Burton Genesis Est Bindung ständig locker

  • Hallo zusammen,


    ich fahre seit ca. 1 Jahr das Burton Freethinker mit der Genesis Est Bindung. Ich bin super zufrieden mit beiden Produkten außer mit dem Halt der Bindung auf dem Board.


    Ich weiß, dass man die Schrauben vor jeder Nutzung festziehen muss und auch, dass man das am besten in der Kälte macht.


    Trotzdem verrutscht (vermutlich durch Butter-Tricks) meine vordere Bindung nach vorne und die hintere nach hinten und das obwohl ich 1h vorher die Schrauben fest nachgezogen habe.


    Meine Frage, hat jemand nicht nur eine Theorie sondern eine konkrete Lösung für mein Problem ?

    Ich habe leider nicht so viele Schneetage um selber Sachen auszuprobieren.

    Ich bin kurz davor von Burton wegzugehen, weil ich nicht weiter weiß :(

    Einmal editiert, zuletzt von Rob1n0 ()

  • Will ja nicht gemein sein, aber hast du die Schrauben mal RICHTIG angezogen?


    Ich habe die Schrauben bei meinen Channel-Boards vielleicht 1x pro Saison nachgezogen, weil ich plötzlich Angst hatte, es könnte sich etwas lösen.


    Wichtig ist, dass du nicht mit nem Tool (Bullet tool von Burton, bspw.), sondern mit einem richtigen Schraubenzieher in der richtigen Grösse da rangehst.


    Die Gewinde sollten ausserdem etwas Loctite dranhaben, dann löst sich da gar nix.




    Vielleicht trifft das nur auf mich zu, aber selbst meine 10 Jahre alte CO2 EST verrutschte mir nie auf dem Goldfish. (Aber ich habe da vor einigen Jahren mal ne Schraube vom HiBack verloren, die Burton innert 4 Tagen auf Kulanz ersetzt hat (obwohl ich denen schrieb, die Bindung sei x Jahre alt und gebraucht gekauft worden..)

    With great powder comes great responsibility

  • Rob1n0


    Nimm das ganze mal auseinander, miss die Schrauben nach und mach uns mal ein bitte ein paar Fotos. Wir hatten bei anderen Bindungen mit Burton-Boards schon ähnliche Probleme. Da hat sich am Ende herausgestellt, dass die Schrauben - wenn ich mich richtig erinnere - zu lang waren. Die Schraube stieß am Boden an, bevor der Kopf richtig Druck auf gebaut hatte.

  • Die Gewinde sollten ausserdem etwas Loctite dranhaben

    Weiß nicht wie das bei Burton ist.. aber andere Hersteller sagen ausdrücklich kein Loctite dran machen!


    Wir hatten hier schonmal Probleme, dass Schrauben zu lang für Channel Boards waren und die daher nicht halten.. Aber das war ne andere Marke auf nem Burton Board..


    Dass du die Schrauben ordentlich angezogen hast davon gehe ich mal aus..


    Ich würde mal im trockenen schauen ob die Bindung denn richtig fest sitzt wenn du die Schrauben angezogen hast..

  • die mitgrlieferten Schrauben haben IMMER so ne blaue Paste dran. das IST Loctite..


    gilt auch für meine Unionbindung, sowie die Spark Plugs und die Halterung der Steigvorrichtung beim Split.

    With great powder comes great responsibility

  • Loctite oder Microverkapselung kann nur verhindern dass sich die Schraube aufdreht aber sie kann nicht den Verlust der Vorspannkraft in der Schraubenverbindung und ein Rutschen der Bindungen verhindern z.B. durch Setzvorgänge ausgelöst durch Temperaturschwankungen, Materialkriechen, zu hohe Flächenpressung, Grate, Unebenheiten... Man kann es gut auf der Oberfläche des Boards sehen wie sich die Bindungsgrundplatte auf der Boardoberfläche eingräbt/einarbeitet.

    Es kommt ja auch nur ein Teil der 10Nm in der Vorspannkraft an, weil der andere Teil in Gewindereibung oder Unterkopfreibung verloren geht oder in der Microverkapselung.


    Eine M6 8.8 Schraube fängt ab etwa 10Nm Anzugsmoment an sich plastisch zu dehnen also für Mehrfachanzug nicht ratsam weil sie dann irgendwann abreißt.

    Sie hat dann eine Vorspannkraft von etwa 6 bis 12kN also 600 bis 1200kg, wovon sie aber durch Setzvorgänge (flexendes Board, Temperaturänderungen...) nach und nach was verliert. So 50% oder mehr sind bei solchen Schraubfällen keine Seltenheit. Also bleiben 300 bis 600kg übrig.

    Reibwert Kunststoff auf Kunststoff kann sehr gering sein vor allem wenn Wasser oder Schmutz drunter ist. Bei einem Reibwert von 0,1 bleiben 30 bis 60kg pro Schraubverbindung übrig.

    Also wenn bei einem Buttertrick dein Gewicht hauptsächlich auf einer Bindung sitzt dann kann es da ab etwa 60kg schon sein dass die Bindung zu rutschen beginnt.

    Durch das Rutschen verliert die Verbindung weiter Vorspannkraft und es geht dahin.


    Mit einem Kreuzschlitz bekommt man schwer die 8 bis 10Nm auf die Schraube ohne dass der Kopf kaputt geht oder man abrutscht. Ein Vielzahn wäre deutlich besser aber dann überdreht man die Schraube auch einfach mal oder zieht vielleicht die Inserts/Nutsteine raus.aus dem Channel


    Wir ziehen ja alle bestimmt unsere Schrauben IMMER mit Drehmomentschlüsseln fest ;)


    Also sieh dir dein Werkzeug, deine Bindung, die Schrauben und dein Board mal ganz im Detail an, wie glatt/rauh/uneben das ist und wo man Abdrücke/Grate sieht oder ob dir da was auffällt. Sonst Skateboard-Griptape drunterkleben, das erhöht den Reibwert enorm. Bei Carbon Fahrradrahmen nimmt man z.B. an Sattelstützen gerne mal Friction-Paste mit so harten Krümeln drin, die sich in die Oberfläche graben. In der Industrie gibt es auch so Gripverbesserer in Unterlegfolien mit sehr harten Partikeln drin die sich ein paar zehntel in die Oberfläche eingraben und so einen Microformschluss herstellen..

  • Ich mag die Herangehensweisen des Ingenieurs. Meist sind die Probleme in der Praxis dann aber doch viel simpler gestrickt. Da werden einfach zu lange Schrauben ohne die vorgesehenen Registerscheiben in zu „kurze Löcher“ geschraubt. Der Schraubenkopf steht am Ende noch in der „Luft“. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich.


    Ich bin kein Burton-Experte, aber es gibt soweit ich weiß, verschiedene EST Hardware Sets mit M6x13 und M6x16. Wenn ich solche Threads lese, denke ich immer: Netzstecker drin? Sprit im Tank? Wenn sich der TE dann nie wieder blicken lässt, fange ich nicht an, über Quantensprünge im Magnetfeld nachzudenken. ?