Snowboardstories

Snowboarden in Amerika

Inzwischen gibt es schon tolle Pauschalangebote die einen für ca. 3000,- DM den sogenannten champaign powder in greifbare Nähe rücken lassen. Erster Ort, der mit dem Flugzeug angepeilt wird ist San Francisco. So kann man den anstrengenden Urlaub mit einer gemütlichen Rundfahrt (war bei unserer Tour im Pauschalpreis inbegriffen) durch diese faszinierende Stadt beginnen. Nach einer Übernachtung geht es mit einem Mietwagen in die Sierra Nevada. Wer noch einen kleinen Ausflug machen will, der kann einen Abstecher nach Sacramento machen (die meisten werden wohl doch lieber snowboarden gehen wollen). In ca. 4 Stunden ist man am Ziel angelangt. Nun denkt der erwartungsvolle Boarder, daß einen die Schneemassen förmlich erschlagen. Dem war bei unserer Reise nicht so. Das Szenario glich einem, daß sich mit unseren verkorksten Wintern gut vergleichen lässt. Soviel Aufwand für eine Handvoll Kunstschneepisten ließ schon nahezu die ein oder andere Träne herausquellen. An dieser Stelle sei gesagt, daß auch die Rocky Mountains kein Garant für grenzenlosen Tiefschneegenuß sind. Man muß schon ein bißchen Glück haben, wir hatten es zumindest. Denn eine Stunde nach unserer Ankunft begann der Himmel seine Pforten zu öffnen und auch in Amerika muß es eine Frau Holle geben, die um einiges fleißiger schüttelt als die in Europa. Nun konnten wir von Tag zu Tag einen Neuschneemengenzuwachs von ca. 1 Meter beobachten (Wahnsinn!!!). Tiefschneefahren bis zum Orgasmus. Als erstes mußten wir jedoch für unseren mit Sommerreifen bestückten Mietwagen Ketten organisieren, und das war gar nicht so einfach.

ImageTip: an der Straße nach Lake Tahoe gibt es etliche Läden, die Ketten verkaufen. Die Preise werden billiger desto höher man fährt, also nicht gleich beim erst besten Laden zugreifen.

Am Tag der Ankunft machten wir uns gleich auf, um den Ort Lake Tahoe zu erkunden. Jedoch finden wir in dieser kleinen Stadt nichts, was mit dem romantischen Wintersportorten der Alpen zu vergleichen wäre. Große Hotels im Wolkenkratzer-look und Casinos ohne Ende (die Grenze zwischen Nevada und Californien verläuft direkt durch den Ortsmittelpunkt, so daß man einen Hauch Las Vegas spürt). Somit waren schon die Abende gerettet. Wer nicht sein ganzes Geld an den Automaten verpulvern will sieht sich auch einem breiten Angebot von Shows gegenüber. Langeweile taucht bestimmt nicht auf.

Am nächsten Morgen juckte es uns natürlich ganz früh auf die Piste zu kommen. Es hatte über Nacht gehörige Neuschneemengen an die Hang geworfen. Zuerst einmal stärkten wir uns bei einem guten amerikanischen Frühstück mit bacon, french toast und pancakes. Die Hotels am Ort sind eigentlich alle im großen und ganzen sehr luxuriös eingerichtet auch wenn sie Bettenburgen gleichen (sehr viele 4-und 5-Sterne Hotels). Am billigsten kommt man auch hier mit Pauschalangeboten über die Runden. Fährt man zur Hauptsaison auf eigen Faust nach Lake Tahoe, kann einem sonst eine Übernachtung um die 200$ kosten.

Nach dem Frühstück hatten wir dann noch die Qual der Wahl, welches Skigebiet denn nun angefahren werden sollte. Leider ist es nicht so wie in vielen Wintersportorten Europas, daß man zu Fuß die Lifte erreichen kann. Busse fahren spärlich, ein Auto ist somit Grundausstattung. Aufgrund des starken Schneefalls entschieden wir uns zum nächsten Wintersportgebiet bei South Lake Tahoe zu fahren. Der Tag, wie auch die ganze Woche waren ein Traum. Leider konnten wir den grandiosen Blick von der Piste auf den See erst am vorletzten Tag genießen. Auch die bekannteren Gebiete wie Squaw Valley und Heavenly Valley lassen sich recht schnell erreichen.

ImageIn welches Gebiet man auch fährt, man wird nicht enttäuscht werden. Überall gibt es Pisten in jeder Könnerstufe, schwarze Pisten gibt es jedoch am meisten. Vor allem auf den "Double-Daimont Slopes " fahren keine Pistenraupen, somit darf man sich entweder auf grandiosen Tiefschneehängen oder auf gnadenlosen "moguls" den Hang hinunterstürzen. Zu Mittag wird man in einen von den zahlreichen Restaurants, die eher Essfabriken gleichen mit gutem amerikanischen Fast-food verköstigt. Bei schönem Wetter kann man seinen Burger auf dem Holzkohlegrill selber brutzeln.

Auch die Preise auf den Hütten halten sich im Rahmen und gleichen europäischen Standards. Leider vermißt man ein wenig den Apresski, aber das stört wenig denn die Pisten verlocken auch am späten Nachmittag den ausgepowerten Snowboarder noch zu einem letzten "Ride" Richtung Tal. Und wer trotzdem auf sein wohl verdientes Bier besteht, der kann in der Hoteleigenen Bar immer noch einen Drink zu sich nehmen.

Für den Hunger am Abend sorgen dutzende von Restaurants für das Wohl der Gäste. Diese bieten zwar kein luxuriöses Abenddinner, aber die Qualität der Steaks und Burger sind amerikanischer Maßstab, also Top. Wer danach noch etwas erleben will, der kann sich in den schon oben erwähnten Casinos pleite spielen, oder sich eine von den Shows reinziehen. Die meisten verziehen sich aber schnell wieder in ihre Hotels, denn man will am nächsten Tag wieder fit für die canyons und bowls sein.

Von der Pistenpflege in amerikanischen Wintersportgebieten können sich einige europäische Gebiete ein Scheibchen abschneiden. Sowohl die blauen als auch die roten Pisten waren jeden Tag tip-top präpariert.

Insgesamt ist ein Urlaub in den Rocky Mountains eine gute Alternative zur Schweiz oder Österreich. Die Größe der Skigebiete um Lake Tahoe reichen von mittelgroß bis groß.

Auf alle Fälle genügt ein zweiwöchiger Urlaub gerade einmal um sich auf den Pisten einigermaßen orientieren zu können.

Insgesamt ein super Urlaubsziel zum grenzenlosen Snowboard Genuß!       

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