Infrarot - Wachsen

1. offizieller Beitrag

    Moin zusammen,


    habt ihr schonmal was von „Infrarotwachsen“ gehört?



    Soweit ich verstanden habe ist der Ablauf folgender:


    • Snowboard wird wie üblich vorgewachst
    • Erwärmen mittels Infrarotlampe auf ca. 300°C (kommt mir persönlich recht hoch vor)
    • Lampe fährt einige male über die Snowboard, wodurch es wohl „schonender“ sein soll mit der hohen Hitze
    • Snowboard wird wie gewohnt mit Wachsbürste poliert
    • Vorteil soll sein, durch die Infrarotwirkung (denk hohe Temperatur)soll das Wachs tiefer eindringen und dadurch sich die Gleiteigenschaften deutlich verlängert und verbessert werden (so 4-5 volle Skitage)
    • Dadurch mehr Speed auf der Piste
    • Infrarotwachsen wird angeblich auch beim Ski Weltcup benutzt
    • Kostet natürlich 10€ mehr als normales wachsen


    Was haltet ihr davon?

    Für den 08/15 Wintersportler absoluter Käse oder würdest du es spüren wenn dein Board / Ski in der Schussfahrt 2 km/h schneller gleitet?


    Das wird vielleicht interessant für diejenigen die auf der Jagd nach Weltcup Punkten auf 1/10 sekunden angewiesen sind, aber für den Normalo doch völlig uninteressant.


    Gescheites selber wachsen reicht da völlig aus.

    Ich finde das rein von der Technik her interessant. Wobei mir die 300°C auch sehr heiß erscheinen. Kann mir aber schon vorstellen, dass das tiefer und besser einzieht da die Temperatrueinwirkung auf das Wachs und das Board "gezielter" sein könnten.


    Aber ich schließ mich da ganz der Meinung von noam an - selber wachsen tut es absolut auch.

    Was mir noch einfällt. Was wird denn im Skispringen, Skilanglauf und Biathlon verwendet? Hier ist die Gleitfähigkeit der Ski ja oft entscheidend über Sieg oder Middle of the Pack und ich behaupte dass hier neben dem Ski WC am meisten HokusPokus um den richtigen Wachs gemacht wird.


    Ich nutzte seit Jahren das Toko Allround Wachs, trage es selber mit Toko Bügeleisen auf, Bügel das in meditativen Kreisen ein, ziehe es gründlich ab und Brüste dann noch Struktur rein mit einer Kupferdraht und Nylonbürste. ich bilde mir ein, dass das schon ziemlich gut funktioniert. Ich habe auf flachen Ziehwegen beim Board Planstellen einen deutlichen Geschwindigkeitsüberschuss zu anderen die mit einer ähnlichen Geschwindigkeit in die Ziehwege hineinfahren. Auf der Piste selber fährt man ja nun eher auf der Kante und hier wird die Geschwindigkeit weniger vom Wachs als vom jeweiligen Kanteneinsatz bestimmt (zumindest bei mir).




    Und 300° stelle ich mir auch sehr heiß vor. Könnte mir hier auch vorstellen, dass das für manche eher günstig produzierten Boards auch schon die Verbindung zwischen den Laminatschichten angreifen kann.

    • Offizieller Beitrag

    @noam
    Lies mal das hier:
    https://www.skatingschule.de/2…d-wachsen-eines-rennskis/


    Hört sich so aufwändig an wie ich mir das Wachsen von dem Hochleistungssportkram vorstell ^^


    @Andi:
    Selber wachsen :thumbup:
    Wenn nicht und wenn du das Geld über hast, go for it.
    Wenn möglich, lass nochmal einen normalen Service machen ohne dass Infrarotgedöns und dann berichte mal vom Vergleich :)

    If you're not falling down, you're not trying hard enough.

    Gefällt mir 1

    Also ich war ja erst vor 2 Wochen mit dem Board unterwegs und teste das jetzt mal mit dem Infrarotwachsen, auch wenn ich nach wie vor skeptisch bin und es für Geldmacherei halte. Aber schau ma mal, lass mich gern von sowas überzeugen.


    Samstag kann ich es abholen, meld mich sobald ich es getestet habe.


    @IeazyMartinez auf 10€ zum Testen kommt es ja nicht an, da hab ich bei meinen Snowboardurlauben schon deutlich unnötigeres Geld ausgegeben :thumbup:

    Hier gibt es ein paar Infos: http://www.bolt-wax-future.com/


    Vor ein paar Jahren gab es mal ein Vid (von Kessler oder BlackPearl), in dem der Vorgang gezeigt und erläutert wurde. Leider finde ich es aktuell nirgends.


    Gruess

    Das Wachs läuft!


    Ich habe schon etwas herumprobiert. Am besten funktioniert das Ganze, wenn man das Board belagseitig zur Sonne ausrichtet und dann wartet, bis das gesamte Board bis auf die Schattenseite (Top Sheet) durchgewärmt ist. Wenn das Board von oben bis unten komplett durchgewärmt ist, kann man das Wachs wie gewohnt mit dem Bügeleisen auftragen. Dadurch heizt sich der Belag und der Kern nochmals zusätzlich auf. Das gesamte Board wird dabei so warm, dass das Wachs viel länger flüssig bleibt und richtig schön lange auf der Oberfläche steht. Durch die Wärmestrahlung der Sonne bleibt das Wachs dann minutenlang flüssig, selbst dann, wenn das Eisen schon lange wieder weg ist. Das Wachs glänzt in der Sonne und wird erst matt, wenn es wieder kalt wird. Dort bügelt man dann schnell noch einmal drüber. Dadurch lässt sich das Wachs auch viel besser "ziehen" und man schafft es, das Wachs tatsächlich auf der gesamten Fläche flüssig zu halten und sehr dünn zu verteilen. Bislang war es bei mir (im kalten Keller) immer so, dass das Wachs kurz nachdem das Eisen weiter gezogen war, schon wieder hart wurde. Vermutlich batzt es dann nur sehr oberflächlich. Der Vorteil dieser Methode scheint hier zu sein, dass das Wachs sehr lange flüssig bleibt und dadurch mehr Zeit hat, tief in den Belag einzudringen.


    Das Board ist jetzt jedenfalls "sun-kissed". Ob das Board jetzt auch schneller ist, oder das Wachs länger hält, wird sich bestenfalls erst im Winter zeigen.Leider, wie ich finde. Erfunden hat das Infra-Rot-Wachsen bestimmt ein Schweizer - beim Raclette-Abend. :)


    Kein Schweizer, aber auch Super:


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    Erste Sahne der Stockträger!!! :):thumbup: