Expertenmeinung - Auswahl Hybridrocker /-camber

  • Hallo Zusammen,


    ich lese schon eine ganze Weile passiv in diesem Forum mit.
    Durch viele gute Tips, konnte ich letztes Jahr meine ersten Schneetage vollends genießen :)
    Da mir die Leihausrüstung nach dem 4. Trip mittlerweile etwas zu sehr ins Geld geht, möchte ich mir mein erstes eigenes Setup zulegen. Ein weiterer Grund ist, dass ich künftig für spontane Trips flexibler sein, und mich nicht immer wieder an neues Material gewöhnen möchte :)


    Mein bisheriges Snowboardsetup:
    Bisher bin ich lediglich "Low-Budget" Leihbords der Marken K2, Flow, Salomon und Jones gefahren.
    Gut passende Boots habe ich mir vor dem ersten Urlaub angeschafft, da ich gemerkt habe, das diese in der Tat das A und O sind um den ganzen Tag Spaß am Berg zu haben.



    Ich suche:


    [X] Snowboard
    [ ] Snowboardbindung
    Was die Bindung angeht fällt die Entscheidung wohl auf die Burton Genesis (welche ich bereits getestet habe und super damit zurecht gekommen bin). Irgendwie reizt mich jedoch auch ein Schnelleinstiegsystem (hier speziell die Flow NX2 GT).
    Die vorherrschende Meinung zu Schnelleinstiegsbindungen hier im Forum ist mir durchaus bekannt. Ich persönlich finde Sie trotzdem recht interessant, wenn auch etwas überteuert.


    - [ ] normale Ratsche
    - [ ] Schnelleinstiegsysteme (Flow/Cinch/Expresso/Fastec)
    [ ] Snowboardboots (Wobei immer noch als Regel N°1 gilt: Im Laden anprobieren!!
    [ ] Sonstiges (Protektoren, Snowboardbrille, Snowboardhose, Snowboardjacke usw.)



    Snowboardlänge: (bisher) 160 - 165 cm


    Dein Körpergewicht: 95 kg


    Körpergröße: 1,92 m


    Mann


    Schuhgröße/Bootgrösse in Mondopoint und Euro:
    (falls bereits Boots vorhanden sind bitte zusätzlich die Außenlänge in cm angeben)


    Nitro Anthem TLS (Flex 6) mit zusätzlicher Einlegesohle
    MP = 30.5
    EU = 46


    Preislimit: bin flexibel


    Fahrlevel:
    [ ] Anfänger (1 Tag bis 6 Tage Erfahrung auf dem Brett)
    [X] leicht fortgeschritten (du kommst leichte/mittlere Pisten ohne Probleme runter)
    [ ] fortgeschritten (du kannst alle Pisten bewältigen und hast eine sichere, gute Fahrtechnik)
    [ ] Profi (ob Carving, Powder Sprays oder Tricks im Park, du hast deinen Style gefunden)


    Fahre nun die 2. Saison...bisher war meine Lernkurve recht steil, da ich mir zusammen mit einem Kumpel bei jedem Trip für 1-2 Tage einen Privatlehrer gebucht habe.


    Fahrstil/Einsatzgebiet-in Prozent:
    Falls du hier ein ganz spezielles Brett, zum Beispiel für Rails oder fürs Backcountry, suchst, gib einfach 100% an.


    [X] Piste [80]%
    [X] Tiefschnee / Backcountry [20]% (sofern es die Bedingungen zulassen)
    [ ] Park (Kicker/Pipe) [ ]%
    [ ] Rails [ ]%


    Falls du ein Board suchst: Möchtest du damit viel switch fahren?
    [X] Ja ... in Zukunft
    [ ] Nein



    Sonderwünsche:
    Grundsätzlich ist es mir wichtig, ein hochwertiges, recht stabiles Board zu finden, mit dem ich auch in Zukunft die Lernkurve ausbauen kann. Ein guter Kantenhalt, leichtes Umkanten und ein "unzickiges" fehlerverzeihendes Fahrverhalten sind mir wichtiger als das Fahren im Park/Kicker/Pipe/Rails.


    Folgende Boards wurden mir von einem Kumpel (welchen ich als sehr guten Fahrer bezeichnen würde) empfohlen bzw. habe ich durch Onlinerecherche ins Auge gefasst:


    Hybridrocker:
    Never Summer Proto Type 2 (Befürchtung, dass es evtl. zu weich sein könnte, soll aber die All Mountain Waffe von NS sein)
    Never Summer Ripsaw (evtl. zu agressiv?)
    Never Summer Snowtrooper


    Hybridcamber:
    Capita DOA
    Jones Ultra Mountain Twin


    Ich würde mich über ein Feedback, zu den einzelnen Boards bzw. zu Meinungen welches der Boards Ihr für mein genanntes Fahrprofil bevorzugen würdet sehr freuen.
    Über andere alternative Vorschläge bin ich ebenfalls dankbar.
    Was ich bisher so gehört und gelesen habe, soll Never Summer wohl was Qualität und Performance angeht auf sehr hohem Niveau agieren. Hinzu kommt, dass mir das Design der Bretter sehr zusagt :)

  • fahre das jones mountain twin und das never summer twenty five... davor hatte ich das never summer cobra...
    tatsächlich ist die qualität der never summer bretter unglaublich hoch!...
    ich würde aber unbedingt das west genauer unter die lupe nehmen!...
    das snowtrooper ist zwar auch ein tolles board; hat aber ein topsheet, welches weniger halt bietet und ein bissl schneller absplittert... dazu das ältere profil mit weniger camber unter den füssen und den weniger hochwertigen belag...
    das west hingegen hat alle besten komponenten, und es ist nicht ein true twin wie das proto oder das ripsaw...
    du kannst aber die bindung sehr zentriert montieren und aber auch ordentlich nach hinten rutschen für die tiefschnee tage...
    das proto hat einen asymmetrischen sidecut; das macht nur sinn bei zentriertem, gleichem duckstance... ripsaw kenn ich nicht...
    also würd ich endtscheiden zwischen:
    ultra mountain twin und NS West...
    ich liebe mein jones zum fahren!... genau so die never summer ... :D
    da du explizit nach verarbeitungsqualität und fehlerverzeihung fragst, muss ich aber sagen... never summer hat bei beidem die nase vorn... qualität zweifelsohne und fehlerverzeihung... hab beim jones die kanten geschliffen, dieses „detuning“ nicht gemacht und dann tatsächlich zweimal mit kante eingehängt...
    bindung würd ich mir auch die cartel überlegen... ist auch super, kostet weniger und erregt nicht soviel aufmerksamkeit... oder die arbor cypress, wird auch gerade im forum besprochen...


    capita kenn ich nicht... aber das doa ist doch eher ein etwas weicheres brett, soviel mir ist... evtl das bsod oder warspeed?...

    Einmal editiert, zuletzt von Raffi ()

  • Ich hatte 2 Saisons ein Neversummer Funslinger (Testbericht hier im Forum und Vergleiche), Ich fand es sehr spaßig, aber ich mag lieber Hybridrocker mit Magnetraction, persönliche Vorliebe/Geschmack und noch lieber Hybridcamber mit Magnetraction.


    Das Ripsaw Profil finde ich super, bin auch das Ripsaw gefahren. Leider verwischt es ziemlich auf härterer Piste und den Kantenhalt fand ich manchmal zu wenig. Auf weicherer und griffiger Piste sowie Tiefschnee ist es super zum Carven und Tricksen.


    Die Verabreitung fand ich nicht besser als bei anderen Marken, bei mir waren Spalte zwischen Kante zu Belag und der Stoß am Kantenende war auch da. Es war recht robust gegenüber Kratzer durch Liftschlangengedrängel und Steine auf dem Topsheet und am Belag.


    LibTechs XC2BTX funktioniert ähnlich gut und den Kantenhalt finde ich deutlich besser aber verwischen tun die auch auf härterer Piste. Hab deshalb mein Funslinger verkauft.


    Diese Hybridcamber finde ich deutlich bessere Allrounder, weil sie auf härter Piste fast nicht verwischen, spürbar stabiler fahren und trotzdem fehlerverzeihend sind:
    Yes Basic/Standard
    Rossignol Jibsaw/Templar oder Angus
    Arbor Coda Camber/Westmark Camber
    Jones Mountain Twin
    Salomon Assassin
    Capita Mercury


    Zum Freestyleeinstieg und auf weicher Piste finde ich Hybridrocker machen mehr Spaß
    Zum Carving und öfter härtere Piste finde ich Hybridcamber machen mehr Spaß


    Bis 20-30cm Tiefschnee sind diese Boards als Twin auch gut geeignet.

  • ok, schonmal viiiielen Dank für die ausführlichen Antworten...sehr gute Denkanstöße dabei!
    Gerne mehr davon :)
    Werde mir das West und die anderen Boards nacher gleich nach der Arbeit mal anschauen.
    Melde mich dann wieder

  • Ja, das war bei den Leihboards auch schon immer so, dass ich da die breitere bzw. wide Version gebraucht hab.


    Das NS West scheint auch super zu sein, ausser, dass es ein directional ist.
    Wie sieht es da aus, wenn man ab und an mal switch fahren möchte (werde trotzdem überwiegend regular fahren, aber ab und zu switch üben, fänd ich nice)...funktioniert das, oder kann man das mit nem directional komplett knicken?


    Wie verhält sich das West im Vergleich zum Ripsaw (sofern man das vergleichen kann)...wäre das Ripsaw nicht in etwa ein West nur als „twin“ Version (ich hoffe meine Gedankengänge sind nicht zu wirr)


    Greetz

  • meine freundin fährt das snowtrooper... das west ist eine spur härter und auch durch mehr camber agressiver... wie ich oben beschrieben hab, rat ich aber viel mehr zum west...
    ... von der silhouette und den bohrungen sind die aber genau gleich...
    daher kann ich dir versichern: du kannst die bindung in diversen positionen anbringen, unter anderem auch si, dass nose und tail gleich lang sind; also hast dann quasi ein twin unter den füssen...
    auch das mountain twin ist kein twin; es hat einen setback von 2cm...
    aber zu deiner frage; mit einem directional board lässt sich definitiv sehr gut switch fahren und auch lernen... also wenn du so 80% regular und 20% switch fährst... einen twin würd ich bei nahezu 50/50 nehmen... auch 180s / landungen gehen gut...
    wie gesagt hast mit den bohrungen vom west einen schönen spielraum, wie das brett einstellen möchtest... beim proto empfiehlt sich NUR twin und vorne und hinten den gleichen winkel an der bindung... beim ripsaw weiss ich nicht; hats auch diesen anderen radius an der backsidenkante als an der front?...

  • Vielen Dank Raffi,
    du hast es perfekt erfasst und erklärt!
    Somit sind meine Bedenken was das angeht schonmal vom Tisch und das West nun definitiv in die engere Auswahl gerückt :)

  • Hallo
    Ich kann dir never summer ebenfalls uneingeschränkt empfehlen, von der Qualität her. Das langlebigste Brett, was ich je hatte. Würde mir dort auch mal das insta/gator und das Chairman anschauen, da beide Bretter auch die ripsaw Kante haben. Diese ist, Was den Kantenhalt betrifft, wesentlich besser, als die variogripp.
    Capita kann ich nur abraten, habe diesen Winter nur schlechte Erfahrungsberichte gelesen. Topsheet platzt sehr oft ab, bis hin zu Kernbrüchen im Tail des Brettes.

    • Bei der Bindung, würde ich, wenn schon eine nx2gt hybrid nehmen, um den Vorteil des ratschens wenigstens zu behalten. Natürlich werden viele sagen, dass man eine Ratschenbindung genauso schnell anzieht, wie eine Flow. Das sehe ich persönlich allerdings nicht so und auf kurzen Abfahrten, wie in zb. den Mittelgebirgen ein klarer Vorteil der Flow. Im Tiefschnee ist ein reiner Heckenstieg, aber ein klarer Nachteil.
    • Selber fahre ich die Burton cartel und bin glücklich damit. Ist ganz einfach um Welten billiger, aber qualitativ sehr hochwertig und mit super response.
  • Ok, schön zu hören.
    Ich denke mal, falls mich jetzt nicht noch jemand vom kompletten Gegenteil überzeugen will, dass es dann demnächst das NS West werden wird. Das passt gefühlt besser zu mir als das Insta/Gator bzw. das Chairmen.


    Denkt ihr 164 cm wide passt? Das 168er kommt mir doch etwas lang vor oder?
    Die Bindung würde ich mir dann im Laden kaufen, da ich erstmal austesten möchte, wie sich die Flow so anfühlt und ob diese überhaupt mit meinem Nitro Boot kompatibel ist. Ich möchte mir nämlich nicht den Boot hinten zerstören (was ja laut Testberichten in einigen Fällen vorkommen soll)