An alle Raceboarder: Hilfe!

  • Servus zammen!
    Ich lese ja ständig interessante Info´s über "normale" Bretter und komm auch gut zum testen wodurch ich recht schnell sagen kann was (meiner Meinung nach) ein vernüftiges zB. Pow oder Freeridebrett braucht, welche Shapes wo gut gehen und welche Kerne und Radien etc sich gut fahren lassen. Was mich nun mal interessieren würde ist folgendes:

    Worauf achten Racer bei Raceboards?
    Sind das im Grunde die Gleichen Kriterien wie bei einem normalem Brettl (Flex, Sidecut, Rückstellkräfte und Zeiten des Kerns, Specs) ?

    Ich selbst stand erst eine Hand voll auf Raceboards und dann zugegebener weise auch immer mit Softbindung (alle Hardcore Carver werden mich für dieses Statement verfluchen ;P ) und hab daher (leider) absolut keinen richtigen Schimmer worauf es ankommt. Klar hier und da merk ich zwar unterschiede aber um ehrlich zu sein hab ich so ein Brett noch nie auf eine Kante gestellt sondern immer nur auf abgesperrten Strecken laufen lassen...
    Würd mich über eine "interessante Diskussion" freuen :)

  • ......
    Worauf achten Racer bei Raceboards?
    Sind das im Grunde die Gleichen Kriterien wie bei einem normalem Brettl (Flex, Sidecut, Rückstellkräfte und Zeiten des Kerns, Specs) ? ......


    Die jeweiligen Shape-Eigenschaften (folgend ->) werden, so empfinde ich das zumindest, auch bei Raceboards meist als zu wichtig, d.h. kaufentscheidend, eingesstuft.


    - Länge,
    - Breite,
    - Decambered oder nicht,
    - Nose- und Taillänge,
    - Materialen (Topsheet, Obergurt(e), Kern, Untergurte, etc.),
    - Backverfahren,
    - Anordnung der laminierten Stoffe,
    - Taper,
    - Setback,
    - UPM,
    - Inserts,
    - Titanal oder nicht,
    - Carbon oder nicht,
    - Kevlar oder nicht,
    - Basalt oder nicht,
    - Dämpfungseinlagen,
    - Sidecutart -und größe,
    - asymetrischer Sidecut (Front- zu Backside),
    - effektive Kantenlänge,
    - Flex,
    - Biegelinie,
    - Torsionssteifigkeit,
    - 2D odder 3D Design,
    - (wird noch ergänzt....)


    sind Dinge, über die sich lustig nachdenken lässt. Letztendlich fährt sich ein Board so wie es sich eben fährt.


    Mit der Zeit lernt man, sich auf unterschiedliche Boards einzustellen und den eigenen Fahrsil anzupassen. Mein 160er SL-Shape verlangt nach einer viel genaueren Zentrierung des KSP im Sweet Spot. Mein XXXer ist optimal zum morgendlichen Ausfahren und schult viel mehr das situative Visualisieren der Bedingungen. Das Teil ist zwar für absolute Laufruhe beim EC bis 120km/h ausgelegt, doch auch bei 70-90 km/h ist es mit dem XXm Radius nicht immer einfach, die angepeilte Linie schon bis zum Ende der gerade befahrenen Piste zu planen.


    Egal was Du also erwirbst oder schon fährst: Es bringt bestimmt irgendwie Spaß.


    Es gibt (leider) bei den Raceboards kaum Shapes, die aus der Masse an Raceboards in egal welche Richtung herausstechen. Klar, kurze SL-Boards haben eine andere Geometrie als GS-Boards, wenn man also mal etwas ganz spezielles haben möchte bleibt nur der Kontakt zu einem der wenigen Customhersteller (Kessler, Oxess, Donek, Apex (bedingt), ....).


    Schön ist, dass die Personen hinter diesen Firmen in der Regel genau wissen, was sie einem bauen müssen, wenn man mit speziellen Wünschen und Vorgaben um ein Board bittet.
    ____________


    Zu Deinem Setup:
    Du fährst z.B. Dein Kessler mit Softboots und Ratschenbindungen??? Uff
    Die Eigenschaften von Raceboards (sind nunmal agiler, spritziger aber auch erbarmungsloser) werden ja gerade mit Plattenbindungen (Bügelmodellen sagt man mehr Lateralflex zu) optimal an den Hardboot und damit den Fahrer weitergegeben.
    Vielleicht liegt es auch daran, dass das Raceboarden ein Schattendasein fristet. Bei einer harten (direkten) Materialkombi lässt sich das Board schon mit einer Bewegung des kleinen Zehes in den Turn legen. Unachtsamkeiten werden schnell und schmerzhaft bestraft. Das findet das Gros der Boarder eventuell zu......anspr.....ähm....aufwendig.


    Gruess, HC


    Edith sagt: Einen Hersteller aus Deutschland habe ich hier bewusst nicht erwähnt. Boards aus Großwallstadt delaminieren oder brechen ganz gerne mal.

    2 Mal editiert, zuletzt von HC-XX235 ()

  • danke für die Antwort!
    Von der Liste her sind das ja aber dann schon die Punkte die man als "Normaler" Snowboarder aber -zwar unterschiedlich in den Prioritäten- aber halt schon abackert.


    Wie sieht das denn mit 2D vs. 3D aus? Viele Ski und Snowboardhersteller (fast alle meines Wissens nach) sind ja früher oder später mal diese "Phase" durchlaufen, sind dann aber zu dem entschluss gekommen, dass modernere Materialien und Bautechniken 3D überflüssig machen-zmd. in bestimmten Aspekten. Spielt das Bei Race Boards noch eine so große Rolle? Die Ski industrie ist ja sehr gespalten dem gegenüber: Völkl hat´s beim Racetiger rausgeworfen, Atomic hinzugefügt....


    PS: Backverfahren: lediglich bezogen auf Vakuum vs. Presse, Länge, Druck und Temperatur oder auch wirklich andere Techniken?

  • Die namhaften Hersteller sind (mit Erfolg) nur noch zweidimensional unterwegs. K.A., ob das an den aktuell verbauten Materialien (machen 3D eventuell obsolet) oder an einer aufwendigeren und damit teureren Produktion von 3D Shapes liegt.


    Elan ist mit den Waveflex und Wavelight Produkten auch noch dabei.


    Zum Thema "Backen": Ein paar Hersteller erzählten mir schon von den gewöhnlichen oder sehr speziellen Arbeitsschritten in ihren Werken. Über Harzmischungen bei bestimmten Presseinstellungen, über unterschiedliche Presspläne zur Beeinflussung der Verbindungen, usw., etc. ....... Ich habe davon nichts verstanden!


    > Genau DAS bringt mich wieder zurück auf alles, was zählt: Egal was die Leute da zusammenbasteln, ob aus Carbon oder Erdnussflips; solange es fährt und mir gefällt ist alles bestens.


    Gruess, HC


    Edith spricht: Eine "Diskussion" über Raceboards wirst Du hier wohl nicht anleiern können.

  • Genau Elan ist da ja recht groß dabei. Slomon hat es ja zB beim Burner aus sein lassen(gute kein Racer aber trotzdem).


    Das mit dem Backen find ich ja recht interessant. Ich hab da sehr viel drüber bei Burton gelernt und find es immer noch teilweise sehr erstaunlich wie sehr Dinge wie Temperatur, Dauer und Druck Einfluss auf die Fahreigenschaften haben.
    Ist beim Wellenreiten ja auch sehr ähnlich.
    Finde es aber etwas schade, dass sich so wenige damit beschäftigen weil es schon sehr viel Einfluss haben kann- vorallem welches Harz benutzt wird.


    Schade-bist hier der letzte Mohikaner in Sachen race? ;)

  • Jap, die Materie ist (subjektiv) schon recht spannend.
    Es gibt schon noch so ein zwei Racer/Carver, jedoch nicht hier.


    Gruess, HC