Pleasure Jam 2006
Der Burton Super Park wurde perfekt von der Shapecrew um Bernd Mandelberger hergerichtet, und Schladming rüstete sich, vor allen Dingen im Hofbauerstollen, im Marias und in der Sonderbar. Also gute Voraussetzungen für vier Tage Spaß im vierten Jahr der Pleasure Jam.
Anfängliche Schneefälle begruben das gute Set up des Parks und das schlechte Wetter behinderte den Beginn der Qualifikation. Dies befand allerdings keiner der Rider für hinderlich – alle trotzten dem starken Wind und dem Nebel. Sie begannen sofort mit dem, wofür sie gekommen waren; und siehe da, die Sonne kam durch und motivierte alle zusätzlich beim ersten Shred der noch jungen Saison auf dem Dachstein-Gletscher.
Die Wettervoraussage für Samstag sah nicht gut aus, aber die Steiermark empfahl sich mit einem beeindruckenden Sonnenaufgang: ganz in Rot und mit einem zarten Weiß. Mit viel Spannung erwartet und früher als geplant wurde mit der Jam Session begonnen. Alle gaben gleich Vollgas und schossen sich über den massiven Kicker, als hätten sie das schon so lange herbeigesehnt.
Das Level war sehr anspruchsvoll, gezeigt wurden Tricks wie in den kürzlich gesehenen Videopremieren. Der gelegentlich stark aufkommende Wind machte einigen Fahren sehr zu schaffen, die Spaßkanone Marc-Andre Tarté verletzte sich gleich zu Beginn leicht am Knöchel. Andere gemeldete Rider verzichteten aufgrund der Liebe zur Gesundheit und so wurde das eine oder andere bekannte Gesicht im Public Park beim entspannten Jiben gesichtet.
Die Session beendete sehr eindrucksvoll der Schwede Nicky Wieveg als Sieger in Folge, Platz zwei ging an den Neuseeländer Quentin Robbins, Platz drei an Rudi Kröll, dessen Bruder Chris auch noch den Best Trick Titel für das Zillertal klarmachte. Bei den Damen gewann die Niederländerin Cheryl Maas und Best Rookie wurde der Österreicher Stefan Wimmer.
Für die Fotografen und Filmcrews gab es viel zu tun, an allen Ecken und Enden ging es im Park heiß her.
Die Stimmung wurde zusätzlich durch das gute Soundsystem angeheizt, es wurden Live-Freestyles von MC Licks gekickt und DJ Berg und DJ Junior glänzten mit ihren Turntableskills. Viele namenhafte Firmen boten zusätzlich ihr aktuellstes Material zum Testen an, wovon rege Gebrauch gemacht wurde.
Gelegentlich war die Wartezeit am einzigen Parklift länger, als man zum Hiken benötige, und darum wählten viele diesen Weg, um nach oben zu kommen.
Es gab auch einen Contest, an dem alle auf dem Gletscher teilnehmen konnten (allerdings wurde keiner der Skilangläufer dort gesichtet): die Fiat Best Trick Session. Hier konnte gezeigt werden, wer mit seinem Style und Trick die Judges beim Jiben der A-Frame Box beeindrucken kann (gar nicht so einfach, wenn Andy Lehmann doch gerne selber gefahren wäre, anstatt zu judgen).
Die Vorstellungen hier waren wieder einmal sehr eindrucksvoll, gewonnen hat bei den Jungs der Österreicher Renè Schnöller und bei den Mädels, sehr souverän, die Slowakin Basa Stevulova.
Viele Rider nutzten neben den offiziellen Events die verschiedensten Möglichkeiten des Parks. Es gab eine Wall im Dachsteinlogo, Rails und Kicker für jedes Fahrerlevel. Aufgefrischt wurde das Riding durch das Fahren der Tricks der letzten Saison und auch gelegentlich durch das Ausprobieren neuer Tricks. Dabei kam es zu einigen spektakulären Stürzen, doch die Mehrzahl stickte und bekam die langersehnte und wohlverdiente Dosis an Glückshormonen.
Darum war es halb so wild, den Dachstein schon am frühen Nachmittag verlassen zu müssen, da der böige Wind es ungemütlich werden ließ, und die guten Eindrücke des Tages sollten ja dadurch nicht getrübt werden.
Die Partys am Freitag und am Samstag nutzten die meisten, um auf die tollen Tage am Berg anzustoßen, um Wiedersehen zu feiern, Erfahrungen auszutauschen oder einfach nur zu rocken. Daher war es für einige weniger enttäuschend, als sie erfuhren, dass am Sonntag wegen orkanartiger Sturmböen kein Liftbetrieb möglich war.
Ein großes Lob an alle, die zu diesem erfolgreichen Event beitrugen, und an alle Rider, bis zur nächsten Pleasure Jam!
Ergebnisse Pleasure Jam 2006:
Overall impression/male:
1. Nicky Wieveg (SWE)
2. Quentin Robbins (NZ)
3. Rudi Kröll (AUT)
Overall impression/female:
1. Cheryl Maas (NL)
Best Line/male:
Nicky Wieveg (SWE)
Best Trick/male:
Chris Kröll (AUT)
Best Rookie:
Stefan Wimmer (AUT)
Fiat-Best-Trick-Session (A-Frame Box)/male:
René Schnöller (AUT)
Fiat-Best-Trick-Session (A-Frame Box)/female:
Basa Stevulova (SK)
Bericht & Foto Andreas Mohaupt