Snowboard-Kleidung: Welche Layer tragt ihr?

  • Wie würdet ihr die Layer schichtweise aufbauen, wenn es besonders kalt ist, oder ihr einfach notirische Frostbeulen seid? Ich kenne da jemanden, der friert irgendwie immer. Ich versuche mich gerade in diese Person hineinzuversetzen. Wie würdet ihr das angehen? Würdet ihr direkt am Körper ansetzen und wärmere Merino Unterwäsche tragen? Würdet ihr einen wärmeren Rückenprotektor wählen? Ist bei Euch die Strickjacke oder die Daunen-Steppjacke die entscheidende Schicht? Oder verzichtet ihr auf Daune und nehmt stattdessen lieber andere Fasern in euren Insulation Layern? Ich freue mich auf den Erfahrungsaustausch.

  • Meine bessere Hälfte ist notorische Frostbeule


    So zwiebelt sie sich:


    1. Lange Thermo Funktionswäsche. (Falke, Burton, Roxy)


    2. "Boyfriend Hoodie". Wenn es sehr kalt ist ( ab -15°C + bewölkt/dunkel dann nimmt sie einen dickeren Fleece Pulli anstatt den Hoodie.


    3. Buff bzw. wenn es kälter ist einen breiten Schal, der noch mal den Brustbereich abdeckt.


    Handschuhe nimmt sie Fäustlinge mit und ohne Unterhandschuhe.


    Jacken hat sie 2. Eine leichte dünne oder eben eine dickere Jacke.

  • Wenn jemand wirklich immer friert, sehe ich folgende Möglichkeiten:


    - dickere/wärmere Baselayer

    - dickere/wärmere 2nd Layer/Midlayer

    - beides in Kombination


    Ich selbst bin da zum Glück kein Maßstab, da ich nicht so schnell friere. Bei moderater Kälte trage ich: Normale Baselayer + 2nd Layer/Midlayer (Polyester) + Shell. Wenn es richtig kalt ist: Normale Baselayer + Isojacke + Shell. Das ist dann aber das Maximum bei mir.

  • Baselayer je nach Kälte. Habe nur thermo dick oder dünn im Frühjahr. Teils Merino..

    Reicht unten. Dann oben. Ggf lang oder Kurzarm baselayer, drüber Thermo zip, sehr kalt dann fleece version.

    Drüber dichte goretex Jacke wie Hose. Schlimmste ist wenn’s durchzieht


    Das geht gut bis -25C darunter frierst dann meist erst an den Zehen. Buff ist dann auch noch gut

    Aber das hatten wir ja schon lange nicht mehr.


    Protektor würde ich vermeiden weil zum warm und man schwitz und es nass wird und man eher friert.

  • 1. Layer:


    Ein Icebreaker Merino Baselayer Oasis 200 3/4 Tights mit passendem Oberteil ist schon vorhanden. Viel mehr geht scheinbar gar nicht. Ich habe mir das Angebot angesehen. Daneben gibt es nur noch die Icebreaker ZoneKnit™ 260 Thermoleggins. Mehr Wärmeisolation im Baselayer geht bei Icebreaker nicht.



    Devold of Norway kann partiell noch etwas mehr Materialgewicht und damit mehr Isolation bieten. Gewicht: 3D-Strick: 340 g/m2. Mesh- und Rippstrick: 190 g/m2, 99% Merinowolle / 1% Elastan. Mesh- und Rippstrick: 100% Merinowolle. Faser18,7 Mikron.



    Der Devold Tuvegga Merino ist der „dickste“ 1st Layer, den ich finden konnte. Gesucht habe ich ausschließlich nach 3/4 Länge, weil alles andere sich im Boot nur in unschöne knubbelige Falten legt. In einen Boot gehört m. M. n. nur ein Fuß und eine Socke. (Mit langem Bein findet man wärmere lange Unterhosen zum Beispiel für Jäger. Die kann ich aber nicht gebrauchen)


    Bei Falke und CEP habe ich ebenfalls nachgesehen und nachgefragt:



    CEP habe ich angechattet. Die Antwort zum Materialgewicht: Keine Angabe. Falke hat ebenfalls ein prinzipiell passendes Produkt namens „Thermozone 3/4 Damen Tights Wool-Tech“ Leider bräsig fotografiert, weil man die Länge der Tights wegen der Socken nicht erkennt.



    Ich glaube, beim First Layer ist nur noch wenig zu verbessern. Was meint ihr? kennt jemand wärmere Baselayer, die auch mit 3/4 Longs aufwarten können?

  • Danke für den Tipp. Ich habe bei denen geschaut, aber keine Hose in 3/4 Länge gefunden. Ich habe inzwischen ohnehin eine ganz andere Strategie verfolgt und eine der Alpina Prolan Protektor-Westen als zusätzlichen Layer bestellt.

    Sieht auch echt interessant aus die Weste. Aber D3O Protektoren sind das nicht oder? Zumindest hab ich auf der Alpina Seite nichts dazu gefunden

  • Ich denke auch, dass 200 - 250er Baselayer reichen. Mehr soll sogar kontraproduktiv sein bez. Feuchtigkeitspeicherung, laut einigen YT videos. Ich hab 170er und 200er von Icebreaker und drüber noch so ein Midweight Langarmshirt von Burton.


    Zusätzliche Wärme, wie ihr das jetzt macht, dann über z. B. Protektoren und vorallem Thermokleidung. Z.B. ein Techfleece oder/und Thermokunstfaser Jacken, allenfalls auch Hose.

    ride hard - ride long - ride snowboard

  • Sieht auch echt interessant aus die Weste. Aber D3O Protektoren sind das nicht oder? Zumindest hab ich auf der Alpina Seite nichts dazu gefunden

    Nee, die Protektoren sind soweit ich weiß aus speziellen Woll-Filz-Platten. Ich stelle das Produkt vor, wenn ich es in den Händen halte.

  • Der ganze Kunstsch… stinkt einfach wie die Pest, Merino nicht. Hier gibt es im Zweifel nur zu warm, dann kann man suf dünnere Qualitäten ausweichen.

    SixtyNiner: Ich hab noch ne dreiviertel, aber entweder nicht von Dilling oder aus Programm genommen, es gibt aber noch eine long boxer bis zum Knie..,

  • Bein Wandern z.B. nutze ich Merino auch gerne, beim Snowboarden hat man allerdings das Problem, dass sich Phasen der Aktivität mit Ruhephasen abwechseln ohne, dass man darauf mit Kleidung so gut wie beim Wandern z.B. reagieren könnte. Für jede Liftpause eine Daunenjacke drüber ist beim Snowboarden nicht sonderlich praktikabel (eher noch andersrum: beim Fahren belüften).

    Daher bekommt Feuchtigkeitstransport nochmal eine größere Rolle und da ist Merino überhaupt nicht gut, da es sich vollsaugt. Dass Merino auch nass noch wärmt, stimmt wohl im Vergleich zu Baumwolle z.B., ist aber imho auch viel Marketing, trocken bleibt eben am Besten.

    Polypropylen nimmt praktisch keine Feuchtigkeit auf, Polartec Alpha ist auch unglaublich atmungsaktiv bei gegebener Isolationsleistung und einer windabweisenden Schicht obendrüber. Dementsprechend ist gerade Alpha auch sehr gut über Ventilation kälter zu regulieren für die aktiven Phasen.

    Die Vorteile würde ich, wenn ich eine Frostbeule wäre, nicht wegen des Geruchs aufgeben. Dieser ist ohnehin von Person und Material abhängig, bei manchen riecht (manche) Kunstfaser auch weniger als Merino. Dann riechen Kunstfasern auch nicht alle gleich schnell, Polypropylen z.B. im Allgemeinen weniger als Polyester, wenn auch bei den meisten noch schneller als Merino. Aber: Im Gegensatz zum mehrtägigen Wandern, muss die Geruchsbelästigung ja nur ein paar Stunden tolerierbar sein. Daher sehe ich Kunstfaser vorne für Frostbeulen. Selbst nutze ich neben einem Polypropylen Unterhemd (nicht die Netzvariante allerdings) auch Merino als Unterhemd, benötige aber auch keine lange Unterhose und ziehe sehr wenig über das Unterhemd. Der Schlüssel liegt für mich in erster Linie darin vollgeschwitzte Kleidung zu vermeiden, statt immer mehr Schichten draufzupacken. Habe auch wenig Kunden erlebt, die mit mehr Kleidung glücklicher wurden. Falls man es aber auf die Art versuchen will, wären die typischen Schichten wohl Merino-> Fleece -> Primaloft-/Daunenjacken -> Hardshell.


    Edit: Und zu lange Hosen einfach Umschlagen oder halt stumpf abschneiden, davon würde ich mich nicht einschränken lassen.

  • Ich habe die Netzunterwäsche in Merino und zwar von Devold. Für die Frostbeule sehe ich das nicht. Kunstfaser-Unterwäsche hatte ich der Vergangenheit auch schon. Odlo war da vor geschätzt 20 Jahren einer der Vorreiter. Davon bin ich inzwischen jedoch weg.


    Den Tipp eine ordentliche aber nicht übertriebene Unterwäsche zu wählen und die Temperaturanpassung dann eher über den second Layer oder andere körperferne Schichten zu bewerkstelligen, finde ich nachvollziehbar.

  • Edit: Und zu lange Hosen einfach Umschlagen oder halt stumpf abschneiden, davon würde ich mich nicht einschränken lassen

    Das funktioniert nicht wenn man Waden hat. Lange Unterhosen sind am Bund meist zu eng um sie umzuschlagen.

    Und abschneiden ohne nen Bund anzunähen oder zumindest zu versäubern dann löst sich die Hose irgendwann auf.

    Wüsste auch nicht wieso ich mir eine Hose kaufen sollte die ich erst umnähen muss wenn ich mir auch gleich ne 3/4 kaufen kann.


    Bzgl Merino oder Kunstfaser bin ich auch bei Merino. Für mich persönlich funktioniert das besser bzgl. Wärme, Tragekomfort und Geruch. Würde aber nicht sagen, dass Merino ein Muss für alle ist. Für mich ist es auf jeden Fall besser.


    Das Polartec sagte mir nichts, aber hab das tatsächlich schonmal bei Norrona in der Hand gehabt. Ist sicher auch nicht verkehrt, aber wenn ich das richtig sehe auch ordentlich pricy.

  • die Ruhephasen z.B. beim Liften sind ja super kurz, sodass man in der kurzen Zeit gar nicht auskühlen kann. Zudem schwitzt man beim Snowboarden nicht so stark, außer man ist zu warm angezogen oder schwitzt generell relativ schnell/viel. Eine nasse Baselayer hatte ich persönlich beim Snowboarden noch nie.


    Beim Splitboarden ist das ein ganz anderen Thema. Hier schwitzt man deutlich mehr und muss dann am Gipfel angekommen, das Equipment teilweise in starkem kalten Wind umbauen. Auch hier setze ich ausschließlich auf Merino als Baselayer. Bei solchen Extrembedingungen, kommt dann die Isojacke aus dem Rucksack und wird kurz unter die Shell angezogen. Dann kühlt man beim Umbauen nicht aus. Am Rucksack ist man dann sowieso dran, weil man Felle, ggf. Sonnenbrille usw. verstauen muss. Bis man dann unten ist, ist das Merino wieder trocken. Zudem hat man den Vorteil, dass man mit zwei Baselayer-Oberteilen eine Woche splitboarden kann, ohne ein Geruchsproblem zu bekommen.

  • Das funktioniert nicht wenn man Waden hat. Lange Unterhosen sind am Bund meist zu eng um sie umzuschlagen.


    Wüsste auch nicht wieso ich mir eine Hose kaufen sollte die ich erst umnähen muss wenn ich mir auch gleich ne 3/4 kaufen kann.

    Wenn es dasselbe Modell auch in 3/4 gibt, kann man sich das natürlich auch direkt kaufen, dass das nicht immer gegeben ist, wurde weiter oben geschrieben. Ich habe im Skiverleih diversen Menschen die langen Unterhosen aus den Skischulen gezogen und kann mich nicht daran erinnern, da irgendwelche Probleme gehabt zu haben. Falls das gewünschte Modell nicht als 3/4 vorhanden ist, würde ich es also trotzdem mal probieren.

    Ich habe die Netzunterwäsche in Merino und zwar von Devold. Für die Frostbeule sehe ich das nicht.

    Interessant, was hattest du über der Netzunterwäsche?


    die Ruhephasen z.B. beim Liften sind ja super kurz, sodass man in der kurzen Zeit gar nicht auskühlen kann.

    Naja wenn einem kalt ist, dann aber halt im Lift.

    Zudem schwitzt man beim Snowboarden nicht so stark, außer man ist zu warm angezogen oder schwitzt generell relativ schnell/viel.

    Ja das zu warm angezogen sein ist mMn bei vielen genau das Problem. Beim Liften kalt haben -> nächste Schicht drüber -> beim Fahren schwitzen -> nass -> nass im Lift frieren -> nächste Schicht -> rumlaufen wie das Michellinmännchen.