Travis Rice Pro C2 BTX 2015

  • Hi,


    ich bin gerade auf der Suche nach einem Board, dass mir guten Auftrieb im Tiefschnee gibt, ein wenig das Kurven machen in steilen, engen Tiefschneeabschnitten erleichtert und trotzdem auf der präparierten Piste stabil in der Kurve bei etwas höheren Geschwindigkeiten liegt. Erfahren beim Fahren bin ich und nehme gern ein paar Härten beim besser werden in Kauf, falls es mit meiner Technik doch nicht so weit her ist :)


    Stats: 71kg, 173cm


    Ich hab jetzt mal das Travis Rice Pro C2 BTX 2015 gesehen. Der Verkäufer sagt mir, dass die Magne-Traction + Hybrid Rocker + hohe Flex (7) mit den Auftrieb gibt und die Magne-Traction mir den Halt in den Kurven gibt. In den meisten Foren im Internet lese ich aber, dass die Magne-Traction erst auf Eis wirklich einen Unterschied macht.


    Jetzt würde mich interessieren, ob es Magne-Traction + Hybrid Rocker Kombi ist, dass die Stabilität auf der normalen Piste bringt oder ob es wirklich nur auf Eis was bringt. Für Tipps für alternative Boards wär ich auch voll dankbar! Preiskategorie ist so um die 500-700 Euro (ohne Bindung), für was Ultimatives auch vielleicht bis EUR 1.000.


    PS: Ich kenn den Unterschied zwischen fehlerverzeihendem Board und Material, dass gute Technik voll aufnimmt, ich mag mich auf Zweiteres einlassen :)


    Ich suche:
    [x] Snowboard
    Snowboardlänge: 160
    Dein Körpergewicht: 71
    Körpergröße: 172
    Mann / Frau: Mann
    Schuhgröße/Bootgrösse in Mondopoint: Schuhgröße 43,5, Mondopoint 28,5 (Hab Burton Driver X 2013 oder 2012, hab die info nicht so genau, 2014 hat 28,5)


    Preislimit: von: 500 - 700. Wenn perfect vielleicht 1.000


    Fahrlevel:
    [ ] Anfänger (1 Tag bis 6 Tage Erfahrung auf dem Brett)
    [ ] leicht fortgeschritten (du kommst leichte/mittlere Pisten ohne Probleme runter)
    [x] fortgeschritten (du kannst alle Pisten bewältigen und hast eine sichere, gute Fahrtechnik)
    [ ] Profi (ob Carving, Powder Sprays oder Tricks im Park, du hast deinen Style gefunden)


    Fahrstil/Einsatzgebiet-in Prozent:
    Falls du hier ein ganz spezielles Brett, zum Beispiel für Rails oder fürs Backcountry, suchst, gib einfach 100% an.


    [50] Piste [ ]%
    [50] Tiefschnee / Backcountry [ ]%
    [ ] Park (Kicker/Pipe) [ ]%
    [ ] Rails [ ]%


    Falls du ein Board suchst: Möchtest du damit viel switch fahren?
    [ ] Ja
    [x] Nein

    2 Mal editiert, zuletzt von elovaris ()

    • Offizieller Beitrag

    Der Verkäufer sagt mir, dass die Magne-Traction + Hybrid Rocker + hohe Flex (7) mit den Auftrieb gibt und die Magne-Traction mir den Halt in den Kurven gibt.


    Klingt nach einem auswändig gelernten standard Verkäufer-Satz... :rolleyes:


    Fakt ist: Ja, ein Hybridrocker hat gegenüber einem normalen Camber Board mehr float. Und ja, die Magnetraction hat bei Hybridrockern auch ihre Daseinsberechtigung. Aber da hört's dann auch schon auf mit dem, was man so stehen lassen kann, denn:


    Wenn du nicht wirlich viel switch fahren möchtest, wozu um alles in der Welt dann ein true twin? Ok, auf der Piste mag es gut funktionieren und einige werden auch hier das twin-Feeling einem direktionalen Board vorziehen, aber bei 50% abseits und kein switch?! Da wäre ein deutlich direktionales Board eindeutig die bessere Wahl!


    Auf jeden Fall anschauen solltest du dir den Burton Family Tree - Da sind einige (teils sehr unterschiedliche!) Boards dabei, die für dich perfekt passen könnten. Landlord, Flight Attendant, Juice Wagon, Fish (?), usw. sind allesamt hochinteressante Boards!


    Aber auch Jones wäre eine gute Adresse und bspw. ein Flagship wäre auch eine Option.


    Ansonsten, falls es doch ein Hybridrocker sein soll, schau dich bei Never Summer um - bessere Hybridrocker gibt's meiner Meinung nach nicht und Summit (oder Cobra wenn's mehr Allmountain sein soll) wärst du auch sehr gut beraten!


    Es gibt natürlich noch einige Alternativen - von normalem Allrounder wie dem Ride Highlife UL bis hin zu etwas exotischeren Boards wie dem Dupraz D1 - Ich bin sicher, wir finden was passendes für dich :thumbup:


    Und bevor ich's vergesse: Eine Bindung hast du?

  • Das T.Rice fahre ich selbst und die Magnetraction merkt man auch bei weicherem Schnee, da ist sie sehr bissig. C2BTX fährt sich sehr einfach, verzeiht viele Fehler, ist sehr wendig, drehfreudig, kraftschonend zu fahren und man trotzdem mit sehr hohem Speed fahren und schön carven. Nachteile sind, dass es etwas träger reagiert als ein Camber oder Hybridcamber und auch ein wenig verwischt. Daran kann man sich leicht gewöhnen.
    Ein direktionales Board wäre für dich, wie Lukas schon sagte, deutlich sinnvoller.
    Das LibTech Lando zum Beispiel würde besser passen (Direktionales T.Rice mit Setback und ein paar Zusatzfeatures), da ist die weiche Magnetraction auch nicht ganz so bissig auf weicherem Schnee mit trotzdem sehr gutem Grip auf harter Piste. Außerdem hat es die Orbdinger mit denen es schneller reagiert.


    Von der Boardlänge sollte für deine Zwecke was um 155 bis 158 gut passen.

  • Alles klar, danke schon mal für die guten Tipps. Ich glaub Twin brauch ich nicht, aber klingt so weit nach "gut zu haben für alle Fälle". Die Vorteile vom direktionalen Board bringen mich wahrscheinlich zur Lösung:


    Directional Board: Was ich bisher so gelesen habe, stehe ich da eher weiter hinten oder das Tail ist weicher/schmaler oder die Nose ist breiter oder länger oder eine Kombo daraus. Unterm Strich wird es weniger anstrengend, im Tiefschnee hinten mehr einzusinken. Dann habe ich noch gelesen, dass sie laufruhiger bei höherer Geschwindigkeit sind. Ist es das im Wesentlichen oder steckt noch mehr dahinter? Die Vorteile/Nachteile auf der klassischen präparierten Piste würden mich interessieren.


    Nachteile sind, dass es etwas träger reagiert als ein Camber oder Hybridcamber und auch ein wenig verwischt. Daran kann man sich leicht gewöhnen.


    Träge und verwischen kann ich mir noch nicht so konkret vorstellen.. träge, dass es im Turn ein wenig braucht, bis es greift und verwischen so ähnlich wie 'Drift' mit dem Auto oder? Verhält sich das Board dabei gleichmäßig oder eher ruckartig?


    Ad LibTech Lando: Weicher Schnee = Tiefschnee / Pulverschnee / Patziger Schnee? Harte Piste = Eisig / Präpariert und nur fest.


    Wegen Bindung denk ich an die Flow NX2 GT Fusion 2015 oder eine ähnliche. Hauptsache sehr steif und die Highback-Rotation würd ich gern mal auf den Sinn testen. Cinch find ich geil, da geht was weiter vor und nach dem Lift :)

  • Ein direktionales Board hat nur den Nachteil, dass es Rückwärts/im Switch etwas schlechter zu drehen und lenken ist. Wenn du kaum Switch fährst, spürst du keinen Nachteil sondern nur die Vorteile.


    Träger: Du kantest auf, also erhöhst den Winkel bei Kurvenbeginn und bei kleinen Aufkantwinkeln reagiert das Board verzögert mit der Kurvenfahrt. Bei größeren Aufkantwinkeln greift die Kante dann und es fährt normal um die Kurve wie ein Camberboard.


    Verwischen: genau es driftet mehr wenn du nicht stärker auf die Kante gehst. Es verhält sich sehr gleichmäßig, nicht ruckartig (bis auf das Rome Agent Rocker, das fand ich ruckartig).


    Weicher Schnee ist Schnee in dem du eine Delle reinmachen kannst also alles von Pulver bis Sulz. Harter Schnee ist Schnee der eine Delle in deinen Körper macht, wenn du drauffällst, also hart präpariert bis eisig.


    Beim Wechsel von harter Piste auf weichere Piste (z.B. frisch vom Pistenbully präpariert) kann es mit der starken Magnetraction zu brenzligen Situationen kommen, wenn man nicht darauf gefasst ist (O-Ton eines Burton Fahrers, beim ersten Einlenken auf einem MT-Boards auf weicherer Piste: "Ach du Scheisse, das ist ja krass!", er wollte dann auch so ein Board). Das Board bekommt wahnsinnig grip auf weicherem Schnee und lenkt dann sehr abrupt ein, wenn man nicht ganz flott Druck von der Kante wegnimmt bzw. sanfter fährt. Wenn man sich so richtig in die Kurve reinwerfen will macht es aber auf weicher Piste auch sehr viel Spaß, man muss sich nur adaptieren, vorsichtig und schnell sein mit der Variation des Kantendrucks.


    Cinch und Flow finde ich nicht geil, ich finde z.B. Burton Mission, Cartel, und meine Genesis supergeil. Ride, Rossignol, Rome und Union machen noch sehr gute Bindungen.
    Für viel wichtiger als Highback Rotation halte ich Highback Forward Lean mit der die Reaktionsgeschwindigkeit der Backside-Kante extrem beeinflusst werden kann.

    • Offizieller Beitrag

    . Ich glaub Twin brauch ich nicht, aber klingt so weit nach "gut zu haben für alle Fälle"


    Sagen wir's mal so: Wenn du später (evtl. später) auch mal öfter switch fahren möchtest, vielleicht auch mal die eine oder andere Landung switch machen willst, usw. dann ist ein true twin schon nicht verkehrt. Und ein Hybridrocker geht ja auch (nur weil er true twin ist) nicht gleich im Powder unter - Das T.Rice heißt ja nicht nur so, sondern Travis Rice selbst zeigt ja eindrucksvoll, was damit so alles machbar ist ;)


    Und bei deinem Gewicht sollte das erst recht kein Problem sein, da könntest du auch noch etwas kürzer als 160 gehen ;)

  • Danke, das klingt ja gewaltig nach dem, was ich suche! Ein wenig verwischen stelle ich mir ganz lässig vor und wenn es mir dann drauf ankommt, ordentlich grip zu machen, gehe ich mir auf die Kante. Mit der heiklen Situation beim Übergang kann ich wahrscheinlich umgehen lernen. Mal sehen.


    Ja, Forward Lean bei der Bindung hab ich mitgedacht, mein Plan ist es, es mal mit 10-15° zu versuchen, so dass ich z.B. in etwas verfahrenem Tiefschnee schön aus der "Kniebeugung" heraus Turns einleiten kann. Bisher habe ich mit weicher Bindung bei 0° Stress gehabt, weil ich vorm Turn aus den Knien gehen musste und das nächste Häufchen schon auf mich gelauert hat :)


    Dir konkreten Vorteile von einem direktionalen Board (oder Features, die nur bei direktionalem Board möglich sind) gehen mir nur noch ab. Was ich bisher konkret rausbekommen habe ist das Tapered mit einer fetteren Nose mehr Auftrieb im Powder gibt, Setback dasselbe durch Gewichtsverlagerung bringt. Stimmt das so und gibts noch mehr wesentliches dazu?

  • hi, wenn es ein Libtech sein soll würde ich gemäß deinen genannten Kriterien wie Dunkelbazi auch das Lando (Mark Landvik) Phoenix nennen. Auch das LaNina würde passen wenn Pulver und unebenes Terrain dein Haupteinsatzgebiet sind. Das LaNina ist C1 Hybridrocker, es floated genial im Pow (Rocker von der boardmitte zur Nase) und ist dennoch stabil auf de Piste (Camber im tail). Es ist direktional, aber nicht tapered, man kann damit zur Not auch mal Switch fahren.

  • Ja, das Libtech Lando habe ich schon im Auge, muss mir noch klarer werden, wie viel mir ein direktionales Board bringt. Wenn sich die Vorteile für mich in Grenzen halten, dann wird für mich ein bi-direktionales besser sein, weil ich einfach mehr Optionen habe.


    Beim LaNina bin ich mir nicht sicher. Klingt nach einem S-Rocker, da wird es mir irgendwie schon zu bunt mit der Technologie, so eines sollte ich wohl lieber 1-2 Tage auf Piste und Tiefschnee austesten und schauen, wie es sich auf der Piste tut.

    • Offizieller Beitrag

    Was ich bisher konkret rausbekommen habe ist das Tapered mit einer fetteren Nose mehr Auftrieb im Powder gibt, Setback dasselbe durch Gewichtsverlagerung bringt. Stimmt das so und gibts noch mehr wesentliches dazu?


    Das stimmt schon so ungefähr: Bei einem Taper ist das tail schmaler und sinkt dadurch besser ein. Wenn du bei einem Setback weiter hinten stehst, dient das genau dem selben Zweck.


    Abgesehen davon fühlt sich ein direktionales Board etwas anders an - ob besser oder schlechter ist Geschmackssache :)


    In Summe gibt's von mir für ein Board wir das T.Rice absolut grünes Licht!
    Und falls du dir auch noch ein, zwei Alternativen anschauen magst, wirf mal einen Blick auf Gnu Rider's Choice und dem - meiner Meinung nach besten - Hybridrocker Never Summer Proto HD ;)



    Bei Bedarf kannst du später noch immer ein reinrassiges, dediziertes Powder Brett dazu stellen ;)

  • So, höchste Zeit mich zurückzumelden! :)


    Also, meine Wahl ist auf das Libtech Darker Series 161W (Klassifikation: C3BTX) mit einer Salomon Quantum Bindung gefallen.


    Milde Magnetraction und leichter Rocker in der Mitte, 2 Camber aussen. Setback, sonst einfach direktional Twin, gesinterter Belag, etwas erhöhter Bereich an der Bindung. Übrigens: Libtech produziert in den USA, also keine Produktion aus China!


    Muss sagen, dass die Magnetraction echt hält, was sie verspricht. Kann zwar im Vergleich mit meinem alten Einsteigerboard nicht so perfekt vergleichen, aber so viel sei gesagt: Auf Eis verwische ich zwar, aber ich rutsche nicht gleich weg, fahren auf eisigen Abschnitten ist nicht mehr total scheisse, sondern nur noch eher mühsam :)! Im Laufe der Zeit wird mir die MT jedenfalls den einen oder anderen Sturz ersparen. Auf griffiger, gut präparierter Piste wird es dann wirklich geil. Wenn man ordentliche geschnittene Bögen fährt, kann man echt schnelle und enge Bögen machen und das Ding hält! Echt geil für Fans von Speed und G-Force, die nicht gleich ein Raceboard kaufen wollen und sich im Tiefschnee nicht das Leben schwer machen wollen!


    Im Tiefschnee konnte ich es noch nicht wirklich testen, da müssen die Alpen erst mitspielen. Hoffe mal, dass der nur leicht ausgeprägte Rocker in der Mitte den Auftrieb wirklich merkbar verbessert.


    Zur Bindung Salomon Quantum: Nicht deppert, das Ding:

    • Super steifes Highback (8 laut Hersteller)
    • Das Shadowplay (verbiegbares Heelcup, starrer Rest der Baseplate) gibt gute Bewegungsfreiheit der Beine seitlich, dennoch bleibt das Highback steif (es sind Schnüre eingearbeitet, die ein Dehnen es Heelcups nach hinten verhindern)
    • Canted (seitlich nach innen geneigtes Fussbett) und Adj. Toe Ramps (Gaspedale).
    • Vom oberen Strap bin ich nicht so überzeugt, da hat man einen ganz schönen Wulst links und rechts. Der Hersteller schreibt zwar, da steckt Überlegung dahinter, ich spüre einfach nur einen Druck an den Stellen...
    • Forward-Lean und HB-Rotation ist ok. Problem ist, dass beides schwierig werden kann. Das HB ist auch anatomisch geformt (geht Richtung oben innen etwas nach hinten). Das macht das optimale Einstellen etwas zur Spielerei. Ich würde jedem empfehlen, vor Kauf im Geschäft zu experimentieren, so dass man sichergehen kann, dass die Wunscheinstellung auch möglich ist.
    • Durchdachtes Schraubensystem (IMS): die 4 Schrauben sind an einer dünnen Platte zw. Board und Disc dran, da kann nichts verloren gehen.
    • Die Ratschen haben eine Art Sicherung gegen zu festes Anziehen, die scheint mir aber zu früh zu greifen. Besser im Geschäft austesten.
    • Gesamt kommt mir es vor, dass die Verarbeitung im Detail gerade mal ok ist (die Schlitze der Schrauben fürs Highback sind recht klein, die Schrauben propriätär und so weit unten, dass die typischen mobilen Schraubendreher nicht ganz gerade ansetzbar sind - besser extrem vorsichtig schrauben), die Abdeckung des Fussbetts ist gerade mal mit Steckern befestigt dafür sind die Features wirklich klasse.