Neuer Eliminator - Wooden oder Titanal?

  • Hallo Zusammen!


    Nach über 10 Jahren möchte ich meinen F2 Eliminator durch einen neuen ersetzen (ähnlich wie in einem anderen aktuellen Thread).
    Meine grundsätzliche Frage wäre erst mal ob man den Wooden oder den Titanal nehmen sollte? Leider findet man null Erfahrungsberichte um die Unterschiede ein wenig einordnen zu können.
    Ich würde weiterhin gerne mit einem harten Softbootsetup fahren.


    Ich freue mich über jegliche Erfahrungsberichte über die neueren Eliminator Modelle, ich denke seit den 2005ern hat sich ja auch ein wenig was getan. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Goga ()

  • Hi @Goga


    welches Eli meinst Du mit "Wooden"?
    Handelt es sich um ein spezielles Sondermodell mit Holztopsheet oder ist es einfach ein unnötiger Zusatz im Namen, da alle Boards von F2 einen Holzkern haben?


    Gruess

  • Hier werden die Vorteile von Titanal auf englisch erklärt.
    http://www.carvers.it/titanal/


    Glasfaser oder Kohlefasergewebe haben stark Richtungsabhängig eine hohe Steifigkeit und Festigkeit,
    Biaxial z.B. 0°/90° hat in längs und Querrichtung eine hohe Steifigkeit und Festigkeit (Biegesteif), aber z.B. diagonal in 80°, 45°, 60° eine geringere Steifigkeit und Festigkeit., Board tordiert mehr, bzw. biegt sich diagonal mehr.


    Triaxial z.B. 0°/45°/90°: unter 45° ist das Board steifer als das biaxiale also Torsionssteifer aber bei 30°, 80° oder 60° ist es immer noch weicher.


    Jetzt könnte man noch mehr Lagen Glasfaser, Kohlefaser in verschiedenen Winkeln auf den Holzkern laminieren um das Board in alle Richtungen steifer zu bekommen, dann wird das Board dick und schwer.
    Oder: Man laminiert eine Lage Blech aus Titanal stattdessen auf den Kern und hat in alle Richtungen eine hohe Steifigkeit.


    Wenn du das Ultimativ steife Board haben willst dann wäre das Titanal die bessere Wahl. Ist nur die Frage ob normalsterbliche den Unterschied bemerken.
    Torsionale Steifigkeit bringt beim Carven denke ich einen direkteren Kanteneinsatz und mehr Rückmeldung aber ist vermutlich auch anspruchsvoller zu fahren.


    Ich bin noch kein Board mit Titanal gefahren und kann nur einen Vergleich ziehen zwischen Snowboards mit triaxialer Glasfaser und einem Board mit triaxial Carbon und das mit Carbon hat spürbar mehr Pop, springt auch beim Carven stärker von Kurve zu Kurve. Dämpfung konnte ich noch nicht vergleichen, war nur auf weichem Schnee.


    Nachteile:
    Titanal ist teuer im Vergleich zu Glasfaser.
    es ist schwer zu verarbeiten insbesondere zu laminieren. Das Delaminationsrisiko ist höher.
    Es gibt nur einen Hersteller von Titanal wegen Markenrechten. Prinzipiell könnte man alle möglichen Arten von duktilen Metallblech auf den Kern laminieren und ähnliche Ergebnisse erhalten. Tiefziehblech würde mir jetzt einfallen.


    https://patents.google.com/patent/EP1764137B1/de

  • Alles recht nett und glorifizierend beschrieben; ein eklatanter Nachteil des Titanals wird leider von vielen Boardbrands noch immer nicht beachtet.

  • Bei Snowboards ist eher die Gefahr des Stauchungsbruches der Titanaleinlage existent, wenn das Titanal im Obergurt verbaut wird.

  • Vielen Dank euch für die Antworten!


    Zur Bezeichnung: Ich habe beim der Suche verschiedene Ausführungen des Eliminators gefunden. Da gibt es zum einen den "normalen" Eliminator und dann drei verschiedene Varianten vom WC Eli, nämlich Wood, Titanal und Carbon.


    Da ich wie gesagt seit über einem Jahrzehnt mein altes Modell fahre (https://www.ski.ru/kohana/uplo…mages/3992/2485143678.jpg) und auch nicht die technischen Neuerungen verfolgt habe, kam ich mir zunächst etwas verloren vor. Grundsätzlich ginge auch eine andere Marke/Modell, jedoch war ich über die Jahre hinweg sehr zufrieden mit dem Eliminator.


    Ich hätte jetzt als Bindung mal die Flow NX2 und als Schuh den Salomon Malamute angepeilt. Das sollte in Ordnung gehen mit dem Brett oder? Schuhgröße ist so bei 43/44 bei 85kg.


    Vielen Dank Euch allen nochmal! :)

  • Zur Bindung und den Boots können Dir die anderen User hier mehr sagen; ich bin das Eli nur ein einziges Mal mit Softboots und Ratschenbindung gefahren, sonst immer mit Hardboots.
    Zum Eli solltest Du jedoch grundsätzlich eine recht harte/steife Boot/Bindungs-Kombi wählen. Weicher Wabbelkram wäre eine Verschwendung des Potenzials des Eliminators.


    Die vielen Varianten des Eliminators aus der aktuellen Saison sowie den letzten Jahren (hier: https://www.f2.com/snow/boards.php) ist auch auf Grund der dürftigen Beschreibung recht verwirrend.


    Zu den einzelnen Varianten sei gesagt:
    Alle Elis wurden und werden primär als BX-Shapes geführt. Trotz der Tatsache, dass man beim BX eigentlich nicht Carven muss, sind die Elis auch dafür sehr gut geeignet.


    Alle aktuellen Varianten haben, so bin ich mir sicher, bei gleicher Länge einen identischen SCR. Unterschiede im Fahrverhalten resultieren also primär aus den verbauten Materialien, welche die Eigenschaften im Bezug auf Härte, Aggressivität, Pop, Laufruhe, Biegelinie etc. begründen.


    Die einzelnen übergeordneten Baureihen sind analog zu den Raceboards:
    Klassisch: Standard-Modell mit relativ weichem Flex.
    Equipe (wird wohl aktuell nicht mehr offeriert): Härterer Flex mit ein paar höherwertigen Materialien
    Worldcup (WC): Noch härter und bissiger als die Equipe-Variante und
    Proto: Die brutalste und gnadenloseste Variante einer Boardreihe bei F2. Ursprünglich als Custom-Boards veräußert und schwierig zu bekommen.


    Zu den Materialien (immer vorausgesetzt die Kantenwinkel sind immer identisch):
    Carbonlagen versteifen das Board und machen es deutlich spritziger mit mehr Pop. Gleichzeitig sind sie dann jedoch auch weniger Fehler verzeihend. Der SCR verändert sich.
    Kevlarlagen versteifen das Board auch, haben jedoch gleichzeitig eine dämpfende Wirkung. Generiert bei identischer Stärke und Faserstruktur weniger Pop als Carbon.
    Titanallagen machen das Board steifer (ähnlich wie Carbon), wodurch sich primär der SCR verändert. Hat, im Vergleich zum Carbon, etwas weniger Pop. Sollte lieber nur im Untergurt verbaut werden.


    Zu der Edition "Hanno Pro" kann ich Dir nichts sagen. In der Vergangenheit fand ich derartige Boards, bei denen eine einzelne Person Pate steht, subjektiv immer unpassend, da diese Person/en nicht brutal genug auf der Kante steht/stehen.

    Einmal editiert, zuletzt von HC-XX235 ()

  • Danke für die Top Antwort!


    Du bringst mich echt ins Grübeln ob ich nicht über meinen (Softboot) Schatten springen sollte und mir nicht doch ein Hardbootsetup zulegen sollte. Habe da aber leider keinerlei Erfahrung. Was muss man da in etwa investieren bzw. was sind gute Beispiele für Bindung und Boots?

  • Das war nicht meine Intention, Dich zu einen Umstieg auf Hardboots und Plattenbindungen zu bewegen.
    Das Eli lässt sich vorzüglich mit Softboots und Ratschenbindungen fahren. Wie erwähnt, sollte die Boot-/Bingungs-Kombi dabei aber schon recht steif sein.


    Hardoots sind teuer; sogar sehr teuer.
    Die Modelle von Deeluxe liegen aktuell bei ca.
    € 400,00,- (T-325), € 500,00,- (T-700) und € 540,00,- (T-425 Pro).
    Die Modelle von UPZ liegen aktuell bei ca.
    € 620,00,- (RC-11), € 520,00,- (RC-10) und € 380,00,-


    Plattenbindungen kosten je nach Hersteller und Modell zwischen € 200,00,- und € 450,00,-.


    Auch wenn die heutigen Hardboots sehr angenehm zu tragen sind, ist ein Wechsel von Soft zu Hard für das Eli nicht nötig.


    Gruess

    Einmal editiert, zuletzt von HC-XX235 ()