Meine neue Xion Bermuda Protector-Pant ist ein weiteres Ausrüstungsteil, das mir Freude macht.
Zur Vorgeschichte: Meine letzte Snowboardhose, eine Protective Copper-Mountain, die ich mir in den 90ern als Student für unglaubliche 500 D-Mark (!) gegönnt habe, wurde letztes Jahr einigermaßen schweren Herzens von einer 3L Ski-Freeride Bib abgelöst. Die alte Copper-Mountain hatte ein hautfreundliches Fleece-Futter und Taschen an den Knien sowie am Becken, die mit Schaumstoffpolstern bestückt werden konnten. Mit der dünnen 3L High-Tech-Skihose fühlte ich mich dagegen irgendwie nakt an den Beinen, da die neue Latzhose weder ein eingearbeitetes Futter noch strategisch positionierte Polster hat. Hier stellte sich die Frage, was man unter der neuen Hose tragen könnte. Zur Wahl standen eine passende Thinsulate Insulation-Pant, Icebreaker Merino Legless Unterwäsche und/oder eine Deamon United X Connect Pant.
Etwas Watte oder Merino-Wolle fand ich (zu) wenig schützend, die hartschaligen Panzer, die zwar einen super Schutz bieten, wenn jemand zum MTB Downhill antritt, oder fürs Video mit dem Board über Treppengeländer schlittert, fand ich zu wenig komfortabel und auch zu auftragend.
Aus diesem Grund fiel meine Wahl letztlich auf die Xion Bermuda Freeride Protector-Pant. Hier bei handelt es sich quasi um Protective-Underwear. Die Protector-Hose trägt kaum auf. Auch sonst fühlt sich sich die Hose eher wie Unterwäsche an und nicht wie eine Plastikrüstung. Man spürt die Hose eigentlich gar nicht. Erst beim Sturz oder im Knien merkt man, dass dort ein dünnes aber strategisch gut positioniertes Polster ist. Möglich macht dies das besondere Material der Pads:
D3O kannte ich bislang nur aus dem Bereich Arbeitsschutz.
Ich habe die Pant schon bei warmem Wetter und bei tiefen Temperaturen getragen. Die Pant wärmt nicht nur gut, sie ist auch erstaunlich atmungsaktiv und führt Schweiß gut vom Körper ab. (Hier helfen aber vermutlich auch die seitlichen Belüftungsöffnungen der neuen Latzhose.) Stichwort Schweiß: Wie sich die Pant wäscht, kann ich noch nicht sagen. Das war noch nicht nötig.
Empfehlenswert finde ich die Pant für den Freerider, der schlanken aber wirkungsvollen Schutz mit dem Tragekomfort von herkömmlicher Unterwäsche sucht. Da die Pads nur exponierte Knochen bedecken und keinesfalls den gesamten Unterkörper einhüllen, bleiben weite Beinpartien unbedeckt. Für den Freestyler, der Rails slidet ist dieser Schutz nicht geeignet, weil zu viele Körperpartien ungeschützt bleiben. Prallt man gegen flache Hindernisse ist der Schutz allerdings optimal gegeben. Auf exponierte Flächen, wie ein Treppengeländer oder die Kante einer Half-Pipe möchte ich mit dieser Pant nicht knallen. Da ist ein Hartschalenpanzer im Zweifel die bessere Wahl. Wer hauptsächlich nur Knie- und Steißbeinschutz in Form von komfortabler Unterwäsche sucht, ist mit der Xion Pant optimal bedient.