Hi, nachdem ich hier so viel Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Board erfahren habe, wollte ich Euch ein Feedback / Erfahrungsbericht zum Jones Mountain Twin geben.
Ich bin kein kundiger Rezensent, weil mir einfach der breite Vergleich zu anderen Boards fehlt. Aber ich denke, dass man nach ein Paar Tagen, die man mit dem Mountain Twin unter verschiedenen Pistenbedingungen absolviert hat, schon etwas über das Board sagen kann.
Mein erster Eindruck war: Strage! Das ist schließlich mein erstes neues Bord und meine erste neue Bindung seit nahezu zwei Dekaden. Da braucht man natürlich etwas Eingewöhnung. Nach ca. 4 Tagen auf dem Mountain Twin, kann ich aber sagen, dass wir bereits gute Freunde geworden sind. Einiges an meinem Setup ist sicherlich noch verbesserungswürdig, aber mein altes Camber Board habe ich eigentlich nicht vermisst.
Dank der gesinterten Base und dem werkseitigem Wachs lief das Board von Anfang an sehr gut. Das Board ist sehr agil und ausgesprochen drehfreudig. Läuft es flach auf der Base greift die Kante nicht, so dass man es mühelos mit einer Art "Twist" in eine andere Richtung kicken kann. Ich nehme an, dass dies dem Rocker in Nose und Tail zu verdanken ist. Setzt man das Board auf die Kante kann man das Board durchaus auch carven lassen. Hier macht sich der Camber-Anteil unter den Füßen bemerkbar. Es ist sicherlich kein Spezialist in Sachen "Carving". (Das bin ich aber auch nicht...) Jemand der es drauf hat, wird sich mit dem Mountain Twin aber ganz sicher die Piste zurechtschnitzen können. An mangelndem Kantenhalt des Boards liegt es jedenfalls definitiv nicht, wenn man es nicht zu Stande bekommt. Das Problem ist da eher der Typ über dem Board.
Stichwort Kantenhalt: Auf eisiger Piste, selbst dort, wo es bereits verdächtig gletscherblau schimmert, hat man noch Grip - kein Vergleich zu meinem alten Camber Board, welches dort trotz gepflegter Kanten die Tendenz zum Abschmieren hatte. Ich würde mir definitiv kein Board mehr ohne Magne-Traction kaufen. Gerade jetzt um diese Jahreszeit, ist das Gold wert, denn hier und da taut es tagsüber und friert dann in der Nacht wieder an. Der Sägezahn gibt mir da sehr viel Sicherheit auf eisigen Stellen. Das ist vor allem dann sehr angenehm, wenn man überraschend auf solche Stellen kommt. Ich denke dann: "Jetzt zieht es dir gleich den Teppich unter den Füßen weg, aber die Kante packt dann doch irgendwie überraschend gut.
Im steilen Gelände dreht das Board sehr schnell und verhältnismäßig mühelos, so dass man die Geschwindigkeit gut kontrollieren kann.
Auch im Powder (ich hatte heute das Glück) macht das Board eine gute Figur. Sicherlich ist das Board auch hier kein Spezialist aber definitiv problemlos und spaßig zu fahren. (Ich hatte nichtmal Setback und es ging trotzdem gut)
Das Mountain Twin macht mir unter allen Umständen viel Spaß und ist für mich tatsächlich kraftsparend zu bewegen. Ein echter Day-Rider für den ganzen Berg - jedenfalls den Teil des Berges, den ich kenne und suche. Man kann gemütlich Cruisen, sauber auf der Kante fahren, in den Tiefschnee, auf zerbombte Nachmittags-Pisten und auf die Ski-Route. Der Kauf hat sich definitiv gelohnt. Mehr dazu, wenn ich das Board noch intensiver "erfahren" habe.
Zu den zweifellos vorhandenen Freestyle-Qualitäten des Boards kann ich nichts beitragen. Das ist nicht meine Welt.
Ich habe zur Zeit eine etwas weichere Bindung, die nicht besonders gut mit dem Boot harmoniert. Dafür harmoniert die weichere Bindung eigentlich sehr gut mit dem spielerischen und agilen Freestyle-Charakter des Boards. Ich hatte über relativ harte Bindungen und Boots nachgedacht und muss sagen, dass eine etwas weichere Bindung dem Board gar nicht schlecht steht.
To be continued...