war. So haben wir dann direkt das Burton Custom getestet.

  • Burton Custom Camber 165W directional


    Der Burton Stand war sehr schön hergerichtet und hat einen guten Eindruck gemacht. Die Leute bei Burton waren jedoch mit Abstand die Verpeiltesten. In der Nähe vom Burton Stand konnte man auch öfter mal eigenartige Gerüche wahrnehmen. Vermutlich auch ein Grund warum das Standpersonal sehr fröhlich war und viel gelacht hat ;). Ich hab dennoch sehr zügig das Custom in 165W mit einer Cartell (in Größe L) bekommen. Burton war auch der einzige Stand der so lang Boards überhaupt dabei hatte - was ich ziemlich gut fand.



    Meine Erwartung an das Custom war eigentlich, dass ich mal ein richtiges Camber fahren muss, damit ich die Hybridrocker besser einordnen kann und die Vorzüge der einfacheren Fahrweise zu schätzen weiß. Ich dachte eher ich verkante die ganze Zei und werde öfter Kurven fahren, wie bei meinen ersten Tagen auf dem Board. Aber WoW verdammt, damit hatte ich echt nicht gerechnet. Ich hab schon nach den ersten Metern gemerkt, wie gut doch das Board mit der Bindung harmoniert. Ich war sofort eine Einheit mit dem Board und habe mich garnicht so vorsichtig rantasten müssen wie ich gedacht habe. Bereits nach der ersten Abfahrt konnte ich das Custom fahren als wäre ich nie ein anderes Board zuvor gefahren. Aber das bei deutlich besserem Kantenhalt als alle Boards zuvor die ich gefahren bin. Das Board war so stabil auch bei Unebenheiten, dass es mir so viel Sicherheit vermittelt hat, dass ich auch keine höheren Geschwindigkeiten gescheut habe. Absolut top, auch mit dem Kantenhalt auf Eis war ich absolut zufrieden. Das Board war wirklich ein WoW Effekt. Meine Freundin ist ein 154er Custom gefahren und war von der Gewichtsangabe von Burton an der absoluten Untergrenze. Sie fährt ein gutes Stück besser als ich Snowboard aber kam mit dem Burton Custom garnicht zurecht und hatte öfter das Problem, dass ihr die das Board auf der Frontside einfach weggehüpft ist. So unterschiedlich kann hier das Empfinden sein. Ich führe das aber darauf zurück, dass das Board für sie zu hart war und sie vom Gewicht einfach nicht optimal für dieses Herrenboard war. Das Board hat mich total begeistert und hat mich total überrascht, da ich nicht damit gerechnet habe, dass ich es so gut und schnell bewegen kann. No-Brainer kann ich so bestätigen, solange man schaut, dass man mit seinem Gewicht in der Angabe von Burton ist.



    Die Cartel Bindung hat mich auch überzeugt. Die Ratschen haben hervorragend funktioniert und der Hammock-Strap hat mir auch sofort gefallen. Er hat mein Bein auch noch deutlich weiter oben nach hinten unten fixiert, dass mir mein doch recht weicher Boot garnichtmehr so weich vorgekommen ist. Ich hatte mir ja auch vorgenommen mal einen härteren Boot rauszusuchen und auszuprobieren, aber dazu später mehr.


    Nachdem Jones nicht da war und ich unbedingt ein richtiges Hybridcamber fahren wollte habe ich also Capita gesucht.

  • Capita Mercury 157


    Nachdem wir ca. 5 mal die ganze "Promenade" auf und abgelaufen sind und ich Capita nicht gesehen hatte, habe ich mich schon von dem Gedanken verabschiedet ein Hybridcamber fahren zu können. Nachdem ich dann auch noch am Infostand nachgefragt habe ob Jones und Capita denn nicht da seien - und die mir das auch so bestätigt haben (auch sehr verpeilt die Leute), hat dann meine Freundin gemeint, sie hätte irgendwo aber Capita an einem Stand gelesen. Intensiv und noch über das Ende der Promenade hinaus haben wir dann beim zurückblicken gesehen, dass tatsächlich Capita an einem Stand stand, jedoch an der Seite, sodass man es wirklcih nur lesen konnte, wenn man schon aus dem Bereich wieder draußen ist. Der Stand an sich sah jedoch garnicht so aus, als könnte man dort Snowboards testen und war nach Vorne hin so aufgebaut, dass man nur "Deeluxe" und "Union" lesen konnte. Ich hab dann mal nachgefragt, ob hier auch Capita ist und man hier Boards testen könnte und ob sie ein Mercury da hätten. Die Leute dort fahren sehr freundlich und meinten "Ja klar, komm einfach rum und schau selbst." Nach dem Internetauftritt von Capita und den Reviews, die mir doch irgendwie suggerierten, dass es sich bei Capita um eine qualitativ hochwertige Marke handelt war ich absolut schockiert. Die Boards waren nichtmal irgendwo aufgereiht und hingestellt, sodass man sie wenigstens hätte präsentieren können, es standen einfach zwei Mülltonnen da, die vollgestopft mit Boards waren und man dann auch noch selbst wie im Teppichladen alle Boards durchschieben musste (und natürlich schon vorher wissen musste was man sucht). Es war dann aber tatsächlich ein Mercury mit dabei, jedoch nur in Größe 157, was für meine Verhältnisse und meine Gewohnheiten sehr kurz ist. Ich hab mich dann aber auch nicht daran gestört und die Leute, die wirklich sehr freundlich waren haben mir dann auf Wunsch ne Union Force drauf montiert. Dann gings wieder los auf die Piste.



    Mein erster Eindruck war: "Oh fuck ist das Board hart". Hier habe ich mich ganz vorsichtig rangetastet, da ich nicht das Gefühl hatte ich bin eine Einheit mit dem Setup. Ich hab aber schnell gemerkt, dass das Board nicht so das gemacht hat, was ich von ihm wollte. Es hat sich einfach bretthart angefühlt und meine Impulse teilweise garnicht angenommen. Gefühlt war es so, als hätte ich eine Schrankwand vom einen antiken Schrank aus Massivholz unter meinen Beinen. Torsional konnte ich dem Board fast garnichts übermitteln. Zum Kantenhalt konnte ich nur wenig sagen, da ich nie wirklich mit höherer Geschwindigkeit über Eis gefahren bin. Das Fahren mit dem Board war eher als würde ich versuchen die ersten Kurven zu lernen. Nachdem ich dann auch gemerkt habe, das Board macht nicht wirklich was ich will bin auch vorsichtiger und langsamer gefahren, was dann aufgrund der Steifheit dafür gesorgt hat, dass ich noch weniger damit klargekommen bin und es wirklich mit der Angst bekommen hab, da ich so gut wie gar keine Kontrolle über das Board hatte. Nachdem mir das doch etwas aggressivere Custom so gut gefallen hat, habe ich hier eigentlich mit positivem Feedback gerechnet. Ich hab dann meinen Test frühzeitig abgebrochen, weil ich in dem Board den Teufel gesehen habe und es mir einfach alles genommen hat, was mir am Snowboarden Spaß macht. Ich kann jedoch nicht beurteilen, wie das Board reagiert, wenn man mehr Skills hat als ich, daher weise ich nochmal drauf hin, dass das eine sehr subjektive Meinung ist. Ich konnte jedoch nicht nachvollziehen, dass dieses Board ein Jahr zuvor den GoodWood Award als All-Mountain- Board gewonnen hat. Mich hat das Board zu tiefst enttäuscht und das, obwohl ich es eigentlich ganz oben bei meinen Favoriten vermutet hätte.



    Die Union Force war solide, die Ratschen haben keine Probleme gemacht, jedoch hat mir der Toe-Strap nicht gefallen und der Heelstrap hätte etwas breiter sein können für meinen Geschmack. Nachdem ich mit dem Board nicht klargekommen bin, kann ich mir auch kein Urteil erlauben. Ich gehe aber davon aus, dass es nicht an der Bindung lag.

  • Tag 2



    Gnu Riders Choice 162W


    Nachdem meine Freundin am Vortag das Gnu Laidies Choice gefahren ist und bei dem Board ihren WoW Effekt hatte, musste ich es natürlich auch noch probefahren. War mich auch ganz recht, da das Proto dann doch nicht der typische Repräsentant für Hybridrocker ist. Der Stand von Gnu war ebenfalls sehr schön hergerichtet und die Leute haben sich sehr viel Mühe gemacht ihre Boards zu präsentieren und eine Struktur in die Aufstellung zu bringen. Bindung wurde eine Bent Metal montiert. Modell weiß ich leider nicht.



    Bereits nach den ersten Metern habe ich direkt gemerkt, wie leicht das Board sich doch drehen lässt und wie spielerisch man damit fahren kann. Bei flachen geraden wusste ich aber nicht so recht wie ich das Board jetzt einschätzen soll und was es macht, daher bin ich dort auch nicht mit Vollspeed gefahren. Die Kanten vom Riders Choice haben immer sehr gut gegriffen und ich war überrascht, wie gut einfach sich das Board sogar carven lies. Am steilen vereisten Hang, den man zwangsweise direkt am Anfang immer fahren musste hat sich das Board auch in die vereiste Piste gekrallt. Angst hatte ich damit keine, jedoch war der Unterschied zum Burton Custom eher so, dass das Burton Custom am Eis geschabt hat auf ganzer Breitseite und das Riders Choice eher wie eine Katze mit Krallen sich ins eis gekratzt hat. Mein Gefühl hat mir gesagt, dass die Kontaktpunkte nur vereinzelt sind. Hier hab ich also die Magne Traction sehr gut gemerkt und war überrascht wie gut sie doch funktioniert hat. Nach ein paar Abfahrten waren meine Gedanken nicht" Das wird mein nächstes Board!", sondern viel mehr "würde ich das Custom besitzen hätte ich lieber das Gnu Riders Choice als mein verspieltes Zweitboard an Stelle meines Ride Manics". Auch die hängende Verbindungspiste zu den Talstationen am Gamsgarten war eine reinste Eisplatte. Hier hat die Magne Traction ihre volle Wirkung entfaltet und ist nur leicht abgerutscht. Auch wenn der Halt dort wirklich sehr gut war, hatte ich doch etwas mehr Vertrauen in das Burton Custom, vielleicht aufgrund der Stabilität bei Geschwindigkeit. Fazit war, dass mir das Board sehr viel Spaß gemacht hat, ich auch hier einen kleinen WoW-Effekt hatte, ich für mich danach aber beschlossen habe, dass es nicht das Zweitboard ist, dass ich aktuell suche. Nachdem ich nichtmal weiß welches Bindungsmodell montiert war, kann ich hier keine Bewertung abgeben. Es ist mir jedoch nichts negativ aufgefallen. Scheint sehr solide gewesen zu sein.



    Mein Plan für die letzte Tagesstation war mir härtere Boots auszuleihen und nochmal das Burton Custom zu fahren - um zu sehen wie die Veränderung ist, zuvor stand jedoch noch ein weiterer Test an.

  • Rome Agent Rocker 160


    Der Stand von Rome und die Leute waren top. Derjenige vor mir wollte auch das Rome Agent Rocker und hat mir das 162er vor der Nase weggeschnappt. Die von Rome wollten mir dann das 157er geben. Nachdem ich am Vortag aber mit dem Mercury in 157 schlechte Erfahrungen gemacht habe habe ich darauf gedrängt das 160er zu fahren, das noch da war. Zuerst wollten sie es mir nicht geben, da das Topsheet gebrochen war. Nach einem Test, ob der Bruch irgendwelche technischen Einflüsse hatte, haben sie es mir dann doch gegeben und als Bindung eine Rome Targa montiert.



    Ähnlich wie das Custom hat das Agent Rocker mir sofort Sicherheit vermittelt. Im Gegensatz zum Custom hat es sich ein wenig leichter angefühlt. Vom Fahrgefühl war es dem Burton Custom sehr ähnlich, man hat gemerkt, dass der Camber dominierend ist im Shape. Als Unterschied zum Custom ist mir aufgefallen, dass es sich etwas leichter drehen lies, dafür auf hartem Schnee etwas weniger Griff hatte. Die vollen Vorzüge konnte das Board - und das hat sich einfach nur Hammer angefühlt - auf blauer Piste bei gutem Schnee ausspielen. An dieser Stelle hat es das Custom geschlagen. Der Kantenhalt auf Eis war gefühlt etwas schlechter als beim Burton, jedoch hat das nicht viel ausgemacht, da man sich dabei immer noch sehr sicher gefühlt hat. An dieser Stelle war ich mir dann garnichtmehr ganz sicher, ob ich nun als finale Station nochmal das Custom mit härteren Boots fahren möchte, oder doch das Agent Rocker. Für mich war das wirklich ein sehr dichtes Kopf an Kopf rennen. Nachdem mir aber dann der direkte Bezug gefehlt hat, habe ich beschlossen direkt im Anschluss nochmal das Custom auszuleihen.



    Die Rome Targa war nach der Cartell meine zweitliebste Bindung. Sie hat sich super bedienen lassen, hat sich hochwertig angefühlt und die Straps haben belastbar gewirkt.

  • Thirty Two Binary Boa


    eigentlich wollte ich die Focus Boa (Flex 8), leider hatten sie die aber nicht mit dabei, daher habe ich die Binary Boa genommen. Beim Anziehen hatte ich ein garnicht so schlechtes Gefühl in den Boots, auch über den Schienbein-Strap am Innenschuh war ich erfreut. Die Schuhe wirkten sehr stabil, nur jedoch in Frontside-Einknick-Bewegung habe ich sie mir etwas steifer vorgestellt. Der Gefühlte Unterschied war garnicht so groß wie zu meinen Salomon launch - auch wenn alles andere deutlich steifer war.



    Burton Custom 165W (Ergänzung)


    Mit den neuen Boots bin ich dann wieder das Custom 165W mit Cartel holen gegangen und ab auf die Piste. Ich konnte das Board immernoch sicher bewegen, die vermittelte Sicherheit, die ich mit emeinen Salomon Launch hatte war jedoch nicht mehr ganz vorhanden, weshalb ich erstmal etwas vorsichtiger gefahren bin. Nach der ersten Abfahrt dann habe ich aber gemerkt, dass der Boot sehr das Drücken anfängt. Auf der zweiten Abfahrt habe ich dann gehalten und hab die Boas gelockert und wieder neu fixiert - jedoch etwas lockerer. Hat aber nicht viel geholfen, meine Füße haben höllisch weh getan, sodass ich auf eine weitere Runde verzichtet hab und mich zurück auf den Weg zu den Ständen machte. An dieser Stelle hat dann das Agent Rocker leicht die Nase vorne gehabt, weil ich mir dachte, dass das sich mit steiferen Boots vermutlich etwas einfacher bewegen lassen würde. Ich hab also die Schuhe wieder zurückgebracht, meine eigenen wieder angezogen und bin nochmal ne Runde gefahren. Hier hatte ich dann gleich wieder das Gute Gefühl vom Vortag und habe für mich beschlossen, dass ich erstmal keine steiferen Boots benötige und meine behalte.

  • Fazit:


    Nachdem ich auf der Suche nach einem Zweitboard war, das etwas mehr im Kontrast zu meinem Manic Ride steht, stand ich nach den Tests vor der Qual der Wahl, ob es das Rome Agent Rocker oder das Burton Custom werden würde. Mittlerweile habe ich eine Nacht drüber geschlafen und mich für das Burton Custom mit einer Cartel entschieden. Ich habe mit dem Custom keine Einbußen an Spaß, auch wenn das Agent Rocker etwas drehfreudiger war bei sehr ähnlichem Fahrgefühl, jedoch kann ich mich vermutlich besser weiterentwickeln mit einem reinen Camber - und sollte ich mir irgendwann wieder ein neues Board kaufen, werde ich nicht vor der Frage stehen, ob es denn diesmal ein richtiger Camber sein soll oder nicht.



    Schön wäre es, wenn ihr mir eure Ansichten zu den Boards auch mitteilen könntet, dann kann ich mir vielleicht selbst ein besseres Bild zu den von euch getesten Boards machen.


    Viele Grüße,
    Tapy

  • no brainer for the win :) danke für das ausführliche feedback, da werden sich einige threadersteller in zukunft freuen

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    • Offizieller Beitrag

    Schöner Bericht :thumbup:
    Fahr mal das Mercury wenn du die Gelegenheit hast nochmal, wenn die Verhältnisse bissl schöner sind (auch wenn der Schnee für die Jahreszeit top war geht das schon noch besser) und deine Skills noch ein wenig gereift sind.
    Mein Bruder fährt das TfA (der Vorgänger davon) und ich bin das auch schon paar mal gefahren und hat mir richtig viel Spaß gemacht. Geht gut auf der Piste, aber auch im Pow kann man das schon noch fahren. Aber ja, es ist schon ein wenig auf der härteren Seite ;)

  • Die Leute bei Burton waren jedoch mit Abstand die Verpeiltesten. In der Nähe vom Burton Stand konnte man auch öfter mal eigenartige Gerüche wahrnehmen. Vermutlich auch ein Grund warum das Standpersonal sehr fröhlich war und viel gelacht hat ;).

    Nach dem Internetauftritt von Capita und den Reviews, die mir doch irgendwie suggerierten, dass es sich bei Capita um eine qualitativ hochwertige Marke handelt war ich absolut schockiert.

    Ich hatte ja dazu schonmal was geschrieben und das ja erläutert, wie es abläuft. Da merkt man, dass du noch nicht lange in der Szene dabei bist. Auch der Eindruck des Testivalgeländes ist daher imA subjektiv ;)
    Wieso sollte sowas schockieren? Mir ist das tausend mal lieber, wenn die Hersteller das machen wie Capita und nicht im gestrigelten Businesslook. Capita hat ein Top Produkt mit einer Hightech-Fabrik hinten dran und dann auch noch Rider-operated. Was will man mehr? Was Anzugträger unserer Leidenschaft antuen ist ja schon schlimm genung. Siehe Newell/Völkl (bald auch Ride und K2) oder einem Planet Schrott. ..


    Das was Capita da macht, DAS ist (hoffentlich bleibt) Snowboarden. Ein fick drauf geben. Machen was man will. Rauchen. Trinken. Spaß haben.
    Die Jungs und Mädels die da oben stehen, leben das zum Großteil, hättest du bock bei Bluebird an der Station zu sitzen und irgendjmd Bretter rauszugeben? ;) Man kann froh sein, dass es solche Testivals gibt. Früher ist man in einen Laden gegangen und hat denen vertraut, da war kein Testival nötig. Aber in Zeiten des Internets... (ich höre auf mit dem endlosen OT-Rage der Snowboardszene).


    Freut mich hingegen, dass dir das Custom gefällt. Da sieht man mal wieder, dass wir nicht nur scheiß verzapfen.

    no brainer for the win danke für das ausführliche feedback, da werden sich einige threadersteller in zukunft freuen

    ohyeah!


    Zu dem Fahreindruck deiner Freundin. Es gibt nicht umsonst die Frauenbretter, ich weiß nicht was sie wiegt, aber ein Custom ist unter 70kg zu hart, auch trotz der schmaleren Waist für Frauen sehr breit. Kenn ich aus eigener Erfahrung wenn das Girl auf nem Männerbrett steht. Ist einfach hinten und vorne nicht auf eine Frau abgestimmt. Stell sie, wenn sie ein Camber will das nächste mal auf ein Feelgood Camber oder das Talent Scout, dann hat sie damit Spaß.


    Das Proto ist ein bomben Brett, die einzige Erklärung, die mir bleibt ist die Bindung. Denn ansonsten sollte sich für einen unerfahreneren Fahrer das Proto sehr ähnlich wie ein GNU Riders Choice fahren.


    Das mit dem Agent unterschreibe ich so! Fährt sich super stabil, ist leicht und eines der weniger fodernden Camber.

    Ich konnte jedoch nicht nachvollziehen, dass dieses Board ein Jahr zuvor den GoodWood Award als All-Mountain- Board gewonnen hat. Mich hat das Board zu tiefst enttäuscht und das, obwohl ich es eigentlich ganz oben bei meinen Favoriten vermutet hätte.

    Gegenteilig dazu dein Eindruck des Mercury. Das Mercury ist ein min. genauso leichtes Freerideboard, ist torisonal eher weicher (gerade bei 88kg) und klar, von der longitudinalen Härte nicht unbedingt eine Nudel :D Auf den GoodWood Award gebe ich persönlich nicht viel, aber wenn ein erfahrener Fahrer ein Allmountainboard mit einem leichten Schwerpunkt auf Freeriden sucht, sich dennoch öfter mal ein paar Runden im Park dreht, dann ist das Mercury eine klasse Wahl.
    Aber eine Kategorisierung a la Beginner/Intermediate/Advanced/Expert o.ä. kommt ja auch nicht von ungefähr. Wenn du weiter so Gas gibts mit fahren gehen, dann stell dich in 2-3 Jahren nochmal auf ein Mercury (o. sein Nachfolger) und du sagst was gegenteiliges, glaub mir :)

    B U Y T H E T I C K E T, T A K E T H E R I D E .

  • Wieso sollte sowas schockieren? Mir ist das tausend mal lieber, wenn die Hersteller das machen wie Capita und nicht im gestrigelten Businesslook. Capita hat ein Top Produkt mit einer Hightech-Fabrik hinten dran und dann auch noch Rider-operated. Was will man mehr? Was Anzugträger unserer Leidenschaft antuen ist ja schon schlimm genung. Siehe Newell/Völkl (bald auch Ride und K2) oder einem Planet Schrott. ..

    Ich erwarte ja wirklich nicht, dass jemand im Anzug da steht und mich berät, das passt zu nem Snowboardstand genauso wenig, wie zu einem Tattoovierer der nen Anzug trägt und selbst keine Tattoos hat. Es ist einfach nicht authentisch.
    Mit Leidenschaft beim Boarden sein, oder wie du es nennst "es leben" heisst ja auch Spaß an dem haben was man tut und dann ist man auch mit einer gewissen Grundmotivation dabei. Die Jungs wissen sicherlich auch, dass wenn Capita keine Snowboards verkauft, dass sie keinen Job mehr haben und das Leben nicht weiter auf ihre Art genießen können.


    Capita hat ein Top Produkt mit einer Hightech-Fabrik hinten dran und dann auch noch Rider-operated. Was will man mehr?

    Ich glaube nur ein Bruchteil der Interessenten hat das Wissen über die High-Tech-Fabrik im Hintergrund. Ein Großteil bekommt ihren Ersteindruck aber von dem was sie sehen und das ist nun mal kein High-Tech-Produkt, sondern wahllos zusammengeworfene Snowboards in ner Mülltonne :D . Vor kurzem in dem "Wie sieht das typische Opening aus" Thread hast du ja ausführlich erklärt wie hart der Kampf der Brands untereinander ist, ein Grund mehr um seine Ware gut zu präsentieren.



    Die Jungs und Mädels die da oben stehen, leben das zum Großteil, hättest du bock bei Bluebird an der Station zu sitzen und irgendjmd Bretter rauszugeben?

    Nein definitiv nicht. Vor der Arbeit am Stand habe ich großen Respekt. Mir haben die schon richtig Leid getan in der Kälte den ganzen Tag ohne Handschuhe mit dem Schraubenzieher zu arbeiten.


    Es gibt nicht umsonst die Frauenbretter,

    Hier scheitert es leider eher an der Schuhgröße. Plan war, das sie eigentlich ein kürzeres Custom fährt. Die kurzen Männerboards treffen es von den Angaben her meistens ganz gut.


    Wenn du weiter so Gas gibts mit fahren gehen, dann stell dich in 2-3 Jahren nochmal auf ein Mercury (o. sein Nachfolger) und du sagst was gegenteiliges, glaub mir

    Ich werde es ausprobieren, ich war selbst überrascht, dass ich nicht mit dem Mercury klar gekommen bin. Und mit nicht meine ich überhaupt nicht. Scheint ja was dran zu sein, wenn hier im Forum eher gute Erfahrungen gemacht wurden.



    Das Proto ist ein bomben Brett, die einzige Erklärung, die mir bleibt ist die Bindung. Denn ansonsten sollte sich für einen unerfahreneren Fahrer das Proto sehr ähnlich wie ein GNU Riders Choice fahren.

    Solte der Shape vom Proto Type Two nicht deutlich aggressiver sein, sprich den Rocker in der Mitte nicht so stark ausgeprägt und die Cambers etwas länger haben?


    danke fürs Feedback

  • Die Jungs wissen sicherlich auch, dass wenn Capita keine Snowboards verkauft, dass sie keinen Job mehr haben und das Leben nicht weiter auf ihre Art genießen können.

    Na gut, etwasa weit hergeholt, denn die kleinen Testivalchen (so betiteln das die meisten Firmen) sind jetzt nicht gerade das Aushängeschild.

    Ich glaube nur ein Bruchteil der Interessenten hat das Wissen über die High-Tech-Fabrik im Hintergrund.

    Hm bezweifle ich, da "The Mothership" so ungefähr überall draufsteht und mehr als genug in der letzten Saison in den Snowboardmedien war.

    Ein Großteil bekommt ihren Ersteindruck aber von dem was sie sehen und das ist nun mal kein High-Tech-Produkt, sondern wahllos zusammengeworfene Snowboards in ner Mülltonne

    Und einem Großteil der Snowboarder ist das ziemlich scheiß egal, denn was zählt ist die Performance und nicht wie schön der Stand aussieht. Außerdem ist auch mir das neu, sonst ist Deeluxe immer der Vertrieb der am geregelesten (mal ausgenommen Burton) an die Sache rangeht.

    Solte der Shape vom Proto Type Two nicht deutlich aggressiver sein, sprich den Rocker in der Mitte nicht so stark ausgeprägt und die Cambers etwas länger haben?

    Unter dem Fuß ist für ein weniger erfahreren Rider ein Flying V, CamRock oder X2BTX/C2BTX ziemlich gleich. Ich bin lange NS gefahren, auch die weniger aggressiven Shapes und mit dem Vario-Sidecut hatte man selbst mit nem Revolver überdurchschnittlich guten Kantenhalt. Kenne sonst auch keinen und meine, hier auch nie einen negativen Punkt in Sachen Kantenhalt bei NS gelesen zu haben.

    B U Y T H E T I C K E T, T A K E T H E R I D E .

  • Kenne sonst auch keinen und meine, hier auch nie einen negativen Punkt in Sachen Kantenhalt bei NS gelesen zu haben.

    Meine Freundin empfand den Kantenhalt auf Eis in etwa genauso wie bei ihrem DejaVu und meinte, daher ist sie gewohnt keinen Halt zu haben. Die Leute am Stand haben uns angeboten die Boards direkt am Sonntag nach Schluss zu verkaufen. Sie meinten, das war schon das ziemlich letzte Testival auf dem sie heuer vertreten waren (hat mich auch gewundert). Vielleicht waren daher die Kanten schon etwas in Mitleidenschaft gezogen. Überprüft hab ich das aber nicht.


    Hm bezweifle ich, da "The Mothership" so ungefähr überall draufsteht und mehr als genug in der letzten Saison in den Snowboardmedien war.

    Dann bin ich vielleicht wirklich noch zu neu in der Szene. Jedoch würden die Leute um mich herum, mit welchen ich bisher boarden war auch nicht wissen was "The Mothership" ist - bzw. dann Rückschlüsse auf die Qualität schließen können. Bei den meisten hört es schon mit dem Unterschied der verschiedenen Shapes auf.

  • Sie meinten, das war schon das ziemlich letzte Testival auf dem sie heuer vertreten waren (hat mich auch gewundert). Vielleicht waren daher die Kanten schon etwas in Mitleidenschaft gezogen. Überprüft hab ich das aber nicht.

    Zum ersten mal werden die Boards im Januar gefahren, also in dem Fall 2016, auf dem 1st Try für Händler. Danach passiert da erstmal nicht viel, hier und da nimmt sich mal ein Mitarbeiter eins mit oder so jmd wie ich ruft an und lässt sich eins zum Probefahren schicken. Dann kommen meist die drei Testivals auf den Gletschern und das wars. An der Kante sollte das aber nicht liegen und die Bretter haben dann im Schnitt 10-15 Tage auf dem Buckel. Gut, da wird nicht zimperlich mit umgegangen aber nach 15 Tagen ist ein Board gerade mal so eingefahren. Nach jedem Testival bekommen die Boards einen umfangreichen Service, daher bleibe ich bei der Vermutung, dass das Board sich, aufgrund der Bindung oder der Technik so schlecht fahren hat lassen.


    Wie waren denn die Conditions? @SleazyMartinez betitelte es ja mit "wenn die Verhältnisse bissl schöner sind...". Auf Eis fährt halt kein Hybridrocker gut und ein Camber nur mäßig..

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    • Offizieller Beitrag


    Wie waren denn die Conditions? @SleazyMartinez betitelte es ja mit "wenn die Verhältnisse bissl schöner sind...". Auf Eis fährt halt kein Hybridrocker gut und ein Camber nur mäßig..

    Insgesamt war's gar nicht mal soooo schlecht. Es hat halt an so neuralgischen Punkten nachher durchaus nur noch wenig Schnee gehabt und das Eis ist vorgekommen. Speziell wenn man vom Daunferner da den Ziehweg in Richtung Gamsgarten ist, dann war das irgendwann schon biestig und viel Gerutsche.

  • Insgesamt war's gar nicht mal soooo schlecht. Es hat halt an so neuralgischen Punkten nachher durchaus nur noch wenig Schnee gehabt und das Eis ist vorgekommen. Speziell wenn man vom Daunferner da den Ziehweg in Richtung Gamsgarten ist, dann war das irgendwann schon biestig und viel Gerutsche.

    Bis auf ein paar ausgewählte Stellen, insb. der Ziehweg, der ne einzige Rutschparty war, waren die Bedingungen wirklich nicht schlecht. Es gab sogar Pisten, die noch Nachmittags sehr schön befahrbar waren.

  • Habe mich gerade extra angemeldet, um meine Meinung für das Proto Type Two abzugeben.


    Ich bin auch das Proto am Stubaier gefahren...und zwar in 158x. Das Board hat mich so von den Socken gehauen (oder auch nicht...), dass ich es mir anschließend gekauft habe.


    Ich habe selten so einen Wow-Effekt bei einem Board gehabt: Es fährt sich genial auf der Kante, Switch merkt man richtig, wie gut der Shape funktioniert und es hat wirklich einen richtig guten Pop. Hinzu kommt der für mich perfekte Kantenhalt. Ich persönlich mag halt die Magnetraction absolut nicht
    So hart ist das Board nicht, das kommt wohl vor allem durch das Ripsaw Profil. Nose Butters machen richtig Bock, wohl auch durch die riesige Fläche der Nose.
    Ich hatte eigentlich schon mit den ganzen Rockern und Hybriden abgeschlossen und für mich entschieden, dass mir nur noch Camber, außer im powder, unter die Füße kommen.
    Also mir macht das Proto einfach nur Spaß....aber da sieht man wohl wie unterschiedlich Boards bei Leuten funktionieren.