Snowboardnews

Ein grandioses CaD Snowboard Finale am Hintertuxer Gletscher



Am vergangenen Wochenende stand das Finale der Chill and Destroy Tour auf dem Terminplan einiger ambitionierter Snowboarder.
Außerdem wurde das Starterfeld noch mit einigen vielversprechenden Wildcards aufgefüllt. Für beste Finalbedingungen sorgte das Hochdruckgebiet „Peggy“, welches mit wolkenlosem, strahlend blauem Himmel und Sonnenschein bis in die Abendstunden einigen Leuten an diesem Tag eine schöne „Eule“ ins Gesicht brannte. Der perfekt geshapte BETTERPARK HINTERTUX Slopestylepark sorgte bei einigen Ridern anfangs erst für gehörigen Respekt – vor allem vor der massiven Kicker Pro Line. Jedoch waren alle Sorgen unbegründet, denn die Kicker fuhren sich dermaßen smooth, dass bereits beim Beobachten des Warm Ups klar wurde, welches Feuerwerk von technischem Snowboard-Tricks und das auf ganz hohem Niveau, an diesem Tag zu erwarten war. Auf der „Payroll“ des finalen CaD Contests, welcher auch gleichzeitig als „German Open“, also der (internationalen) Deutschen Snowboard Slopestyle Meisterschaft ausgetragen wurde, standen ein Preisgeld und Sachpreise im Wert von mehr als 5.000,- US Dollar. Den größten Batzen davon, nämlich 1.000,- US Dollar hat sich der Österreicher Philipp Frötscher mit seinem fulminanten Sieg abgeholt. Roland Hörtnagl – ebenfalls aus Österreich, gewann eindrucksvoll die Kids-Wertung und freute sich auch über ein großzügiges Taschengeld. Die Zillertalerin Tini Gruber machte den österreichischen Dreifach-Erfolg mit Ihrem Sieg bei den Girls perfekt.

Trotz massiver Sonneneinstrahlung und milden Temperaturen am Gletscher blieb die Schneequalität über den ganzen Tag relativ gut. Der BETTERPARK HINTERTUX wurde für das CaD Tourfinale komplett neu aufgebaut. Die Shaper um Wille Kaufmann hatten am Freitag bis in die Abendstunden zu tun. Am nächsten Morgen wurden die Rider von einem perfekten Contest Setup erwartet. Neben der bekannten 2er Kicker Pro Line im oberen Bereich des Parks, zählte die 2er Kicker Medium Line ebenso in die Wertung, wie auch die Easy Kicker Line. Die qualifizierten Kids und Girls nahmen diese Entscheidung der Organisatoren dankend an. Einzig und alleine Steffi Hamann traute sich als einziges Girl an die Kicker Pro Line heran, doch dazu später mehr. Im Anschluss an die Kicker-Lines haben die Shaper auch noch eine Obstacle/Rail-Line gehängt.. Neben dem Downrail konnte ein neuer 6m Pole-Slide sowie eine 6m Big- Tube nach bester Jibber-Manier bearbeitet werden.



Das Starterfeld des Kids Finales las sich am Samstag wie ein „Who is who“ des europäischen Snowboard Nachwuchses. Neben den Deutschen Grünwald-Brothers Max und Tobi aus Oberammergau, waren auch Nico Offensperger, Tjark Fritsch, Tobias Michel und viele weitere deutsche „Mini-Shreds“ angereist. Der CaD Toursieger der vergangenen Saison Stef Vanderweyer wurde von seinen belgischen Kollegen Jordy Keesmeekers, Mattice Smans und Flor De Laat begleitet. Die Österreicher Lokalmatadoren Roland Hörtnagl und Philipp Kundratitz waren in dieser Kategorie eher in der Minderzahl. Trotzdem, landeten die beiden mit einer eindrucksvollen Demonstration ihres Könnens, beide auf dem „Stockerl“. Lediglich der Deutsche Tobias Michel konnte sich noch als Drittplatzierter zu den Beiden gesellen. Roland Hörtnagl begeisterte im Finale die Judges mit einer astreinen „Cab 540 Indy to BS 540 Indy Combo“ an den Kickern.

Den Tourgesamtsieg und damit auch den CaD „Ring of Glory“ und ein Surfboard von Planet-Sports.com holte sich mit 143 Punkten überlegen der Belgier Stef Vanderweyer, vor Nico Ofensperger mit 84 Punkten und Flor De Laat mit 74 Punkten.

In der Girls-Wertung ließen die Wildcard-Fahrerinnen den über die Tour qualifizierten Mädels keine Chance. Nadine Härtinger verpasste in der Quali nur ganz knapp den Einzug ins Finale. Unter den besten fünf Damen - Tini Gruber (AUT), Steffi Hamann (GER), Sarah Jane Phillips (AUT), Maike Haller (GER) und Martina Zollner (GER), sollte die Entscheidung, wer an diesem wunderschönen Tag als Siegerin nach Hause gehen durfte, fallen. Hier wurde dann ganz schnell klar, dass es eigentlich ein Zweikampf an der Spitze werden sollte. Steffi Hamann aus München stickte einen fulminant hohen und weiten BS 360 Indy sicher über den Ersten und anschließend BS 180 Indy über den zweiten Pro Line Kicker – diesen jedoch mit Revert in der Landung. Tini Gruber fuhr zwar „nur“ die Medium Kicker Line, zeigte jedoch den technisch anspruchsvolleren Run sowohl an den Kickern als auch an den Obstacles. Mit blitzsauberen FS 360 Indy und nahezu perfekten BS 540 Indy – ohne jeden Wackler in der Landung, holte sie sich knapp den Tagessieg vor Steffi Hamann. Dritte wurde Sarah Jane Phillipps aus St. Johann. Die Tourwertung ging auch hier überlegen nach Belgien – Loranne Smans gewann den CaD „Ring of Glory“ mit insgesamt 109 Punkten und erhielt ein Wellenreitbrett, gesponsert von Planet-Sports.com. Zweite wurde die Deutsche Pia Gärtner aus Grefrath mit 68 und Dritte ihre Landsmännin Britta Mainberger aus Würzburg mit 56 Punkten.

Die Qualifikation der Männer ab 16 Jahren war schon ein sehenswertes Spektakel. Jedoch hieß es hier auch für die Fahrer clever und sicher zu fahren, da die Scores beider Runs zusammengezählt werden sollten. Diese Maßnahme sollte zum einen gewährleisten, dass sich die Rider nicht schon in der Qualifikation „zerschossen“ und dabei verletzten, zum anderen aber auch die Fahrer welche ihre Tricks am sichersten in den Schnee stellten, ins Finale hieven. Mit Fabian Armellini (AUT) wurde speziell für das CaD Finale ein Judge aus dem Zillertal eingesetzt, der in gewohnter Manier das Judgeteam bereicherte und einen Top Job ablieferte. Und bereits in der Quali bekamen die Judges einen kleinen Vorgeschmack, was sie im Finale noch zu erwarten hatten.

Der deutsche „Wahl-Zillertaler“ Vincent Gennant qualifizierte sich mit BS 540 Indy to Cab 900 Melon ebenso beeindruckend für das Finale (2. Platz Quali) wie auch sein österreichischer „Wahlheimat-Kollege“ Philipp Frötscher (1. Platz Quali), der via FS 900 Indy Nosebone to SW BS 540 Double Grab (2. Run: SW BS 540 Mute to Tailgrab und FS 540 Wronghanded Nosegrab) mit Scores jenseits der 50 (von 60 möglichen Punkten an den Kickern) ins Finale einzog. Weiter qualifizierten sich in folgender Reihenfolge der Quali für das Finale: der Schweizer Roger Schuler, der Deutsche Partick Cinca, Urs Hediger aus Arosa/CH, der Pole Piotr Janosz, Patrick Habegger (SUI), Richard Hookes und Chris Knightley aus Großbritannien, sowie die Schweizer Patrick Müller und Deniz Cinek. Das Finale, bei dem jeweils der Bessere von zwei Runs gewertet wurde, gewann Philipp Frötscher ebenso beeindruckend, wie er bereits die Qualifikation für sich entschieden hatte. Sein Run mit FS 1080 Indy Nosebone und BS 540 Indy sorgte für einhelliges Jubelgeschrei bei den anwesenden Zuschauern. Mit den gewonnenen 1.000,- US Dollars ist die WG-Miete in Mayrhofen für den sympatischen Jugen aus Nauders für die nächsten Monate gerettet und er wird dem Zillertal vorerst erhalten bleiben.

Platz zwei sicherte sich Patrick Müller, der erst auf Bitten seiner Kollegen Roger Schuler und Patrick Habegger eine Wildcard für das CaD Finale erhalten hatte. Sein bester Run im Finale beinhaltete Cab 900 Indy und BS 720 Indy. Dritter wurde sein Schweizer Kollege und „Wingman“ Patrick Habegger (SW BS 360 Indy und SW BS 720 Nosegrab). Patrick holte sich mit den Punkten für diesen dritten Platz gleichzeitig auch den Sieg in der CaD Gesamtwertung. Auch er bekam den CaD „Ring of Glory“ an den Finger gesteckt und er wird sich demnächst auf seinem Brandneuen 6’8“er „Fish“ in die Wellen stürzen können. Zweiter der Tourwertung wurde Roman Hausamman (SUI), der sich leider vor drei Wochen so schwer am Rücken verletzte dass er seine Führung in der Gesamtwertung bei den letzten beiden Tourstopps nicht weiter ausbauen konnte. Wir wünschen Roman auf diesen Weg gute Besserung und hoffen auf ein grandioses Comeback in der nächsten Saison. Dritter der CaD Tourwertung wurde Alexander Proyer aus Deutschland.

Der Rahmen des SWATCH TTR Worldtour 3Star CaD Events auf dem Hintertuxer Gletscher war wirklich eines Tourfinales würdig. Das Wetter, der Park der Support von den Zillertaler Gletscherbahnen (Ein besonderer Dank gilt hier Sarah Moser!), das Riding-Level und nicht zuletzt die Rider selbst haben das CaD Finale zu einem grandiosen Erlebnis für alle und zu einem wirklich gelungenen Abschluss einer tollen, erlebnisreichen und aufregenden Tour gemacht. „Eine rundum gelungene und äußerst erfolgreiche Nachwuchs Slopestyle Tour, mit insgesamt 11 Snowboard und 8 Freeski Tourstopps und über 900 Teilnehmern ist am Samstag zu Ende gegangen“, so das Fazit des Tourmanagers Frank „Facy“ Knuerr. Wir (das CaD Team) freuen uns bereits jetzt schon wieder auf eine tolle Chill and Destroy Tour 2012 und darauf, viele von den Ridern im nächsten Winter wieder bei uns auf der CaD Tour dabei zu haben...! Jetzt wünschen wir allen Ridern erst einmal eine tolle Sommerzeit...!“

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