Franzosen dominieren die zweite Etappe der Freeride World Tour in Chamonix
Die Männer Ski und Snowboard Competiton fand am Nordost Hang des Aiguille Pourrie im Flégère Skigebiet in Chamonix-Mont-Blanc statt. Mit einem sehr hohen Level an Performance konnten die Franzosen Julien Lopez und Xavier de Le Rue ihren Sieg einfahren. Der mehrfache X-Games Gewinner (Ski) Candide Thovex , ebenfalls aus Frankreich (erster und zweiter Platz) und der Österreichische Snowboarder Mitch Tölderer (erster und fünfter Platz) stehen am Top des Rankings.
Durch den sehr frühen Start heute um 9 Uhr hatten die Athleten genügend Zeit, sich von dem 2500 Meter hohen Start einen Eindruck zu machen und ihre Ideal Line zu finden. Sie waren konfrontiert mit einer 500 Metern langen Steilwandklippe, schneebedeckten Bergrücken, großen weiten Feldern und steilen Shutes mit einem Winkel von 40 Grad. Die erfahrenen Rider zeigten andere Shows, als bei der FWT Competition am vergangenen Sonntag: mehr Luftsprünge, stylische Tricks und sehr schnell gefahrene Lines unter optimalen Schneebedingungen.
Die Freeride World Tour Wettkämpfe erlauben es den Athleten, ihren eigenen Stil in den unterschiedlichsten Gebieten zu entwickeln und zu fahren. Das Face, welches heute von Nicolas Hale-Woods, Organisator und Gründer der Freeride World Tour, ausgesucht wurde, entspricht genau diesen Kriterien.
“ Wir suchen soviel unterschiedliche Faces für unsere Wettbewerbe aus wie möglich. So kann jeder Rider seinen eigenen Stil ausprobieren und den besten Weg finden. Einige der Athleten kommen aus dem Alpin Sport und andere aus dem Freestyle. Unser Bewertungssystem ist so gestaltet, das wir jeden Stil berücksichtigen. Nach der schwierigen Competition am Sonntag unter stark variierenden Schneebedingungen, konnten wir heute einen anderen Freeride Face bieten, mit vielen beeindruckenden Manövern und einer sehr engen Line. Dies zeigt die Möglichkeiten und die Lebendigkeit dieser Sportart.“
Kommentar von Martin Winkler AUT, Head Judge - Podium Runs Ski Männer
1. Julien Lopez FRA: “Lopez erfüllte alle Aspekte, die wir uns beim Freeride wünschen: sehr flüssig in der Fall Line, übersprang alle Klippen mit einem sehr hohen Level und stand die Sprünge hervorragend. Er vollführte einen großen Back Flip und vollendete perfekt. Im unteren Part zeigte er einen unterschiedlichen und kreativen Stil und beendete den Big Double perfekt.“
2. Candide Thovex FRA: “Einmal mehr zeigte Candide Thovex uns seine sehr spielerische Line. Er nahm eine mehr klare Line und nicht die höchsten Sprünge, dennoch war sein Part super flüssig, überstand all seine Jumps mit viel Geschwindigkeit. Diese trugen ihn weiter nach unten als die anderen mit demselben Jump. Am Ende des Runs vollführte er einen perfekten 360 über 20 m Distanz. Das war sehr spektakulär.“
3. Seb Michaud FRA & Henrik Windstedt SWE: “Seb Michaud nahm jede Gelegenheit wahr, um über Klippen zu springen, zeigte einen starken BackFlip in der Mitte des Run und beendete mit einem weiteren sehr guten Back Flip.“ “Henrik Windstedt zeigte heute eine der schnellsten Lines mit verschiedenen Cliff Jumps und einem sehr guten stilistischen Drop, beendet mit einem sauberen 360 und Back Flip.“
Kommentar von Judge Lolo Besse FRA - Podium Runs Snowboard Männer
1. Xavier de Le Rue FRA: “Eine hervorragende Wahl der Line. Sehr schnell, engagiert und solide. Eine wahre ‘Xavier de Le Rue line’! Er war der schnellste Snowboarder. Mit einem sehr soliden Run in den technischen Parts, einem gewaltigen Double Cliff Jump.“
2. Max Zipser AUT “Max Zipser suchte nach dem besten Schnee. Dieser erlaubte ihm schnell zu riden und er konnte großartige Sprünge integrieren.“
3. Gennady Khyrachkov RUS “Gennady war die Überraschung des Tages, indem er einen Podiumsplatz bei der Freeride World Tour einfuhr. Er suchte sich eine sehr engagierte Line in dem mehr steilen und technischen Part des Nordhanges und fuhr sehr sauber.“
“Unglücklicherweise verunglückte Douds Charlet FRA (4th) beim Ausführen des Big Back Flip am Ende seines Rennens. Er könnte wahrscheinlich auf dem Podium stehen, denn er wählte eine sehr kreative Line mit meheren sehr guten stilistischen Jumps, besonders einem starken 360 - dem größten Snowboard Jump des heutigen Tages.“
Das sagen die Rider des Nissan Adventure by Swatch in Chamonix
Julien Lopez FRA – Gewinner Ski
“ Es ist ein großer Unterschied, als erster oder letzter zu starten - wie heute. Ich habe viel mehr Druck verspürt- nachdem alle meine Freunde schon gefahren waren. Aber ich habe mich mental sehr gut gefühlt und konnte meinen Run mit einem Back Flip und einem stabilen Double Cliff am Ende gestalten.“
Candide Thovex FRA – 2nd Ski – Führend im FWT Ranking
“Ich habe meine Line verändert, als ich mit Seb Michaud heraufgestiegen bin und außer meinem 360 am Ende brauchte ich keine großen Tricks anwenden. Ich bin hier um zu Lernen und gerade jetzt läuft es sehr gut für mich.“
Henrik Windstedt SWE – 3rd Ski
“Ich habe über Tricks nachgedacht, die ich während der Competiton anwenden wollte und letztendlich ist alles gut gelaufen. Ich wollte meine Möglichkeiten erweitern, seitdem ich den ersten Contest am Sonntag gefahren bin. Die Schneebedingungen waren heute perfekt.“
Xavier de Le Rue FRA – Gewinner Snowboard
“Der Face war eine gute Entscheidung der Organisation. Es gab genügend Möglichkeiten für alle Rider Typen. Man konnte eine steile aber kurze Alaska Line fahren, oder eine Line mit mehr Freestyle Elementen,
und hatte viele Möglichkeiten Tricks anzuwenden. Ich entschied mich für eine engagierte Line mit dem Ziel zu gewinnen und ich bin sehr glücklich mit meinem Run. Gerade vor den Olympischen Spielen, an denen ich an dem Boarder Cross Wettbewerb teilnehme, gibt mir dieser Contest Selbstvertrauen auch wenn es nicht dieselbe Diziplin ist.“
Max Zipser AUT – 2nd Snowboard
“Ich bin sehr zufrieden mit meiner Line. Ich fuhr sehr flüssig und genoss das Riden ohne meinen Fokus auf das Ranking zu verlieren. Ich bin nicht die Person die über die Line lange diskutiert. Ich konzentriere mich auf meine Wahl. Dies hat sich bewährt und ich hoffe, so geht es weiter.“
Gennady Khryachov RUS - 3rd Snowboard
"Wenn ich fahre, im Wettbewerb oder einfach nur mit Freunden, geht es mir in erster Linie darum den Run zu genießen. Wenn man sich unter Druck setzt um aufs Podium zu kommen, ist das ein sicherer Weg um zu versagen. Meine Philosophie ist es, immer mit Gefühl zu fahren.”
Das "wow" des Tages:
Seb Hannemann sprang den größten Back Flip - über 20 Meter - landete aber etwas falsch und fiel leider. Das bedeutet, dass er sich nicht unter den ersten 10 der Gesamtwertung platzieren konnte und keine Wild Card für den nächsten Wettbewerb in Squaw.erhalten wird.
Seb Hannemann:
"Der erste Teil meines Runs war sehr sicher und sauber und ich war sehr zuversichtlich vor dem Start und fühlte mich flüssig. Dann habe ich leider den richtigen Absprung vom großen Back Flip verpasst. Das ist wirklich schade, denn ich fühlte mich sehr gut während des Wettkampfes. Auf dieser Ebene müssen wir an unsere Grenzen gehen, um im Ranking weiter nach oben zu kommen und ich möchte zeigen, dass ich ein guter Skifahrer bin. Als Rookie habe ich im ersten Wettbewerb am Sonntag versucht einen sauberen Run abzuliefern. Heute wollte ich größere Sprünge und härtere Lines fahren. Man kann nicht nur abgeklärt fahren wenn man sich weiterentwickeln möchte. Auf jeden Fall bin ich glücklich auch wenn ich aus dem Ranking gefallen bin.“
Weibliche Fahrer
Als Ersatz für die Nissan Russian Adventure von Swatch werden die weibliche FWT Fahrer am Samstag den 13. Februar in Österreich auf dem Scott Fieberbrunn Big Mountain, dem Freeride World Qualifier Event an den Start gehen, der als FWT-Event für die Frauen bewertet wird.
http://www.bigmountain-fieberbrunn.at
Nächster Stop: Nissan Tram Face - Squaw Valley USA
Die dritte Etappe der FWT für männliche und weibliche Fahrer wird in Squaw Valley / USA auf dem berüchtigten Tram Face, am 27. Februar stattfinden. Nach zwei Wettbewerben steigt die Spannung für den Run um den Weltmeister-Titel.