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Chill and Destroy Tourstopp Warth - Zwei Belgier und ein Kölner bleiben unangefochten vorn

Warth CAD

Man mag es ja kaum glauben, aber Warth-Schröcken ist für einen Chill and Destroy Tourstopp (CaD) immer wieder ein gutes Pflaster! Wie für „Warth-Schröcken vs. CaD Tour“ üblich, wurden am vergangenen Samstag Morgen alle Rider und Zuschauer von der Sonne verwöhnt.

Zwar zogen schon die ersten Vorboten des angekündigten Wetterumschwungs, in Form von Wolken, am Himmel auf, doch der Kraft der Sonne hatten sie wenig entgegenzusetzen. Der SALOBER PARK in Schröcken wurde mit viel Schweiß und Arbeit von Parkshaper Tim Gärtner und seinem Helferteam perfekt hingestellt. Alle Obstacles waren optimal präpariert und machten es den Teilnehmern leicht, ihr Können zum Besten zu geben.

In der Qualifikation durfte jeder Starter zwei Runs durch die Railline machen und zwei mal über die wunderschön präparierten Kicker springen. Die besseren von den jeweils zwei Runs wurden zu einem Gesamtscore addiert. Und bereits hier gab der Schweizer Roman Hausammann mit einem sehr schön gestickten SW BS 540 Indy und sicheren Tricks an den Obstacles (u.a. 50/50 am Downrail) die Schlagzahl vor. Knapp dahinter überraschte Alexander Proyer aus Cham im Bayerischen Wald mit einer überaus soliden Rail-Performance (z.B. FS Noseslide 180-off am Downrail) und sicher gelandetem BS 540 Indy.
Ebenfalls sehr sehenswert der FS inverted 720 von Freddy Heikamp (GER) am Kicker oder Florian Müllers Backside Lipslide am Downrail.

Bei den Kids unter 16 Jahren ging es ebenfalls ziemlich turbulent zu. Der 15-jährige Dominik Metzler (AUT) lieferte sich bereits in der Qualifikation ein hartes Battle mit dem Chemnitzer Julian Bachmann, Stef Vondeweyer aus Belgien und mit seinem Kollegen aus Bizgau, Gabriel Polkowich. Dominik Metzler entschied diesen Vierkampf in der Quali mit BS 720 Mellon und z.B. 50/50 Frontflip-Off an der Straightbox, eindrucksvoll für sich.

Die Damenkonkurrenz erwies sich als hoch spannend! Die deutsche Vorjahres-Gesamt-Toursiegerin Nadine Härtinger hatte ihre Aufwartung ebenso gemacht, wie die aktuell Führende in der CaD-Gesamtwertung, Elke Cogghe aus Belgien. Außerdem waren mit Nadine Unger, Pia Gärtner und Melanie Gleissner gleich drei weitere erfahrene deutsche Snowboarderinnnen am Start. Nadine Unger setzte gleich mit dem ersten Railrun ein Statement (Downrail: 50/50, Double-Kinked: 50/50 to Noseslide, A-Frame-Box: Boardslide-to FS Boardslide, Rainbow-Box: 50/50 to Noseslide) und machte auch am Kicker den besten Eindruck. Platz eins in der Quali für sie. Nadine Härtinger bestätigte mit Platz zwei, dass sie momentan gut drauf ist und auch Elke Cogghe zeigte mit wunderschönen Backside Noseslides, das mit ihr nach dem dritten Rang in der Qualifikation noch zu rechnen war.

Zwischenzeitlich machte das Wetter keinerlei Anstalten und die Sonne schickte nach wie vor immer wieder warme Grußbotschaften in den Funpark. In der Pause nach der Qualifikation gab es wie üblich leckere Bratwürste für alle. Für den Durst gab es heißen Tee und dazu noch die nötige Energie in Form von Red Bull Energydrinks.

Im Finale der Girls hatte jede Fahrerin einen Rail- und einen Kickerrun zu absolvieren. Die Scores aus diesen Runs wurden addiert und ergaben so ein Gesamtergebnis. Den höchsten Score erzielte Nadine Unger und holte sich somit den Sieg bei den Frauen. In ihrem Obstacle-Run zeigte sie 180-on-180-of am Picknick-Table, Noseslide to FS Tailslide an der Straightbox und BS Noseslide to FS Boardslide an der A-Frame-Box. Am Kicker stickte sie einen schönen BS 180 in die Landung, so dass Ihr der Sieg sicher war. Obwohl Nadine Härtinger ihre ganze Contest-Routine, vor allen an den Rails abspulte (Picknick: 270-on-270-off, Straight-Box: BS Noseslide, Double-Kinked: BS Noseslide, A-Frame: BS Nose to FS Boardslide und FS Noseslide am Rainbow), „versemmelte“ sie den Sieg mit einem „gebailten“ Straight-Air Nosegrab und schaffte es „nur“ auf den zweiten Platz. Elke Cogghe zeigte ähnlich harte Combos an den Obstacles und „bailte“ ihren FS 360 ebenfalls. Deswegen nur Platz drei für sie. Jedoch holt sich Elke Cogghe mit diesem dritten Platz vorzeitig den Gesamtsieg der Chill and Destroy Tour 2010, so dass ihr Auftritt beim großen CaD Finale in Arosa ein einziges Schaulaufen für sie sein wird.

Im Kids- und im Men-Finale hatten die Rider jeweils zwei Kicker-Runs, von denen der bessere zählen sollte. Bei den Jungs unter 16 Jahren holte Dominik Metzler dann das ganz große Kino aus der Schublade und zementierte sich mit einem unfassbaren BS 720 Melon auf den Ersten Platz. Julian Bachmann konnte mit seinem BS 360 Indy nur noch Schadensbegrenzung betreiben und mit dem zweiten Platz in Warth-Schröcken, auch in der Gesamtwertung der CaD-Tour, einen ordentlichen Schritt nach vorne machen. Dritter wurde der Österreicher Gabriel Polkowich dessen BS 360 von der Schwierigkeit her einen höheren Score bekommen hatte, als der Massive Straight Air Method Grab vom kleinen Belgier Stef Vandeweyer. Dieser landete somit auf den vierten Platz, sammelt aber ebenfalls noch einmal wichtige Punkte für die Gesamtwertung, die ihm nun wohl keiner mehr streitig machen wird.

Roman Hausammann aus der Schweiz ließ mit einem SW BS 540 Indy im Finale nichts mehr anbrennen und gewinnt den CaD-Contest in Warth-Schröcken. Zweiter, mit einem sauber gestickten und gegrabbten FS 720, wurde der sympathische Kölner Paul Jung. Er führt somit weiterhin das Gesamtklassement der CaD-Tour an und wird beim Finale in Arosa um den begehrten CaD-Siegelring und das Kima-Bali-Surfcamp fahren. Alexander Proyer (GER) aus Cham landete in Warth-Schröcken, mit dem im Finale perfekt gestandenen BS 540 Indy, ebenfalls auf dem Podium. Platz vier geht an Freddy Heikamp (GER) aus Teisersdorf mit einem FS 7er. Fünfter wurde Franz Schmuck aus Österreich mit einem eindrucksvollen, hohen und weiten, gestreckten Backflip. Florian Müller aus Regensburg landete schließlich auf dem sechsten und Michiel Pintens aus Belgien auf dem siebten Platz.

Und wieder einmal nahm am Samstag Nachmittag ein erlebnisreicher Chill and Destroy Tourstopp ein glückliches Ende. Die wunderschöne alpine Kulisse in Warth-Schröcken, der feine, perfekt geshapete Funpark und die gute Stimmung sorgten für viele „Grinser“ und die Kraft der Sonne zauberte wieder „Waschbären“ in die Gesichter aller Anwesenden. Auf der anschließenden „inoffiziellen“ After-Contest-Party von Radio FFH, an der Talstation der Jägeralpe, wurde schließlich standesgemäß gefeiert und auf diesen gelungenen Contesttag angestoßen...

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