Snowboardnews

High Speed bei Spotlight

27. Dezember 1999, 20 Uhr: der Ort des Geschehens ist Steinach am Brenner; der Anlass ist Europas einziger Super-G; die Teilnehmer sind internationale Snowboard-Pros und Nachwuchstalente. Ganz spezielle Regeln warteten auf die 60 Teilnehmer des max. Speed is the Need. Jeder Rider hatte nur einen einzigen Lauf, der sitzen musste! Torflaggen, Sprünge, Steilkurven und -hänge galt es zu meistern, und dies alles unter dem Druck, eine gute Zeit vorzulegen! Der max. Speed is the Need wurde als SMOKE SUCKS Austria Cup ausgetragen, und 50 Herren und 10 Damen stellten sich dieser Herausforderung. Tausende Besucher strömten ins Wipptal, um dieses Spektakel live mitzuerleben - und sie wurden nicht enttäuscht!

Das Bild am Start der Bergeralm war gleichsam beeindruckend und ungewöhnlich: Sternenhimmel, Steilhang, unendlich weit unten das beleuchtete Steinach. Manch einem der 60 Racer war vor seinem ersten Super-G doch recht mulmig zumute. Es war die Ruhe vor dem Sturm, dem Geschwindigkeitsrausch. Und dann ging's los: einer nach dem anderen begab sich auf den perfekt präparierten Kurs, der von Burton Erfolgs-Coach Sigi Prey gesteckt wurde. Mit bis zu 80 km/h rasten die Boarder im mittleren Teil der Piste, sprangen über einen riesigen Jump, carvten langgezogene Schwünge - und vorbei an der Brenner-Autobahnbrücke ging es ins Ziel.

Spannende Sekunden wurden den knapp 2000 Zuschauern geboten, und die Menge fieberte richtiggehend mit den Fahrern mit. Als die Favoritin Heidi Neururer den Kurs bestritt, war bald klar, dass sie den Speed ins Ziel bringen würde. Die Pitztalerin gewann mit über 1 Sekunde Vorsprung vor der Tirolerin Anja Wackerle und Bianca Elzenbaumer aus Südtirol. Heidi wurde bereits Vize-Europameisterin '99 im Duel, und auch der Super-G schien ihr wie auf den Leib geschnitten zu sein. Über ihren Sieg war die 21-jährige hellauf begeistert:

"Eigentlich bin ich für Geschwindigkeit überhaupt nicht zu haben. Aber das hat totalen Spaß gemacht. Beim Sprung hab' ich die Augen geschlossen und gehofft, daß ich gut lande. Hat geklappt, und danach hab' ich's laufen lassen. Gewaltig."

Die Leistung der Ladies war mehr als beeindruckend, doch die Herren legten noch ein Quentchen dazu! Zeitdifferenzen von mehr als 9 Sekunden taten sich zwischen der erstplazierten Dame und dem erstplazierten Herrn auf, wobei natürlich der Gewichtsunterschied eine wesentliche Rolle spielt und die Risikobereitschaft der Herren ebenfalls als grösser eingeschätzt wird. Mit der Startnummer 1 legte der 18-jährige Rookie Bernhard Profanter gleich die Bestzeit bei den Herren vor, und diese konnte er mehr als 20 Minuten auch halten. Bis... ja bis... bis ER kam, der Initiator des Rennens, der Altmeister des alpinen Snowboardens, der Draufgänger: Martin Freinademetz. Mehr als 2 Sekunden nahm er dem 12 Jahre jüngeren Kollegen ab und riß seine Tiroler Fans zu Jubelschreien hin.

"Großes Lob erstmals an Steinach: die Piste war perfekt, der Mut, mal wieder einen Klassiker zu inszenieren, einen Super-G, wird durch die Begeisterung der Fahrer belohnt. Speed is the Need, nächstes Jahr wieder!"

äußerte der ISF Doppelweltmeister von 1995 doch etwas außer Atem nach seinem Homerun. Platz 3 ging überraschend an den Ötztaler Mathias Strigl, der die ASA Cracks Michi Dabringer und Dieter Happ auf die hinteren Plätze verweisen konnte. Als einer der Mitfavoriten konnte Dieter nach einem Sturz im oberen Teil dieser Rolle leider nicht gerecht werden. Der Shooting Star des Jahres 1999 war unumstritten der Kärntner Bernhard Profanter, der schon beim GS in Lermoos den Snowboard-Pros um die Ohren gefahren ist und Platz 4 ergatterte: "Das tollste ist, daß ich mit dem ‚Frejn' heute auf dem Siegerpodest stehe. Meine Motivation für die kommenden ASA Rennen, die in meiner Heimat Kärnten stattfinden, ist enorm hoch."

Auch Mario Del Marco von max.mobil war begeistert über den max. Speed is the Need: "Unser Engagement ist ausgerichtet auf verschiedene Events, nicht auf einzelne Sportler, um die Entwicklung dieser Sportart voranzutreiben. Snowboarden hat Imagemerkmale wie modern, jung, dynamisch, schnell, leistungsstark und aufregend, und das sind auch jene Imagemerkmale, die max.mobil. mit seinem Produkt klax.max. wiederspiegelt. Die Präsenz von klax.max. bei den größten und wichtigsten Snowboard Veranstaltungen in Österreich wurde und wird mit großem Erfolg umgesetzt. Mit all diesen Veranstaltungen - wie auch mit dem max. Speed is the Need - ist genau das eingetroffen, was in der Studie als Wunsch verankert war."

max. Speed is the Need - die Idee des Revivals einer fast ausgestorbenen Disziplin - schlug bei allen Racern speedig ein. Einstimmiger Tenor: Super-G ist super und muß öfter durchgeführt werden!


Ergebnisse, Super-G, Austria Cup:
Damen
1. Heidi Neururer AUT
2. Anja Wackerle AUT
3. Bianca Elzenbaumer ITA
4. Tanja Sendlhofer AUT

Herren
1. Martin Freinademetz AUT
2. Bernhard Profanter AUT
3. Mathias Strigl AUT
4. Stefan Knabl AUT

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