Die leidliche Frage nach dem Anfängerboard

  • Ich hatte vor kurzem erst eins in der Hand das Relict Ltd. Die sind gut verarbeitet und solide Wunder sollte man keine erwarten aber schlecht sind sie auch nicht. Bei den Bindungen würde ich aber zu bewerten greifen und später dann evtl. nur das Board wechseln.


    Die Boards kommen jedenfalls aus Polen und werden da Handgefertigt. Die Techs sind halt keine Rocket science aber solide.

    "Kein wunder das die Kinder alle so nervig sind wenn doch die Eltern alle so nervig sind."

    Das Känguru

  • Hallo Zusammen ,


    ich habe nun meinen Urlaub in Mayrhofen ( ok, Urlaub ist bei 3 Tagen fast zu hoch gegriffen) hinter mir. Ziel war ja für mich zu sehen, ob ich auf alpinen Pisten auch mit dem Snowboard zurecht komme.
    MEGA FAIL :(
    Schon das Ausleihen der Ausrüstung ging in die Hose. Habe im Internet vorbestellt und wohl den falschen Anbieter gewählt. Boots waren schnell gefunden, ich glaube es wahren welche von Flow, auf den ersten Blick bequem und leicht, allerdings mit diesem BOA System versehen, das ich nicht so mag. Egal, es gab nur BOA Boots und ich musste damit leben. Beim Board hatten die mir ja ein Elan Prodigy reserviert, das sich dann als die Rockerversion in wide entpuppte. Ich fragte nach etwas mehr Camberlastigem und wenn möglich nicht wide. Da hat er mir dann ein Anderes gegeben und meinte das wäre dann ein Flat Camber .Bindung war auch eine von Flow, mit normalem 2 Ratschenverschluss. Später habe ich es mir angeschaut und die Spezifikation gelesen , es war ein 155er Elan RAM, was wohl doch ein Rocker ist . Von der Weite her hatte es 247 mm was bei Schuhgröße 44 , Duckstance mit +-15 auch nicht so ganz ok ist. Allerdings hatte ich damit die wenigsten Probleme.


    Damit machte ich mich auf den Berg. In Mayrhofen ist es ja so, dass man erst mal mit Seilbahnen in das Skigebiet fahren muss, was einen schnellen Austausch der Ausrüstung auch eher hinderlich ist, es sei denn man leiht bei einem "richtigem" Verleih. Oben angekommen hatte ich die erste Hürde zu überwinden, ein ca 100m langes Steilstück, welches ich nur Brutschend überwinden konnte . Es war vereist mit ein bisschen Neuschnee drüberund Versuche da einen Kurve zu fahren führten dazu dass ich im Schnee lag. Dann endlich standen wir am Lift. Da offenbarte sich das Brett auch als weniger stabil, ständig rutschte es seitlich weg. Oben angekommen habe ich das Absitzen sogar gestanden, .was glaub das Einzigste mal war . Später dann hat es mich beim Ausstieg fast immer gelegt, da das Brett zur Seite wegrutschte und auch einfach nicht mit nur einem Fuß in der Bindung zu drehen war. Allerdings war ich da nicht der Einzigste , es hat einige gelegt, die weit besser fahren konnten wie ich.


    Nun kam das zweite Problem, das Wetter. Nebel, Schneefall und Wind. Sichtweite manchmal Max 25m . Dazu eine blaue Piste , die aus einem kilometerlangen Ziehweg bestand und mit Anfängern gefüllt die Perlenschnurartig die Piste hinunterrutschten und purzelten. Ich mittendrin. So oft wie auf dieser Abfahrt bin ich bei meinem ersten Mal auf dem Snowboard nicht auf der Fresse gelegen. Mal umgefahren worden, mal Kante gefressen, mal auf Eis weggerutscht, es war die Hölle. Bin einige Strecken auch nur seitlich abgerutscht, da kaum zu sehen war wo man hinfährt und ich auch ehrlich gesagt noch Angst bekomme sobald die Geschwindigkeit höher wird. Zudem stellte ich da fest, das die Boots viel zu weich und zu groß waren. Um Toeside auf die Kante zu kommen musste ich übertrieben gesagt fast waagerechtliegen. Das kostet natürlich enorm viel Kraft, reibt an den Waden und bringt Schmerzen, aber keinen Spaß . Später dann haben wir noch ne blaue Piste gefunden, die breiter war, wenn auch relativ kurz und wo ich weite Bögen fahren konnte. Das hat dann mehr Spaß gebracht, wenn auch zu dem Zeitpunkt meine Muskulatur schon so ermüdet war und Mega geschmerzt hat. Backside abrutschen, oder falling leaf, was zuweilen notwendig war, brachte meine Oberschenkel fast zum Platzen. Die Boots konntest Du auch nicht viel fester zuziehen, es gab nur diese eine Drehdisk, keinen verstellbaren InnenschuH, oder gar getrennt verstellbare Unter und Oberschuh. Wenn ich jetzt andrehte bis zum Anschlag, war es oben zwar ein wenig fester, aber dafür drückte es unten das die Zehen taub wurden. Zudem habe ich auf dem rechten Spann noch ein Überbein, was zuweilen auch noch Probleme bei Druck macht.
    Abends dann sofort wieder zu dem Verleih und neue Boots geholt. waren auch Flow , aber härter und mit verstellbaren Innenschuhund kleiner. Somit dann am nächsten Morgen nochmal auf die Piste.nach einer Abfahrt war dann Ende, ich hatte übelst Schmerzen in den Beinen, meine Waden und Oberschenkel waren fertig und es hat absolut keinen Sinn gemacht mich weiter zu quälen. . Also, entnervt und desillusioniert habe ich dann meiner Frau erklärt, dass ich zumVerleih gehe und mir Ski hole, das kann ich ich ganz ordentlich fahren und ich wollte auch noch ein wenig Spaß haben . Gesagt getan, so endete mein alpines Snowboardabenteuer nach 1 1/4 Tagen und mit der Frage im Kopf ob es das war.
    Am letzten Tag wardannn strahlender Sonnenschein und super Pisten. Bei so einer Sicht, war ich der Meinung, hätte ich mit dem Board auch fahren können, sogar manch rote Piste. Mit guter Ausrüstung wohlgemerkt.
    Was hat mir der Ausflug also gebracht? Die Erkenntnis, dass eine gute Ausrüstung entscheidend ist, ganz wichtig die Boots, denn die müssen 100% passen. Die Leihfirmen sind auch z.Teilnicht kompetent, denn so wie ich da beraten und " verkauft" wurde , war unter aller Kanone.
    Ich werde noch einen Versuch starten und noch nicht aufgeben, allerdings dann nur bei einem Top- Verleih. Witz.Bsp dort bei der Skischule, direkt an der Seilbahn , die haben sogar ein Top-Paket mit Burton-Boots und -Boards.. By the Way, auf der Rückfahrt sind wir noch in ein Outlet und ich könnte mal einen Burton Moto anprobieren. wow, ein Unterschied wie Tag und Nacht. Passt top, man hat Halt und der Boot ist sehr bequem. Und man kann den Schuh getrennt nach Ober- und Untebereich verschnüren, was mir sehr gelegen kommt.
    Und ich plane dann nochmal einen Kurs zu nehmen da mein Anfängerkurse letztes Jahr imApril stattfand und Auffrischung benötigt.


    soweitmal meine Erfahrungen.



    viele Grüße
    andi

    Einmal editiert, zuletzt von KauLee ()

  • Das mit dem Wetter kann leider immer passieren und deine Erfahrungen mit dem Verleih sind leider fast die Regel. Ich drück dir in jedem fall die Daumen das du beim nächsten mal mit beidem mehr glück hast.

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    Das Känguru

    • Offizieller Beitrag

    Schande. Auf Eis als Anfänger einen Rocker, Prost Mahlzeit.
    Schau dir beim nächsten Mal den Verleih direkt unten an der Horbergbahn an. Als ich angefangen habe (März 2014 war das) haben meine beiden brüder und ich dort Equipment geliehen und wir alle haben Camber-Boards bekommen (zwar keine Burton sondern Atomic oder irgendwas, aber egal). Lieber No-Name Camber als Name-Rocker für den Anfang in meinen Augen.
    Und kauf dir Boots. Die werden ja nicht schlecht. Damit bist du dann auf jeden Fall auf dem Setup, egal was du bekommst, besser unterwegs als mit Leihboots.
    Und zum Kurs kann ich auch nur raten, zumindest vormittags (dann kannst du nachmittags das vormittags gelernte selbst üben).
    Und bleib am Anfang auf blauen Pisten (den flachen davon, gibt ja leider auch welche mit fiesen steilen Stücken) und lern das Kurvenfahren.
    Du wirst am Anfang, vor allem mit einem Camber, nach wie vor oft liegen, aber nicht verzweifeln. Das gibt sich.
    Ich wünsch dir weiterhin viel erfolg und vor allem viel, viel Spaß :)

  • Genau den Skiverleih an der Horbergbahn meinte ich wo ich zukünftig leihen werde. Das ist von der Skischule aus und es gibt sowohl an der Tal- als auch an der Bergstation einen Shop. So musste ich aber an die Talstation der Penkenbahn fahren, die bescheiden zu erreichen ist und es auch noch keine Parkplätze gibt.


    Mit dem Board bin ich nur blaue Pisten gefahren. Da ist gleich eine beim Ausstieg aus der Horbergbahn die gut und sehr breit war( dort hat das Kurvenfahren auch prima geklappt). Das hat man allerdings im Nebel nicht gesehen und so sind wir weiter hoch zum Penken ganz hoch gefahren und von dort aus eben diese schmale Familienabfahrt runter war zwar blau, aber zum Lernen ungeeignet. Von dort aus geht auch ne rote runter zu der Penkenbahn Bergstation, die ich bei Sonne betrachtet, nach ein wenig eingewöhnen, auch gut runter gekommen wäre. Bei schlechter Sicht allerdings werde ich wohl nicht so schnell wieder mit dem Board fahren, da bist Du so verkrampft, weil Du keine Eisplatten, aufgeschobene Schneehaufen oder irgendwelche Querrinnen ( da hast mich auch mal übelst gesteckt..) siehst. Für die Fälle nehme ich Skischuhe mit und steige dann um auf Ski, da bin ich auch bei schlechter Sicht absolut sicher.
    Was die Boots angeht, so habe ich mir gerade ein Paar Burton Moto bestellt. Die waren echt top als ich die anprobiert hatte. So konnte ich auch gleich weg der richtigen Größe checken. Ich lese immer das die klein ausfallen, Habe Gr. 44 und hab nen US 10 ( Gr 43) probiert, der minimal zu klein war. Jetzt habe ich Gr 44 bestellt und denke die passen dann prima. Zur not kann ich auch noch in 43,5 umtauschen, denn zu groß ist ja auch Mist, wie ich schmerzlich gelernt habe.


    mich hat es auch tierisch aufgeregt, dass der mir ein klassisches Rocker gegeben hat, obwohl ich extra noch mit ihm gesprochen habe und wir über die Vorzüge eines Camber beim Lernen gesprochen hatten. Da sieht man, dass der entweder keine Ahnung hatte, oder aber mich bewusstgetäuscht hat. Dummerweise war es am Board auf den ersten Blick auch nicht zu erkennen, denn für mich sah es fast gerade, also nach Flat aus


    Jetzt nochmal ne dumme Frage, war oder ist das bei Euch auch so, dass Ihr anfangs Schmerzen in den Füßen hattet ? In der Halle hatte ich das nur max die erste Stunde und dann , als es gut lief waren die Schmerzen weg, wahrscheinlich weil ich nicht mehr so verkrampft war.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab glaub ich den ganzen ersten Tag (nach dem Kurs vormittags) nur auf dem blauen Hang, der 14er, mit dem 8er sessellift hoch, verbracht. Da war's bei uns aber auch sulzig, insofern war das Hinfallen nicht so schmerzhaft.


    Ich hatte Schmerzen im Oberschenkel und am verlängerten Rücken ;)
    Schmerzen in den Füßen nicht, das kann aber viele Gründe haben. Nicht passende Boots und dann auch noch das verkrampfte Fahren, wenn man nichts sieht, es eisig ist und man sowieso angespannter fährt, weil man weiß man legt sich gleich wieder.

  • Ja genau, die 14er war es, die fand ich ganz angenehm zu fahren. Man musste halt recht lange am Lift stehen , im Vergleich zu anderen Pisten.
    Auch wenn es mich öfters gelegt hat, Schmerzen von Stürzen oder blaue Flecken hatte ich keine.
    Fallen kann ich wohl ( Früher mal Judo gemacht und bin aktuell noch Torhüter beim Fußball ^^ ).

  • Also bei so schlechten Bedingungen kann man es wirklich sein lassen mit dem Snowboarden zu beginnen.
    Kein Grip, harte, schmale steilere Pisten, die beim Sturz richtig weh tun und mieses Equipment. Da hätte ich als erfahrenerer Snowboarder schon überhaupt keine Lust auf die Piste zu gehen, weil das Verletungsrisiko viel höher ist als der Spaßfaktor. Da lernt man nur angst zu bekommen, verkrampft und gehemmt in Zwangshaltungen zu fahren.
    Versuche es bei guten Bedingungen noch mal. Ich kann die Winklmoosalm mit Steinplatte sehr für Anfänger empfehlen, wenn man nicht an einem überfpllten Urlaubswochenende hinfährt. Da sind die Pisten sehr flach und breit, unten die blaue auf der Winklmoosalm und ein Sessellift weiter oben Bäreck.
    Fang an einem guten Tag an mit griffiger, weicher Piste und guter Sicht, da lernst du wirklich was.



    Was die Boots angeht, so habe ich mir gerade ein Paar Burton Moto bestellt. Die waren echt top als ich die anprobiert hatte.
    .


    Aaah warum das denn? Schön dass dir die Moto passen und bequem sind, aber die sind doch zu weich. Die Verbindung zum Board ist damit sehr indirekt, was den Lernfortschritt sehr stark verlangsamen dürfte. Hol dir deutlich steifere Schuhe mit einer direkteren Kraftübertragung. In Schuhen, die oben am Schienbein einen Klettverschluss oder sowas haben, ist die Kraftübertragung auf die Frontsidekante am besten und man muss unten nicht fest zuschnüren.


    Zitat


    Jetzt nochmal ne dumme Frage, war oder ist das bei Euch auch so, dass Ihr anfangs Schmerzen in den Füßen hattet ? In der Halle hatte ich das nur max die erste Stunde und dann , als es gut lief waren die Schmerzen weg, wahrscheinlich weil ich nicht mehr so verkrampft war.


    Ja,
    1. Anfänger fahren mit falscher Technik, drücken mit dem Fuß und den Zehen auf die Frontsidekante, was sehr ineffizient ist. Das wird mit sehr weichen Schuhen schlimmer, weil man versucht den weichen Schuh mit einem steifen Fußgelenk und Fuß zu stützen. Wenn man in steiferen Schuhen mit dem gesamten Bein und Unterschenkel arbeitet, braucht man den Fuß nicht mehr zu bemühen. Der Fuß hat weniger Muskelmasse als Bein und Unterschenkel.
    2. der Fuß ist die Belastungen nicht gewohnt, zu wenig Training, wird mit Training und richtiger Technik deutlich besser.
    3. Wenn die Backsidekante nicht direkt genug reagiert, versuchen viele die Zehen hoch zu ziehen, was den Fuß auch sehr belastet. Deutlicher Forward Lean bringt eine direktere Backside-Kante und weniger Belastung für den Fuß. Also stellt Forward Lean am Highback ein, der Mechanismus ist nicht nur wegen der Optik da, das bringt wirklich was, wenn man die Funktion verwendet.


    Und zum Rocker: Mit einigen Rockern kommt man vereiste Piste besser runter als mit so manchem Camberboard. Selbsterfahrung
    1/2 Tag auf einem Camber mit frisch geschliffenen Kanten die vereiste Pisten runtergeeiert, kaum Bremswirkung auf der Kante, Kurven sehr verwischend. Die zweite Tageshälfte bin ich auf einem reinen Rocker mit deutlich verschlissener Magnetraction-Kante, relativ gut manövrier und bremsbar und Spaß den Berg runter gekommen. Bin damit zwischen den stürzenden Leuten Slaom gefahren. Ist mir mehrmals so passiert, kein Einzelfall. Auch Arbors Griptech arbeitet ähnlich gut.

  • Die Burton Moto hatten mir ein Vielfaches mehr Halt gegeben als die Geliehenen, die waren noch viel weicher. Die Moto waren subjektiv auch noch ne Spur härter als die Leihboots in der Halle mit denen ich gelernt habe und recht gut zurechtgekommen bin. Deshalb die Wahl .

  • Sie sind meiner Meinung nach trotzdem zu weich. Sie gehören zu den weichsten Burton Boots und ich dachte du wolltest auf der Piste fahren.


    Ist nur ein Tipp von mir, ich würde so weiche Boots nie mehr auf der Piste fahren wollen. Mir haben so weiche Schuhe fast nichts gebracht, eher im Gegenteil, die haben mich daran gehindert besser zu werden.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kenn die Burton Moto nicht, aber wenn @Dunkelbazi79 das sagt, und ich meine ich hab's woanders hier auch gelesen, dass die sehr weich sind, dann lass sie zurückgehen und hol dir was anderes, da geb ich ihm absolut recht
    Ich hab auch in zu weichen Boots angefangen und fahre jetzt um einiges härtere, das ist viel besser.


    Du darfst Halt nicht mit Härte verwechseln. Wenn du im Boot keinen Halt hast, dann passt er nicht. Wenn du Halt hast, dann kann er nach wie vor zu weich sein.
    Das merkst du spätestens auf dem Board, wenn du auf die Frontside gehen willst und du spürbar erstmal den Boot verformst, bis sich was tut. Gerade, wenn du Grip brauchst oder schnell mal die Kante wechseln willst, dann macht sich das ziemlich negativ bemerkbar.

  • Ich kann das ein wenig bestätigen. Seit ich die recht steifen Zoom Force von Nike fahre gings bei mir auch nochmal ein tacken vorran mit den Fahrerlevel.

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