Welchen Bindungswinkel bei Kind /Anfänger

  • Grundsätzlich würde ich Einsteigern hinten und vorn zunächst identische Winkel einstellen. Man kann dann mit beiden Füßen mal ein die eine mal in die andere Richtung „Roller“ fahren und schauen, ob man eine bestimmte Schokoladenseite hat. Ideal wäre, wenn man die symmetrische Stellung beibehalten könnte, so dass man von Anfang an in beide Richtungen fahren lernt.


    Ich hatte von Anfang an den rechten Fuß vorn. Alles andere hatte keinen Sinn. Schon als Kind auf dem Skateboard war der rechte Fuß immer vorn. Wenn das bei deinem Kandidaten auch so einseitig ausgeprägt ist, kann man hinten auch weniger einstellen und den hinteren Fuß weniger weit nach hinten verdrehen.

    Zwischen den beiden Füßen sollte meiner Meinung nach in Summe aber nicht mehr als maximal 27Grad sein. +10/-10 oder +12/-12 würde ich vielleicht probieren?

  • Meine Tochter (auch 9 Jahre) fährt von Anfang an +12/-12 und sie kommt so super klar damit. Das mit beiden Richtungen am Anfang finde ich auch sehr sinnvoll.

    Ich habe es auch anders gelernt und tu mich jetzt eben schwerer mit der anderen Seite.

  • Weiter zu beachten: Bindung unbedingt mittig zwischen Tip und Tail montieren. Bindungsabstand etwa Schulterbreit. Manche rechnen 1/3 Klrperlänge = Stance Breite. Andere orientieren sich auch an der Kniehöhe. (Im Sitzen barfuß gemessen vom Boden bis zur Oberkante Knie) Bindungen anschließend noch so ausrichten, dass Ferse- und Zehenüberstand einigermaßen identisch sind.

  • Zur Kontrolle der Stance-Breite könnte man den Nachwuchssnowboarder bei einer Teppichsession noch bitten, eine Gewichtsverlagerung über den einen und dann über den anderen Fuß vorzunehmen. Wenn man den Oberkörper und das eigene Gewicht auf diese Weise nicht ganz entspannt senkrecht über die Bindungen bringt, ist der Bindungsabstand vermutlich noch zu groß. Wenn der Kandidat das Körpergewicht deutlich über die vordere Bindung hinaus, also vor die Bindung verlagern kann, ist der Bindungsabstand vermutlich zu gering gewählt. Es fehlt dann vermutlich an Stabilität.
    Bei dieser Session kann man zudem mal beobachten, was mit dem Tail des Boards passiert. Wenn das Snowboard ein weicher Rocker ist, könnte das Heck bei der oben beschriebenen Gewichtsverlagerung minimal vom Boden abheben. Dies könnte dem Snowboard Anfänger eventuell bei den ersten Kurven helfen, die Kante adäquat zu entlasten.

    Das ist meine persönliche Meinung, entwickelt aus der Beobachtung. Manche Anfänger sind in unnatürlicher Haltung auf ungeeignetes Material getackert und deshalb unfähig, die erforderlichen Moves nachzumachen, die der Instruktor vormacht. Steht der Anfänger breitbeinig wie ein Eifelturm auf dem Board, dann muss er sich schlimmstenfalls mit dem gesamten Oberkörper und den Armen rauslehnen, um das Gewicht zu verlagern, anstatt einfach nur das Becken ein wenig zu verschieben.