Burton Pile Driver 140cm 2015

  • Burton Pile Driver 140cm 2015

    Rider: Ich
    Resort(s): Sulden & Obertillach
    Conditions: Powder +40cm über Nacht
    Bindung: Burton Mission EST 2015 (no Footbeds & teilweise mit 2015 Freedbacks)
    Boot: Burton Driver X

    Specs:
    140cm304 - 262 - 292 (Nose -Waist -Tail)
    5cm Setback
    bis ca. 79kg

    Shape: Directional
    Rocker/ Bend: S-Rocker
    Flex: 4-5
    Core: FSC Zertifizierter Superfly 2 mit Dual Zone EGD & Squeezebox Low
    Base: Sintered WFO
    Fieberglas: Triaxial mit Carbon I-Beam
    Carbon Stringer: Ja - längs


    Die ersten Schnappschüsse des Boards gab es bereits vor etwas über einem Jahr von JG und Terje zu sehen: Zwei Kerle in AK gekleidet auf super kleinen, Surfboard ähnlichen Shapes unterwegs in Baldface und echo damals wird vokalem in den USA viel über die Shapes diskutiert.
    Die unglaublich langgezogene Nose reicht mit ihrem Reverse Sidecut fast bis zu Bindung; der eigentliche „klassische Radius beginnt ca. 10cm Hinter der vorderen Bindung (je nachdem wo montiert) und reicht bis ans Board Ende ins eigentliche Tail hinein, flacht allerdings auf den letzten 5cm etwas ab. Das Tail selber ist wie der Shape 100% Surf inspiriert und so ist es auch kein Wunder, dass sich das super kleine Swallow Tail für die Serienproduktion gegenüber dem Rounded-Squash durchgesetzt hat. Das Swallowtail hat einfach weniger Fläche bei gleicher länge wodurch es noch tiefer einsinkt aber noch soliden halt gibt. Zudem sind kurze Swallow Tails im Powder etwas drehfreudiger und ermöglichen es dem Rider das Brett richtig straff auf Zug zu fahren indem die einzelnen Schwalben durch Druckzugabe unabhängig arbeiten und das Brett auf der Kante im teil leichter flext als wenn es plan aufliegt.Auch wenn das PD ein reiner Pow-Surfer ist und größtenteils einen umgekehrten Sidecut hat, so lässt es sich doch noch recht akzeptabel auf der Piste fahren, wenn man bedenkt, dass die Pisten an den super-duper Powder Tagen eh meistens recht weich sind. Da mehr als 40% Gefälle oder eisige Passagen aber wirklich nicht spaßig sind, sollte man mit diesem Pow-Surfer Pisten eher queren um zum tiefen Kram zu kommen.

    Das Pile Driver ist das kürzeste Snowboard was ich je in meinem Leben gefahren bin und ist satte 20-25cm kürzer als was ich normaler weise fahre. Unmengen an Float darf gestandener Mann hier also nicht erwarten: Die Nose ist recht schmal, das Tail sehr kurz und der Anstellwinkel bei niedrigen Geschwindigkeiten recht hoch. Dennoch funktioniert das PD erstaunlich gut und vermittelt das Surffeeling wie kein anderes Board, welches zur Zeit von den Mainstream Firmen produziert wird. Vergleichbar ist es am ehesten mit dem alten Burton Fishcuit - kein Wunder so ist es doch sein Nachfolger.
    Zurück zum Float: 80cm Neuschnee über Nacht war eines der verspäteten Weihnachtsgeschenke die Frau Holle mir Anfang Jänner in Sulden bescherte und es schneite den ganzen Tag weiter feinsten Powder. Wer schon mal in Sulden war und das Gelände kennt weiss welches Brett man braucht um durch den Wald zu fahren: Das PD war die perfekte Wahl. Erst einmal auf Touren kann einen mit dem PD nichts mehr aufhalten und man surft den Berg herunter. Super wendig, leicht und insgesamt unglaublich spaßig in so unglaublich tiefem Schnee zu fahren. Durch die geringe länge von 140cm und die leichte Bauweise will man jeden kleinen Hügel mitnehmen und das Tail jederzeit wieder in die Schneedecke stemmen sobald das tempo oder das Gelände es zulassen - ein unglaubliches Feeling welches ich so noch nie beim fahren mit Bindung erlebt habe.
    Stichwort Bindung: Sowohl in Süd als auch in Osttirol bin ich das Brett mit einer EST Mission ohne Footbeds also der Dämpfung gefahren. Man steht direkt auf dem Brett und hat ein unglaubliches Boardfeeling. Für eine geringe Dämpfung ist eh gesorgt.
    Der Filet-O-Flex zeichnet sich dadurch aus, das der Kern aufs absolute Minimum herunter geschliffen wurde und mit einem besonders stabilen Fieberglas ummantelt ist und dadurch längs super weich, in der Torsion aber erstaunlich steif ist. Zudem sind die Bretter extrem dünn, weshalb Schaum-Pads unter den Bindungen aufgeklebt werden um wieder auf Niveau des Channels zu kommen. Rein von der Traction her reicht beim PD das Pad aus um genügend grip zu haben. Wer also ein Leash am Channel fixiert kann mit dem Board sofort No-Boarden gehen - das ist dann wirklich die ultimative Surf Erfahrung und sollte jeder der es schafft seine Hände an eines dieser Babys zu bekommen ausprobieren.

    Empfehlen würde ich dieses Brett nur Personen die A. das Geld und die Möglichkeiten dazu haben (550€ im VK ist für ein solch spezielles Brett schon eine ordentliche Hausnummer) und B. Feeling der Performance bevorzugen. Alle anderen sind mit Jones Hovercraft oder ähnlichen Brettern besser bedient.

    Mein Größter Rat an alle interessierten ist aber dieser: Das Board hat so ein geiles Feeling - verhunzt es nicht indem ihr zu steife oder reaktive Bindungen draufknallt. Besorgt euch eine Mission EST, reißt die Footbeds raus (Toe- & Heeldrag ist an diesen tagen eh egal) und tauscht am besten auch noch das Higback gegen die 2015er Freedbacks und habt einfach spass am Surfen. Der Schnellste könnt ihr immer noch im Frühjahr sein…Scheißt auf Carbon hoch 10 und am besten auch auf zu steife Boot mit dicker Sohle - ich hätt mich ins Knie beißen können, dass ich so ein geiles Brett mit meinen extrem steifen Driver X Schuhen fahren musste...

    In diesem Sinne: Enjoy!
    Nico


    2 Mal editiert, zuletzt von iRideIBK ()

  • Habe mir gerade das Fishcuit bestellt..
    Du trägst jedenfalls eine Teilschuld.. :p



    Leider habe ich letzte Woche meinen Burton Freestyle (bequemster Schuh, den ich je hatte, super weich und flexy) für paar Euronen vertickt.. :(
    Der ION ist da doch einiges steifer gebaut, aber vielleicht verkauft ja auch mal wer für paar Euronen so nen Freestyle-Boot :rolleyes:



    Eine Mission EST hole ich mir dann später noch dazu, diese Saison wird wohl eh nix mehr.



    Frage:
    Wenn man ohne Bindung fährt und im flachen Abschnitt stürzt, gibt's nur noch Laufen, was? :confused:

    With great powder comes great responsibility

  • Warst du nicht der aus Saas Fee?
    wie gesagt ich wär da eher zum Fish gegangen...


    Der Ion hat ne EST Sohle das passt. Wenn du dir die Freedback einsät holst hast jede menge Spaß mit dem Ion...
    bei Bindungen kannst auch nach ner Custom oder so schaun- im powder eh alles Wurscht.


    Gegenfrage: wenn du an einem tiefen Tag mit Bindung im Flachen stürzt, kommst du dann voran? ;)
    wenns zu flach ist ist's zu flach!

  • jo, meistens in Saas Fee unterwegs :)


    Das Board würde ich wohl eher zum Touren brauchen, wenn's mal nach Japan geht und so.
    Weiss nicht, ob ich damit in Saas-Fee die Steine shredden will...



    Das Fish habe ich eingehend studiert, entschied mich aber schliesslich fürs Fishcuit, weil das "Soul-Surfing" damit noch toller zu sein scheint, wie sich die wenigen Reviewer alle einig waren.
    Ausserdem möchte ich dann auch gerne mal noboard probieren, wenn das Brett die Option schon bietet. :cool:



    Die Custom würde wohl auch reichen, stimmt, gibt ja immer mal wieder gebrauchte Testbindungen, die man billig schiessen kann, und das Fussbett kann man auch rausnehmen. :o



    Also stürzen tu ich mit Bindung nie im flachen Gelände.. das überlasse ich den Newbies :p
    Aber als Noboard-Anfänger macht man angeblich eben ziemlich oft den Schneemann..
    Gibt's da keine chance, in einer fremden Line wieder Tempo zu holen? (flacher Abschnitt = so, dass man noch im Lauftempo durchkommt, wenn man obenauf schwimmt)

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  • Ok-weil für Saas Fee wärs halt echt kurz und zu wendig-ist halt für dichten Wald gedacht wie das Pile Driver.


    grundsätzlich hast du das gleiche Brett unter den Füßen und kannst je nach können das gleiche machen. Das mit der Bindung war nicht auf Sturz sondern auf Tempo bezogen.
    Du kannst natürlich in spuren Schwung holen allerdings musst du erfahrungsgemäß echt aufpassen, denn tendenziell sind die Boards eher dünner als das fishcuit und du willst ja nicht beim Schwung holen verschneiden.


    teste es mal ohne die Footbeds: wenn es dir taugt würde ich den Mittelsteg der EST Bindung rausschneiden. Solltest dann aber wirklich schaun, dass es auch von der Bootlänge hinhaut-würd ich also nicht mit Größe US12 machen.
    und besorg dir für die Bindung thin Beds-die standartdämpfungen sind fürs Feelings viel zu dick!

  • Okay, ich werde sicherlich von meinen Erfahrungen berichten und hoffentlich auch lustige Videos liefern, wenn mich jemand beim noboarden filmt. (Sieht man ja leider viel zu selten..)


    Da bin ich mit meinem 42er-Füsschen halt schon gesegnet, zumal der Ion eh noch kompakt ausfällt :cool:


    Das Shredbed 2.0 aus der Mission/Custom kann man doch komplett entfernen, mit den Gummimatten auf dem Board?

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  • Die Footbeds kannst du zwar rausnehmen allerdings hast du vorne immer noch einen Mittelsteg der die beiden Flanken in einem Abstand hält - der stört mich immer wenn ich ohne fahr...
    Alternativ kannst du aber auch einfach die Thinbeds kaufen - die spürt man eh nicht so dünn wie die sind...

  • Danke, habe Sie im Händler-Katalog gefunden..


    ist schon was zu den Preisen bekannt?


    Und wo findet man so ein Noboard-Leash? (Die stretchy-Leine, die an zwei Punkten festgemacht wird)

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  • Du hast im Prinzip kein Tail, dh. du musst also sehr zentriert landen und das Brett kannst du nur unter dir halten indem du verschneidest und die Nase komplett in den Schnee stemmst.
    Allgemein ist das Brett recht leicht und dadurch vergleichsmässig gut ausbalanciert. Wenn man sich allerdings den einsatzzweck anschaut, bezweifle ich das du nennenswerte Drops damit finden wirst.


    Da ist das Flight Attendant ist da schon eher das richtige Board - Review folgt die Tage!

  • Du hast im Prinzip kein Tail, dh. du musst also sehr zentriert landen und das Brett kannst du nur unter dir halten indem du verschneidest und die Nase komplett in den Schnee stemmst.
    Allgemein ist das Brett recht leicht und dadurch vergleichsmässig gut ausbalanciert. Wenn man sich allerdings den einsatzzweck anschaut, bezweifle ich das du nennenswerte Drops damit finden wirst.

    Da ist das Flight Attendant ist da schon eher das richtige Board - Review folgt die Tage!


    Ja das habe ich mir auch gedacht.

  • Das Video war's ja auch, das mich schliesslich zum Kauf überzeugt hat :cool:
    Als ich gesehen habe, dass man mit dem Teil auch auf der Piste Spass haben kann, war für mich der Fall klar.


    Greetz

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  • sodele, habe ne 11er Custom EST gefunden, purple/black :cool:
    für 60€ und in gutem Zustand wird mir die Bindung sicher den nötigen Halt bieten, um nicht vom Brett zu fallen :D

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