Lib Tech Superbanana 2015

  • Lib Tech Superbanana 2015 – Testbericht


    Das Board: Lib Tech Superbanana Limited Edition 2015. http://www.lib-tech.com/snowboards/superbanana/ . Länge 157 cm. Flex 6. Waist 25,3 cm. Horsepower Construction, daher mit 2,3 kg recht leicht. Es ist ein True Twin, Allmountain Board. C2 BTX, 7- Punkt Magnetraction, Hybrid Rocker.


    Vom Aufbau orientiert sich die Superbanane am Lib Tech Skate Banana mit einem Rockeranteil von 11mm zwischen den Fuessen und zusaetzlich einem Camberanteil von ca. 3 mm unter den Bindungen.
    In der Theorie soll dieses Camberelement dem Board zusaeztlichen Kantenhalt und Stabilitaet gerade bei schnelleren Abfahrten verleihen. Der Rockeranteil zwischen den Füßen soll das Board spielerisch und drehfreudig machen. Laut Beschreibung ist das Board eher für den „agressiven power snowboarder„ gedacht.


    Fahrer: 182 cm, 78 kg, Schuhgröße 42,5 EU. Fortgeschritten.
    Bindung: Union Force 2014, Größe M/L
    Boots: Salomon F3, 2014, Größe 45 1/3, US 11 und Deeluxe Del Mar, 2012, Größe 42,5
    Gefahrener Zeitraum: 29.3. – 6.4. 2015, 8 Tage
    Ort: Brandtnertal, Österreich
    Schneebedingungen: Slush, Sulz, Eis, Neuschnee v. 30 -50 cm, schlechte und gut präparierte Pisten, abseits der Piste. Tatsaechlich auch 2 Tage blauer Himmel und SonnenscheinJ. Nicht im Park gefahren.


    Ich habe das Board in den USA gekauft und war froh, als ich es über einen Umweg in Südostasien schliesslich im Flieger mit nach Deutschland nehmen konnte. Es sah kurzfristig so aus als müsste das Board zurückbleiben. Ihr könnt Euch meine Erleichterung vorstellen, als ich es unbeschaedigt am Gepäckband des Flughafens in Empfang genommen habe J. Letzes Jahr kaufte ich mir die Salomon F3 Boots, die mir im Laden auch hervorragend zu passen schienen. Tatsächlich aber waren sie hoffnungslos zu gross und ich musste mir daher die Deeluxe Boots ausleihen.Es waren die einzigen im Shop verbliebenden in passender Größe. Die passten dann tatsächlich sehr gut, allerdings waren sie mir zu weich, so dass ich sie mir nicht kaufen würde.


    Jetzt aber zum Board selbst. Es macht Spass!! Und es will schnell gefahren werden! Aber im Einzelnen:


    Slush/Sulz kombiniert mit schlecht praeparierte Piste (zusammengeschobene Schneehaufen, Buckelpiste):


    Trotz der schlechten Schneebedingungen in der ersten 2 Tagen liess sich das Board leicht bewegen, es reagierte direkt und ansprechend auf Kantenwechsel. Der überwiegende Rockeranteil zeigte sich und ich war am ersten Tag sehr positiv überrascht mit wie wenig Kraftaufwand sich das Board drehen liess. Allerdings bremste der schlechte Schnee das Board und die agressive Magnetraction machte sich auch spürbar bemerkbar – das Board verkantete leicht(er) (besonders in den Schneehaufen) und es hat mich auch mal recht unsanft abgelegt. Ich denke dass die Wirkung der Magnetraction mit der Nutzungszeit abnimmt und habe dem Board das (mir gegenueber) aggressive Verhalten im Sulz nicht wirklich übelgenommen, denn welches Board ist schon für solche schlechten Schneeverhältnisse gebaut?


    Neuschnee, Powder 30-50 cm:

    Ein Traum! Einschränkend muss ich sagen dass ich keine Erfahrungen mit Powederboards habe – in der Vergangenheit habe ich mich eher vor Neuschnee ferngehalten, da ich immer abgesoffen bin und mich freibuddeln musste. Es war dann mehr ein durch den Tiefschnee stapfen, an fahren war weniger zu denken. Ganz anders mit der Superbanane: Ich war begeistert, als ich am 3ten Tag abseits der Piste die Möglichkeit hatte durch Tiefschnee zu fahren, die Superbanana floatet super auf Powder, Richtungswechsel waren einfach einzuleiten und es war mit wenig Kraftanstrengung möglich, die Nosezu liften um wieder Fahrt aufzunehmen. Gleichsam eine Erleuchtung! Das Board suchte sich Tiefschneestellen wie von selbst und es machte besonders Spass, am Rande der Piste Ausflüge in den Tiefschnee und wieder zurück zu machen.


    Gut präparierte Piste, griffiger, fester Schnee, auch mal eisige Stellen:


    Das Board faehrt sich sehr stabil und ich hatte auch bei schnelleren Abfahren nie das Gefuehl, das das Board beginnt zu flattern. Schnell ist sicher Ansichtssache und ich habe das Board bestimmt nicht voll ausgereizt. Der Camberanteil verleiht dem Board Laufruhe. Das Board dreht sich leicht, ist spielerisch und im Vergleich zum Skate Banana ist der groessere Kraftaufwand minimal. Ich bin schon (Leih u. Camber) Boards gefahren, bei denen ich das hintere Bein extrem hochziehen musste um mit kleinem Radius zu drehen, am Abend hatte ich Schmerzen im Oberschenkel. Alles kein Problem mit der Superbanana. Auch auf Eisflaechen hatte ich nicht das Gefuehl wegzurutschen, die Magnetraction war direkt da (allerdings auch nicht zu aufdringlich). Twin fahren klappte von Anfang an gut. Wie Eingangs geschrieben, moechte das Board schnell gefahren werden. Das Board hat m.E. auch guten Pop (getestet nur an kleineren Huegeln).


    Zusammenfassung:


    Die Superbanane hat einen sehr griffigen Kantenhalt, der sich aufgrund der verbauten Magnetraction auf sehr nassem Untergrund (Slush) schnell bemerkbar macht; dies kann zum Verkanten fuehren. Dies ist der einzige Kritikpunkt den ich habe. Bei hoeheren Geschwindigkeiten flattert das Board nicht, es faehrt sich sehr ruhig und stabil und spricht direkt auf Lenkbewegungen an. Es ist dennoch spielerisch und leicht drehbar und verzeiht auch schon mal den einen oder anderen Fahrfehler (wiederum weniger auf Slush). Das Board ist, soweit ich das testen konnte, sprungfreudig und sollte daher auch im Park eine gute Figur machen. Es ist ein vielseitig einsetzbares Board.


    Alles in allem:
    Thumbs up, well done Libtech Bitchin‘ Bord Builders! Wuerde mir das Board wieder kaufen.