Snowboardstories

Road To Georgia - Ein Trip in den Kaukasus

ImageUnser erstes Ziel war Moskau, geschichtsträchtig und eindrucksvoll mit seinem Roten Platz und dem Kreml und allein schon ein Trip wert, aber für uns war es nur ein Zwischenstopp auf der Suche nach dem ultimativen Freerideerlebnis. Von dort sollte es mit einer kleineren Maschine nach Krasnaya Polyana, einem 2000 Seelen Örtchen mit Skilift mitten im Zentralkaukasus weitergehen. Aber wie das so ist mit Russland und seinem Winter, sorgte erst mal ein kräftiger Schneesturm für einen ungewollten, mehrstündigen Aufenthalt am Flughafen und danach, wie das so ist mit Russland und seinen Piloten, war zwar ein Flugzeug da, aber keiner der das Ding fliegen konnte. Nach zwei Stunden und mehreren Nervenzusammenbrüchen des deutschen Mitreisenden aus Düsseldorf, tauchte dann ein nicht wirklich nach Pilot aussehender Mittfünfziger mit obligatorischer Fellmütze auf und verkündete, dass es endlich losgehen konnte.

ImageImageAb hier begann dann schließlich das Abenteuer Kaukasus, denn wer schon mal mit einer alten Toupolev mitgeflogen ist, der weiß, was es heißt um sein Leben zu bangen. Ob diese Maschinen irgendeiner Euronorm unterliegen geschweige denn mal durch den TÜV müssen, sei dahingestellt. Aber was ist schon ein richtiger Snowboardtrip ohne ein bisschen Nervenkitzel. In Krasnaya Polyana wurden wir dafür um so freundlicher von unser Gastgeberin Olga (kein Witz, die hieß witrklich so) empfangen, und in die bereitstehenden Zimmer in dem kleinen Gästehaus geleitet.

Nachdem wir völlig gerädert in unsere Betten gefallen waren und die Nacht ruhig durchgeschlafen hatten, empfing uns ein klarer Morgen mit leergefegtem Himmel, der nur dazu einlud, endlich auf den Berg zu kommen. Der gecharterte Heli brachte uns dann auf 4000 m Höhe, von wo aus sich uns ein atemberaubender Blick bot. Da Georgien komplett von der kaukasischen Gebirgskette durchzogen wird, die bis zum schwarzen Meer reicht, kann man zum Teil sogar das Meer in der Ferne erkennen, was sehr unwirklich wirkt, wenn man völlig zugemummt auf einem Berg steht, bereit in einen der Hänge zu droppen. Und die waren vom Allerfeinsten. Da es am Vortag so heftig geschneit hatte, waren diese mit frischem Pulverschnee bedeckt und es war die reinste Freude sie mit dem Brett zu durchpflügen. Hinzu kam, dass unser Guide ein wirklich lustiger Typ war, mit dem wir viel Spaß hatten und der uns sicher durch denn Tag brachte.

ImageImageNach insgesamt vier Tagen, vielen weiteren Powderturns und einem Trip zum Meer (ist schon ein komisches Feeling mit der Snowboardjacke am Strand zu stehen) ging  es dann leider wieder zurück ins traute Deutschland, aber die Erinnernungen an dieses gepflegte Fleckchen Erde kann uns keiner nehmen. Hinzu kommt, dass ein Reise in den Kaukasus eine wirklich kostengünstige Alternative zu Kanada ist, da beispielsweise Unterkunft und Verpflegung kaum ins Gewicht fallen.




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