Auf dem 1st Try habe ich eine alte Wegbegleiterin getroffen und die Liebe ist neu entfacht, denn mittlerweile konnte ich sie zähmen That chick ´s a rocket!
1. Rider Facts
Rider: Ich
Gewicht: 85Kg inkl Material (81Kg ohne)
Boots: 32 TM-2 in US 10 28cm
Resort: Alpbachtal
Conditions: freaking fluffy Pow Pow
Bindung: Burton Malavita 2017 M
2. Allgemeines zum Brett
"Warum", frage ich mich, "warum hast in Herrgotts Willen bist du seit 2012 kein Burton Fish mehr gefahren?", als ich nach dem dritten Run Richtung Gondel fahre. Kann ich mir bis heute nicht beantworten.
Ein Brett, wie für mich gemacht, maßgeschneidert wie ein englischer Anzug. 2012 hatte ich wohl noch nicht das Level was ich heute habe. Ich dachte ständig: gut, das Brett ist basically gleich geblieben, das kennst du schon. Aber hey, man kann auch viel neu entdecken. So passierte es mir beim Fish, 2015 noch ein S-Rocker mit Camber, ists seit dieser Saison ein Directional Flat Top. Sprich Tail bis zum Ende des vorderen Channels Flat, dann ein gerockerter Löffel der sich Nose nennt. 20mm Taper sind eine heftige Anwort auf alles, was "Auftrieb" schreit. Das Brett ist leicht (in Kombi mit der Malavita) und wie gewohnt vom Big B, Top verarbeitet.
3. Allgemeiner Fahreindruck
Ist ja schon beschrieben worden: gemacht für meinen Fahrstil. Carven und Gas geben auf der Piste, Sidehits, Powder Powder Powder. Hat mich persönlich so umgehauen, dass ich es direkt geordert habe
4. Kantenhalt / Stabilität
Kommen wir zu den objektiven Facts. Der Kantenhalt ist für ein Directional-Flat-Top enorm gut. Damals hatte ich ihn noch etwas besser in Erinnerung, ähnlich wie der des Pile Drivers, nur dass ich eben eine längere Kante habe. Es fährt sich sehr ähnlich auf der Kante, wie das Tree Hunter von Capita X Springbreak. Da ich jedoch nur vorne so eine extreme Breite habe, ist es, mehr über das hintere Bein gefahren, etwas agiler und auch spritziger beim Umkantprozess. Hier wären wir auch bei einem der (kleinen) Nachteile des Boards: Bei hohem Aufkantwinkel und auf der Kante hält alles, bis zum Ende der vorderen Bindung. Da nach flattert es, dass es knallt! Aber, die Kante hält, mit der richtigen Technik kann man also wahrlich Gas geben auf der Piste (also: Gewicht vorne drauf und Arsch in Richtung Nose-BS-Kante ) Natürlich haben wir dadurch auch einen Vorteil: ist die Piste mal etwas zerfahren, schneidet das Brett durch alles wie Butter, da die Nose wirklich viel schluckt.
5. Flex/Pop
Der Pop ist für das Brett ordentlich, ich erwarte jetzt nichts weltbewegendes, alles in allem fühlt sich das Brett "snappy" und reaktiv an, egal ob der Länge nach oder torisonal. Der Flex ist tendenziell etwas härter, auf jeden Fall nicht weich. Vergleichen mit @SleazyMartinez Korua Apollo (wars das Apollo? ) ist die Nose ähnlich, zwischen den Bindungen deutlich härter. Würde fast sagen, es hat dort den gleichen Flex wie ein Trick Pony (liegt ja auch Nahe, sind ja die gleichen Specs und Materialien) Die Härte ist aber auch gut so, verglichen mit einem Apollo, das ich für deutlich zu weich zwischen den Bindungen halte, brauch man diese gewisse Härte, um eine gewisse Ruhe bei Turns im Tiefschnee zu bekommen. Ich bin im direkten Vergleich danach das Branch Manager gefahren (siehe anderen Bericht), da hat Burton mitgedacht und den Flex dem Brett angepasst - beim Fish mit Flat-Top etwas härter, beim BM mit Camber etwas weicher. Daher macht es Burton einem richtig schwer, sich zu entscheiden
6. Pistenfreestyle
Geht ganz gut. Wer fahren kann, der kanns auch switch bewegen. Nosesildes und Nosebutters sind aller erste Sahne, vor allem im Powder! Der Flex ist für so Spielereien auch wirklich gut gemacht. Für ein Powderbrett wirklich herausragend, kommt an ein Freestylebrett nicht ganz heran, leider auch nicht ans 20/20 - aber zieht dieses dafür in Punkto Freeride / Powder wirklich ab.
7. Kicker / 8. Pipe / 9. Jib
Wer sich mal Stephan Maurer mit dem 2013er Fish im Slopestyle anschaut.. der macht alles damit
10. Freeride / Powder
Sein Element. Was soll ich sagen. Ich hatte nie ein passenderes Brett für mich unter dem Füßen. Pillowlines funktionieren super. Durch den Wald wedeln: ein Traum. Ich hatte nie mehr Spaß mit einem Brett. Vielleicht lag es daran, dass ich "meine" Malavita an den Füßen hatte und einfach alles harmoniert hat. Nicht desto trotz, von Beginn an fühlte ich mich mit "meinem" Fish wohl. Musste mich nicht darauf konzentrieren, was mein Brett anstellt. Es hat genau das so ausgeführt, wie ich es wollte. Klar, man muss ein wenig den Surfstil fahren, also primär über das hintere Bein steuern, eben das Tail nutzen, aber dann gibts kein Halten mehr. Noch nie habe ich mit solch einer Ruhe und Präzision Lift-Lines durch den Wald gemeistert. Zu schnell für ein Speedcheck nach dem Pillow? "Egal, einfach noch einen straight nehmen, ach, geht ja super, gleich noch einer!" Noselastig gelandet? "Ach, schluckt dieser Löffel vorne sowieso" - ähnlich wie beim 20/20. Tendenziell ist es schon mehr das Powderbrett, als das Freeridebrett. In den offeneren Teilen des Hangs hat es zwar herausragend funktioniert, aber wirklich harte Passagen gab es nicht. Aber ist mir eigentlich auch wurschd. Ich liebe den Fahrstil und wenn mein Brett wirklich das tut, was ich will, dann komm ich da auch ohne Probleme durch. Aber, für Hardpack o.ä. würde ich zum Gate Keeper, Flagship, PYL und ähnlichen greifen
Kleiner Tech-Talk: Ich bin mit 83Kg genau zwischen der Grenzen von M und L, sprich 156cm und 160cm. Falls nu einer daherkommt und sagt: "4cm länger = besserer Auftrieb im Tiefschnee". Jain, stimmt bei manchen Brettern, nicht unbedingt beim Fish. Laut Interns ist die Nose ist vom Feeling und Auftrieb (fast) identisch, auch wenn sie ein paar Millimeter länger ist. Hier geht es primär um die Größe, jemand mit etwas längeren Beinen der einen breiten Stance fährt, sollte bei unter 85Kg trotzdem zum 160cm greifen, kann aber auch, wenn sichs etwas agiler Fahren soll beim 156cm bleiben. Also, gleicher Auftrieb & mehr Agilität, was nehmen wir? Natürlich 156cm
11. Zusammenfassung
Pop: 6/10
Piste: 9/10
Pistenfreestyle: 7/10
Park:
Kicker: 5/10
Pipe: 5/10
Jibbs: 3/10
Freeride/Powder: 9/11
12. Passendes Fahrerprofil
Ein erfahrener Rider, mit Kraft in den Beinen, der ein surfiges powderlastiges Brett sucht, was halt tatsächlich so geil ist, dass man es am liebsten überall fahren will Im Tiefschnee will und muss es über das hintere Bein gefahren werden, daher der "erfahrene" Rider.
Wer ein bisschen weniger ausgeben mag, der greift zum Mod Fish, welches sich nicht so surfig fährt, aber dafür etwas mehr als Freerider geeignet ist.
Ich hab ja hart vom 20/20 geschwärmt, nun ja, da sich im Lager noch ein letztes 156cm Fish in rot getummelt hat, ist dieses Jetzt auf dem Weg zu mir und kommt pünktlich zum Geburtstag. Persönlich ist es nochmals ein geileres Feeling vergleichen mit dem 20/20, was 2017 ohne Neuerungen und mit hässlichem Design daherkommt, zudem hat mir die Haltbarkeit des 20/20 etwas Gedanken gemacht. Das Fish bleibt zwar auch gleich, aber das diesjährige Design ist einfach geiler und auch ich freue mich wenn etwas nochmal etwas günstiger ist, als sonst