Coole Lawinenausbildung bei SAAC - avalanche awareness camps
Eigentlich wollten die beiden nur ein Lawinencamp auf der Seegrube veranstalten. Da der Andrang auf das Camp aber so groß war, folgte sofort ein Zweites, dann noch ein Camp in der Axamer Lizum und zwei Camps in Sölden, bei denen auch internationale Pro-Rider von Burton/RED ausgebildet wurden. Burton/RED ist es auch zu verdanken, dass die SAAC durch deren großzügige finanzielle Unterstützung überhaupt erst zustande kamen.
Das Ziel von SAAC war es von Anfang an, den Teilnehmern ein Basiswissen über Lawinen und Gefahren außerhalb des gesicherten Skiraumes zu vermitteln und besonders auf die Gefahren im Einzugsgebiet der Wintersportgebiete, wo sich viele irrtümlich auf Grund der Nähe zur Zivilisation sicher fühlen, aufmerksam zu machen.
Durch Flow Daniaux’s Kontakte und die finanzielle und ideelle Unterstützung der Snowboardszene und –industrie waren die Camps anfänglich zwar stark auf SnowboarderInnen ausgerichtet, SkifahrerInnen waren aber immer schon herzlich willkommen. In den letzten drei Saisonen hat SAAC jedoch verstärkt versucht, SkifahrerInnen zum Mitmachen zu animieren. Flow als Freerider und Klaus als Bergführer haben die Verbindung zwischen den Szene-Freaks und den Tourengehern mit deren antiquiertem Image der Vollbartbergsteiger hergestellt.
1999 schaffte Bezi Freinademetz mit der Gründung des Vereines „Snowboarder für Sicherheit Tirol“ einen organisatorischen Background für die Initiative. Mit den SAAC sollte auch der unbegründet schlechte Rufe der jungen SnowboarderInnen aufgebessert werden. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Freeride-Community wurde SAAC zu einer Szene-Einrichtung und Lawinenausbildung durch SAAC „cool“.
Ein Erfolgsfaktor von SAAC ist, dass die zweitägigen BASIC Camps gratis angeboten werden. Den Anstoß dazu lieferte Andreas „Junior“ Rauter von RED. Er und weitere Sponsoren wissen, dass gerade bei Jugendlichen die Kostenfrage ein Hindernis darstellen kann. Auch die Sportabteilung des Landes Tirol steht mit finanziellen Mitteln hinter SAAC.
Aus den Anfangsideen stammen mehrere Grundsätze, die SAAC bis heute verfolgt.
Unter anderem die, den Freeridern in der Öffentlichkeit ein neues Image zu kreieren, Bildung gratis anzubieten, die Bevölkerung gegenüber Lawinen aufmerksamer zu machen und das Thema Lawinengefahr nicht nur an den Symptomen zu bekämpfen versuchen, sondern an den Wurzeln ein Bewusststein zu schaffen. Durch die Medien versucht SAAC eine möglichst breite Masse auf dieses wichtige Thema zu lenken und aufzuzeigen, wie viel Spaß die SAAC machen.
Weil SAAC weiß, dass eine große Nachfrage nach solchen Initiativen herrscht und Aufklärungsarbeit dringend notwendig ist, versucht die Initiative ständig das Angebot zu erweitern. So finden kostenlose SAAC BASIC Camps bereits in vielen österreichischen Bundesländern statt. Zusätzlich wurden im Winter 2003/2004 die SAACnd STEP Aufbaucamps geschaffen.
Die SAACnd STEP Aufbaucamps bieten die Möglichkeit, mit staatlich geprüften Berg- und Skiführern 3 oder 5 Tage im Gelände unterwegs sein zu können und sein Wissen zu erweitern. Die Teilnehmer an den SAACnd STEP Aufbaucamps sollen lernen, ihre eigenen Beobachtungen im Gelände zur Beurteilung von Gefahren heranzuziehen und sich nicht blind auf jegliche Infos zu verlassen. Ein SAAC soll auch ein Gruppenerlebnis sein, daher werden die SAACnd STEP Camps in einem günstigen Package inkl. Übernachtung, Frühstück und Liftticket angeboten.
SAAC – bereits als eine der führenden Institutionen auf diesem Sektor anerkannt - bemüht sich außerdem auch um internationale Kontakte in der Lawinenausbildung, zum Beispiel mit Italien, Deutschland und Nordamerika. SnowboarderInnen und SkifahrerInnen sollen sich weltweit in Zukunft überlegter und sicherer in den Bergen bewegen und die Verantwortung für ihr Leben selber in die Hand nehmen. Wichtig ist es, Entscheidungen anderer aber auch seine Eigenen kritisch zu hinterfragen und nicht jedem blind zu vertrauen. Eigene Entscheidungen im alpinen Gelände treffen, bedeutet auch einmal verzichten können, denn Verzicht ist immer noch die sicherste Lawinenprävention. Nur wer sich über eine Mutprobe stellt, und seine eigenen Entscheidungen trifft, auch wenn sie nicht mit jenen eines anderen übereinstimmen, beweist Stärke.
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