Materialcheck, Tipps?

  • Hi,


    habe mir kürzlich alles neu gegönnt und wollte mal fragen, ob das eurer Meinung nach so passt, oder ich das Setup noch optimieren könnte. Mit Bindung & Boots bin ich top zufrieden, nur beim Board habe ich noch Fragezeichen im Kopf...


    Board:
    Nitro Magnum Wide 2017 (AM, Camber, Flex: 8/10)
    Länge: 171cm


    Körpergewicht:
    96kg


    Körpergröße:
    187cm


    Bindung:
    SP Fastec Mountain 2017 (Flex: 8/10)
    Stance: 64cm
    Winkel: +15/-8


    Boots:
    Ride Insano Focus Boa 2017 (Flex 9/10)


    Fahrlevel:
    [ ] fortgeschritten (du kannst alle Pisten bewältigen und hast eine sichere, gute Fahrtechnik)


    Fahrstil:
    Carving-Anfänger :D


    Einsatzgebiet-in Prozent:
    [ ] Piste: 60%
    [ ] Tiefschnee / Backcountry 40%


    Sonderwünsche:
    - Mir kommt es etwa schwierig vor, das Board richtig auf die Kante zu legen, liegt das am Wide?
    - Habe auch Probleme, bei Heelturns richtig Druck auf die Kante zu kriegen (rutscht mir oft weg)


    Danke schonmal :)

  • 279mm Waist und 325mm Tipp und Tailbreite kosten schon viel Kraft. Das breiteste das ich gefahren bin war ein Elan Crest 163 von einem Freund mit ca. 27,3cm Waist und das war wendig wie ein Scheunentor und fühlte sich an als würde ich auf einer Bierbank fahren. Nach 2 Abfahrten taten mir die Beine weh.


    Wieviel Forward-Lean hast du an der Bindung eingestellt? Je mehr desto besser bekommst du Druck auf die BS-Kante. Sonst Kanten nochmal schärfer schleifen 88° oder weniger.


    Wenn das nicht reicht ist der Schnee wahrscheinlich nicht griffig genug (physikalische Grenze) oder vielleicht bist du zu wenig tief in den Knien. Die 08/15 Kante vom Magnum wird auch nicht der Hit sein im Kantenbiss. Geh mal möglichst Tief in die Hocke und lehn dich nach hinten. Versuch die Hand hinter deinem Hintern auf die Piste zu bekommen. Da solltest du mehr Kantenhalt spüren. Vorausgestzt die Piste ist nicht zu hart.

  • 279mm Waist und 325mm Tipp und Tailbreite kosten schon viel Kraft. Das breiteste das ich gefahren bin war ein Elan Crest 163 von einem Freund mit ca. 27,3cm Waist und das war wendig wie ein Scheunentor und fühlte sich an als würde ich auf einer Bierbank fahren. Nach 2 Abfahrten taten mir die Beine weh

    Ja das Brett ist schon ziemlich breit ist aber geil wie viel Auftrieb es in Tiefschnee hat, da kannst entspannt mittig stehen ohne dass es abtaucht. Aber ich denke ich werde mir nächste Saison ein etwas schmäleres, pistentauglicheres holen...


    Zitat von Dunkelbazi79

    Wieviel Forward-Lean hast du an der Bindung eingestellt? Je mehr desto besser bekommst du Druck auf die BS-Kante. Sonst Kanten nochmal schärfer schleifen 88° oder weniger.

    Den hab ich an die Boots angepasst, die haben schon einen guten Winkel. Mehr geht nicht oder?



    Zitat von Dunkelbazi79

    Wenn das nicht reicht ist der Schnee wahrscheinlich nicht griffig genug (physikalische Grenze) oder vielleicht bist du zu wenig tief in den Knien. Die 08/15 Kante vom Magnum wird auch nicht der Hit sein im Kantenbiss.

    Sag doch sowas nicht ;( ich war überzeugt dass der Kantenschliff top ist, fühlt sich immerhin an als könnte man sich damit Rasieren :D



    Zitat von Dunkelbazi79

    Geh mal möglichst Tief in die Hocke und lehn dich nach hinten. Versuch die Hand hinter deinem Hintern auf die Piste zu bekommen. Da solltest du mehr Kantenhalt spüren. Vorausgestzt die Piste ist nicht zu hart.

    Ok werde ich probieren. Danke für deine Tipps!

  • Wenn du es wirklich ehrlich wissen willst, was man da optimieren könnte.. ein gescheites Brett und eine gescheite Bindung! Boots sind geil.

    B U Y T H E T I C K E T, T A K E T H E R I D E .

  • Die Boardbreite sollte halt zur Schuhsohlenlänge passen, so ein Nitro Magnum wäre was für Schuhgröße etwa 47.
    Welche Schuhlänge hast du denn? Auftrieb gibt es auch mit Setback, Taper Rocker, Schaufelformen usw. Schon mal ein Powderboard mit über 120mm Setback gefahren?


    Die Forward Lean Einstellung ist nicht dafür da den Highback an den Boot anzupassen sondern um den Druck auf die Backside-Kante einzustellen. Also stell dir den Forward Lean so ein, dass dir der Druck auf der Backside Kante passt und deine Beine nicht zu arg weh tun. Mit mehr Training und Gewöhnungszeit kannst du dann vielleicht sogar noch mehr einstellen und mehr Druck auf die BS-Kante bekommen. Den Schuh drückt es dann halt etwas nach vorne und das Schließen der Fastec geht etwas strenger.
    http://www.myfastec.com/de/videos/fastec-fwdlean/
    Backside hält die Kante aber immer etwas Schlechter insbesondere bei kleinen Bindungswinkeln, weil die Ferse weniger federt als die Fußballen, so dass das Board da mehr springt. Da hilft nur weich bleiben in den Knien.


    Von Fastec hab ich nach 2 Probefahrten mit der Alu Prime die Finger gelassen. Die Verbindung zum Board war mir zu ungenau und zu viele Teile mit zu viel Rumgefummel. Die von einer Freundin ist an der Schraube des oberen Verschlussriegels gebrochen.


    Ich hab noch keine Rasierklinge mit annähernd 90° Winkel gesehen, hab es gerade an meinem Board mit Rasierschaum versucht, aber meine Barthaare sind noch dran. ;)


    Meiner Erfahrung nach (und ja ich bin Freestyle und Allmountain-Boards mit verschiedenen Sidecuttechnologien z.B. Griptech, Quickrip, Frostbite und Magnetraction tatsächlich schon bei unterschiedlichen Pistenzuständen gefahren) bringen die teilweise spürbar mehr Kantenbiss und carven meiner Meinung nach besser als die einfachen Sidecuts weil die Kante schon bei geringeren Aufkantwinkeln greift und auch auf härteren Pisten weniger rutscht. z.B. je mehr Camber, desto eher greift die Kante, aber trotzdem kann ein reines Camberboard (z.B. Nitro Panthera oder Hybridcamberboard z.B. Burton Process Off Axis oder DC Ply) mehr rutschen als ein Hybridcamber mit Magnetraction (z.B. Rossignol Jibsaw/C3BTX) oder Griptech (z.B. Arbor Westmark Camber). Frostbite habe ich nicht bemerkt, wechselt stark, mal greift sie plötzlich mal nicht und Quickrip fand ich auch unharmonisch wechselnd im Grip und der Übergang zwischen den Radien beim Fahren fand ich unsanft. Das aggressivste was ich gefahren bin war ein Lib Tech Craftsmen C3BTX bzw. ein Jamie Lynn C3BTX. Das Burton Custom X fühlte sich für mich etwas weniger aggressiv an, wahrscheinlich weil es einen gleichmäßige Cambervorspannung hat und C3BTX an den Enden extreme Camber hat die die Boardenden stärker in den Schnee pressen.

  • 171er und relativ breit...na, dass das Teil nicht wendig wie ein 150er für Kinderfüße ist, dürfte doch logisch sein.


    Wenn die Kanten regelmäßig gepflegt werden und man das Ding richtig fährt, halten die genau so wie diese ganzen Firlefanz "Technologien". Wobei das falsch ausgedrückt ist:


    Normale Kanten sind dem Firlefanz nicht unterlegen..dieser Schnickschnack findet sich ja vor allem an Hybridbrettern um die Gripnachteile des Shapes irgendwie zu kompensieren.


    Man muss halt wissen, was man mit dem Brett anstellen will. Da es heutzutage für jede Nische spezielle Bretter gibt, ergeben irgendwelche Pseudoalleskönner keinen Sinn.


    Ergänzend:


    Ich weiß ja echt nicht, was die Leute immer dazu bringt, breite Bretter darzustellen, als seien die so ne Art Roadtrain und ein "normal" breites Brett eine Lotus Elise.


    Wenn man das so liest, dann könnte man meinen, die Leute seien scharf drauf, mit ihren Brettern auf der Piste Haken zu schlagen wie ein Hase auf Speed. Was heißt überhaupt "wendig"?


    Da wird gerne vergessen: wer mit ein richtig breites Brett braucht, der hat 47er Schlappen und dann hat man auch den passenden Körperbau dazu idR. Sprich, Gewicht und Größe passen zum breiteren Brett in der Relation... Maßgeblich dürfte die Länge sein....nur wird dann bei der ganzen Diskussion auch gerne vergessen, dass es noch die ganzen Longboards gibt....folgt man der Regel "breit = LKW", müssten die ganzen Tanker und Pogo Fahrer ja bei jeder noch so weiten Kurve im Wald oder an der Wand landen....irgendwie ist das ja aber wohl nicht der Fall.


    Das sich ein 50kg Hänfling nicht auf ein 171er und 28er Brett stellen braucht, ist klar. Abre bisher gab es derartige Ideen hier noch nicht

    Einmal editiert, zuletzt von Pabstat ()

  • Bei einer Schuhlänge von 31,5cm sollte eine Boardbreite von 27 bis 27,5cm genügen bei Bindungswinkeln um die 15° auch für tiefere Carvs
    Je mehr, desto besser kannst du dich in Carvs reinlegen, wenn die Piste griffig genug ist.
    Meine Kumpels mit Schuhgröße 47-48 sind alles Hänflinge mit ca. 70kg, etwa 180-190cm groß und finden es angenehm, wenn sich ein Board mit spürbar weniger Kraft aufkanten und umkanten lässt. Es spart halt Energie und an einem langen Snowboardwochenende hält man länger durch. 1-2cm zu schmale Boards sind aber totale Spaßräuber, wenn man keine saubere Frontside Carvs fahren kann mit den Zehenspitzen in der Piste.


    Das Problem Wendigkeit ist eher ein Boardlängenthema also 170er gegen 150er Board z.B. eher kein Breitenthema.
    Also ein 154er Wideboard finde ich ähnlich wendig wie ein 153er Normalboard, kann die Richtung etwa gleich schnell ändern aber beim 154 Wide brauch ich spürbar mehr Kraft um es auf die Kante zu bringen und dort zu halten. Sicher kann man sich da hin trainieren, dass es kein Problem ist.
    Ich brauch das Board nur kurz und wendig wenn ich zwischen Hindernissen (Wald/Steine/knifflige Engstellen) durch muss oder beim Tricksen.


    Ja du hast ca. 90° naja vielleicht 88° Kantenwinkel und deine Sidewall hat etwa 60°, geiles Bild von deiner Kante :thumbup:
    https://goo.gl/images/DVaurj
    Wie bekomme ich jetzt ein Video von meiner Rasur mit der Kante hier ins Forum?


    Das sind meine Eindrücke vom Fahren auf unterschiedlich hartenund steilen Pisten:
    Ein normales Camberboard mit frisch geschliffenen bzw. guten Kanten und guter Vorspannung hat für mich ausreichend Kantenhalt/griff auf fast jeder Piste. Wenn es in Richtung harte oder sogar eisige Piste geht rutscht es mir meistens sanft und vorhersehbar weg, so dass ich auf blauer und roter Piste meistens noch steuern und abbremsen kann. Meistens. Beim Aufkanten rutscht das Camber quasi garnicht auf griffiger Piste und der Kantenhalt erhöht sich etwa linear mit dem Aufkantwinkel.


    Ein Hybridcamber z.B. mit Magnetraction oder Griptech mit guter Kante rutsch auf harter Piste weniger als das Camber so dass man auf harter blauer und roter Piste noch gut steuern und gut abbremsen kann. Erst auf harter schwarzer Piste lässt es sich schlechter steuern und fast nicht mehr abbremsen wie ein Camber mit normaler Kante bei harter roter Piste etwa. Auch eine schon stumpfe Kante mit Magnetraction hält besser als eine frisch geschliffene Camberkante meiner Erfahrung nach.
    Auf griffiger Piste steigt der Kantenhalt mit Magnetraction beim Aufkanten nicht sanft linear sondern gleich bei kleinen Aufkantwinkeln schon deutlich steiler an also sehr aggressiv und überraschend stark, wenn man es nicht gewohnt ist. Beim stärkeren Aufkanten auf griffigerer Piste steigt das Risiko, dass das Board tiefer in die Piste schneidet und man mehr abgebremst wird.


    Der 90% Normalosnowboarder wird seine Kanten nicht so oft schleifen, also nicht öfter als 1mal pro Woche oder Monat. Vorteil für den Kantenfirlefanz


    Er wird sich auch nicht auf ein bestimmtes Gebiet spezialisieren, muss sich auf die Umgebungsbedingungen ständig neu einstellen (eine Piste ist morgens schon ganz anders als die gleich Piste am Abend) also Alleskönner haben für mich viele Vorteile. Notfalls stell ich bei so einem Allround Twin 2-4cm Setback ein und fahr so morgens im Powder und Nachmittags dann mit Centered Stance in den Park.

  • folgt man der Regel "breit = LKW", müssten die ganzen Tanker und Pogo Fahrer ja bei jeder noch so weiten Kurve im Wald oder an der Wand landen....irgendwie ist das ja aber wohl nicht der Fall.

    Dabei sind die Pogos nicht wirklich breit sondern nur brutalst lang...
    Pogo Venado 26,5 WW für 33cm Boot incoming...

  • Ja, da habe ich meinen Gedanken nicht schlüssig ausformuliert...bzw. den Satz falsch platziert....


    das war darauf bezogen, dass mMn. vor allem die Länge maßgeblich die Wendigkeit beeinflusst...weniger signifikant als die Breite.


    Wenn nun aber immer mal geschrieben wird:


    "Oh Gott, nein, ein 27er Brett ist im Vergleich zu einem 25,5 ja ein extremer Unterschied, das 27er verhält sich wie ein Güterzug, unfahrbar...etc. etc."....


    na, dann muss ein 180er Pogo ja so wendig sein wie der Mount Everest....