K2 Fastplant 11/12

  • Nachdem ich dieses Board nun schon etwas länger besitze und ich das so einschätze, dass sich auch bei den neueren Varianten dieses Modells nicht viel getan hat, schreibe ich doch mal einen Erfahrungsbericht.


    Zunächst zu meinen Daten: Ich bin 1,81m groß, wiege ca. 70kg und fahre Schuhgröße 42.5. Mein Snowboard Level würde ich als Fortgeschritten - unteres Level Experte bezeichnen. Definitiv leidenschaftlich dabei seit vielen Jahren. Habe auch die Grundstufe als Snowboard Lehrer, für die einen ist das vielleicht ein Plus, andere belächeln mich.


    Boots/Bindung: Northwave Zero/Flux TT


    Erste Eindrücke kurz nach dem Kauf: Ich bin mit hohen Erwartungen an das Board herangegangen. Gekauft hatte ich es in einer Phase, in der ich reihenweise Boards gebrochen hatte, vom Ride Kink über das Burton Custom hin zu einem K2 Parkstar. Der Grund...ich war zu blöd zum Landen hinter der Box oder Rail. Ich bin regelmäßig stark auf der Nose oder dem Tail gelandet. Also jetzt ein Board mit Bambus Kern, wie bei einem Snowboard, mit 5 Jahren Garantie. Das war quasi der heilige Gral für mich. Weil ich das Board überall auf dem Berg fahren wollte, habe ich ein 157cm genommen. Das war aus heutiger Sicht ein Fehler. Ich habe das Board am Anfang ein wenig gefahren und bin sehr schnell wieder weg davon gekommen. Es war einfach nicht weich genug für mich zu der Zeit. Nicht verspielt. Ja klar, der Rocker führt dazu, dass man keine agressive Kante hat, aber es war nicht verspielt in dem Sinne, das man mal einfach so einen Tailpress auf der Box gemacht hat. Das hatte mit anderen Boards vorher viel mehr Spaß gemacht. Ich habe es also erstmal enttäuscht in die Ecke gestellt und stattdessen ein Rome Artifact Rocker gekauft, mit dem ich sehr zufrieden war und das mir viel Spaß gemacht hat.


    Die Phase nach meiner Ausbildung zum Snowboardlehrer: Früher oder später und mit steigendem Tempo auf der Piste und im Park bin ich wieder zurück auf das K2 Fastplant gewechselt und war jetzt auch lange Zeit sehr zufrieden damit. Ich muss sagen, jetzt schätze ich mittlerweile den etwas steiferen Flex des Boards. Ich fahre damit mittlerweile auch gerne Park, aber ein Jibboard ist es für mich immer noch nicht geworden. Es braucht schon eine gute Technik und etwas Tempo, um einen schönen Press aus dem Board zu bekommen. Ich denke es liegt vor allem an dem Bambus Kern. Der wirkt weniger "spritzig" im Popp, verglichen zu den üblichen dünnen Holzkernen in Freestyle Boards. So ein bisschen schwerfällig im Flex, wenn man so will. Und jetzt wo ich schneller unterwegs bin, merke ich, dass das Rockerprofil (flat zwischen der Bindung) mir nicht genügend Kantenhalt gibt, um schöne weite aggressive carving turns zu fahren. Also ich bin ein bisschen abgekommen von dem Board, aber ich würde auch sagen, dass das ein meiner persönlichen Präferenz geschuldet ist. Positiv ist zu sagen, dass das Board seine Versprechung bis jetzt gehalten hat und quasi unzerstörbar war. Es war insofern sehr zuverlässig und auch einfach qualitativ gut verarbeitet. Schön ist z.B., dass es als Freestyle Board eine gesinterte Base hat. Die ist schnell, aber natürlich auch etwas vergebene Liebesmühe, wenn man das Board vorallem durch den Park scheucht. Es sei denn, man mag es vor allem zum kickern nutzen. Da ist es sicher keine schlechte Wahl.


    Mein Fazit: Das K2 Fastplant ist ein wirklich gut verarbeitetes Board, das sein Versprechen einen unzerstörbaren Kern zu haben, erfüllt. Ich persönlich würde dazu raten, dieses Board lieber etwas zu kurz, als etwas zu lang zu kaufen. Warum? Weil es ein Freestyle Board ist und auch wirklich nicht mehr. Trotz gesinterter Base. Der Shape ist auf Park ausgelegt. Man kann das Board locker carven auf der Piste, nicht falsch verstehen, aber es ist kein Allmountain Freestyle Board. Dafür fehlt ihm einfach der Kantenhalt. Also ein sehr solides Deck, dass einem einen verlässlichen und etwas trägen Flex gibt. Vermutlich am besten geeignet, für Leute, die den Park zerstören und Rails und Jumps etwas schneller nehmen. Die werden die Vorteile eines etwas kräfitgeren Freestlye Flexes zu schätzen wissen.



    foto credit: @artified

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