Capita Mercury 157
Nachdem wir ca. 5 mal die ganze "Promenade" auf und abgelaufen sind und ich Capita nicht gesehen hatte, habe ich mich schon von dem Gedanken verabschiedet ein Hybridcamber fahren zu können. Nachdem ich dann auch noch am Infostand nachgefragt habe ob Jones und Capita denn nicht da seien - und die mir das auch so bestätigt haben (auch sehr verpeilt die Leute), hat dann meine Freundin gemeint, sie hätte irgendwo aber Capita an einem Stand gelesen. Intensiv und noch über das Ende der Promenade hinaus haben wir dann beim zurückblicken gesehen, dass tatsächlich Capita an einem Stand stand, jedoch an der Seite, sodass man es wirklcih nur lesen konnte, wenn man schon aus dem Bereich wieder draußen ist. Der Stand an sich sah jedoch garnicht so aus, als könnte man dort Snowboards testen und war nach Vorne hin so aufgebaut, dass man nur "Deeluxe" und "Union" lesen konnte. Ich hab dann mal nachgefragt, ob hier auch Capita ist und man hier Boards testen könnte und ob sie ein Mercury da hätten. Die Leute dort fahren sehr freundlich und meinten "Ja klar, komm einfach rum und schau selbst." Nach dem Internetauftritt von Capita und den Reviews, die mir doch irgendwie suggerierten, dass es sich bei Capita um eine qualitativ hochwertige Marke handelt war ich absolut schockiert. Die Boards waren nichtmal irgendwo aufgereiht und hingestellt, sodass man sie wenigstens hätte präsentieren können, es standen einfach zwei Mülltonnen da, die vollgestopft mit Boards waren und man dann auch noch selbst wie im Teppichladen alle Boards durchschieben musste (und natürlich schon vorher wissen musste was man sucht). Es war dann aber tatsächlich ein Mercury mit dabei, jedoch nur in Größe 157, was für meine Verhältnisse und meine Gewohnheiten sehr kurz ist. Ich hab mich dann aber auch nicht daran gestört und die Leute, die wirklich sehr freundlich waren haben mir dann auf Wunsch ne Union Force drauf montiert. Dann gings wieder los auf die Piste.
Mein erster Eindruck war: "Oh fuck ist das Board hart". Hier habe ich mich ganz vorsichtig rangetastet, da ich nicht das Gefühl hatte ich bin eine Einheit mit dem Setup. Ich hab aber schnell gemerkt, dass das Board nicht so das gemacht hat, was ich von ihm wollte. Es hat sich einfach bretthart angefühlt und meine Impulse teilweise garnicht angenommen. Gefühlt war es so, als hätte ich eine Schrankwand vom einen antiken Schrank aus Massivholz unter meinen Beinen. Torsional konnte ich dem Board fast garnichts übermitteln. Zum Kantenhalt konnte ich nur wenig sagen, da ich nie wirklich mit höherer Geschwindigkeit über Eis gefahren bin. Das Fahren mit dem Board war eher als würde ich versuchen die ersten Kurven zu lernen. Nachdem ich dann auch gemerkt habe, das Board macht nicht wirklich was ich will bin auch vorsichtiger und langsamer gefahren, was dann aufgrund der Steifheit dafür gesorgt hat, dass ich noch weniger damit klargekommen bin und es wirklich mit der Angst bekommen hab, da ich so gut wie gar keine Kontrolle über das Board hatte. Nachdem mir das doch etwas aggressivere Custom so gut gefallen hat, habe ich hier eigentlich mit positivem Feedback gerechnet. Ich hab dann meinen Test frühzeitig abgebrochen, weil ich in dem Board den Teufel gesehen habe und es mir einfach alles genommen hat, was mir am Snowboarden Spaß macht. Ich kann jedoch nicht beurteilen, wie das Board reagiert, wenn man mehr Skills hat als ich, daher weise ich nochmal drauf hin, dass das eine sehr subjektive Meinung ist. Ich konnte jedoch nicht nachvollziehen, dass dieses Board ein Jahr zuvor den GoodWood Award als All-Mountain- Board gewonnen hat. Mich hat das Board zu tiefst enttäuscht und das, obwohl ich es eigentlich ganz oben bei meinen Favoriten vermutet hätte.
Die Union Force war solide, die Ratschen haben keine Probleme gemacht, jedoch hat mir der Toe-Strap nicht gefallen und der Heelstrap hätte etwas breiter sein können für meinen Geschmack. Nachdem ich mit dem Board nicht klargekommen bin, kann ich mir auch kein Urteil erlauben. Ich gehe aber davon aus, dass es nicht an der Bindung lag.