Hallo liebe Community,
wie aus diesem Topic ersichtlich ist habe ich mir vor Kurzem ein Capita DoA zugelegt, und möchte hier einen kleinen Erfahrungsbericht schreiben.
Dieser Bericht ist aus der Sicht eines Anfängers geschrieben und betrifft sozusagen meine zweite Woche Snowboarden insgesamt. Der Stil ist weniger ein nüchterner Erfahrungsbericht, sondern hat eher die Form eines Tagebuches und beschreibt auch ein wenig den Fortschritt, den ich in dieser zweiten Woche gemacht habe.
Wenn Vergleiche mit einem anderen Snowboard gezogen werden, dann mit dem Head Flocka 149 (Flat Rocker), welches ich im Februar 2014 geliehen hatte und gefahren bin. Andere Snowboards bin ich bisher nicht gefahren.
Ich hatte mir vor dem Urlaub folgendes Ziel gesetzt: Wenn der Urlaub vorbei ist, möchte ich in der Lage sein, Kurven aneinander zu hängen und zumindest flache blaue Pisten ohne allzu viele Stürze in Kurven herunter zu fahren. Und ich kann vorweg nehmen: dieses Ziel wurde erreicht.
Einige Angaben zu mir:
Körpergröße:170 cm
Gewicht: 70 kg
Alter: 38 Jahre
Skill: Anfänger (Anfang der Woche) bis bestenfalls leicht fortgeschritten (Ende der Woche)
Meine Ausrüstung:
Snowboard: Capita DoA 152, 2015, Flex 5.5, TrueTwin Hybridcamber
Bindung: Union Force, 2015, Flex 6, Duckstance, -15/+15°, symmetrisch aufgeschraubt auf den innersten Löchern
[Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/7LXnyCH.jpg]
Boots:
1) Nitro Nomad TLS, Size 42, 2014, Flex 3 (Tag 1 bis 5)
2) Burton Ion, Size 42, 2015, Flex 8 (Tag 6)
Goggles: Oakley A-Frame Carbon, VR28 Glas
Wintersport-Gebiet: Obergurgl-Hochgurgl, Österreich
Zeitraum: 3.1. - 10.1.2015, effektiv 4.1. bis 9.1. auf dem Berg
Schnee: 80 cm im Oktober, dann nichts mehr bis Weihnachten, dafür aber teilweise Tauwetter, was für eine ordentliche Eisschicht gesorgt hat. Darauf dann nochmal etwa 20 cm Schnee nach Weihnachten. Da sich die Temperaturen allerdings oftmals über dem Gefrierpunkt befunden haben, ist die oberste Schneedecke immer wieder ein wenig angetaut, und nachts wieder gefroren, was den Pulverschnee eine gewisse Härte gab. Ich hatte den Eindruck, dass die Pisten mit jedem Tag härter wurden.
Tag 1 und 2:
Skigebiet: Hochgurgl, Piste 26
Wetter:
Tag 1 bedeckt, Temperaturen um bis zu -15 °C, sehr windig, nachmittags Nebel
Tag 2 sonnig-bewölkt, Temperaturen um -10 °C, windig
Der erste Tag war vor allem dafür gedacht, mich ein wenig mit dem Board anzufreunden, also Board angeschnallt und rauf auf die Piste. Aus Mangel an fahrerischem Können bin ich zunächst nur die Piste runter gerutscht (Kurven konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht fahren). Der erste Eindruck war schon ein Unterschied zum Head Flocka. Ich meine, dass das DoA ein gutmütiges Brett ist. Kantenhalt war gut; ausser bei Hardpack bin ich selten weggerutscht, und selbst auf Eis kann ich kaum sicher sagen, ob es nicht ein "Fahrfehler" war. Den Tag haben wir dann aber abgebrochen, da relativ dichter Nebel aufkam, und der Wind sogar durch meine Burton Hostile Jacke zog. Zudem habe ich bei bedecktem Himmel kaum mehr etwas sehen können ausser einer weissen, absolut konturlosen Schneefläche. Es war mir nicht mehr möglich zu sagen, ob die Piste vor mir nun etwas abschüssig ist, sich nach links neigt, ob eine kleine Delle kommt, oder was auch immer.
Am zweiten Tag habe ich dann da weiter gemacht, wo ich am Tag zuvor aufhörte. Also weiter Piste gerutscht, hier und da mal Schuss gefahren, bis eine gewisse Sicherheit auf dem Board vorhanden war. Dann habe ich mich auch mal an Kurven gewagt, die mir bis zu diesem Zeitpunkt zwar auf der Backside gut, aber auf der Frontside so gut wie gar nicht gelingen wollten. Der Grund war ausschliesslich der Mangel an fahrerischem Können. Stürze passierten vor allem dann, wenn ich eine Kurve einfach viel zu früh einleiten wollte. Zu diesem Zeitpunkt konnte man sagen, dass sowohl ich als auch meine Frau den Frontside-Scorpion gut drauf hatten.
Da wir schlussendlich aber mit den Kurven nicht weiter kamen, haben wir kurzerhand zwei Privatstunden in der örtlichen Skischule gebucht.
Tag 3:
Skigebiet: Obergurgl, Pisten 6 (Festkogelbahn) und 15 (Bruggenbodenlift)
Wetter: Sonnig-bewölkt, T bis zu 4 °C
Den Vormittag habe ich zunächst dazu genutzt, mir das Skigebiet bzw. die Pisten etwas näher anzuschauen. Also hoch mit der Festkogelbahn und einmal die Piste 6 bis hinunter in das Tal. Das DoA hat soweit alles mitgemacht, und ich meine, es hat mich sogar Manöver machen lassen, bei denen mich das Head Flocka abgeworfen hätte. Gefühlt verkantet das DoA weniger leicht als das Flocka.
Am Nachmittag dann folgten zwei überaus erfreuliche Privatstunden mit dem Snowboard-Lehrer (Danke Andreas! ) der mir und meiner Frau relativ schnell zeigen konnte, was wir beim Kurvenfahren (Driftschwung mit Gewichtsverlagerung) falsch machen. Der Teil der Piste 15 am Bruggenbodenlift ist schön flach zum Lernen, und war gut in Schuss. Es gab nur 2 offenliegende Eisplatten; der Rest war Pulverschnee, wenn auch schon etwas härter. Hier gelang es uns dann immer besser, Frontside-Kurven zu fahren, und am Ende sogar einige Turns aneinander zu hängen.
Ich fühlte mich auf dem DoA sehr sicher, da es bis zu einem gewissen Grad auch frühes Kurveneinleiten korrigierte (es ging ein kleiner Ruck durch das Board, der mich noch mehr in Richtung der Fall-Linie drehte). Bei übermäßigem Patzen meinerseits war allerdings auch das DoA machtlos und zeigte mir deutlich, dass ich das so nicht machen sollte. Glücklicherweise hatte ich Knie-Protektoren.
Da die zwei Stunden um waren, kamen wir leider nicht mehr dazu, den Driftschwung mit Hochentlastung zu lernen. Dies sollte aber der nächste Schritt sein.
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