Suche reines Camberboard

  • Hallo zusammen,


    ich suche ein reines Camberboard für die Piste (100%). Meine aktuelle Bindung (Nitro Zero Blackout 2018; Response: 6; Mini-Disc: 2x4; Größe: L) und meine Boots (Nitro Anthem TLS; Response: 6; Größe: 43 2/3, 285 MP) würde ich gerne weiter verwenden. Ich würde mich über Vorschläge freuen, die zu Bindung und Boot passen.


    Mein Nitro Prime 2016 (Zero Camber; 162 Wide) ist leider sehr weich, hat einen mäßigen Kantenhalt und wird bei höheren Geschwindigkeiten unruhig. Daher bin ich auf der Suche nach einem härteren Camberboard mit mehr Response (irgendwas zwischen 6-8). Ich fahre ausschließlich Piste und möchte mit dem Board den ganzen Tag am Berg "entspannt" carven.


    Persönliche Angaben:
    Männlich, "sportliche" 90 kg ;) , 180 cm
    Ich würde mich als fortgeschrittenen Fahrer einschätzen, bei dem aber noch viel Potenzial nach oben besteht.


    Ich freue mich über eure Vorschläge. :)

  • hallo


    da du ahnscheinend nitro magst, werf ich mal das pantera in den ring... camber... auch einigermassen hübsch... und nitro hat ja ende saison oft gute angebote... wird als flex 8 gehandelt...


    ansonsten das sims blade... das burton custom (x)... oder ein true twin um auch switch zu fahren, das rome mod...

  • da du anscheinend nitro magst

    Danke für die Tipps. Schaue ich mir direkt mal an.
    Ich bin nicht auf Nitro festgelegt. Habe mir Anfang des Jahres mein erstes eigenes Snowboard Set-Up zugelegt und das oben genannte Nitro Set-Up ist auf Empfehlung des Verkäufers dabei herausgekommen. Hätte ich damals schon diese Forum gekannt, wäre sicherlich etwas anderes dabei rumgekommen. Nitro scheint allgemein ja nicht so beliebt zu sein.

  • hallo


    da du ahnscheinend nitro magst, werf ich mal das pantera in den ring... camber... auch einigermassen hübsch... und nitro hat ja ende saison oft gute angebote... wird als flex 8 gehandelt...


    ansonsten das sims blade... das burton custom (x)... oder ein true twin um auch switch zu fahren, das rome mod...

    Passen die Boards denn zu der eher als Freestyle ausgelegten Bindung und den Boots?
    Das klingt schon nach sehr harten Boards, die auch entsprechend härtere Bindungen und Boots brauchen.

  • "entspannt" carven in eine Richtung also kein Switch


    steifere reine Camber mit starker Vorspannung sind meistens recht zickig und eher nicht entspannt zu carven, wenn es den ganzen Tag gehen soll. z.B. Custom X oder C3BTX EJack Knife. Wenn die Pisten nachmittags buckliger werden muss man mit den Dingern schon stark hoch und tiefentlasten mit gutem Timing und die Linie durch Buckel sauber wählen, was anstrengend ist. Wenn der Kantenhalt dann auch noch stark schwankt zwischen harten und weichen stellen auf der Piste (z.B. auf dem Buckel und zwischen den Buckeln) dann kann der Spaß rapide sinken. Mit Custom X und C3BTX auf zerfahrener teils harter roter Buckelpiste ist bei mir nach ca. 2h die Kraft weg. Schwarze ebene Piste auch.
    Eine Bindung mit Flex 9-10 und Schuhe mit hohem Flex bringen bei solchen Boards noch etwas mehr Kontrolle und präziseres Fahren aber fehlerverzeihend und entspannend ist damit meiner Meinung nach garnichts mehr. Bei den Boards mit starken Cambervorspannungen (ca. 6 bis 9mm hoch) drücken die Kantenenden so stark in den Schnee dass man sehr stark entlasten muss um sie in den Driftschwung zu bringen. Dafür laufen sie sehr stabil und haben an den Boardenden viel Kantenhalt. Aber wehe wenn die Kante am Boardende nicht mehr hält, dann wischt sie sehr schnell weg. Der Kantendruck kann da abrupt wegbrechen nahe Null.


    entspanntes Carven ist für mich Carven unter allen Bedingungen mit max. 40-50km/h also dass die Windgeräusche noch niedrig sind und die Kleidung noch nicht rumflattert. Aufkanten und reinlegen bis ca. Ellbogen auf der Piste, Kantenwechsel teilweise in der Luft. Rhythmus wichtiger als Speed. Bindung und Schuhe im mittleren bis steiferen Bereich 6 bis 7 lassen kleine Fehler zu und man muss nicht ständig hochkonzentriert fahren. Trotzdem hab ich damit ausreichend gute Boardkontolle und Rückmeldung.
    Hybridcamber erlauben auch kleinere Fehler und manche gehen zum Carven fast gleichwertig zu einem aggressiven Custom X oder C3BTX. Insbesondere Hybridcamber mit Griptech, Underbite, Magtek haben in der Boardmitte bzw. an den Bindungen sehr guten homogeneren Kantenhalt (halt da wo die größten Hubbel in der Kante liegen) und die Boardenden sind etwas loser, weil die angehoben sind. Die Kanten müssen auch seltener nachgeschliffen werden, fühlen sich frisch geschliffen oft giftig an. Wenn ein Hubbel nicht hält übernehmen die anderen Hubbel ganz gut, so dass die Kante nicht so abrupt wegwischt und die Reibung ist höher also noch mehr Kantendruck da. Zwischen Buckel und auf schwierigen Pisten müssen die Hybridboards deutlich weniger entlastet werden und carven finde ich damit deutlich entspannter. Viele Hybridcamber haben nur ca. 3 bis 5mm hohe Camberspannung. Wenn die Piste griffig genug ist, geht entspannt carven mit fast jedem etwas härteren Board ganz vernünftig.
    Entspannter zu carvende Boards:
    Jones Hovercraft
    Yes Pick Your Line/Optimistic
    Arbor Bryan Iguchi Camber
    Rossignol Krypto/XV


    Bei 285MP solltest du eine Boardwaist von ca. >26cm anpeilen für carven mit Ellbogen auf der Piste, sonst reicht vielleicht 25,5cm Waist

  • Fährst du denn switch? Als Twin solltest du dir mal das Capita Outsiders anschauen, tolles Board und könnte das sein, was du suchst.
    Alternativen: Rome Mod, Ride Burnout, Burton Free Thinker oder Custom,

  • Danke für die zahlreich Tipps. Ich arbeite mich mal durch die ganzen Empfehlungen durch. Das Burton Custom sieht ganz interessant aus. Burton hat ja häufig diese EST Channel als Insert für die Bindung. Habe gesehen, dass es für meine Nitro Bindungen passende Mini disc für EST Channel gibt. Taugt das was? Hat da jemand Erfahrungen mit?

  • Kannst du ohne Probleme machen, die Discs solltest du über Nitro kostenlos bekommen können, falls sie nicht dabei waren.

  • Ich habe mir eure Empfehlungen mal genauer angeschaut und selber noch etwas weiter recherchiert. Folgende Boards stehen nun auf meiner Liste:


    - Jones (Ultra) Mountain Twin
    - Capita Mercury
    - Jones Explorer
    - Burton Custom
    - Capita Outsiders
    - Burton Process


    Nochmal zur Info: Meine Bindung "Nitro Zero" und meine Boots "Nitro Anthem TLS" (beide Response: 6) würde ich gerne behalten.


    Habt ihr Erfahrungen mit den Boards? Gibt es eine klare Kaufempfehlung?

  • Ride Timeless


    wäre ein Board, da kannst du mit deiner Schuhgroesse auch EuroCarven.
    Und schnell ist das Timeless auch.


    Wenn du extra ein board zum Carven kaufst, dann würde ich damit an deiner Stelle auch eurocarven wollen.




    Alle boards unter min waist 270mm auf deiner Liste kannst du streichen... also alle ausnahmslos aus deiner bisherigen Liste streichen. Ein board mit 262mm min waist, wie das mountain twin, ist bei deiner Schuhgrösse nicht Euro Carving tauglich also das mountain twin mal schnell streichen.


    Und die Goodboards xxw gehören dann eventuell auf die Liste auch noch drauf. Wobei ich da ein Ride Timeless vorziehen würde.


    Das Ride Timeless hat 12m sidecut Radius.


    Mit einem Board mit 8m Sidecut würde ich mich nicht mehr beim Thema Carving abgeben..rausgeschmissenenes Geld, verlorene Zeit.



    Und Entspannt Carven gibt es meiner Meinung nach nicht.. wenn du mit maximal 35 Grad Seitenlage auf Kante fahren meinst, das kann man mit jedem board.. sogar mit einem Flying V.


    Wenn du schön carven willst dann ist das ein hartes Workout.. du musst pushen, konzentriert auf Kante fahren und das Timing und der Bewegungsablauf muss passen, und du brauchst im Duckstance ein breites board.


    Ride Timeless, es gibt momentan nix besseres für deine Schuhgrösse von der Stange.

    8 Mal editiert, zuletzt von Winterzahn ()

  • Dann formuliere ich anders. Ich suche ein All-Mountain-Board, mit dem ich schnelle (mal enge, aber auch weite) Schwünge mit gutem Kantenhalt machen kann. Ich glaube, dass ich eine falsche Auffassung von "Carven" habe. :D

  • guten Kantenhalt auf fast jedem Pistenzustand bieten meiner Erfahrung nach nur Boards mit Kantentechnik wie Underbite, Griptech, Magtek, Magnetraction. Auf weicher Piste können die überraschend bissig Kantenhalt aufbauen so dass man sich etwas daran gewöhnen muss. Ich hab aber lieber zu viel Grip als zu wenig. Außerdem muss man die Wellenkanten seltener schleifen.


    Jones hat die Minimag, kleine 0.5mm starke Wellen die etwas mehr Halt bieten und nicht bissig wirken.
    Rossignol und LibTech bieten die Wellen in 0.5mm bis 2mm Höhe an je nach Boardmodell.
    Arbor bietet 2 Griptechwellen an den Bindungen an
    Yes bietet Underbite/Midbite an


    0.5mm ist sanft mehr Grip, kaum bissig, 1mm ist schon ordentlich mehr grip und schon bissig, 2mm ist schon sehr bissig und extrem guter Halt.
    Griptech funktioniert ähnlich gut wie die 1mm Magtek finde ich
    Underbite sind etwa 2-3mm tiefe Eindellungen, Midbite fährt die Nose oft auf einem anderen Radius als das Tail wegen der Eindellung in der Mitte, muss man sich dran gewöhnen und die Ecke hinten fühlt sich manchmal so an als ob sie bremst.


    Die Wellen erhöhen den Halt an der Stelle wo sie sich befinden. Magtek/Magnetraction hält mehr in der Boardmitte, Board leichter drehbar, surfiger. Griptech und Underbite greifen eher an den Bindungen, das Board läuft stabiler mehr locked in.


    Nitro kommt nächste Saison wohl das erste Mal mit sowas wie Griptech
    Burtons Frostbite Hubbel sind so minimal, ich merke sie nicht, finde den Kantengriff nicht sonderlich gut.


    Carven ist auf Kante fahren ohne driften/rutschen quer zur Kante also eine dünne Linie in den Schnee ziehen. Je mehr Aufkantwinkel und je tiefer man auf Kante fahren kann, desto mehr Spaß macht es, die Kräfte/Belastungen werden aber immer höher. gemütlich carven geht auch bei ca. 20-50km/h eher blaue bis rote Piste, das geht mit fast jedem Board bei griffigem Schnee. Wenn es auch bei härterem Schnee funktionieren soll, dann helfen Wellenkanten immens. Burton und Capita lassen da ziemlich nach, wenn man nicht extrem aufkantet und ultrascharfe Kanten reingeschliffen hat.

  • Vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Danach würde die Wahl wohl am ehesten auf das Jones Explorer oder das (Ultra) Mountain Twin fallen.


    Hat jemand Erfahrung mit den beiden Boards? Ich habe mir bereits Reviews zu beiden Boards durchgelesen. Da ich weniger Switch fahre, tendiere ich eher zum Explorer, selbst wenn dort nicht ganz so tolle Materialien verbaut sind, wie beispielsweise beim Ultra Mountain Twin. Bei 15-20 Pistentagen im Jahr sollte sich das wohl nicht so stark bemerkbar machen, oder?

  • Die Magnetraction hat sich nun wirklich stark ausgebreitet, fällt mir als Nicht Magnefahrer nun auch immer mehr auf. Den grossen Vorteil sehe ich beim sideslipping und beim weniger oft Kantenschleifen. Damit kann auch der Anfänger noch etwas kniesteif mit ungeschliffenen Kanten in die Eisplatten reinfahren ohne dass es ihn gleich auf den Steiss setzt. Bei Burton kann ich verstehen dass die beiden Knubbel dort nix reissen.. die wollten halt auch auf den Magne Zug aufspringen (nach dem Motto.. wir haben es auch).


    Beim schnellen Carven wird die Magnetraction halt etwas bremsen und tiefer als nötig einsinken. Dem Einsteiger und dem fortgeschrittenen gemütlichen Carver wird die Magne mehr Vor als Nachteile bringen, kann ich mir gut vorstellen. Beim Boardercross und Riesenslalom wird Magne wahrscheinlich(sicher) nie kommen.


    Bin gespannt ob es mal ein extra wide board 270mm aufwärts mit Magne gibt.


    Wobei es bei Super- Wideboards leider nicht viel Marken gibt.. Donek, Ride und Goodboards und das wars auch schon.


    Dass Nitro das Magnum von 276 auf 272mm verjüngt hat, ist schade... mir wäre lieber.. die hätten es auf 285mm verbreitert. :)
    Wenn Nitro das Magnum nun auch noch mit Magnetraction austattet.. Hammer.

  • Wenn du nicht viel Switch fährst wäre ein Board mit Stummelheck/Swallowtail eine Überlegung wert:
    Jones Hovercraft
    Yes Optimistic
    ...
    da ist kein störendes Tail dran, und das Board fährt sich wendiger


    ja die Wellen schneiden sich schon tiefer in weiche Pisten ein aber eine starke Camberspannung drückt auch die Nose ordentlich tief in den weichen Schnee. Gewicht nach hinten hilft beim Camber, bei den Wellen hilft nur weniger Kantendruck bzw. weniger aufkanten.

  • Vielleicht solltest du dir auch mal das Slash ATV anschauen.Eine schöne direkte,schnelle Spaßmaschine.Eine Welle in der Mitte bewart vor bösen Überraschungen auf Eis und ist völlig ausreichend.Ich nutze das Board um einfach zu speeden ,toller Pop aus den Turns heraus!
    Und bei gestiegenem Level macht das räubern an den Banks,Kicker und Pipe richtig Spaß!


    'Gemütlich' 8o hat sich spätestens nach dem Warmfahren allerdings von selbst erledigt

    Allgäu isch a Lebensgfühl

  • kann ich bestätigen, das slash ATV ist ein gutes board fürs Carven wenn man kleine boots hat, ein Bekannter von mir fährt dieses Board und es hält sehr gut die Kante und hat ordentlich pop.


    Das 163W hat 263mm Breite und würde gut passen bei 44er Grösse und nicht allzu heftigen Schräglagen und 90kg.


    Das minimale Fish vom slash ATV an tip und tail finde ich interessant.. wünsche mir so ein board in 290mm Breite (bin schon zu Eurocarving verseucht)


    Und eines kann ich nur bestätigen: Carving und gemütlich.. das geht schlecht.. besonders da man tief in den Knien angestrengt versucht die Linie und Gleichgewicht zu halten, sobald man konzentriert carved und die Piste leicht wellig ist geht einem schnell die Puste aus. Carving geht immer auf Knie und Oberschenkel.. kenne sogar welche die haben sich bei der Rotation beim Carven das Kreuz verrenkt.


    Da ist das flatbase Fahren oder das Carven mit extrem grossen Radien im flachen und mittelsteilen Gelände und kurze Driftschwünge im steilen Gelände wesentlich kraftschonender. Dafür wäre ein echtes fishtail mit setback und deutlichem Taper besser geeignet und kraftschonender.

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