Bindungsmontage Snowboard - Boot zentrieren, Überstand (Overhang) einstellen und Aufkantwinkel ermitteln

  • Das war nur eine idee, die 2,5cm Erhöhung von D... ist denke ich zu viel. aber wie die

    S-FLEX ABSORBER PLATE aus dem verlinktem Thema kann ich mir schon vorstellen, dass das als Notfallplan eine ganz passable Lösung wäre.


    Soetwas kann man eventuell halbwegs bezahlbar selbst gießen (Spaß an der Sache vorrausgesetzt) das Gummi kann mann dann selbst anpassen mit nem scharfen Cuttermesser.


    bestünde da interesse?

    lg

  • Ich denke es gibt genügend Breite Boards inzwischen.


    Ich bin mir auch unsicher warum sich die Platten nicht mehr verbreitet haben. Evtl ist es ja wie beim Ski:


    Standerhöhungen durch Bindungsplatten werden beim Carving-Ski ver-wendet, um durch den größeren Hebel die Kante stärker und effektiver belasten zu können. Außerdem soll bei extremen Schräglagen verhindert werden, dass der Skischuh in Kontakt mit dem Schnee kommt, der Ski-fahrer dadurch ausgehebelt wird und zu Sturz kommt (sog. "boot-out").
    23Eine weitere Funktion der Bindungsplatte ist die Dämpfung von Schlägen und Stößen. Das Material absorbiert störende Schwingungen und erhöht dadurch die Laufruhe des Skis. In der Kurve ermöglicht die Elastizität der Bindungsplatte überdies ein ungehindertes Biegeverhalten des Skis. Die ARGE-Skiforschung hat Beschleunigungsmessungen durchgeführt, um den Einfluss der Standhöhe auf das Fahrverhalten des Skis zu untersu-chen. Prinzipiell ergab sich hierbei: Je höher die Standposition, desto grö-ßer ist die Gefahr des Verschneidens (55, S. 124). Daher sollten auch im Freizeitbereich Bindungserhöhungen über die für den Rennsport gültige FIS-Norm von 55 mm hinaus vermieden werden, da solche Erhöhungen die Skikontrolle erschweren und das Verletzungsrisiko erhöhen


    Kann mir auch vorstellen das die Kontrolle ansich des Boards zumindest verändert wird.


    Es wäre sonst ja ein leichtes für die Bindungshersteller diverse Erhöhungen passend für Ihre Baseplates anzubieten..


    Oder der Markt ist einfach zu klein bei uns Großfüßlern....


    Gruß

    Gruß Nitrofoska - Ausrüstung Passform/ Welche Größe KLICK | Breite Boards ab Waist 27 KLICK | Fragebogen: KLICK

  • Vorsicht bei Eigenbau von Standerhoehungsplatten. Es reicht nicht, einfach nur laengere Schrauben zu verwenden. Das Palmer-System besteht aus Schrauben + robusten Fuehrungshuelsen aus Metall, die sich zusammengeschraubt gegenseitig stabilisieren. Damit wird eine moegliche Hebelwirkung an den Inserts vermieden.


  • Vorsicht bei Eigenbau von Standerhoehungsplatten. Es reicht nicht, einfach nur laengere Schrauben zu verwenden. Das Palmer-System besteht aus Schrauben + robusten Fuehrungshuelsen aus Metall, die sich zusammengeschraubt gegenseitig stabilisieren. Damit wird eine moegliche Hebelwirkung an den Inserts vermieden.


    Selbstverständlich, kann nicht irgendeine Schraube genommen werden. Das passende sollte sich halbwegs genau berechnen lassen. Die Komplexität wird durch den Zweck bestimmt.


    10cm sind weit entfernt von 55mm was Kräfte und Schwingungen angeht.


    Bei den Hülsen kommt es aufs Material an, was wiederum vom Einsatzzweck bestimmt wird.

  • SixtyNiner

    Hat den Titel des Themas von „Bindungsmontage - Overhang und Aufkantwinkel ermitteln“ zu „Bindungsmontage Snowboard - Boot-Überstand (Overhang) einstellen und Aufkantwinkel ermitteln“ geändert.
  • Bindungsmontage Rossignol XV mit Union Atlas und Ride Insano


    Ich habe die Bindungen an meinem Rossignol vermessen und neu ausgerichtet. Vorab zur Info: Ich trage Snowboard Boots in Größe US10 (MP 28). Rossignol empfiehlt in diesem Fall eindeutig ein 163er in regulärer Board Breite.


    Bindungsabstand 52cm

    Bindungswinkel +27/+9

    Breite an den Inserts ca. 26,0cm


    (Die Mittelbreite des Boards anzugeben, ergibt keinen Sinn, weil das Board eine extreme Wellenkante besitzt. Zwischen Wellental und Wellenberg liegen insgesamt 5mm.)


    Burgerflippa Danke für den Hinweis.


    Sauber ausgerichtet ergeben sich hieraus dann maximale Aufkantwinkel von:


    Toeside vorderer Fuß 75Grad

    Heelside vorderer Fuß 75Grad


    Toeside hinterer Fuß 70Grad

    Heelside hinterer Fuß 70Grad


    Damit ist der hintere Fuß mit seinem Überstand dann der limitierende Faktor. Der Bootüberstand beträgt dort:


    Toeside hinterer Fuß 22mm

    Heelside hinterer Fuß 18mm


    Dass die isolierte Betrachtung des Boot-Überstands in Zentimetern eigentlich nicht sonderlich viel aussagt, zeigt das nachfolgende Bild. Die Höhe der Base-Plate, die Form der Schuhkappe und der Toe-Strap spielen ebenfalls eine Rolle.



    Fazit für einen „aufrichtigen“ Boarder wie mich, der nicht Eurocarven möchte: Die Empfehlung des Rossignol-Supports ist m. E. richtig. Wenn man die Bindung vernünftig einstellt, ist bei US 10 noch kein Wide Board von Nöten.

  • Bindungsmontage Jones Flagship mit Union Team Force und Salomon HiFi


    Zur Info vorab: Ich trage unter anderem einen Salomon HiFi in Größe US10 (MP28). Sowohl der Hersteller als auch der Händler empfehlen hier eigentlich ein Flagship in regulärer Breite. Wide Boards verordnet Jones erst ab US10.5 aufwärts. Da ich mit US10 an der Grenze kratze hält man es zwar nicht für notwendig, aber für vertretbar, ein Wide Board zu fahren. Aufgrund der permanenten Gehirnwäsche hier im Forum habe ich mir nun auch ein Flagship in 159w Wide bestellt - nicht weil ich Boot-Outs durch unangepasste Schräglagen fürchte, sondern weil ich zwar Boardfläche unter den Füßen haben möchte, nicht aber ein langes Board. Ich nehme an, dass ich bei diesem „Handel“ schnelles Edge-to-Edge Umkanten gegen mehr Auftrieb eintausche. Nun zu den Aufkantwinkeln.


    Bindungsabstand 56cm (am ref. Stance zentriert)
    Bindungswinkel +24/+6

    Breite am Insert vorne 27,5cm

    Breite am Insert hinten 27,1cm


    Entsprechen ausgerichtet ergeben sich sich damit die folgenden maximalen Aufkantwinkel:


    An der vorderen Bindung

    80Grad


    An der hinteren Bindung

    75Grad


    Bemerkenswert ist dabei, dass der Überstand des hinteren Schuhs auf der Heelside irrelevant wird. Die Hacke hat praktisch keine Chance den Boden zu berühren. Gesetzt den Fall, man würde entsprechende Schräglagen fahren, wäre der Alubügel der Heelcup eher im Schnee als der Boot.


    Weiter stellt man fest, dass der Boot bei dieser Einstellung hinten nur 1cm übersteht, vorne jedoch 2cm hinausragt.


    Bootüberstand hinterer Fuß (Ferse) 1cm

    Bootüberstand hinterer Fuß (Zehen) 2cm


    Zentriert man den Boot dagegen wie von Union empfohlen mit 1,5 und 1,5cm Überstand, würde dies vermutlich zu ungleichmäßigen Aufkantwinkeln führen. Nachstehend die Setup-Empfehlung von Union:


    https://unionbindingcompany.com/pages/setup-standard

    CENTERING YOUR BOOTS

    Avoid any toe or heel drag by making sure your boots are centered on your board, by adjusting the heelcup. Both the toe and heel of the boot should be an equal distance from both edges of the board.


    Vielleicht probiere ich das später auch noch einmal aus...

  • deswegen empfiehlt es sich, wer noch höhere Aufkantwinkel als 75 Grad will, die Bindung Flow NX2 zu nehmen, da ist der Boot limitierend und nicht der heelcup, der existiert nicht, das gibt dann bei identischer Boardbreite mehr Aufkantwinkel.


    am stärksten limitiert der Heelcup bei Burton Malavita / Cartel.


    etwas weniger die Unions Ride und Salomons


    am geringsten die Flow NX2, bzw dort limitiert nur der Boot.


    Die Unions lassen sich geringfügig optimieren bezüglich heelcup in dem man den Heelcup und highback ganz nach hinten schiebt, bis Anschlag.


    Wenn du so am Optimieren bist, warum stellst du nicht Duck ein?


    +18/-12 ergibt an der vorderen Bindung und an der hinteren Bindung bei setback boards meist identische Aufkantwinkel.


    Bei symm Twins ohne setback wären es dann die berühmten +15/-15 von Ryan Knapton.

    7 Mal editiert, zuletzt von Winterzahn ()

  • deswegen empfiehlt es sich, wer noch höhere Aufkantwinkel als 75 Grad will, die Bindung Flow NX2 zu nehmen, da ist der Boot limitierend und nicht der heelcup, der existiert nicht, das gibt dann bei identischer Boardbreite mehr Aufkantwinkel.


    Wenn ich mehr als 75 Grad messen wollte, hätte ich noch die SP Bindung. Die Bindings von SP kommen auch ohne Heelcup aus.


    Ich könnte auch einfach einen ordentlichen Forwardstance einstellen. Will ich das? Ich denke nicht.


    Heelcup ganz nach hinten habe ich ausprobiert. Das funktioniert bei meinen winzigen Füßen nur bedingt. Es führt dazu, dass ich auf der Frontside fast gar keinen Überstand mehr habe. Es wird dann schwer die Knie ÜBER und den Druckpunkt VOR die Kante zu bekommen.

    Wenn du so am Optimieren bist, warum stellst du nicht Duck ein?


    +18/-12 ergibt an der vorderen Bindung und an der hinteren Bindung bei setback boards meist identische Aufkantwinkel.


    Bei symm Twins ohne setback wären es dann die berühmten +15/-15 von Ryan Knapton.


    +15/-15 stelle ich ein, wenn ich mit einem Twin unterwegs bin und damit bewusst Switch üben will. Der 30 Grad Winkel zwischen den Entenfüßen stresst jedoch meine Knie. Bei direktionalen Boards wie dem XV und dem Flagship mit denen ich voraussichtlich zu 99,8% auf meiner Schokoladenseite unterwegs bin, würde ich solche Winkel dagegen nie einstellen, weil der hintere Fuß die Rotation meines ohnehin lädierten Beckens und somit auch die Oberkörperrotation blockiert, die ich mal gelernt habe.

  • zu den +-15 Grad muss man die persönlich passende stancebreite finden, war zumindest meine Entdeckung.


    Ist der Stance zu breit entstehen Hüftschmerzen, ist der Stance zu schmal, dann resultieren Knieschmerzen aus dem +-15 Winkel.


    Mit den Winkeln zwischen forward und duck habe ich auch etliche Tage herumexperimentiert..

    Auf Piste haben die Benefits die negativen Seiten selbst bei nur gelegentlichem switch nicht egalisiert. Auf Piste kam noch der erhöhte Überstand am hinteren Boot negativ zum Tragen. Beim Heelside Carven wars überaschend wenig Unterschied, bis auf den Sichbereich. In Summe wars damit für mich definitiv eine leichte Rückkehr zum Duck.

    2 Mal editiert, zuletzt von Winterzahn ()

  • Schön, wenn der Körper einem so eindeutige Signale sendet.


    Wir gehen vom Sonnengruß in den Winter Duck...



    Wenn ich mich so auf eine Yogamatte lege und dabei versuche, den hinteren Fuß in den Duck zu drehen, dann ist das bereits ohne Board eine schmerzhafte Erfahrung.

    :D

    Front Plank ist doch eine Yoga Grundübung, nur mit Unterarme um 90 Grad gedreht, Duck Fuss Stellung ist dafür top


    und für die Heelside den einarmigen sideplank mit Abstützen auf den Fersen, dann für Fortgeschrittene:)


    Du musst mal wieder auf die Yogamatte SixtyNiner

  • Wenn ich mich so auf eine Yogamatte lege und dabei versuche, den hinteren Fuß in den Duck zu drehen, dann ist das bereits ohne Board eine schmerzhafte Erfahrung.

    :D

    Ich krieg' bei sowas ein geschwollenes Knie allein vom Zugucken:

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  • der heelside laydown macht nahezu Null Kniebelastung, in dem Video dreht er, wenn ichs richtig sehe, beim heelside sein Becken nicht mehr ein. Alles top fürs Knie.

    Toeside sowieso kein Problem bei +-15



    Und die japanischen Heelside Octopus Carves, beide Hände vorne im Schnee .. sind wieder verschwunden 2020.. oder nahezu.. die haben wir mal diskutiert, Johann Knieschluss und die sind wahre Bandscheiben und Kniemörder. Das passiert aber nur wenn der Duck stance Carver beim heelside versucht beide Arme vorne in den Schnee zu bringen anstelle nur eines Arms, oder eines Arms und Schulterblätter. Der hintere Arm muss hinten bleiben, entweder im Schnee oder in der Luft, ein grundlegender Unterschied zwischen forward stance und duck beim heelside laydown.


    Auf Kickern gibts erheblich grössere Kniebelastung als je beim Laydown carven... musste ich in der Corona Zeit feststellen.

    Auch die 180 Butters sind mehr Stress fürs Knie als Laydown Carven.

    Und wenn du mal Knie oder Schienbein am Rail anhaust... dann weisst was Schmerzen sind:)

    4 Mal editiert, zuletzt von Winterzahn ()

  • SixtyNiner

    tatsächlich würd ich die bindung anders montieren: nicht die aufkantwinkel ausmessen und gleichmässig verteilen, sondern den bootüberstand als das mass der dinge nehmen. dabei 50:50, oder sogar tendenziell mehr ferse als zehe.

  • Sehr interessant! Vielen Dank für den Input.


    Das Zentrieren der Bindung scheint offenbar jeder etwas anders zu machen. Ein ehemaliger Pro hat mir mal erklärt, dass er seine Bindung so einstellt, dass der Mittelpunkt des Fersenbeins und das Gelenk wo der Mittelfußknochen in den Großen Zeh übergeht etwa gleich weit von den Kanten entfernt ist. Er meinte, die Kraftübertragung auf die Frontside und Backside sei so am ausgewogensten.

    Im Ergebnis bedeutet das, die Zehen stehen bei ihm etwas weiter über, als die Ferse. Am besten sieht man das, wenn man sich einmal barfuß auf ein Board stellt.

  • wenn du mal ein.superwide board (waist = Boot-2.5cm) gefahren bist und mal side Slips damit am steilhang gemacht hast , toe und heelseitig, dann wirst du merken, dass sich die zentrierte Stellung schwerer und inhomogener fährt als die Kombination mit vorn etwas mehr AufkantWinkel als hinten. Du bekommst dann zentriert das board heelseitig nur mit sehr viel mehr Kraftaufwand stabil auf Kante, im Gegensatz zur toesidekante.


    Daraus erschließt sich für mich, dass die meisten, die die Bindung Richtung Fersenkante verschieben,so, dass sie toeside etwas mehr Aufkantwinkel haben als heelseitig, richtig liegen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Winterzahn ()

  • Vielen Dank für den Erfahrungsaustausch.


    Ich erinnere mich an meinen ersten Urlaub mit Snowboard. Ich hatte mir damals ein Burton Kelly Air in Nato-Oliv geliehen. Ich war in diesem Urlaub sehr viel im side slip unterwegs und das Gefühl brennender Beine ist mir bis heute präsent. Ich wusste damals nichts von Bindungen oder Technik. Danach besaß ich eine eigene Burton Bindung. Es fehlten ein paar Teile am Highback, so dass man den Forwardlean nicht einstellen konnte. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Um Druck auf die Backside zu bekommen, musste man das Sprunggelenk anwinkeln und die Zehen aktiv zum Himmel ziehen. Ich war Skater und fand das zwar anstrengend, aber ganz natürlich. Beim Skateboard gibt es ja auch kein Highback, das stützt.


    Dann habe ich eine Flow Bindung geschenkt bekommen. Als ich dort das kleine Handrad entdeckt habe, mit dem man den Forwardlean einstellt, war das mein großer Aha-Moment.


    Inzwischen finde ich es deutlich einfacher, dosiert Druck auf die Backside-Kante zu geben. Ich nehme an, es liegt an dem langen und steifen Hebel, den das Highback darstellt. Seither belaste ich die Backside mühelos mit minimalem „Wadendruck“. Side Slip auf der Backside ist heute eine Art Ruhepause für die Beine. Auf der Frontside ist der Hebel deutlich schlechter und so könnte ich hier theoretisch sogar eher etwas mehr Überstand gebrauchen.


    Keine Ahnung, ob das so gedacht ist, aber für für mich funktioniert es.

    Gibt es eigentlich irgendwo Anleitungen, wie man die Bindung richtig zentriert?