Ist ja witzig, ich hatte meine Nitro Select TLS auch 100 Pistentage aber nur weil ich Angst hatte wegen Fußkrämpfen wenn ich mir neue kaufe. Die waren am Ende total ausgenudelt, weich und mein Schuh rutschte drin herum. 2 neue Schnürseile waren auch schon drin.
Hab mir dann Nike geholt, Kraftübertragung war dann wieder extrem genial. Also die haben sich voll gelohnt weil ich konnte wieder alles spüren was das Board macht. Jeden einzelnen Schneekristall unter dem Belag konnte ich damit fühlen und seinen Namen erraten.
Nach ca. 50 Tagen waren die Nike aber wieder ziemlich weich trotz Bastelei mit Schaumstoff und Panzertape.
Fahre aktuell Adidas Energy Boost und Burton Ion welche nach je 20 Tagen noch 1A sind.
Das mit den Schrauben geht physikalisch nicht besser und das hängt daran dass sie viel zu kurz sind und der Kunststoff ständig leicht sein Volumen und Form ändert. Ich dürfte so eine Verbindung als Kraftübertragung nicht freigeben, zu gefährlich auch wenn es 4 Schrauben sind. Wenn die Bindungen reine Verzierung sind und nur um das Eigengewicht der Bindung zu halten sind die 4 Schrauben ausreichend.
Ständiges Schraubenkontrollieren und Nachziehen ist leider notwendig.
Es ist immer die Kombination Boot, Bindung und Board im Zusammenspiel.
Ich mag lieber härtere direkte Bindungen und Boots hauptsächlich für Tiefschnee und Piste wegen besserer Response/Kraftübertragung, aber zum Tricksen nicht zu hart.
Burton Cartel und Genesis X verwende ich meistens, alles geht ganz gut damit. Flux DS sind für's Carven sehr geil weil superdirekt aber zum Tricksen schon eigentlich etwas krass eher was für richtig gute Fahrer.
Wenn die Schuhe hart genug sind reicht auch eine weichere Bindung aber es geht halt was von der guten Kraftübertragung verloren.
Alles weich ist mir zu schwammig, da spür ich nicht mehr viel. Ist wie mit Boxhandschuhen und Windeln Autofahren.
Ich mag aber auch nicht in einem Schalensitz mit 5-Punkt-Gurt ohne Servolenkung Autofahren, also besser was dazwischen.
Testfahren ist viel Gefühlssache, auch viel wie das Board mit den Schneebedingungen zurecht kommt (Eis/Sulz/Buckelpiste) und Tagesform des Fahrers (Restalkohol...). Wenn sie die Kanten falsch geschliffen/detuned haben macht auch was aus oder wenn die Bindungseinstellung nicht richtig passt (insbesondere Forward Lean und Abstand). Ein geiler Powdertag auf einem schlechten Board wird dir viel positiver in Erinnerung bleiben als ein eigentlich richtig gutes Board an einem eher schlechten Tag z.B. Nebel/Eis/Sturm...
Meistens hab ich ein Board von mir dabei als Referenz, weil ich es gut kenne und mit dem fahre ich die gleichen Sachen wie die Testboards wenn möglich.
Erst mal paar Meter rutschen, bremsen, Kantenwechsel, dann waltzern/Noseroll, Ollie, 180ie, carven flache Piste, Carven steile Piste, Buckelpiste, Tiefschnee, Drop, Sidehit. Dabei mache ich bestimmt nicht nur einen Fehler und seh gleich ob es verzeihend ist, sich weiterdreht, verwischt, verkantet, wie der Pop ist, wie gut die Dämpfung, Kantengriff, ob ich easy in der Luft Kantenwechseln kann oder es viel Kraft kostet das Ding von einer in die andere Kurve zu werfen.
Jede Entscheidung danach ist eher eine Gefühlssache. Ich bin meine aktuellen Lieblingsboards vor ca. 8 Jahren schonmal gefahren, da sind sie mir aber nicht so speziell aufgefallen, dass sie mir eigentlich besser gefallen als die anderen. Erst als ich vor 2 Jahren eines gebraucht bekommen habe ist es mir extrem aufgefallen. Ich tausche auch oft Boards mit Mitfahrern und das finde ich auch interessant. Ist dann blöd wenn die einem das Board nicht mehr zurückgeben wollen.