Beiträge von sEribaZ

    Adidas Tactical ADV:
    Hier noch kurz ein kleiner Bericht zu den Boots, da diese immer wieder wegen Schmerzen auf der Fussoberseite für Diskussionsstoff sorgen:
    Ich habe sie nun ebenfalls seit 9 Tagen im Einsatz mit einer kurzen Pause zwischen Tag 1 und 2.
    Beim ersten Einsatz hatte ich starke Schmerzen, die ich bei der Anprobe im Shop nicht festgestellt hatte. Am Mittag des ersten Tages musste ich die Schnürung lockern. Gegen Abend war's kaum mehr auszuhalten in den Schuhen. Am zweiten Tag (1. Urlaubstag) bis zum fünften Tag, liess ich den Innenschuh sehr locker, und hab die Schnürung des Aussenschuhs auf der Fussoberfläche auch eher locker gelassen, einzig gegen oben hin habe ich fester angezogen. So hielten sich die Schmerzen in Grenzen und mein Fuss hat sich immer mehr an den Schuh gewöhnt. Ab Tag 6 habe ich dann immer fester zugeschnürt, aber lange noch nicht so fest, wie bei meinem alten Boot. Nun muss ich sagen, klappt es ganz gut. Ich habe noch leichte Druckstellen, aber es ist gut auszuhalten. Der Aussenschuh hat sich leicht verformt vom Ankle Strap und es hat jetzt zwei sichtbare Falten. Dieses Einbrechen ist wohl dafür verantwortlich, dass es nicht mehr so schmerzhaft ist.
    Ob ich die Boots noch mal kaufen würde, weiss ich nicht. Die kurze Aussenlänge und der Fersenhalt sind wirklich perfekt. Auch passt mir die Breite vorne ganz gut. Von der Response her ist es kein Vergleich zu meinen alten, viel zu weichen und ausgefahrenen Salomon Boots, da hat sich wirklich einiges getan. Der Komfort ist nicht perfekt. Ich hoffe Adidas arbeitet an dem Problem, denn dann wäre es ein absolut perfekter Schuh.

    Hallo zusammen, letzen September habe ich mich hier im Forum beraten lassen. Schlussendlich, nach langem Hin und Her und dem Besuch vom Snowboardtest-Center in Saas Fee, habe ich mich für meinen ursprünglichen Favoriten, das Never Summer Proto Tye Two 2018 entschieden. Ich habe es in einem Shop für CHF 700.- gefunden, was ziemlich günstig ist, wie ich finde, zumal es in Deutschland glaub ich, auch so um die 700€ kostet. Hier ist mein Erfahrungsbericht dazu. Falls es irgendwelche Unstimmigkeiten gibt oder ihr Tipps für Verbesserungen habt, bin ich selbstverständlich offen für Inputs. Da ich noch nicht so viel Material testen konnte, halten sich die Vergleiche zu anderen Snowboards leider in Grenzen.


    Mein Setup:
    Never Summer Proto Type Two 161X (2018) (26.5 cm Waist Width); Burton Cartel Re:Flex (L) (2018); Adidas Tactical ADV (US 11.5, Aussenlänge: 31.7cm) (2018). Ich fahre Duckstance mit 15/-15 Winkeln mit 58-64cm Stance.


    Vorher fuhr ich für 3 Saisons ein Burton Custom Camber (2015) (26 cm Waist Width) mit einer Ride Rodeo Bindung und alten Salomon Maori Boots (US 12).
    In meiner engeren Auswahl für den Neukauf standen noch das Jones (Ultra) Mountain Twin, oder das Salomon Assassin. Wobei ich das Assassin leider nicht testen konnte, da es nie verfügbar war.


    Meine Masse:
    Körpergrösse: 1.88m, Gewicht: 71 kg (ohne Ausrüstung).


    Mein Fahrstil:
    Ich fahre nun seit etwa 15 Jahren Snowboard (vorher Ski), leider nur für maximal 14 Tage pro Jahr und bin meist auf der Piste unterwegs (weshalb mir eher zu einem Hybridcamber geraten wurde), dies meist sehr zügig. Ich liebe schnelle, weite Carving-Turns, sei dies regular oder switch, und dreh mich dabei konstant hin und her. Deshalb wollte ich nun mal ein Twin Snowboard ausprobieren. Den Park suche ich meist nicht auf. Meine Versuche in den ersten Jahren endeten zu schmerzhaft, seither meide ich Sprünge mit zu viel Luft zwischen mir und dem Boden. Vielleicht gönne ich mir ein ander Jahr mal wieder ein Privatlehrer/ eine Privatlehrerin, der/die mir diese "Angst" wieder nehmen kann, dieses Jahr habe ich schon zu viel Geld für mein Winterhobby ausgegeben. :) Zu guter Letzt, bin ich gerne mal bei gegebenen Bedingungen, im pistennahem Powder unterwegs.


    NS Proto Type Two:
    All Mountian Freestyle Hybridrocker (Ripsaw Rocker Camber Profil: ziemlich aggressive Camber Zonen unter den Füssen bis Tip und Tail, Rocker in der Mitte), asymmetrical Twin und Vario Power Grip Sidecut (5 verschiedene Kanten-Radii für mehr Kontaktpunkte und zusätzlichen Kantenhalt)
    Die Kanten des PT2 sind von Fabrik aus 0° (belagseitig) und 90° (Seitenkanten) geschliffen, hab extra zur Sicherheit bei NS nachgefragt.


    Meine Eindrücke:
    Am ersten Tag (Tagesausflug) mit dem Type Two waren die Bedingungen hart, bis eisig und es lag viel Kunstschnee. (Ich fuhr mit ca. 58 cm Stance.) Von Beginn weg fiel mir auf, dass der Kantenwechsel viel schneller und leichter war, als bei meinem Custom. Insbesondere in die Heelside Turns zog es mich fast wie automatisch hinein, zum Teil hat es mich fast überfordert. Die Reaktionen waren im Verhältnis zum Kraftaufwand viel ausgeprägter, als dass ich es bis anhin gewohnt war. Bei schmalen Wegen bin ich zwei, drei mal fast darüber hinausgeschossen. Auf hartem Schnee empfand ich den Kantenhalt als leicht besser als den vom Custom, ich hatte sofort mehr Vertrauen. Auf Eis ist er vergleichbar, man rutscht öfters mal aus. Gewöhnungsbedürftig, war für mich zunächst einzig das Onefoot-fahren. Mit nur einem Fuss in der Bindung und mehr Gewicht auf dem Rocker, hatte ich anfänglich ein instabiles Gefühl. Wobei ich keine Stabilitätseinbussen feststellen konnte, wenn man beide Füsse in der Bindung hatte und dies, obwohl ich bis anhin nur traditionelle Camber Snowboards gefahren bin.


    An meinem zweiten ersten Tag (8-Tage Urlaub), war der Schnee an der Oberfläche viel weicher, in den vergangenen Wochen gab es deutlich Neuschnee, die Pisten waren fast gänzlich Kunstschnee frei nur gegen Ende des Tages kamen harte Stellen hervor, perfekte Bedingungen für das PT2 also. Den Stance hatte ich auf das Maximum von ca. 64 cm eingestellt. Mir fiel sogleich wieder auf wie spielerisch leicht das Snowboard von Kante zu Kante hüpfte. Meine Begleiterinnen wiesen mich dann darauf hin, dass ich bei kurzen Schwüngen die Kurven auf der Frontside nicht so schön ausfuhr wie auf der Backside. Ich dachte mir, dass dies wohl am asymmetrischen Bauweise liegt, an die meine Fahrweise bis anhin noch nicht gewohnt war. Anschliessend habe ich mich vermehrt auf meine Kurventechnik konzentriert und bin jede Kurve bewusst gefahren. Von da an war es wirklich perfekt. Der Sidecut ist wirklich ein Traum: Auf dem griffigen Schnee bewegte ich das PT2 kraftlos und mit stabilem Oberkörper von Kante zu Kante, es war das reinste Vergnügen. Vom kalten Fahrtwind schmerzten mir die Zähne, da ich meinen Mund wegen Dauergrinsen nicht mehr zu kriegte. Das zunächst instabile Gefühl beim Onefoot-fahren war weg, ich hatte nun vollste Kontrolle und Vertrauen in das PT2.


    Ab Tag 3 bis 9 fuhr ich mit ca. 58 cm Stance, da ich Switch das bessere Gefühl hatte mit ein wenig schmälerem Stand. Optimal hätte ich wohl gerne so ca. 61 cm, leider ist dies nicht möglich. Ich muss mich mal nach anderen Discs für meine Cartel umschauen, leider ist eine weitere Feinjustierung nicht möglich, da ich die Bindung ganz nach vorne schob, um nicht zu viel Fersenüberstand zu haben. Aber vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp für mich?!
    Das positive Gefühl vom Vortag hat sich bestätigt, das PT2 macht richtig Spass beim schnellen Carven. Die ausgeprägten Camberzonen verleihen einem ein sehr stabiles Gefühl, wenn man voll in der Kurve liegt. Bei gemütlicher Fahrweise profitiert man vom Rocker zwischen den Bindungen, und es lässt sich verspielt bewegen. Tip und Tail sind jedoch eher steif, man spürt die Carbon-Verstärkungen gut, der Rocker in der Mitte biegt sich etwas leichter. Von den Carbon-Verstärkungen profitiert man, wenn man mit viel Speed unterwegs ist, es flattert praktisch nicht (bei 64 cm Stance überhaupt nicht, bei 58 cm ein wenig), ich hatte sogar das bessere Gefühl als mit dem Jones Mountain Twin.
    Nebenbei, die Base ist super schnell. Auf Wegen wo Skifahrer sich mit den Stöcken anstiessen und andere Snowboarder die Bindung schon lösten, konnte ich noch ohne Probleme vorbeigleiten. Die Base empfand ich auch als schneller und gleitfähiger als die, vom Burton Custom. Wobei ich nur nach Tag 1 (Factory Wax) und dann noch mal nach weiteren 4 Tagen das Board mit Toko Allround Wachs gewachst habe.


    Es ist ja bekannt, dass NS hochwertige Produkte herstellt. Das kann ich durchaus bestätigen. Die Base hat nach 9 Tagen Dauergebrauch noch keine Kratzer, obwohl sie einmal ein paar Eisblöcke abgekriegt hat und das Topsheet ist wirklich sehr robust. Beim Custom hatte ich nach den ersten Tag schon Kratzer im Topsheet von den ungeduldigen Leuten in der Liftschlange, nicht so das PT2. Natürlich habe ich auch aufgepasst wie ein Verrückter, und mehr nach hinten als vorne geschaut beim Anstehen. Dies hat meistens gut gewirkt, sodass ich nur wenige darauf hinweisen musste, das ich auf die Gehhilfe verzichten kann. Kaputt machen, möchte ich es nämlich schon selber.


    Zusammenfassung und subjektive Einschätzung:
    Carven: Top
    Speed: (für einen all mountain twin) Top: super schnelle Base, Carbon-Verstärkungen lassen die Nose nicht flattern.
    Kantenhalt: Sehr gut. Jedoch, wer nur Eis sieht, ist mit anderen Snowboards wohl besser bedient. Vielleicht könnte man noch mehr herausholen, wenn man die Kantenwinkel schärfer macht. Ich habe alle 3 Tage die Seitenkanten kurz nachgeschliffen, so fand ich den Grip ausreichend, ähnlich zum Mountain Twin, besser als das Custom.
    Switch: Perfekt. Mich hat das Snowboard definitiv in kurzer Zeit zu einem besseren Switch-Rider gemacht. Die Asymmetrie hilft.
    Powder: Konnte ich nicht testen, Bedingungen nicht gegeben.
    Kicker/ Pipe/ Pop: Parkjumps sowie Pipe habe ich nicht getestet, auf der Piste habe ich einige kleinere Sprünge probiert, jedoch bin ich da nicht der Experte, für mich war's gut genug und es kann sicher noch mehr.
    Jibs: Mache ich nicht.
    Flex: Wird als 5 angegeben, kann ich nicht wirklich beurteilen, resp. wird schon stimmen. Weicher in der Mitte, härter in Camber-Zonen. Fühlt sich durch die einfachere Biegung in der Mitte ein wenig weicher an als mein Custom. Torsional ist es auch ein wenig weicher als mein Custom.


    Fazit: Ich finde das Proto Type Two ist für den Allround-Fahrer (mit Tendenz zu Freestyle) eine gute Wahl. Für mich hinkt es dem Custom in keiner Weise hinterher, sondern es ist sogar noch vielseitiger einsetzbar. Ausser man möchte den Stance zurücksetzen, dafür hätte ich nach wie vor mein Custom verwendet. Ausschlaggebend für den Kauf waren für mich die Eigenschaften wie es sich super in beide Richtungen carven lässt, und die Stabilität bei hoher Geschwindigkeit für einen Twin. Die Jump-Fähigkeiten reize ich leider (noch) nicht aus, aber vielleicht investiere ich nächstes Jahr wieder mal in ein paar Stunden Privatunterricht, um dort auch ein bisschen besser zu werden. Nebenbei mag ich irgendwie Camber an Tip und Tail. Die Hybridcamber, die ich testete, empfand ich als zu kurz, was wohl einfach daran lag, dass ich es nicht gewohnt war. Als nächstes kaufe ich mir dann wohl etwas direktionales à la Yes Pick Your Line oder Optimistic mit mehr Auftrieb und gutem Kantenhalt in eher eisigen Bedingungen. Aber wenn es soweit ist, werde ich mich wieder an euch wenden.


    Noch ein Bild dazu: :)

    Die gesamte Einsparung der Länge war an der Ferse.

    Das kann gut sein, ich glaub, wenn ich mich recht erinnern kann, ich hab die Bindung auch ein Loch weiter nach hinten versetzt im Vergleich zu meinen alten Boots. Vorne sehen die Adidas auch extrem wuchtig aus, beim reinen Vergleich von Auge hatte ich sogar das Gefühl die Adidas Boots seien sogar länger als die Alten. Erst beim Nachmessen hat es sich dann bestätigt.

    Bei Online-Bestellungen wäre das nicht zulässig. Im Laden vor Ort steht dir sogar nichtmal ein Rückgaberecht zu, bzw. hat der Händler keine Verpflichtung es anzunehmen, die meisten machen es aus Kulanz aber trotzdem.

    Ah ok, nicht gewusst. Gut, nach einem Tag auf der Piste hätte ich mich auch mit Verpackung nicht mehr ins Geschäft getraut, um sie zurückzugeben, und die Schmerzen sind mir erst auf der Piste aufgefallen. Ich trug sie zuhause auch noch gut eine Stunde, und da hatte ich keine Probleme.


    Aber falls es wirklich ein Mangel ist, interessiert mich dann die Antwort von Adidas, dann bring ich sie auch zurück. Mal schauen, ob's besser wird nächste Woche.
    Ich glaube aber, das Problem ist ziemlich bekannt. Wenn man "foot top issue" oder ähnlich googelt, findet man ziemlich viel dazu. James Biesty trägt ja die Tactical ADV ziemlich oft und hatte scheinbar das Problem bei den 2017 Boots auch, jedoch nicht mehr bei den 2018ern.

    Ja, der Acerra ist halt noch mal ein Stück teurer als der Tactical. Der Vorteil von Adidas ist halt schon, dass sie sehr kurz ausfallen, und mir hat die Breite vorne mit dem guten Fersenhalt sehr zugesagt. Vom Druck hab ich leider bei der Anprobe nichts gespürt.


    Ich werde die Schuhe bald für 8 Tage am Stück tragen, mal schauen wie es sich danach verhält, kann dann Ende nächste Woche berichten. Ich hoffe halt, dass diese Verformung mit der Zeit weicher wird, so dass vielleicht diese Falte nicht mehr so konzentriert auf die Fussoberfläche drückt.


    Es wäre auf jeden Fall spannend zu hören, was Adidas dazu sagt.
    Ich kann die Schuhe leider nicht mehr zurückgeben, da ich die Schuhe im Shop ohne Schachtel mitgenommen haben. Der Verkäufer hat mir extra noch gesagt, dass ich sie dann nicht mehr zurückbringen kann. Nächstes mal weiss ich es besser. :)

    Das selbe habe ich auch bei meinen neuen Adidas Tactical ADV. Sie brechen auf dem Fussrücken leicht ein und verformen sich wenn man den Ankle Strap anzieht. Allerdings nicht ganz so stark wie bei dir und ein wenig weiter hinten.
    Ich hatte jedoch auch starke Schmerzen und hoffe immer noch, dass es bald bessert.
    Wenn man den Reviews glaubt, soll es einige Tage dauern, ab dann sollten sie jedoch bequem werden.

    Nie ! warum auch. Kratzer mache ich mit Ptex weg und ich kriege meinen Belag einfach nicht dahin, dass ich meine der müsste mal geschliffen werden

    Danke dir viel mal! Ja, eigentlich kann ich mich nicht erinnern, dass der Belag mal so schlecht ausgesehen hätte. Die heutigen Beläge halten ja auch einiges aus. Dann kaufe ich mir wohl bald mal noch so ein Flick-Set.
    Dann würdest du sagen, reicht es, wenn man über die belagseitige Kante, z.B. nur mit einer Diamantfeile von Hand sorgfältig darüber geht, nach dem Seitenkantenschliff, ohne diese extra zu schleifen?

    Hallo zusammen,


    ich möchte hier das Thema noch mal aufleben lassen und zwar habe ich auch eine Frage zu den Winkeln:
    Meine belagseitige Kante ist gar nicht "abgehängt", hat also 0°. Nun hab ich mir dieses Jahr eine Grundausrüstung zum Wachsen und Seitenkanten schleifen von Toko gekauft. Die belagseitige Kante wollte ich eigentlich nicht selbst schleifen, sondern hin und wieder im Service, wenn ein Belagschliff notwendig ist, machen lassen. Jetzt hab ich jedoch festgestellt, dass 0° alles andere als Standard ist. Jedoch gefallen mir die 0° bis anhin ganz gut und ich möchte, dass die so bleiben. Denkt ihr, dass dies möglich ist? Meistens sind ja Minimalwinkeln (oder Standard) 0.5°. Klar, ich werde ihnen das im Shop genau so sagen, nur habe ich bis anhin nicht die Erfahrung gemacht, dass Spezialwünsche funktionieren, ich teile es zwar jeweils dem Verkäufer mit, aber anschliessend geht es trotzdem irgendwo unter. Oder sollte ich das auch besser selbst machen? Falls ja, wie gehe ich da vor, ich finde irgendwie nirgendwo Infos zu 0° belegseitigem Schliff. (Ich hab mir jetzt gedacht, dass das daran liegt, dass sie gar nicht "abgehängt" sind.)


    Andere Frage wie häufig lässt ihr eine belagseitigen Service machen, wenn ihr Wachsen, Seitenkanten etc. selbst macht? Bin neu in dem ganzen "selbst machen", hab aber gemerkt, dass dies ziemlich spassig und nebenbei auch ziemlich interessant ist.

    Hey Brady, ich fahre auch das Burton Custom und kann das mit dem Grip definitiv nachfühlen. Das Custom ist zwar perfekt in weichem Schnee, in harten Bedingungen hält die Kante aber definitiv nicht gut (in Eis schon gar nicht). Genau wie du, hab ich mich auch für das NS Proto Type Two interessiert, aufgrund der guten Reviews.


    Nun, ich hab dann ein paar Snowboards getestet und kann dir deshalb meine persönliche (nicht professionelle) Einschätzung hinsichtlich des Kantenhalts dieser mitteilen:
    Also, die Kante des Proto T2 hielt für mich fast so gut wie die mellow mag. Kanten des Jones Mountain Twin und beide sind besser in harten Bedingungen als das Custom, nicht extrem viel besser, aber spürbar. Beim Proto T2 fand ich, dass vor allem die heel side sehr schnell und gut griff (liegt wohl an der asymmetrischen Form). Aber vielleicht hab ich mir das auch nur eingebildet, da ich mich speziell darauf konzentriert habe und etwas feststellen wollte. Im Übrigen fand ich es gar nicht besonders instabil, trotz Rocker in der Mitte. Einzig als ich mal einen kurzen Abhang one foot runter gefahren bin, war ich überrascht, dass es plötzlich so rutschig wurde. Ansonsten empfand ich es eigentlich relativ stabil auch auf hartem Schnee. Gut, auf schnellen geraden Strecken hab ich manchmal ein wenig die Knie raus gedrückt, da ich ein wenig Respekt vom Rocker hatte.
    Von Capita bin ich das Warpspeed gefahren, bezüglich des Kantenhalts empfand ich es etwa auf Niveau vom Custom, wird beim DOA wohl nicht viel anders sein. Da könnte einzig das Mercury ein wenig besser sein, aber wohl nicht viel.


    Lange Rede kurzer Sinn: Falls du wirklich viel mehr Kantenhalt willst und nicht immer die Kanten schleifen möchtest, ist wohl aggressivere Magnetraction à la Rossignol (oder Lib Tech, falls du Hybridrocker magst) unumgänglich. Damit habe ich leider keine Erfahrung. Aber hinsichtlich dessen, scheint es in diesem Forum ziemlich starken Konsens zu geben.

    Noch was, wenn du den Tactical im Shop anprobierst, bleib etwa 30 min drin. Ich hab ein paar Burton anprobiert und dann den Tactical. Beim Tactical fühlte ich mich von Anfang an viel wohler, so dass ich ihn nach knapp 15 min tragen gekauft habe. Als ich ihn das erste mal zum Snowboarden trug, schmerzte dann der Fussrücken ziemlich stark. Also lass dir Zeit und achte darauf. Scheinbar hatten andere dieses Problem auch. Ok, wahrscheinlich hätte ich ihn trotzdem gekauft, da ich annehme, dass es irgendwann aufhört.


    Möglicherweise sind noch Adidas Response ADV, Burton Imperial, Burton Concord oder Vans Infuse empfehlenswert. Aber das müsstest du noch von den Profis hier abchecken lassen, falls du nicht in einen Shop anprobieren gehst. Ich kaufe jeweils nach Gefühl, und schau darauf, dass es mindestens medium flex hat. (Wurde mir so empfohlen.)

    Ah so, ja dann macht das Magic Carpet wohl mehr Sinn. Wollte es nur mal einwerfen, da ich davon schon gehört habe.
    Hab mir das Magic Carpet gerade angeschaut, ist echt eine interessante Kombination. :)


    Ja manchmal braucht's ein wenig Glück, hoffe es klappt! :thumbup:

    Vielleicht passt das Bataleon Funk Kink? Das sollte ja ziemlich leicht zu buttern sein (3BT & Flex 3). Als ich's gegoogelt habe, fand ich es für € 364.90 zuoberst in der Liste in 159 wide (26.5 cm breit). Kenne zwar den Shop nicht, da ich aus der Schweiz bin. Und wie sich das Board im Powder verhält, habe ich auch keine Ahnung, wird wohl schon ein wenig Aufwand sein, da es ein Twin ist.

    So von wegen Boot, als möglicher Tipp: Ich habe dieses Jahr den Adidas Tactical ADV gekauft. Normalerweise habe ich nämlich immer Probleme, dass meine Füsse vorne zu breit sind, und wenn es vorne passt, rutsche ich sicher hinten hoch, da meine Ferse eher schmal ist. Beim Tactical hat das von Anfang an gepasst, vorne genügend breit, und an der Ferse super halt. Ok, nach dem ersten Tag hatte ich dann ziemliche Schmerzen auf dem Fussrücken, aber das stellt sich hoffentlich nach ein paar Tagen ein.
    Der Flex wird mit 6 angegeben und sollte daher für dein Einsatzbereich ziemlich passen.
    Ich war wirklich positiv überrascht, ich hatte noch nie ein Boot der mir in der Breite nicht schmerzte und gleichzeitig genügend Fersenhalt hat. Und die Rückmeldung (Response) sollte eigentlich auch in Ordnung sein.

    @Twinky29 Ich fuhr damit auf dem Gletscher, deswegen war der Schnee eher hart und zum Teil sogar eisig, da hielt die Kante vom Mountain Twin besser. Obwohl auch die mellow Magnetraction bei zu viel Druck wegrutschte, jedoch spürbar später als beim Warpspeed. Ich bin die beiden Snowboards gleich nacheinander gefahren, deshalb habe ich sie miteinander verglichen. Das Mercury bin ich nicht gefahren, gut möglich, dass es ein wenig besser hält bei harten bis eisigen Verhältnissen (aber wahrscheinlich nicht viel). Es wird wohl ganz drauf ankommen wo du fährst, und was dir wichtig ist.


    Wobei ich noch anfügen muss: Ich bin kein Profi, es ist rein mein persönlicher Eindruck. Gut möglich, dass man mit besserer Technik oder was auch immer noch mehr herausholen kann.

    @Dunkelbazi79Genau, das war ich. Ok, dann weiss ich nicht was dieses Gefühl bei mir ausgelöst hat, vielleicht wars auch nur wegen dem ordentlichen Rocker in Nose und Tail, da das für mich neu war. (Respektive, das kannte ich nicht von meinem Custom.) Ich fand auch, das es sich extrem kurz fährt, aber das ist wohl allgemein so, wenn man Hybridcamber fährt und trad. Camber gewohnt ist. Anschliessend fuhr ich noch das Capita Warpspeed, dort war dieses Flatter-Gefühl wieder weg. Leider gab die Kante beim Capita aber zu schnell nach (ähnlich zum Custom).
    Aber dann könnte das Mountain Twin ja durchaus passen für Bjarne.

    @Dunkelbazi79 wie gefällt dir das Mountain Twin bei hoher Geschwindigkeit? Ich habe es diesen Herbst getestet, da du mir das auch empfohlen hast (danke noch mal). Insgesamt fand ich es sehr gut, auch die mellow Magnetraction fand ich sehr angenehm, jedoch bei hoher Geschwindigkeit hatte ich das Gefühl, dass die Nose flattert, weshalb ich dann doch eher zum Ultra Mountain Twin greifen würde, falls eines dieser beiden. Obwohl ich das Ultra Mountain Twin leider nicht testen konnte. Ansonsten fand ich, dass es ein top Board ist, hat ja auch ein wenig setback (trotz Twin), weshalb es im Powder wohl auch sehr angenehm ist.