Kaufberatung für neues Frauenboard auch Powder-geeignet (für Fortgeschrittene)

  • Hallöchen Zusammen,


    da ich dieses Jahr leider nicht in den Schnee fahren kann ;( , möchte ich mir sozusagen als Trost gerne ein neues Board zulegen und bin mir unsicher bei der Auswahl. Vielleicht kann mir ja der ein oder andere hier weiterhelfen und eine Empfehlung geben :)



    Mein bisheriges Snowboardsetup:
    In den letzten Jahren bin ich ein Nitro Fate von 2008 (Camber) mit verschiedenen Bindungen, zuletzt eine Flow Hybrid Bindung, gefahren und damit eigentlich ganz glücklich gewesen. Das einzige was mit dem Board nicht so klappt wie ich mir das vorstelle, ist das Fahren im Tiefschnee. Ich hätte nun gerne ein Board welches sich durchaus auf der Piste auch bei höheren Geschwindigkeiten gut und direkt fahren lässt, aber mich im Tiefschnee nicht total hängen lässt.



    Ich suche:


    [x] Snowboard
    [ ] Snowboardbindung
    [ ] Snowboardboots (Wobei immer noch als Regel N°1 gilt: Im Laden anprobieren!!
    [ ] Sonstiges (Protektoren, Snowboardbrille, Snowboardhose, Snowboardjacke usw.)


    Snowboardlänge: 146 cm (bisher)


    Dein Körpergewicht: 55 kg


    Körpergröße: 158 cm


    Mann / Frau: Frau


    Schuhgröße/Bootgrösse in Mondopoint und Euro: 38


    Preislimit: 400 EUR


    Fahrlevel:
    [ ] Anfänger (1 Tag bis 6 Tage Erfahrung auf dem Brett)
    [ ] leicht fortgeschritten (du kommst leichte/mittlere Pisten ohne Probleme runter)
    [x] fortgeschritten (du kannst alle Pisten bewältigen und hast eine sichere, gute Fahrtechnik)
    [ ] Profi (ob Carving, Powder Sprays oder Tricks im Park, du hast deinen Style gefunden)


    Fahrstil/Einsatzgebiet-in Prozent:
    [80%] Piste
    [20%] Tiefschnee / Backcountry
    [0] Park (Kicker/Pipe)
    [0] Rails


    Falls du ein Board suchst: Möchtest du damit viel switch fahren?
    Viel nicht, aber es sollte schon möglich sein.


    Ich hatte schon das Capita Jess Kimura Pro im Auge allerdings habe ich dann gelesen, dass dieses Board wohl auch eher schwach im Powder unterwegs ist. Vielleicht hat da ja jemand Erfahrung??


    Ich freue mich auf Eure Tipps!!! :)

  • Was genau klappt nicht im Tiefschnee? Kommt die Nase nicht aus dem Schnee, oder klappen Kurven nicht? Fällst du oft vorne über die Nose?
    Welchen Stance fährst du auf deinem Nitro Fate?


    Ein 146er Camber ist für 55kg vielleicht etwas kurz im Tiefschnee zumindest wenn es ein Twin ist. Wenn du die Bindungen weiter nach hinten stellst bekommst du etwas mehr Auftrieb aber Switchfahren wird dadurch unangenehmer/anstrengender. 2cm nach hinten merkt man kaum aber 4cm oder mehr ist schon stark zu spüren.


    Auf steilen Tiefschneehängen bekommt man schneller Speed und Auftrieb. Das finde ich angenehmer zum üben als flache Tiefschneehänge auf welchen man in Schrittgeschwindigkeit rumgurkt und keinen Gegendruck vom Schnee auf das Brett bekommt. Den Gegendruck finde ich wichtig, weil den kann man sehr gut nutzen um das Board zu steuern und zu es gibt viel Rückmeldung an die Beine.


    Ansonsten hätte ich dir ein ca. 150-152er Hybridboard empfohlen, Camber in der Mitte mit etwas Rocker an den Enden: Jones Twin Sister, Rossignol Diva/Justice

  • Du hast es schon relativ gut beschrieben, was nicht funktioniert :)
    Wenn der Hang steiler ist oder/und ich genug Speed habe, klappt alles wunderbar. Sobald ich langsamer werde, grabe ich mich oft ein (eigentlich immer über die Nose)...vor allem wenn der Tiefschnee halt nicht mehr ganz so frisch ist. Kurven sind kein Problem, wenn ich einmal Fahrt habe.


    Die Einstellung der Bindung habe ich nicht im Kopf, schaue ich heute Abend zuhause mal kurz nach und schreibe es noch mit rein.


    Mir wurde immer gesagt, dass mein jetziges Board schon lang ist für meine Größe. Ist das Quatsch? Geht's da nur nach Gewicht?

  • Eine Freundin von mir fährt auch mit ihrem 145er Board bei ca. 160cm Körpergröße und ca. 55kg. Sie hat ein Hybridrockerboard aber im Tiefschnee taucht sie auch oft damit über die Nase ein (Bindungen 20mm nach hinten verschoben) ist aber nur fortgeschrittene Fahrerin mit vielleicht 5-7h im Tiefschnee und sehr vorsichtig. Einen 50cm Drop im Tiefschnee ist sie letztens gestanden.


    Nächstes Mal stelle ich ihr ein 151er Bataleon hin und ein 153er Rossignol und wir sehen wie sie damit im Tiefschnee und auf der Piste zurecht kommt. Das ist sehr individuell und Gewöhnungssache, wie schnell sich jeder auf ein anderes Board einstellt. Bei mir dauert's etwa 10-30 Minuten.


    Es geht mehr um das Gewicht beim Board und Fahrkönnen. Wenn der Hang steil genug ist, komme ich auch mit einem 153er Board mit meinen 85kg sehr gut durch den Tiefschnee. Auf flachen Abschnitten steh ich dann aber nur noch auf dem hinteren Bein.

  • meine Freundin hat ähnliche Maße und hatte jahrelang genau dasselbe Problem, etliche Experten verstanden sie nicht, aber ich sah es auch. Besonders seltsam war, dass ihr uralt-Raceboard ohne große Nase in jedem Neuschnee fuhr.





    sie probierte etliche übliche Damen-Snowboards für Fortgis, die alle im Neuschnee nicht liefen, und fand zwei Lösungen:


    1-Zwei Bretter,
    1a eins für Piste und Co, hart und ...
    1b ein uraltes ausgenudeltes mit hoher Nase für Neuschnee, was aber nicht mehr zum Kanten geeignet ist - der Camber ist tot und damit ist das Board quasi flat - eins der ersten Burton-Boards für Damen,


    oooder


    2-Ein Board für Mischtage, K2 Ecopop, kantet gut, da es modern ist, und Neuschnee gut, da es flat ist.


    Sie hatte sogar als Test ein Anfängerboard mit sehr hoher Nase gekauft, was im Neuschnee unglaublich flitzte, aber auf der Piste mäßig fuhr, klaro. Da sie nun zwei reine Neuschneeboards hat und an dem alten "hängt", will sie dieses übrigens verkaufen, aber dann müsstest Du immer zwei in Urlaub mitnehmen - ich hasse es auch.



    Ich nutze ein mittelweiches F2 für Neuschnee und etwas Piste mit weicher großer Nase, aber wir Herren um 1.80 m haben da eine riesen Auswahl und bestimmt andere physikalische Verhältnisse Gewicht - Brettfläche, etc. , das ist wohl das Hauptproblem wie in vielen anderen Sportarten. Dafür müsstest Du beim Wakeboarden weniger Probleme haben :)



    ich kann Dich an sie weiterleiten,
    Du bist die erste Leidensgenossin

  • Nochmal kurz den Nachtrag zu meiner Bindung: Normalerweise habe ich sie genau mittig platziert vorne +21 hinten -9. Für den Tiefschnee habe ich beide gleichermaßen nach hinten versetzt allerdings meine ich auch nicht mehr als 2 cm. Da sollte ich auf jeden Fall auch noch mehr ausprobieren.
    Schonmal gut zu wissen, dass das Bord gerne länger sein darf :) Da wird die Auswahl auch gleich größer.


    Das ich mit meinem Problem nicht ganz allein bin, ist zwar nicht schön, aber dann liegt es offensichtlich schonmal nicht nur an meiner Unfähigkeit :D
    Mein Plan war es jetzt tatsächlich immer mit 2 Boards loszuziehen. Aber die eleganteste Lösung ist das natürlich nicht. Bis ich ein passendes gefunden habe, werde ich das aber wohl tun.
    Was genau sind den Vor-und Nachteile eines Hybrid Boards gegenüber einem Flat-Board? Irgendwie wird es ja auf eine Version davon hinauslaufen.


    Und wenn das alles nix wird, fange ich halt das Wakeboarden an ;)

  • Flat liegt halt platt am Boden, keine Vorspannung drin. Erst wenn man ein Flatboard aufkantet kommt etwas Druck auf die Boardenden durch den Sidecut und das Board wird etwas verspannt. Ein Flat gibt weniger Energie wieder frei als ein Camber oder Hybridcamber z.B. bei Ollies.


    Ein Camber/Hybridcamber ist auch ohne Aufkanten vorgespannt sobald der Fahrer drauf steht. Es reagiert schon bei kleinen Aufkantwinkeln direkter, bringt mehr Druck auf die Boardenden und gibt auch mehr Energie frei beim Entspannen, mehr Olliepower und läuft stabiler.


    Flatrocker hat halt noch Rocker an den Boardenden, drückt noch weniger beim Aufkanten, reagiert deutlich indirekter. Dafür hat es mehr Auftrieb.


    Hybridcamber hat auch Rocker an den Enden, aber vor dem Rocker drückt der Camber das Board in den Schnee. Etwas weniger Auftrieb aber die Boardreaktion ist deutlich besser. Für überwiegend Piste würde ich Hybridcamber immer einem Flatrocker vorziehen.

  • -----> Hybrid Boards gegenüber einem Flat-Board



    Flat weist eine lange seitliche Kante auf für Halt auf der Piste, viele Hybride nicht, dort findet sich oft eine Zickzackkante außen, jedenfalls die, die ich bisher sah


    weiter gibt es etliche Hybride mit Rockern an allen Stellen, dass einem schon schwindelig wird :)


    ich fuhr mal einen Freeride-Rocker von Atomic, leichter Rocker nur vorne. Das Board fuhr sich wie von selbst und wäre für Neuschnee UND Piste bestimmt gut. Vollrocker sind mir zu langsam und zu seltsam auf der Piste.



    aber in allen Sportarten muss man manchmal zwei Geräte mitnehmen, da Hybride beides, aber keins so richtig können. Ich erinnere da an mein Hybrid-Surfbrett gestern.

  • Da heutzutage ja jeder Hersteller mehrere Powbretter im Angebot hat.....warum also noch Kompromisse eingehen?


    Wenn das Camber noch einsatzfähig ist und dir eh taugt....schau dich nach nem expliziten Powbrett um und dann hast an den guten Tagen maximale Performance und Spass...und wenn es mal wieder nicht geschneit hat und Piste angesagt ist hast dann auch was passendes im Fuhrpark.

  • Vielen Dank nochmal für Eure Tipps. Falls es euch interessiert: Ein Yes HelYes 149 cm hat das Rennen gemacht und wartet jetzt noch auf seinen ersten Einsatz. Ich habe aber schon im Gefühl, dass es großartig werden wird :-))