Freeriden - Routenfindung Zermatt

  • Moin,


    über Silvester geht es dieses Jahr in die Schweiz nach Wallis bei Sion zum Boarden. Ziel sind im Grunde genommen lediglich die dort umliegenden Skigebiete.


    Relativ neu wäre für mich Freeriden im Backcountry, bzw. ein wenig abseits der Piste, jedoch nicht so übertrieben vertikal den nächsten 3000er runter. ;)


    In einem anderen Thread lese ich grad, dass das in Zermatt ggf. möglich sein könnte. Woher weiß ich nun wo dazu passende Gebiete dafür sind, wo es relativ sicher ist (bzgl. Lawinengefahr z.B.), wie ich da überhaupt hinkomme (ohne 3 Stunden vorher auf Wanderschaft gehen zu müssen), oder wo ich einfach nur von einer präparierten Piste abbiegen muss um ein paar km durch weniger befahrenes Gebiet zu fahren.


    Gibt es dazu im Internet vielleicht eine passende Seite? Auf Anhieb habe ich ansonsten noch nichts gefunden und auskennen tu ich mich da ja NOCH überhaupt nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn du dich nicht auskennst, dann solltest du entweder tunlichst nur das fahren, was du vorher vom Lift aus ganz genau einsehen konntest oder die einen Bergführer mieten, mit dem du fahren kannst.
    Und auch wenn du das einsehen konntest, dann solltest du in der Lage sein, das Risiko einzuschätzen, sprich wie wahrscheinlich ein Lawinenabgang da ist.
    Ansonsten halt dich bitte in unmittelbarer Pistennähe im flacheren Sidecountry auf.

  • Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung empfehlen dich langsam ans Backcountry ranzutasten u.a. durch lesen, Kurse etc. und verbessern der Fahrtechnik . Wie Sleazy schon sagt, bloß nicht einfach irgendwo runterfahren nur weil das jemand empfohlen oder im Internet steht. Du solltest dich vorher in die Materie etwas einarbeiten durch Material und Geländekunde (gibt es viele gute Bücher). Auf die Idee mit dem Bergführer solltest du auf jeden hören, dass machen wir je nach den Verhältnissen immer noch manchmal wenn uns das Gebiet völlig fremd ist. Ansonsten im Sidecountry in Pistennähe fahren um die Technik zu verbessern. Das Wichtigste ist, dass du lernst mit dem Material umzugehen (Pipser. Schaufel, Sonde), ist gar nicht so banal wie man denkt. Vielleicht lässt sich das ja in deinem Urlaub mit dem Bergführer verbinden, z.B. halber Tag Sicherheitstraining und halber Tag freeriden.

  • Und wie lernt man das, gibt es da Kurse für oder kann man sich einlesen...?


    Bei vielen Dingen kann man sich einlesen, aber bei der Verschüttetensuche, ist meiner Meinung nach ein Kurs unumgänglich. Ich war damals richtig überrascht, das man nicht nur einfach dem Pfeil hinterherlaufen muss. Das schwierigste (für mich) ist die Gefahrenbeurteilung am Hang, da ist Erfahrung sehr wichtig, das sehe ich bei mir noch als größte Baustelle.

    • Offizieller Beitrag

    Ok bevor ich so einen Kurs mache, möchte ich mich dann gern erst einmal so gut es geht einlesen.


    Was empfehlt ihr mir da schönes an Material?


    Gibt ein paar gute Bücher.
    Das Standardwerk ist wohl 3x3 Lawinen: Risikomanagement im Wintersport von Werner Munter.
    Das ist top, aber für meine Begriffe für den Anfang zu theoretisch.
    Was ich zuerst lesen würde wäre der Powder Guide: Lawinen: Risiko-Check für Freerider von Tobias Kurzeder und Holger Feist.
    Das ist weniger theoretisch und optisch ansprechender, also kurzweiliger und daher besser zum Reinkommen meines Erachtens.
    Dann gibt's auch noch Lawine. Die 10 entscheidenden Gefahrenmuster erkennen: Praxis-Handbuch von Rudi Mair und Patrick Nairz.
    Das beschreibt nochmal einige Lawinenabgänge und die Gründe. Wäre aber das letzte was ich lesen würden.


    Ansonsten ist gut, was @BtoBFtW sagt, ein Kurs ist klasse. Den solltest du unbedingt machen, bevor du richtig ins Backcountry gehst, wo dann doch bissl Lawinengefahr ist, denn da ist Schaufel, Sonde und Pieps Pflicht und das zu haben reicht nicht, du musst damit umgehen wissen.
    Kurse bietet der SAAC an oder auch andere Organisationen, da musst du einfach mal googlen.


    Wenn du Leute kennst, die sich auskennen, ist das auch gut. Die können dich dann mitnehmen und sind hoffentlich vernünftig genug dann nur die Dinger zu fahren, die deinem Können entsprechen und die keine Lawinengefahr aufweisen (meist halt dann flacheres Gelände).


    Wenn du also noch gar keine Powder-Erfahrung hast, dann halt dich am sinnvollsten erstmal neben der Piste auf und da wo du vorher einsehen konntest wie du fahren musst und kannst. Lern die Technik. Dann kannst du immer weiter gehen mit Ausrüstung, Kurs, Bergführer etc. :)

  • sehr viele Informationen findest du auch auf den Seiten des Lawinenwarndienstes Tirol.
    http://lawinenwarndienst.blogspot.co.at/
    musst dich da mal umschauen, da gibts auch Lawinenberichte mit Nachbetrachtungen. Soll heißen man hat Lawinenabgänge analysiert und erklärt mit Fotos belegt was warum passiert ist.


    Die haben jetzt auch ne App zum üben habe ich gerade gesehen:
    https://lawine.tirol.gv.at/lawinenquiz/