Neues Burton Custom oder doch was anderes?

  • Hallo zusammen,


    ich fahre seit ca. 10 Jahren ein Burton Custom (2008) mit einer Cartel Bindung. Langsam wird es an der Zeit für neues Equipment, da das aktuelle doch schon etwas in die Jahre gekommen ist. :D Ich muss sagen, dass ich in den letzten Jahren die Entwicklung bei den Snowboards nicht so richtig verfolgt habe, und mich frage welches Brett ich mir zulegen soll.


    Hauptsächlich bin ich auf der Piste unterwegs, ab und an auch mal Abseits. Ich mag es eigentlich wenn das Board schnell reagiert, und wenn man mal schneller unterwegs ist, auch stabil bleibt. Hatte ganz früher mal ein Duetone Freestyle Board, das war kein Spaß, wenn es mal schneller wurde. Ich fahre eigentlich nie im Park, aber wenn es am Pistenrand mal einen kleinen Jump gibt, dann nehme ich den durchaus mit.


    Bisher war ich mit dem Burton Custom recht zufrieden. Allerdings frage ich mich zum einen, wie sich das Custom in 10 Jahren weiterentwickelt hat, hat es immer noch ähnliche Fahreigenschaften, und zum anderen frage ich mich, ob es auch andere Alternativen für meinen Einsatzbereich gibt?


    Ich hoffe ihr könnt mir mit ein paar Tipps uns Meinungen weiterhelfen.


    Grüße,
    Flo


    Mein bisheriges Snowboardsetup:
    Burton Custom, Burton Cartel, Vans Aura


    Ich suche:


    [x] Snowboard
    [x] Snowboardbindung
    - [x] normale Ratsche
    - [ ] Schnelleinstiegsysteme (Flow/Cinch/Expresso/Fastec)
    [ ] Snowboardboots (Wobei immer noch als Regel N°1 gilt: Im Laden anprobieren!!
    [ ] Sonstiges (Protektoren, Snowboardbrille, Snowboardhose, Snowboardjacke usw.)


    Snowboardlänge: (bisher)
    158 cm


    Dein Körpergewicht:
    75kg


    Körpergröße:
    179 cm


    Mann / Frau:
    m


    Schuhgröße/Bootgrösse in Mondopoint und Euro:
    (falls bereits Boots vorhanden sind bitte zusätzlich die Außenlänge in cm angeben)
    42,5



    Fahrlevel:
    [ ] Anfänger (1 Tag bis 6 Tage Erfahrung auf dem Brett)
    [ ] leicht fortgeschritten (du kommst leichte/mittlere Pisten ohne Probleme runter)
    [x] fortgeschritten (du kannst alle Pisten bewältigen und hast eine sichere, gute Fahrtechnik)
    [] Profi (ob Carving, Powder Sprays oder Tricks im Park, du hast deinen Style gefunden)


    Fahrstil/Einsatzgebiet-in Prozent:
    Falls du hier ein ganz spezielles Brett, zum Beispiel für Rails oder fürs Backcountry, suchst, gib einfach 100% an.


    [ ] Piste [90]%
    [ ] Tiefschnee / Backcountry [10]%
    [ ] Park (Kicker/Pipe) [ ]%
    [ ] Rails [ ]%


    Falls du ein Board suchst: Möchtest du damit viel switch fahren?
    [x] Ja
    [ ] Nein

  • Bin leider noch auf keinem Custom gestanden, aber all zu viel wird sich vom Fahrgefühl nicht geändert haben denke ich.
    Du sagst, du möchtest damit switch fahren. Wie viel denn tatsächlich?


    Wenn doch einiges, wäre einfach ein neues Custom ne top Entscheidung.
    Wenns aber doch weniger ist, und du mehr Pow fährst und auf carving stehst, schau dir definitiv auch das Flight Attendant mal an.

  • Danke schon mal für die erste Antwort. Ich hatte das "viel" beim Switch fahren übersehen. Sagen wir mal so, ich versuche jedes mal beim Fahren ein bisschen mehr Switch zu fahren um besser zu werden. Aber es ist jetzt nicht so, dass ich ständig wechseln würde. Sehe mich da doch mehr als Anfänger, auch wenn ich sonst schon lange fahre.

  • Das Proto ist ein Hybridrocker, zwar mit viel ca. 5mm hohem Camber unter den Bindungen aber trotzdem insbesondere auf härterer Piste sehr indirekt reagierender Rocker in der Boardmitte. Also was ganz anderes als das Custom. Ziemlich verwischend.


    Direkter und etwas vielseitiger als das Custom:
    "Modern Camber"
    starker Camber (ca. 5 bis 7mm hoch) außerhalb der Bindungen für sehr direkte Reaktion, hohe Richtungsstabilität, viel Rückmeldung (wie ein Sportfahrwerk)
    quasi Flat zwischen den Bindungen um das Board einfacher flexen zu können.
    evtl. ein wenig Early Rise kurz vor den Kontaktpunkten für Auftrieb und einfacherer Schwungeinleitung
    z.B. C3BTX LibTech Ejack Knife, Box Knife oder Gnu Müllair (unterschiedlich ausgeprägte Camber und Rockeranteile und Taper/kein Taper)


    Das normale Burton Custom Camber ist immer noch eines der besten Freestyle Camberboards mit viel Technologie drin. Leider nur mit dem Channel erhältlich. Das Custom Flying V ist das totale Gegenteil zum Custom Camber meiner Meinung nach.


    Ein paar Alternativen noch zum Custom:
    Signal Disruptor
    Rossignol Retox
    Loaded Algernon
    OZ Custom
    Goodboards

  • Hm, beim Flight Attendant wirst du vermutlich ein wenig Unterschied merken wenn du besser switch fährst. Is hald die Frage obs dich stört. Dafür läufts "richtig" rum um so besser :D
    Die Balanced Freeride Geometry hilft dir da nochmal.

  • Danke schon mal für die Tipps.


    Zum Thema Proto Type Two: Ich glaub aktuell weiß ich selbst nich so ganz ob ich wieder genau die gleichen Fahreigenschaften wie beim Custom haben will, oder ein Board, dass ein bisschen mehr vergibt.
    Prinzipiell komme ich mit dem Custom gut zurecht, aber es kann halt auch mal bissl anstrengender damit werden. Gerade am Nachmittag, wenn die Piste bumpy wird, kommt es mir schon anstrengender vor mit dem Brett. Außerdem würde ich gerne bissl mehr auf der Piste und am Rand rumspielen.


    Aus der Liste von Empfehlungen habe ich mir jetzt noch neben dem Flight Attendant, das Loaded Algernon und OZ Custom
    angeschaut. Die letzten beiden schauen recht interessant aus.


    Ich hab die Boards mal auf der Seite "the good ride" mit dem Burton Custom verglichen und fand sie wie gesagt, recht interessant. Könnt ihr der Bewertung der Boards in den einzelnen Kategorien zustimmen?

  • Je mehr Rocker desto verzeihender aber auch verwischender und indirekter fahren sich die Boards insbesondere auf härterer Piste.


    Nicht dass du dann enttäuscht bist wenn das Board zu träge reagiert.
    Hybridrocker wie das Proto Type Two mit Ripsaw Vorspannung oder das ähnliche LibTech TRS mit C2xBTX Vorspannung fahren sich zwar auf griffiger, auf sulziger und auf buckliger Piste extrem kraftschonend, verzeihend und surfig aber auf härterer Piste schon recht instabil, träge und verwischend. Richtig aggressiv kann man die Hybridrocker eigentlich fast nur auf griffigerer/weicherer Piste fahren.


    ausgeprägte Camber wie das Custom, C3BTX oder das Signal Disruptor fahren sich auf härterer Piste sehr angenehm direkt und stabil aber auf weicherer Piste auf Sulz und auf Buckelpiste extrem locked in, fast zickig und verzeihen da auch kaum Fehler. Aggressiv kann man die fast immer fahren aber auf weicher Piste muss man mehr aufpassen mit dem Kantendruck. siehe Auswahl oben


    Dazwischen liegen Hybridcamber mit Camber zwischen den Bindungen und etwas Rocker an den Enden so dass sich die Boards auf der Piste wie kürzere Camberboards anfühlen und sie sind auf Buckelpisten und weichen Pisten noch einfach und kraftschonend zu fahren. Ein paar Beispiele:
    Jones Mountain Twin / Explorer (Spoon)
    Yes Basic/Standard
    Rossignol Jibsaw oder One (Angus --> Roller)
    Capita Mercury
    Arbor Coda Camber (Uprise Fenders)


    Kantengriptechnik wie Magtek, Magnetraction, Griptech, Underbite usw. erhöhen den Kantengriff insbesondere auf harter Piste. Auf weicherer Piste muss man damit vorsichtiger mit dem Kantendruck arbeiten, fühlt sich dann bissiger an beim Aufkanten.


    Ich finde die Testberichte auf segoodride recht gut zum Vergleich. Ich kann nicht immer alle Bewertungen voll nachvollziehen wie z.B. vom Flying V aber das mag auch daran liegen, dass sich das Fahrverhalten mit den Pistenbedingungen stark ändern kann. AngrieSnowboarder ist auch eine gute Quelle was Boardtests angeht.


    Meine Lösung sieht momentan so aus:
    Bei weicher oder sulziger Piste nehme ich bevorzugt ein Hybridrocker. Surfyspaß, Carven kann man da eh nicht weil die Piste zu weich ist und die Kante sich extrem tief in die Piste schneidet.
    Bei harter und griffiger Piste nehme ich bevorzugt ein Hybridcamber.
    Bei Neuschnee bis ca. 30-50cm machen beide ähnlich viel Spaß.
    Bei über 50cm Neuschnee bevorzugt Freerider oder Powderboard

  • Mir gefällt das Proto Type Two gut. Ich habe von einem Burton Custom Camber gewechselt. Das PT2 ist schon ein wenig vielseitiger, wenn du immer centered fährst. Aber du hast dich ja auf "the good ride" informiert, deshalb wirst du dies bereits wissen. Es macht extrem Spass, switch und regular zu carven, und ist sehr schnell von Kante zu Kante, wirklich viel schneller als das Custom. Durch die Carbon-Verstärkungen flattert es bei hoher Geschwindigkeit nicht. Ich glaube es kommt extrem auf deine Präferenzen an. Ich mochte bspw. dass die Camber-Zonen bis zu Tip und Tail gehen: Sie sind also vorhanden wenn du etwas stärker auf der Kante fährst. Zudem sind die Camber-Zonen ausgeprägter als bei anderen Hybridrockern, so fährt es sich wohl etwas stabiler, als so 2mm-Camber-Snowboards und auch lebendiger. Aber es ist schon so, dass es in weicheren Verhältnissen am meisten Spass macht, und sicher stärker verwischt als traditioneller Camber.


    Es gibt sicher bessere Alternativen, wenn du nur ein Snowboard möchtest. Am besten überlegst du dir, welche Eigenschaften dir am wichtigsten sind und, ob du in naher Zukunft noch ein weiteres Snowboard kaufen möchtest. Schlussendlich gehst du mit so einem Hybrid-Ding halt immer Kompromisse ein.

  • Die Ripsaw Vorspannung macht schon echt Spaß mit dem vielen Camber unter den Bindungen bis zu den Boardenden, Carven auf griffiger Piste fand ich super. Auf härterer Piste lässt der Spaß schon recht schnell nach. Der Ripsaw Vorspannung würde Griptech oder Magtek gut stehen, dann würde ich mir wieder ein Ripsaw Board holen. Bis dahin bevorzuge ich weiter C2BTX.


    Reines Camber und verzeihend: Bataleon TBT angehobene Kanten aber die reagieren schon träger und ich finde sie recht langsam und instabil. Zum Tricksen super.


    Bei den Arbor Camber mit Uprise Fenders ist die angehobene Kante deutlich weniger ausgeprägt, nur angedeutet. Ich fand es sehr angenehm zu fahren.

  • Ich sehe schon, Auswahl über Auswahl! ;) Trotzdem nochmals danke für eure Hilfe.


    Ist jemand schon mal die von Dunkelbazi79 erwähnten Boards Loaded Algernon und OZ Custom gefahren?

  • Ich würde mir mal das Marhar hier anschauen.


    Ist ein Exot aber soll ganz gut sein.


    Marhar Darkside:



    Oder


    das Marhar Archaic


    Quiver: Rome Ravine 162 | Gentemstick Chaser 156 | Burton Mystery Fish 156 | Rossignol Black ops 156 | Offshore Snurfs Up 160 | Äsmo SL 152

    Bindung: Rome Katana | Union Falcor | Union Ultra | Burton Diode EST

    Schuhe: Burton SLX + Tailored Fits Einlagen 8)

  • Also ich hab das Burton Flight Attendant 162wfürs Freeriden und das Burton Custom Camber 162w für die Piste.


    Nur mit dem FA wäre ich auf der Piste nicht so glücklich. Fühlt sich träge an, Olies gehen massiv schlechter als mit dem Custom, Buttering etc. sehr mühsam. Carving geht rel. gut, aber das Custom fühlt sich einiges "verspielter" an, als das FA.


    Mit dem Custom komme ich im Pow (mehr als 20cm) schlecht zu recht. Es taucht massiv.


    FA für Pow = Suuuuper
    Custom für Piste = Suuuper


    Burton Process Camber ist, wie scho o.e., der "weichere" Bruder des Customs, das Custom X der "härtere" Bruder.

    ride hard - ride long - ride snowboard