Lawinenrucksack Surface IAS von Advenate 2-in-1

  • Hey,


    hab auf der Suche nach einen Lawinenrucksack eine "Neuentwicklung" von Advenate entdeckt. Die haben jetzt nen Lawinenrucksack rausgebracht mit Lawinenairbag und Atmungssystem. Der Airbag wird aktiviert, wenn man das Mundstück zum Mund führt.Hat anscheinend den Ispo Award 2018 gewonnen.


    Hat den jemand und kann seine Erfahrungen mit mir teilen? Überlege mir den ranzuholen, da zwei Sicherheitssysteme besser sind als eines?

    Wie verhält sich das mit dem Mundstück in ner Lawinen - bleibt das im Mund? Wie sind da eure Einschätzungen?

    Den gibt es ja auch in drei Ausführungen 14 Liter, 24 Liter und 32 Liter, welche Größe würdet ihr für ne Eintagestour empfehlen oder doch lieber größer falls die Touren größer werden?


    Ich hab momentan nen Evoc FR irgendwas, der ist manchmal mit Zubehör für die GoPro, Essen, komprimierter Daunenjacke, Mütze, Sonde und Schaufel, Trinkblase usw. schon fast voll. Aber hab halt auch keinen Bock mit nem riesen Rucksack zufahren. Ist die Angabe der Volumen nur das Hauptfach oder wie üblich des ganzen Rucksacks.


    Wäre über euer Feedback dankbar. Sowas will ich mir nämlich in naher Zukunft nicht noch ein zweites mal kaufen ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hat den jemand und kann seine Erfahrungen mit mir teilen? Überlege mir den ranzuholen, da zwei Sicherheitssysteme besser sind als eines?

    Nicht uninteressant das Ganze! Gibt's den inzwischen denn schon zu kaufen? Ich würde ihn mir in natura gerne mal anschauen.


    Grundsätzlich ist die Überlegung bei Totalverschüttung für ausreichend Atemluft zu sorgen sicher gut. Wenn ich das System richtig verstanden habe, wird die ausgeatmete Luft über Mundstück/Schlauch nach hinten abgeleitet. Frische Atemluft kommt aus der hoffentlich in ausreichender Größe vorhandenen Atemhöhle.

    Wie verhält sich das mit dem Mundstück in ner Lawinen - bleibt das im Mund? Wie sind da eure Einschätzungen?

    Und genau da sehe ich den Knackpunkt: Das System setzt voraus, dass man während des Lawinenabgangs das Mundstück im Mund behält. Sonst hängt es irgendwo vor der Brust, steckt wahrscheinlich voller Schnee oder friert einfach ein. Hmm.. Ich traue dem nicht so ganz.

    Keine Ahnung ob man das direkt vergleichen kann, aber wenn ich an Munstücke der zweiten Stufe von Tauch-Ausrüstung denke (und sind auf den ersten Blick sehr ähnlich aufgebaut), dann kann man wohl kaum ausreichen Bisskraft übertragen, dass es im Falle einer Totalverschüttung zuverlässig im Mund halten würde.


    Wie auch immer, schau dir auf jeden Fall ach das Jetforce System (Pieps) an. Die Überlegung, die Atemhöhle durch Ablassen der Luft aus dem Airbag zu vergrößeren klingt für mich irgendwie vertrauenserweckender.

    welche Größe würdet ihr für ne Eintagestour empfehlen oder doch lieber größer falls die Touren größer werden?

    Mit Schaufel, Sonde, Erste Hilfe Set, Co2-Kartusche, usw. kommt ja allein für die Safety Ausrüstung schon ganz gut was zusammen. Der 14l wäre mir da definitiv zu klein. Ich trage selbst einen 30l Mammut Rucksach und würde hier wohl zum 24l greifen. Im Zweifel aber lieber den größeren mit den Kompressions-Straps etwas zusammenschnüren als sich über zu wenig Platz ärgern.


    // snowy__woods Ich habe deinen Thread in den Materialcheck verschoben ;)

  • Nicht uninteressant das Ganze! Gibt's den inzwischen denn schon zu kaufen? Ich würde ihn mir in natura gerne mal anschauen.

    Ja, allerdings nur bei einem Webshop (pow-laden und Laden auf Englsich - nicht shop ;) ). In den Läden noch nicht.


    Grundsätzlich ist die Überlegung bei Totalverschüttung für ausreichend Atemluft zu sorgen sicher gut. Wenn ich das System richtig verstanden habe, wird die ausgeatmete Luft über Mundstück/Schlauch nach hinten abgeleitet. Frische Atemluft kommt aus der hoffentlich in ausreichender Größe vorhandenen Atemhöhle.

    Die Frage ist ja, ob genug Sauerstoff aus der Umgebung gezogen werden kann. Der Schnee ist doch ordentlich verdichtet - was man so von denen hört die schonmal verschüttet wurden. Ein Vorteil ist hier, vorausgesetzt es entsteht eine Atemhöhle, dass diese nicht vereist oder?

    Und genau da sehe ich den Knackpunkt: Das System setzt voraus, dass man während des Lawinenabgangs das Mundstück im Mund behält. Sonst hängt es irgendwo vor der Brust, steckt wahrscheinlich voller Schnee oder friert einfach ein. Hmm.. Ich traue dem nicht so ganz.

    Keine Ahnung ob man das direkt vergleichen kann, aber wenn ich an Munstücke der zweiten Stufe von Tauch-Ausrüstung denke (und sind auf den ersten Blick sehr ähnlich aufgebaut), dann kann man wohl kaum ausreichen Bisskraft übertragen, dass es im Falle einer Totalverschüttung zuverlässig im Mund halten würde.

    Ja da wäre jetzt interessant aus welchem Material das Mundstück ist. Je nach dem wie ich es zubeißen kann oder eben nicht. Aber das ist ja auch immer das Thema bei anderen Herstellern, die nur dieses System anbieten.

    Denke mir aber auch, lieber 2 Sicherheitssysteme, wenn eines versagt habe ich noch eines ... Hierzu wäre eine statisik mal interessant, ob und wie oft das Mundstück wieder heraus gerissen wird. Gibt es sowas? Wahrscheinlich nicht oder`?

    Wie auch immer, schau dir auf jeden Fall ach das Jetforce System (Pieps) an. Die Überlegung, die Atemhöhle durch Ablassen der Luft aus dem Airbag zu vergrößeren klingt für mich irgendwie vertrauenserweckender.

    Wie saugt der Jetforce denn die Luft wieder ab? Macht der das automatisch? Wie ist das mit dem Einpacken des Airbags? Einfach stopfen?


    Mit Schaufel, Sonde, Erste Hilfe Set, Co2-Kartusche, usw. kommt ja allein für die Safety Ausrüstung schon ganz gut was zusammen. Der 14l wäre mir da definitiv zu klein. Ich trage selbst einen 30l Mammut Rucksach und würde hier wohl zum 24l greifen. Im Zweifel aber lieber den größeren mit den Kompressions-Straps etwas zusammenschnüren als sich über zu wenig Platz ärgern.

    Ja, so denke ich auch. Tendiere, wenn dann, auch zu dem 24 Liter-Rucksack. Eventuell sogar 32 Liter wobei mir das schon fast zu groß ist. Aber du hast schon Recht "etwas zusammenschnüren als sich über zu wenig Platz ärgern."


    // snowy__woods Ich habe deinen Thread in den Materialcheck verschoben ;)

    Top danke. War mich nicht ganz sicher beim erstellen - wo ich es hinpacken soll.

    • Offizieller Beitrag

    Hierzu wäre eine statisik mal interessant, ob und wie oft das Mundstück wieder heraus gerissen wird. Gibt es sowas? Wahrscheinlich nicht oder`?

    Vermutlich nicht. Ist ja ein neues Produkt und wenn es aussagekräftige (positive) Statistiken gäbe, hätte die der Hersteller sicher zugänglich gemacht.


    Wie gesagt, ich bin da sehr skeptisch.

    Wie saugt der Jetforce denn die Luft wieder ab? Macht der das automatisch? Wie ist das mit dem Einpacken des Airbags? Einfach stopfen?

    Ja, das passiert automatisch nach 3 Minuten.


    Ich konnte beim letzten SAAC einen Jetforce Rucksack von Pieps Probe-Auslösen inkl. wieder Einpacken. War mit wenigen Handgriffen gemacht. Der Akku hält übrigens mit einer Ladung (auch bei Kälte) mehrere Auslösungen aus. Pieps spricht von 4, aber selbst wenn es nur zwei, drei sind wäre das gut.

  • Das schaut sehr spannend aus, aber ich hätte da auch bedenken ob das Mundstück wirklich im Mund bleibt.


    Jeder der mal eine Lawine ausgelöst hat oder sich sogar in einer befunden hat weiss, dass das kein entspannte Situation ist. Sprich die HF wird ziemlich ansteigen und damit auch die Atemfrequenz. Ob dann noch gut durch die Nase geatmet werden kann, kann ich mir schwer vorstellen.

    Ist vielleicht ähnlich wie bei panischen Tauchen die sich Maske und Atemregler vom Gesicht reissen und wie ein Korken an die Oberfläche sausen.


    Wenn man dann noch mit Gesichtsmaske fährt wird es nochmals komplizierter.

  • 24 Liter und 32 Liter

    je nachdem wie groß das system im inneren ist eine der beiden größen

    vermutlich aber eher 30 wenn der an sich flach geschnitten ist - was man hat hat man


    nachtrag: nachdem ich mir mal deren broschüre angeschaut hab

    das wird genau wie bei meinem mammut sein -> die default beladung macht das ding schon voll @ 24 - viel mehr als nen extra layer und paar snacks passen dann neben der üblichen ausrüstung nicht rein


    n kumpel von mir mit dem ich immer fahre hat auch nen 30er rucksack - äußerlich sieht man uns den unterschied nicht an

    wir merken es immer wenn wir am berg umpacken (von ride to hike und andersrum)


    definitiv den großen und einfach enger schnüren

    follow me on youtube

    ...see my Hovercraft, Stormchaser, Solution, Mountaintwin, Powfinder Morris limited slashing through fresh pow pow or Carving my Korua Cafe Racer around the Austrian Alps ..."Carving is work and people are lazy, thats why so many people just skid their life away" <3

    Einmal editiert, zuletzt von supermo ()

  • Also ich hab mir noch keinen Rucksack bestellt, wollte erst nochmal ein bisschen abwarten wie sich der Preis entwickelt.


    Was ich aber in der Zwischenzeit raus gefunden habe, ist dass man mit dem Rucksack mit eingesetzten Kartuschen fliegen kann - die entsprechen irgend einer ISO für den FLugbetrieb. Die Kartuschen werden auch im Flugbereich selbst verwendet - bei den Schwimmwesten - im Rucksack sind zwei Stück verbaut, die den Airbag mit 250 Liter aufblasen. Ich konnte mir das System ansehen und muss sagen bin echt begeistert. Ich denke ich werde mir so einen Lawinenrucksack eventuell in der nächsten Zeit anschaffen - also wenn dann den.

  • Das Thema mit den Kartuschen ist auch bei den anderen Herstellern denkbar einfach:


    Beispiel Mammut: ich muss die Kartusche nur rausschrauben, dann geht's im Handgepäck


    Einziges pro Argument, Ersatzkartuschen kannst du wenn du mutig bist auf Flügen ins Zielgebiet "besorgen" da beim Flugzeugabsturz eh fast immer alles vorbei ist (Achtung: ganz schwieriger Humor)

    follow me on youtube

    ...see my Hovercraft, Stormchaser, Solution, Mountaintwin, Powfinder Morris limited slashing through fresh pow pow or Carving my Korua Cafe Racer around the Austrian Alps ..."Carving is work and people are lazy, thats why so many people just skid their life away" <3

  • Das Thema mit den Kartuschen ist auch bei den anderen Herstellern denkbar einfach:


    Beispiel Mammut: ich muss die Kartusche nur rausschrauben, dann geht's im Handgepäck


    Einziges pro Argument, Ersatzkartuschen kannst du wenn du mutig bist auf Flügen ins Zielgebiet "besorgen" da beim Flugzeugabsturz eh fast immer alles vorbei ist (Achtung: ganz schwieriger Humor)

    :D:D:D hahahaha ja genau. Das gefällt mir und es macht den Flug spannender ...

  • Ich hab mir einen gekauft.

    Hab mich schon seit Jahren gewundert, warum niemand eine Kombination aus Airbag / Atemsystem anbietet.

    Das Ding ist nicht günstig, aber sein Geld wert.

    Der Rucksack an sich ist sehr gute Qualität.

    Der Airbag an sich ist Alp Ride, das System sollte ja hinreichend bekannt sein.


    Das Atemsystem ist durchdacht und robust. Das Mundstück ist so gefertigt, dass man kräftig drauf beissen kann und soll, die Gefahr des Verlierens in der Lawine sehe ich nicht, außer man öffnet den Mund zum Schreien, das wäre aber so oder so keine gute Idee in einer Lawine ;)

    Jeder der mal eine Lawine ausgelöst hat oder sich sogar in einer befunden hat weiss, dass das kein entspannte Situation ist. Sprich die HF wird ziemlich ansteigen und damit auch die Atemfrequenz. Ob dann noch gut durch die Nase geatmet werden kann, kann ich mir schwer vorstellen.


    Man kann logischerweise sofort durch das Atemsystem atmen, wenn man das Mundstück drin hat, also keine Notwendigkeit durch die Nase zu Atmen. Man spürt beim Atmen einen leichten Widerstand durch das Ventil, der ist aber so gering, dass er nicht stört.


    Das Auslösen, und das Einsetzen des Mundstückes sollte man üben, da der Bewegungsablauf zunächst ungewohnt ist.

    Durch die Auslösemechanik die (im Gegensatz zu anderen Herstellern) ohne Pyro auskommt (und damit auch kein Verfallsdatum hat) funktioniert auch, wenn keine Kartuschen eingesetzt sind, daher kann man den Vorgang unter "Originalbedingungen" (d.h. mit genau der Zugkraft die im Ernstfall auch erforderlich ist) beliebig oft üben.

    nd genau da sehe ich den Knackpunkt: Das System setzt voraus, dass man während des Lawinenabgangs das Mundstück im Mund behält. Sonst hängt es irgendwo vor der Brust, steckt wahrscheinlich voller Schnee oder friert einfach ein. Hmm.. Ich traue dem nicht so ganz.

    Keine Ahnung ob man das direkt vergleichen kann, aber wenn ich an Munstücke der zweiten Stufe von Tauch-Ausrüstung denke (und sind auf den ersten Blick sehr ähnlich aufgebaut), dann kann man wohl kaum ausreichen Bisskraft übertragen, dass es im Falle einer Totalverschüttung zuverlässig im Mund halten würde.

    Das Mundstück kriegst Du nicht kaputt gebissen, ist sehr stabil


    Den gibt es ja auch in drei Ausführungen 14 Liter, 24 Liter und 32 Liter, welche Größe würdet ihr für ne Eintagestour empfehlen oder doch lieber größer falls die Touren größer werden?

    Ich hab mir 14l geholt, für die Lawinenausrüstung, was zu Essen und ein bisschen komprimierte Kleidung reicht das. Wenn Du hauptsächlich größere Ganztagestouren machst, würde ich eher 24l nehmen.