Snowboards mit Reverse Camber sind ideale Zweitboards und punkten bei Jibs, Pistenjibs, kleineren Kickern und auch bedingt im Powder. Die Gefahr zu verkanten ist deutlich geringer und Nose-/Tailpresses gelingen wie von selbst. Bei größeren Kickern besteht aber die Gefahr bei Rücklage, dass man einfach wegflutscht, während eine positive Vorspannung die Landung durch die Rückfederung noch gerettet hätte. Beim Abspung ist natürlich auch nicht der Pop einer ordentlichen Vorspannung gegeben, hatte ich persönlich mir aber viel schlimmer vorgestellt. Auf der Piste, also beim normalen Fahren, ist Reverse Camber eher nachteilig. Man sollte auf jeden Fall kein Problem mit schnellen, kurzen Schwüngen haben. Die sind nämlich erforderlich, da bei aggressiven, langen Turns die Vorspannung fehlt, um das Board wieder aus dem Turn heraus zu pressen. Im Pow sorgt die Aufbiegung an Nose natürlich für zusätzlichen Auftrieb, am Tail ist sie nicht besonders vorteilhaft. Deshalb hat Capita z.B. Monocamber beim Powderbrett Charlie Slasher entwickelt, d.h. vorne aufgebogen, hinten platt.
Ob Reverse Camber die richtige Wahl ist, muss daher jeder an seinem Fahrstil festmachen. Wer ein Board für alles haben möchte, ist mit einer herkömmlichen Vorspannung deutlich besser bedient.