Servus zusammen,
erstmal ein allgemeines Danke ans Forum, wenn man sich etwas durcharbeitet bekommt man super Eindrücke über die Pro und Cons der Boards/Bindungen, man braucht eigentlich gar kein eigenes Thema mehr aufmachen. Ich hatte viel über das Flagship gelesen und konnte dann bei einem Schnäppchen nicht widerstehen.
Zu mir: Gewicht: 88 kg (vielleicht auch 90 kg nach dem Sommer :D)
Körpergröße: 182 cm
Mann / Frau: Mann
Schuhgröße/Bootgrösse: 46 2/3 EU (13 US)
Fahrlevel:
[ ] Anfänger (1 Tag bis 6 Tage Erfahrung auf dem Brett)
[ ] leicht fortgeschritten (du kommst leichte/mittlere Pisten ohne Probleme runter)
[ x ] fortgeschritten (du kannst alle Pisten bewältigen und hast eine sichere, gute Fahrtechnik)
[ ] Profi (ob Carving, Powder Sprays oder Tricks im Park, du hast deinen Style gefunden)
Also hier anbei meine ersten Eindrücke zum Jones Flagship 162w 2015er Modell mit der Burton Cartel L ebenfalls 2015er Modell. Ich bin es bisher erst ein Tag gefahren und werde das Review mit der Zeit noch etwas anpassen. Aber bei dem einem Tag war alles dabei: gute Piste, zerfahrene Nachmittagspiste, feinster Powder und gefrorener Powder.
Beim Review lasse ich jetzt mal Dinge die ich noch nicht beurteilen kann weg, wie z.B. Jumps, Switch etc.
Zusammenfassend
Geiles Teil, ist jetzt mein absolutes Lieblingsboard (im Quiver sind noch das Ride Highlife, das Gnu Carbon Credit und für die besonderen Tage das Burton Fish). Das Flagship fährt sich sowohl auf der Piste als auch im Powder sehr angenehm und läd zum sportlichen Fahren ein. Es ist allerdings etwas anstrengender zu fahren und ist eher nichts zum gechillten Cruisen.
Erster Eindruck – super leichte Kombo
Wow ist das leicht, gefühlt in 162w mit der Cartel deutlich leichter als das Ride Highlife in 159w mit ner Ride Capo, welches ich die letzten 2 Jahre hauptsächlich gefahren bin. Hätte ich so nicht erwartet. Von Härte tun sich die beiden Boards nichts, beide sind sehr hart und ungefähr gleich. Von der Verarbeitung macht das Flagship einen sehr guten qualitativen Eindruck, aber das sollte man in diese Preisklasse schon voraussetzen. Der Top Sheet ist sicherlich nicht jedermanns Sache, mir gefällt der Holzlook aber.
Piste im Guten Zustand – guter Kantenhalt, schön zum sportlichen Fahren
Hier gab es für mich im Vorfeld das größte Fragezeichen, zumal die Meinungen etwas auseinander gehen. Ich hatte überhaupt nicht das Gefühl irgendwelche Kompromisse eingehen zu müssen. Im Gegenteil, ich dachte mir bereits bei den ersten Turns, wow, dass macht richtig Spaß. Fühlt sich an wie eine rundum bessere Version des Ride Highlife. Auch das hatte ich so nicht erwartet. Man merkt richtig wie leicht es am Fuß ist. Edge to Edge geht mega schnell und einfach. Carven und sportlich fahren macht einfach nur derbe Spaß. Zudem hatte ich nicht das Gefühl, dass es von der Technik her schwer zu fahren ist. Aber man merkt sofort, dass man besser mit einer sauberen Technik im Sinne von Konzentration und Beinarbeit fährt, lustloses oder gechilltes Rumgecruise ist eher nicht drin. Aber wenn man sich ein Brett dieser Härte aussucht will man das ja eigentlich auch i.d.R. nicht wirklich.
Piste im schlechten Zustand – anstrengend
Hier kommt das einzig negative bisher. Am Nachmittag merkt man schon in den Beinen und im ganzen Körper, dass man mit dem Board ordentlich mehr arbeiten muss, dass ist mir beim Fahren vorher gar nicht so aufgefallen. Man kann schon um die ganzen Schneehügel wie mit jedem Board rum fahren, aber mit der Länge von 162 ist es schon sehr anstrengend, besonders wenn man es mit einem Mindestmaß an Geschwindigkeit machen möchte. Da hat das Board mir ne Grenze aufgezeigt, die wahr meines Empfindens aber her von der Fitness her als von der Fahrtechnik. Ich glaube wenn man noch fit ist und Lust hat aggressiv durch die Hügel zu fahren, kann das Flagship auch bei zerfahrenen Pisten am Nachmittag ne Menge Spaß machen.
Feinster Powder – ein Traum
Was soll ich hier großartig dazu schreiben, erwartungsgemäß einfach zu super. Das Board hat sehr guten Auftrieb und lässt sich einfach aber auch sehr direkt lenken. Keine Überraschung, alle Daumen hoch.
Gefrorener Powder – die Kante hält
Ich habe die Kante eigentlich nicht als übermäßig griffig empfunden, kein Vergleich mit nem Board mit ausgeprägter Magnetraction. In einer Situation fernab der Piste wurde dann auf einmal aus dem Powder richtig gefrorener Powder, was mich in dem Moment völlig überrascht hat. Zuerst ist es gerutscht aber mit etwas mehr Druck hat die Kante sofort gegriffen und ich hatte guten Halt. Jones wirbt ja damit, dass das Flagship bei jedem Untergrund sichere Performance bietet. Einem ersten Eindruck nach stimmt das, aber hierfür muss es sich erst noch in vielen und vor allem in viel schlimmeren Situationen bewähren.
Zu guter Letzt noch zur Bindung
Ich glaube ich hole mir nur noch die Cartel, man kann alles Einstellen und vor allem recht einfach einstellen. Das Teil ist ebenfalls sehr leicht, gibt eine sehr direkte Rückmeldung und ist sau bequem. So eine gut sitzende Toestrap hatte ich noch nie. Ich hatte im Vorfeld etwas Sorge, dass mit der Cartel vielleicht die Dämpfung in der Kombination mit dem Flagship etwas abhandenkommt, dem war aber nicht so. Ich hatte nicht das Gefühl jede Unebenheit auf unangenehme Weise zu spüren, eher war die direkte Rückmeldung vom Board mit einem gewissen Grad an Dämpfung sehr angenehm.
Ich denke für jeden Boarder der gerne sportlich fährt, ist das Flagship (die Cartel sowieso) sowohl im Backcountry als auch auf der Piste ein tolles Board. Wenn ich es etwas mehr gefahren bin, werde ich das Review noch etwas aktualisieren.