Reine Rocker Boards haben keine Vorspannung, d.h. sie verlaufen von der Mitte des Boards aus gesehen immer nach oben. Das sieht dann aus wie eine Banane. Ein direktionales Brett bedeutet, dass der Radius der Kante nicht absolut symmetrisch ist, sondern dafür ausgelegt, dass man vorwiegen in eine Richtung fährt. Ein direktionales Brett hat dann in der Regel auch einen set back, d.h. die Inserts für die Bindung sind nicht mittig auf dem Brett montiert sondern leicht nach hinten versetzt. Ein direktionales Brett hat also effektiv eine längere Nose und ein kürzeres Tail. Wenn Nose und Tail gleich lang sind und die Inserts total mittig auf dem Brett monitert sind und der Sidecut symmetrisch ist, spricht man von einem true twin.
So jetzt zu der Frage. Ein reines Powder Brett kann gerne ein extremer Rocker sein, der von der Mitte aus sehr schnell hoch geht. Das gibt dir tollen Auftrieb im tiefen Schnee (und macht es dir demnach leichter Tiefschnee zu fahren, weil du nicht so stark das Gewicht auf das hintere Bein verlagern musst). Leider sind diese reinen Rocker auf der Piste sehr unpräzisse, tendieren dazu zu driften, nehmen einem ein bisschen den Spaß am Carven auf der Piste. Deshalb hat man diese Hybridrocker eingeführt, bei denen Teile des Boards gerockert sind (vor allem die Nose und das Tail) und dazwischen entweder Vorspannung - Rocker - Vorspannung oder Rocker - Vorspannung - Rocker liegen.Die haben dann im Tiefschnee die Vorzüge eines leichten Rockers und auf der Piste durch die Vorspannung trotzdem noch genügend Stabilität und Kantenhalt, um ein bisschen Geschwindigkeit aufzunehmen beim Carven. So und das letzte was es noch gibt, sind diese gewellten Kanten von Libtech und Gnu und Rossignol und wie sie alle heißen. Die sollen die Kontaktpunkte, die man belastet in den verschieden Phasen der Kurvenführung nochmal unterstützen. Und das scheint auch ganz gut zu funktionieren. Es schwören zumindest einige drauf. So weit mein Know-How.